Kurzbeschreibung
"Schöne Verhältnisse" ist das mit spitzer Feder gezeichnete Porträt der englischen Oberschichtsfamilie Melrose, die sich in Südfrankreich zur Sommerfrische aufhält: Vater David ertränkt morgens Ameisen mit dem Gartenschlauch, Mutter Eleanor nimmt eine Flasche Cognac und Tabletten zum Frühstück. Business as usual - und doch wird dieser Tag das Leben des fünfjährigen Sohns Patrick für immer überschatten.
Matthias Schweighöfer beherrscht spielend die stilistische Bandbreite dieses Romans - von rabenschwarzem Humor bis zu stiller Verzweiflung. Die moralische Verrohung einer Familie, sorgfältig getarnt unter dem Deckmantel gepflegter englischer Lebensart, erzählt er mit Stil und großem Mitgefühl. Als ob er das Drama selbst durchleben würde.
Über das Produkt
Ein strahlender Septembermorgen in einer Villa in Südfrankreich: Der Hausherr ertränkt mit Hilfe des Gartenschlauchs ganze Ameisenvölker, seine alkoholsüchtige Frau versucht unbemerkt an ihren ersten Brandy zu gelangen, während der fünfjährige Sohn auf dem Brunnenrand mit seinem Leben spielt willkommen im Leben der Familie Melrose. Paare, Passanten geben sich bei ihnen die Klinke in die Hand, man ist amüsant, gebildet, witzig, stinkreich und unbeschreiblich herzlos. Der böse Zauberer im Zentrum dieses bunten Treibens ist der Aristokrat David, eine sensationell giftige Kreatur (Village Voice). Doch all dem geistreichen Zynismus zeichnet sich eine Tragödie ab. Edward St Aubyn erzählt mit betörender Leichtigkeit und verblüffender psychologischer Scharfsicht über eine Hölle, der er selbst nur knapp entkommen ist. Sein Roman ist nichts Geringeres als ein Wunder: ein biografisches wie ein literarisches. 2006 war Edward St Aubyn für den renommierten Booker Prize nominiert.
Meine Meinung:
Ziemlich böse wird hier in sehr trockenem Ton die "gute" Gesellschaft auf die Schippe genommen. Nachdenkliche Unterhaltung garantiert. Schweighöfer liest gut und ordentlich betont, trotzdem fehlte mir das gewisse Etwas. Er betont die unterschiedlichen Sprecher und Sprecherinnen jeweils sehr nett, aber so richtig begeistert war ich dennoch nicht.
Trotzdem hat mir das Hörbuch Lust auf mehr von Aubyn gemacht, der Schreibstil ist wirklich sehr böse und genau das liegt mir zur Zeit sehr.