ich bin gerade über diesen Artikel gestolpert:
[URL=http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,522967,00.html]Spiegel[/URL]
Bundesrat ein schwieriger Begriff?
Verdummt unsere Gesellschaft?
Ratlose Grüße
Heike
ich bin gerade über diesen Artikel gestolpert:
[URL=http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,522967,00.html]Spiegel[/URL]
Bundesrat ein schwieriger Begriff?
Verdummt unsere Gesellschaft?
Ratlose Grüße
Heike
Hallo, Heike.
Was eine Schutzschrift ist, wissen vermutlich nur Leute, die von Berufs wegen (Anwälte) damit zu tun haben - oder solche, die schon einmal versucht haben, einer Einstweiligen Anordnung zuvorzukommen. Insofern würde ich zumindest diesen Begriff nicht als exemplarisch für die vermeintliche Volksdummheit wählen. Und auch andere wie Vorteilsabschöpfung oder Pflegestützpunkt sind entweder Fachtermini oder kürzlich geprägte Begriffe (letzterer), die man mal hört, irgendwie zuordnen kann, aber keineswegs deuten, geschweige denn erklären. Es geht ja darum, daß man eine Nachricht insgesamt versteht, was nicht notwendigerweise bedeutet, daß jeder genannte Begriff erklärt werden können muß. Außerdem stellt sich die Frage, wie repräsentativ die ausgewählte Stichprobengruppe im Hinblick auf die Tagesschau-Zuschauer war. Und "Bundesrat" ist nicht im Rahmen dieser Umfrage bewertet worden; diesen Begriff hat der Redakteur angebracht.
Insofern: Da hat ein Spiegel-Redakteur die Aufgabe bekommen, Raum zu füllen, und weil nichts übrig war außer dieser etwas unbestimmten Umfrage, hat er daraus das schreierische "Keiner versteht die Tagesschau" gemacht. Das aber hat die Umfrage der hochangesehenen und sicher mit allen demoskopischen Waffen ausgestatteten "TV Digital" keineswegs ergeben.
Dieser Artikel ist erscheint mir manchmal/ gerade/ immer wieder nur als die Spitze des Eisbergs menschlicher Dummheit ...
Oder sagen wir besser - Unwissenheit.
Ich stelle zumindest immer mehr fest, dass man sich zwar unheimlich viele Infos besorgen kann, de facto aber weniger gewusst wird.
Viele Grüße
Heike
PS: Ähm, ehe es Missverständnisse gibt - deine Antwort ist damit NICHT gemeint
Hallo, Heike.
Das mag sein, aber als verblüffend oder kennzeichnend für eine Entwicklung empfinde ich das nicht. Die meisten Menschen scheren sich einen Dreck um das, was um sie herum geschieht, und wenn Du solche Leute dann fragst, was unter "Subsidiarität" zu verstehen ist, zucken sie die Schultern und stolpern in die nächste Gardinenkneipe.
Dummheit ist eine Gabe; der Mensch sollte diese von Gott verliehene Gnade nicht mutwillig missbrauchen
Dummheit ist die einzig unerschöpfliche Ressource des Universums, reproduziert sich selber exponentiell und der SPIEGEL leistet einen
gewaltigen Beitrag dazu.
Er profitiert auch gewaltig vom Abschöpfen dieser Ressource.
Im übrigen ist die Studie im Kern zutreffend: Die Fernsehnachrichten werden nicht in geläufiger Sprache verbreitet und selbst Akademiker greifen des öfteren zum Fremdwörterbuch, um des lieben bullshit Willen.
Ich kenne weder Vorteilabschöpfung noch Basta-Politik. Und ich habe auch keine Lust, mir jede Wortschöpfung zu merken, die sich irgendwelche Börsenfuzzis oder Spiegeredakteure ausdenken.
