Die Kelten - Dorothee Ade/Andreas Willmy

  • aus der Reihe Theiss WissenKompakt


    Kurzbeschreibung:


    Alle Fragen zur keltischen Kultur und Geschichte beantwortet dieser kompakte Band: von den ersten Fürsten der Hallstattzeit um 800 v. Chr. bis zur Eingliederung ins römische Reich um Christi Geburt. Die Autoren berichten von spektakulären Höhensiedlungen und prunkvollen Fürstengräbern, von hoch entwickeltem Bergbau und beeindruckenden Festungsmauern, von zukunftsweisenden Erfindungen wie Sense und Dünger, Seife und Kettenhemd. Der Leser erhält so ein umfassendes und differenziertes Bild jener weit gespannten Welt der Kelten, die vor mehr als zwei Jahrtausenden von den britischen Inseln über Nordspanien, Mitteleuropa bis nach Anatolien reichte.


    Über die Autoren:


    Dorothee Ade, Archäologin mit Spezialgebiet Kelten, arbeitet außerdem als Autorin, Redakteurin und Ausstellungsmacherin.
    Andreas Willmy, Archäologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Vor- und Frühgeschichte der Universität Tübingen, erforscht zurzeit keltische Fürstensitze in Mitteleuropa.


    Eigene Meinung:


    In der gewohnt ansprechenden optischen Aufarbeitung findet man hier einen guten Überblick über die Geschichte der Kelten vor. Nach dem gewohnten Aufbau wird dabei zuerst eine kurze Einführung mit einer Bestandsaufnahme der Quellenlage vorgenommen, danach die Ereignisgeschichte in einem Großkapitel und danach die Kulturgeschichte in einem zweiten Großkapitel behandelt.


    Dabei hat mir gut gefallen, dass sehr oft im Text auf die Quellen eingegangen wird. Man bekommt nicht nur die Schlüsse der Wissenschaft aus den entsprechenden Materialien allein vorgesetzt, sondern es wird gezeigt, wie man mit entsprechenden Funden die Erkenntnisse belegen kann. Schriftliche Quellen werden dazu auch oft wiedergegeben und gut in die Darstellung eingebaut.


    Die Ereignisgeschichte behandelt einen breiten Bogen. Von der Hallstattzeit über die La Tene Zeit bis zur Auseinandersetzung mit dem römischen Reich und dem Übergehen in dasselbige. Zusätzlich wird auch noch die Sonderentwicklung in Irland und Britannien näher dargestellt. Dieser Teil ist zwar sehr gut und übersichtlich dargestellt, wobei auch auf die Probleme aufgrund der wenigen Quellen eingegangen wird, aber ich hätte mir gewünscht, dass dieser Teil ausführlicher gewesen wäre. Allerdings darf man hier die Anforderungen an eine Einführung auch nicht überdehnen.


    Im Bereich der Kulturgeschichte werden eine Vielzahl von verschiedenen Themen behandelt, wobei Schwerpunkte auf der politischen Organisation, Wirtschaftsweise, Siedlungsweise, Kleidung, Nahrung, Religion und Sprache liegen.


    Zusätzlich gibt es noch ein Verzeichnis antiker Autoren, eine Literaturauswahl und ein Glossar.


    Insgesamt eine empfehlenswerte Darstellung über die Kelten.

  • Ich bin, mehr oder weniger durch Zufall, auf das Thema "Kelten in Britannien" gestoßen und lese derzeit das dritte Buch über die icenische Keltenkönigin Boudicca. Meine Bibliothek enthält zwar etliche Bücher über die keltische Religion und Mythologie, jedoch praktisch nichts an historischen Sachbüchern zur Geschichte der Kelten. Dieses Buch hier werde ich mir in den nächsten Tagen zulegen.


    Über die Forumssuche habe ich nicht viel gefunden, außer Titeln, die mir schon bekannt sind. Gibt es in diesem Buch eine Bibliographie mit weiterführender Literatur oder weiß sonst jemand noch ein, zwei Bücher zur Geschichte der Kelten, vor allem in Britannien?

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zu Britannien finden sich in diesem Buch 7 Seiten, wovon ca. 5 Seiten Text sind. Es geht dabei vor allem allgemeiner um die Frage des "Verhältnisses" zwischen Festland und Britannien, wann welche Siedlungszüge etc waren. Die politische Entwicklung selbst ist sehr kurz im Zeitraffer erwähnt. Boudicca wird in einem Halbsatz angeführt.


    Bibliographie ist enthalten, allerdings findet sich dort kein Buch, das sich allein mit Britannien beschäftigt.

  • Danke für die Antwort! :wave


    Mir geht es im Moment zwar vor allem, aber letztlich nicht nur um Britannien. Über Boudicca lese ich gerade das dritte Buch, das vierte liegt schon bereit. Wenn das Thema also kurz bis gar nicht behandelt wird, macht das nichts (zumal der Autor meines derzeitigen Buches auf seiner Homepage zusätzliche Informationen und eine Bibliographie zum Thema bereitstellt, in der Rezi dazu gebe ich das dann an).


    Mir geht es auch um einen Einstieg ins Thema, von dem aus ich weiter suchen/lesen kann. Dazu scheint das Buch hier gut geeignet zu sein.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")