Dagegen: wer nicht weiß, was eine "Reverse Transkripase" ist, sollte sich wirklich Sorgen machen. Oder wer nicht verstanden hat, für was genau Peter Grünberg eigentlich den Nobelpreis gekriegt hat.
Ich gedachte eigentlich, eine Diskussion zum Thema Des-Information im Informationsüberfluss zu starten und nicht über die Qualität von Spiegel-Artikeln (zu der ich mich an anderer Stelle in diesem Forum bereits desöfteren ausgelassen habe).
Aber nun gut, scheint kein Bedarf zu bestehen, und mich ruft die Arbeit (mich mit den Folgen der Des-Information bei Informationsüberfluss herumzuschlagen ... manchmal jedenfalls ...)
Viele grüße
Heike
Ich kann das überhaupt nicht einschätzen, wieviel Dummheit in der Welt so unterwegs ist, und nach welche Maßstäben man bei "informiert sein" bzw. "nicht informiert sein" anlegen kann/soll?
Das hat einerseits ja etwas mit Interesse für bestimmte Themen zu tun, andererseits sicherlich auch mit dem Umfeld in dem man sich bewegt (bzw. bewegen muss).
Gruss,
Doc
Ich sehe das genauso wie Tom. Ist doch vollkommen verständlich, dass man ein solches Wort, dass einem bei einer Umfrage völlig zusammenhangslos entgegengeschmettert wird nicht unbedingt auf Anhieb erklären kann, obwohl man eventuell genau oder ungefähr weiß was gemeint ist.
Ich finde nicht, nur weil man solche Worte wie Vorteilabschöpfung oder Basta-Politik, wie DraperDoyle schon sagt, nicht erklären kann oder kennt, dass die Menschen gleich dumm sind.
Da kann man eher von sprechen, wenn man wie ich den kürzlichen Bericht über Weihnachtsmärkte und deren Besucher im TV gesehen hat. Denn dort konnten die wenigsten beantworten, warum am 24. Dezember Weihnachten ist bzw. was denn an dem Tag so besonderes passiert ist. Da kamen dann so Antworten wie...
...da wurde doch Jesus gekreuzigt oder
...da hat Gott Geburtstag
und auf die Fragen in welchem Jahr Jesus denn geboren wurde kamen Antworten wie...
..."1800"
daraufhin der Reporter: "vor oder nach Christus"
und der Typ dann wieder "natürlich nach Christus"
Wie die Heiligen drei Könige heißen und was für Geschenke sie mitgebracht haben konnte glaube ich fast keiner beantworten! Echt traurig!!!
Ich denke da kann man echt von Dummheit sprechen!!!
ZitatOriginal von Sweety
...
Wie die Heiligen drei Könige heißen und was für Geschenke sie mitgebracht haben konnte glaube ich fast keiner beantworten! Echt traurig!!!
Ich denke da kann man echt von Dummheit sprechen!!!
Nein, das sehe ich nicht so.
Dann bin ich wahrscheinlich auch echt dumm, wenn ich nicht weiß, welche wichtigen Dinge im Bhagavatapurana zu finden sind, oder?
Gruss,
Doc
Religionsbezogen habe ich das jetzt natürlich nicht bedacht.
Aber meiner Meinung nach waren da keine Hindus bei der Befragung dabei, welche dann ja auch wiederum sagen könnten, dass sie nichts damit zu tun haben.
(jetzt hoffe ich mal, dass ich das richtig ergooglet habe ;-))
ZitatOriginal von Doc Hollywood
Ich kann das überhaupt nicht einschätzen, wieviel Dummheit in der Welt so unterwegs ist, und nach welche Maßstäben man bei "informiert sein" bzw. "nicht informiert sein" anlegen kann/soll?
Ich denke, Dummheit ist hier ein schwieriger und nicht ganz zutreffender Begriff. Klar habe ich oben von verdummen gesprochen, das implizierte aber etwas anderes als das, was man landläufig unter Dummheit (= in Hinblick auf Intelligenz unzureichend ausgestattet) versteht.
"Informiert sein" und "Nicht-informiert sein" trifft es da besser, da der Grad des "Informiertseins" nicht unbedingt mit Intelligenz/ Dummheit zusammenhängt /hängen muss. (Sorry an alle, die das missverstanden haben könnten - es WAR missverständlich formuliert und kommt ziemlich schräg rüber Mea culpa Bin einfach überarbeitet und achte vielleicht nicht genug auf die Formulierungen. Wenn ich meine Postings noch einmal durchlese, stelle ich fest, dass das ziemlich arrogant klingt, was ich da so geschrieben habe ... Also, dickes Sorry, das war ausdrücklich NICHT so gemeint. :keks)
Nichtsdestotrotz stelle ich die Frage in den Raum, welchen Grad an Vorwissen man voraussetzen kann, um eine Nachrichtensendung zu verstehen. Vorteilsabschöpfung muss man m.E. nicht erklären können, was der Bundesrat tut, sollte man m.E. hingegen voraussetzen können. Dank unseres Informationsüberflusses kann sich im Prinzip jeder innerhalb kürzester Zeit informieren (besser als jede andere Generation zuvor), aber ich stelle immer wieder fest, dass diese Informationsbeschaffung nicht genutzt wird, bzw. solches Wissen (das für das Leben in unserer Gesellschaft eigentlich wichtig ist) eher als zweitrangig erachtet wird (die Eskapaden einiger Hollywoodstars sind wichtiger).
Ich hoffe, dass so deutlicher wird, worum es mir geht.
Was die Dreikönigsgeschichte angeht, so zähle ich die Kenntnis schon zum Allgemeinwissen, da das Dreikönigsfest mit den Sternsingern ein Teil unserer Kultur ist und die Kenntnis dieser Geschichte in unsere Kultur integriert Ich erwarte jedoch nicht, dass jeder zugereiste Informatiker aus Indien darüber Bescheid weiß Wenn er sich jedoch für unsere Kultur interessiert, wird er früher oder später auf das Thema stoßen.
Viele Grüße
Heike
*hoffend, nicht schon wieder in alle Fettnäpfchen gesprungen zu sein, die da so herumstehen*
ZitatOriginal von Heike
Nichtsdestotrotz stelle ich die Frage in den Raum, welchen Grad an Vorwissen man voraussetzen kann, um eine Nachrichtensendung zu verstehen. Vorteilsabschöpfung muss man m.E. nicht erklären können, was der Bundesrat tut, sollte man m.E. hingegen voraussetzen können.
Der Grad an Vorwissen hängt von vielen Faktoren ab. Schulbildung ist einer dieser Faktoren, eine Erziehung, die Neugier auf die Welt fördert ein nicht unerheblicher anderer.
Letztlich muss jeder für sich selbst entscheiden inwieweit er sich für die Dinge, die um ihn herum geschehen interessiert. Wer statt Dokumentationen grundsätzlich lieber "Nachbar sucht Pizzadienst" oder ähnliche Formate konsumiert, der hat eben einen anderen Blick auf die Welt. Ob das nun gut oder schlecht, oder gar beneidens- oder bedauernswert sein mag, lässt sich mMn nicht wirklich beantworten. Zu unterschiedlich sind da die Lebensweisen und persönlichen Einstellungen.
Es gibt sicherlich, je nach Umfeld und allgemeinem Lebenskontext, wichtigere Dinge, als zu wissen, was der Bundesrat tut oder wer die Hl. drei Könige waren. Stellen wir diese Fragen einem ostanatolischen Krummsäbelschleifer werden wir evtl. andere Antworten bekommen, als von George Bush (obwohl ich mir nahezu sicher bin, dass der auch nicht weiß, was der Bundesrat tut). Andererseits wird uns der Krummsäbelschleifer sicherlich auch Fragen stellen können, auf die wir nur schwerlich Antworten finden können - so ganz ohne Google und Wikipedia.
Ich stelle also die Frage in den Raum, wie man beurteilen soll, welches Wissen tatsächlich für jedes Individuum in einem bestimmten Kulturkreis vorauszusetzen ist? Gibt es wirklich eine Art von definiertem Grundwissen, wenn mal vom Alphabet und den Grundrechenarten absieht?
Gruss,
Doc
Mich wundert heute gar nichts mehr. Als letztes Jahr im TV eine Dokumentation über Bewerbungen liefen, eine Abiturientin gezeigt wurde, die sich beim Friseur beworben hat und nicht mal wußte, wie die Farbmischung funktioniert, oder daß die WM in Deutschland stattfindet. Dann frag ich mich echt, was aus Deutschland werden soll.
Im Radio werden ständig Umfragen abgespielt, die auch nicht gerade super sind. Die meisten wissen nicht mal warum Weihnachten gefeiert wird, oder was am 3.Oktober für ein Tag ist. Ich rege mich darüber nicht mehr auf, finde es nur traurig und frage mich, ob Leute die die richtigen Antworten wissen absichtlich nicht gesendet werden….
Liebe grüße
Beatrice
ZitatOriginal von kamikazebaer
...und frage mich, ob Leute die die richtigen Antworten wissen absichtlich nicht gesendet werden….
Das ist genau der Punkt.
Natürlich ist es viel spektakulärer, wenn ich die "Deppen" vorführe. Leute, die solche Fragen ohne mit der Wimper zu zucken beantworten können, sind nicht medientauglich. Keiner regt sich darüber auf, potentielles Publikum schaltet gelangweilt weiter. Aber Antworten, wie "Die Hl. drei Könige waren Friedrich der Große, Napoleon und Churchill" animieren dazu eben weiter zuzuhören/zuzusehen und noch mehr erschreckendes Unwissen gezeigt zu bekommen. Ist doch auch beruhigend, wenn man sieht, dass es die anderen sind, die anscheinend völlig geistfrei durch die Gegend laufen.
Ich traue mich wetten, dass bei solchen spontanen Befragungen ein Großteil des aufgenommenen Materials nicht verwendet werden kann, weil die Leute so langweilig viel richtig beantworten können. Die Medien steuern hier ein bewusst falsches Bild, Übertreibung als Stilmittel, als Quotenbringer.
Gruss,
Doc
ZitatAlles anzeigenOriginal von Doc Hollywood
Was die Privtinteressen angeht, sicher. Allerdings leben wir in einer Gesellschaft und nicht in unseren privaten Schneckenhäusern, und von daher ist es m.E. wichtig, sich zumindest mit den Dingen zu beschäftigen, die Kommunikation innerhalb dieser Gesellschaft und Kultur ermöglichen.
Die Kenntnis, was der Bundesrat ist, geht uns eigentlich alle etwas an, da es eine wichtige Instanz unserer Staatsorganisation ist. Da wir mit unseren Stimmen letztendlich Einfluss auf die Politik nehmen und damit den gesellschaftlich/ politischen Rahmen für unsere privaten Schneckenhäuser stecken, sollte es uns also interessieren, wie das Ganze funktioniert. Wenn wir es das nicht tut und die rudimentäre Kenntnis des Staatsaufbaus lediglich persönlichen Interessen unterläge, bräuchten wir eigentlich auch keine Demokratie, sondern wären mit einer wie auch immer gearteten Oligarchie oder Diktatur auch gut bedient. Letztendlich funktioniert die Idee der Demokratie auf Basis freiheitlicher Grundrechte nur, wenn von den Volk als Souverän auch die Grundpflichten wahrgenommen werden. Legt man das in den "Alles geht - nichts muss"-Bereich, wird es beliebig.
[quote]
Es gibt sicherlich, je nach Umfeld und allgemeinem Lebenskontext, wichtigere Dinge, als zu wissen, was der Bundesrat tut oder wer die Hl. drei Könige waren. Stellen wir diese Fragen einem ostanatolischen Krummsäbelschleifer werden wir evtl. andere Antworten bekommen, als von George Bush (obwohl ich mir nahezu sicher bin, dass der auch nicht weiß, was der Bundesrat tut). Andererseits wird uns der Krummsäbelschleifer sicherlich auch Fragen stellen können, auf die wir nur schwerlich Antworten finden können - so ganz ohne Google und Wikipedia.
Ich stelle also die Frage in den Raum, wie man beurteilen soll, welches Wissen tatsächlich für jedes Individuum in einem bestimmten Kulturkreis vorauszusetzen ist? Gibt es wirklich eine Art von definiertem Grundwissen, wenn mal vom Alphabet und den Grundrechenarten absieht?
Der ostanatolische Grundsäbelschleifer braucht aber wiederum Wissen, das es ihm in seiner Kultur und Gesellschaft ermöglicht, in einer Gemeinschaft zu leben, die auf gemeinsamen Werten, Wissen und Voraussetzungen beruht.
Ich denke, dass Grundwissen das sein sollte, was es uns möglich macht, unsere Kultur und Gesellschaft zu verstehen und an ihr teilzunehmen. darüber hinaus ist es eine Sache der Bildung und der beruflichen Tätigkeit - jeder beruf erfordert andere Dinge als "Grundwissen". Von einem Geschichtslehrer erwarte ich, dass er Augustus kennt und darüber hinaus auch mit Namen wie Crassus, Tiberius Gracchus, Marius oder Sulla etwas anfangen kann (um nur mal bei einer Epoche zu bleiben). Von einem Mediziner erwarte ich, dass er zumindest Augustus und Caesar kennt, also rudimentäre Kenntnisse über diese wichtige Epoche als Ursprung unserer Kultur hat, die anderen Herrschaften aber nicht kennen *muss* (diese Kenntnis würde dann unter "gute" Allgemeinbildung fallen). Umgekehrt würde ich von einem Geschichtslehrer erwarten, dass er grob Ahnung von den menschlichen Organen und ihrer Funktion hat (z.B. weiß. wo die Leber sitzt und was sie grundsätzlich tut). Die Innervation und/ oder Durchblutung, die biochemischen Abläufe etc., die im menschlichen Körper vor sich gehen, muss er m.E. nicht wissen - das wäre dann naturwissenschaftliche "gute" Allgemeinbildung.
Viele Grüße
Heike
ZitatAlles anzeigenOriginal von Doc Hollywood
Das ist genau der Punkt.
Natürlich ist es viel spektakulärer, wenn ich die "Deppen" vorführe. Leute, die solche Fragen ohne mit der Wimper zu zucken beantworten können, sind nicht medientauglich. Keiner regt sich darüber auf, potentielles Publikum schaltet gelangweilt weiter. Aber Antworten, wie "Die Hl. drei Könige waren Friedrich der Große, Napoleon und Churchill" animieren dazu eben weiter zuzuhören/zuzusehen und noch mehr erschreckendes Unwissen gezeigt zu bekommen. Ist doch auch beruhigend, wenn man sieht, dass es die anderen sind, die anscheinend völlig geistfrei durch die Gegend laufen.
Ich traue mich wetten, dass bei solchen spontanen Befragungen ein Großteil des aufgenommenen Materials nicht verwendet werden kann, weil die Leute so langweilig viel richtig beantworten können. Die Medien steuern hier ein bewusst falsches Bild, Übertreibung als Stilmittel, als Quotenbringer.
Gruss,
Doc
Das mit Sicherheit. Deshalb sehe ich sollte Umfragen auch immer eher als Unterhaltungshow denn als repräsentative Forschungsergebnisse an.
Wobei ich in meinem Job einige Dinge erlebe, die einem die Haare zu Berge stehen lassen ...
Viele Grüße
Heike
Ich weiß nicht, was ein 'ostanatolischer Krummsäbelschleifer' ist.
Wann etwa waren die zugange?
Wikipedia schweigt.
Ich weiß auch nicht, was ich gegen 'zu Berge stehende Haare' tun kann - wäre im Moment wichtig, die stehen sowas von senkrecht nach versehentlichem Lesen dieser Beiträge, aber Wikipedia schweigt.
Und mein Brockhaus auch.
Gar nicht zu reden davon, daß es laut Humpenflug neuerdings eine Schande ist, wenn man ein Frendwörterlexikon beizieht.
Nun muß ich mich auch noch schämen, daß ich so ein Buch zur Hand nehme.
Boah, was bin ich dumm.
magali
ZitatOriginal von Heike
Allerdings leben wir in einer Gesellschaft und nicht in unseren privaten Schneckenhäusern, und von daher ist es m.E. wichtig, sich zumindest mit den Dingen zu beschäftigen, die Kommunikation innerhalb dieser Gesellschaft und Kultur ermöglichen.
Die Kenntnis, was der Bundesrat ist, geht uns eigentlich alle etwas an, da es eine wichtige Instanz unserer Staatsorganisation ist. Da wir mit unseren Stimmen letztendlich Einfluss auf die Politik nehmen und damit den gesellschaftlich/ politischen Rahmen für unsere privaten Schneckenhäuser stecken, sollte es uns also interessieren, wie das Ganze funktioniert.
Das ist zwar grundsätzlich richtig ... wenn wir in einer perfekten Welt leben würden. Tun wir aber nicht. Es gibt zig Menschen, die abseits sozialer Netze und der eigentlichen "Gesellschaft" (wie auch immer die definiert sein mag) leben (müssen). Ich vermute mal, dass die ganz andere Sorgen haben, als sich für "die da oben" oder mögliche Allgemeinbildung zu interessieren. Da ist es eher interessant, wo man heute Abend im Winter einen warmen Platz zum schlafen findet, oder wie morgen vielleicht mal eine Mahlzeit aufzutreiben ist.
Zitat
Der ostanatolische Grundsäbelschleifer...
... ist entweder ein Zulieferer oder ein Konkurrent des Krummsäbelschleifers.
Gruss,
Doc
ZitatAlles anzeigenOriginal von Doc Hollywood
Das Problem gab es immer schon und in vergangenen Jahrhunderten deutlich stärker als heute. Aber Bildung ist und war immer ein Weg aus dieser Misere. Heute ist es möglich, dass nahezu jedem (den Obdachlosen unter der Brücke mal außen vor gelassen) Bildung, bzw. Wissen zugänglich ist - und dieser Zugang nicht genutzt wird.
Natürlich ist es eine perfekte Gesellschaft, in der sich alle ihrer Rechte und Pflichten bewusst sind und diesen auch nachkommen, aber eine Demokratie ist eine verdammt wackelige Angelegenheit, wenn das Interesse daran nur noch als Privatangelegenheit betrachtet wird. Es GIBT politische/ gesellschaftliche Alternativen, in denen politisches Engagement nicht "notwendig" ist und die gar nicht so abwegig sind, dass wir sie zu unseren Lebzeiten noch miterleben müssen - die mir aber zum großen Teil nicht gefallen, da mit ihnen nicht nur unsere Pflichten als Staatsbürger, sondern auch unsere Rechte als ebensolche verloren gehen.
[quote]
Der ostanatolische Grundsäbelschleifer...
... ist entweder ein Zulieferer oder ein Konkurrent des Krummsäbelschleifers.
Beides. Mindestens.
Du kennst den ostanatolischen Grundsäbelschleifer nicht?
Doc, ich bin enttäuscht von dir
Viele Grüße
heike