Neunzehn Minuten (Nineteen Minutes) von Jodi Picoult
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Ich habe das Buch auf dem Flug in den Urlaub gelesen und muss sagen, dass ich etwas enttäuscht davon bin.
Ich habe vorher zwei Bücher von ihr gelesen und weil ich "Beim Leben meiner Schwester" echt gut fand, habe ich mir noch "Bis ans Ende aller Tage" und dieses hier gekauft.
Es geht zwar um zwei total unterschiedliche Themen, aber trotzdem hatte ich hier streckenweise das Gefühl, dass sie viele Szenen aus "Bis ans Ende aller Tage" einfach nur für dieses Thema umgeschrieben hat. Das fand ich etwas einfallslos und daher wußte ich ziehmlich schnell, wie die ganze Geschichte ausgehen wird.
An und für sich ist das Buch wirklich gelungen. Die Geschichte ist fesselnd geschrieben und behandelt ein hochbrisantes Thema. Wer möchte nicht wissen, was einen Jugendlichen zu solch einer Tat treibt?
Gut gelungen finde ich auch, dass der Anwalt wieder eine Rolle spielt und auch dieser Charakter sich weiterentwickelt hat, aber diese Wiederholungen fand ich wirklich sehr einfallslos.
Hätte ich "Bis ans Ende aller Tage" nicht gelesen, hätte dieses Buch auf jeden Fall eine 1 bekommen.
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Erst gestern habe ich das Buch beendet und mal wieder hat Jodi Picoult meine Hochachtung.
Gerade der Gedanke, dass genauso die Entwicklung bis hin zu einem Amoklauf ablaufen könnte, hat mich das Buch als sehr reizvoll, aber auch als sehr sehr belastend empfinden lassen. Ein Buch das lange nachwirkt.
Aber:zum Schluss: Was hat Josie genau ausgesagt? Wie hat sie sich nach ihrer Aussage gefühlt, wie ging es mit ihr weiter? Hatte sie vielleicht sogar wieder (Brief)Kontakt zu Peter? Und vor allem: die neurotische Beziehung zwischen Matt und Josie, kam mir viel zu kurz; da hat sich die Autorin in meinem Empfinden durch das sehr schnelle Ende doch etwas aus der Affaire gezogen. Deshalb leider nur 8-9 Punkte. -
Salome :
Auch mir kam die Beziehung zwischen Matt und Josie viel zu kurz. Irgendwie wurde das alles zwar angedeutet, dass es da Probleme gab, aber das diese so massiv waren, war mir bis zum Schluss nicht klar... -
Vor allem habe ich mich gefragt, ob das Misshandlungssyndrom nicht auch auf Josie passen könnte...
Ich zitiere: "Misshandelte Frauen verharren oft so lange in einer demütigenden Situation bis sie durch die ständige Bedrohung irgendwann keinen anderen Ausweg mehr sehen als ihren Peiniger zu töten, und zwar in der Überzeugung sich selbst zu schützen....
Diese besondere Variante der posttraumatischen Belastungsstörung definiert sich dadurch, das eine Frau die wiederholt psychisch und physisch gequält worden war, unter Umständen in ständiger Todesangst lebte, bis für sie irgendwann die Grenze zwischen Phantasie und Wirklichkeit verschwamm und sie sich sogar dann noch bedroht fühlte, wenn die Bedrohung selbst nicht akut war" Und hat sich Josie nicht durch Matt sowohl psychisch als auch physisch misshandeln lassen? Eigentlich fand ich die Beziehung zwischen Matt und Josie fast interessanter als den Amoklauf. Wirklich schade, dass die Autorin das nicht besser umgesetzt hat.
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Salome :
Jep... Sehe ich genauso... Schade, dass das Buch nicht mehr weiter geht und da nicht weiter drauf eingegangen wird... -
Aber trotzdem ein ganz tolles Buch und an dieser Stelle nochmal vielen lieben Dank fürs Wandern lassen
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Gern geschehen...
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Ich habe das Buch heute beendet und es ließ sich wahnsinnig schnell lesen und war letztendlich viel zu schnell zu Ende. Es war Spannung pur und man wollte rund um die Uhr weiterlesen. Mir gefiel dieses Buch sogar besser als ,,Beim Leben meiner Schwester" und als ,,Bis ans Ende aller Tage", wobei ich bisher alle bisher gelesenen Bücher von ihr genial fand.
Jodi Picoult schafft es hier, ihre Worte so gezielt auszuwählen, dass einige ihrer Aussagen nachhaltig sind. Da wäre zum Beispiel
..die Aussage von Peter, als er von Patrick in der Zelle besucht wird: ,,Hilf mir, dir zu helfen", sagte der er, aber Peter schüttelte bloß den Kopf und weinte weiter. Erst als Patrick aus der Zelle getreten und den Schlüssel im Schloss umgedreht hatte, hörte er, wie Peter etwas sagte. ,,Die haben angefangen", flüsterte er.Da hab ich wirklich eine Gänsehaut bekommen.
Ebenso in ihrer Danksagung, eigentlich ein Teil, den ich in Büchern meist garnicht lese.,,Und ganz zum Schluss möchte ich den Tausenden von Kindern da draußen, die ein bisschen anders, ein bisschen ängstlich, ein bisschen unbeliebt sind, sagen: Dieses Buch ist für euch."
Jodi Picoult hat es gewagt, ein unwahrscheinlich sensibles Thema aufzugreifen und es sicherlich geschafft, ihre Leser zum Nachdenken anzuregen. Ich bereue es keinesfalls, mir dieses Buch als gebundene Ausgabe gekauft zu haben, denn das Werk hat mir unheimlich spannende Lesestunden bereitet. Was ich mir aber auch, wie viele andere hier, gewünscht hätte, wäre eine intensiver beschriebenere Beziehung von Matt und Josie. Schließlich spielt dies im Verlauf eine noch so bedeutende Rolle, weshalb man ihre Probleme ein wenig genauer hätte erleutern können.
Beim Lesen habe ich mich immer wieder dabei erwischt, für Peter Mitleid zu empfinden, vor allem aber auch für seine Mutter. Man musste einfach so wahnsinnig mitfühlen, weil fast alle Charaktere so wahnsinnig lebendig beschrieben wurden und man sich mittendrin befand.
Mein Dank an die Autorin aber auch an dieses Forum für diesen wunderbaren Tipp!
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Also das hört sich ja richtig gut an....
Muss ich wohl auch noch auf meine (sowieso schon viel zu lange) Wunschlsite setzen -
Wieder einmal ein tiefsinniger Roman von Jodi Picoult. Behandelt wird diesmal ein brisantes Thema, ein Amoklauf in einer Schule. Immer wieder aktuell, hört und liest man in den Medien doch von Zeit zu Zeit davon. Sie schreibt über den Amokläufer, einem Jungen, der nicht dem "Normalbild" entspricht, der Zeit seines Lebens gehänselt wird. Der Leser erfährt in dem Buch viel über die Hintergründe. Aber auch die Ermittlungen und der Prozess werden hier mitbehandelt. Am Anfang habe ich mich gefragt, was für eine Rolle Josie wohl spielt. Als aber herauskam, dass Matt mit zwei Kugeln getötet wurde, war für mich schnell klar, dass Josie damit zu tun hat. Alles in allem aber ein Buch, wie man es von Frau Picoult kennt.
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Heute nachmittag habe ich "Neunzehn Minuten" zu Ende gelesen.
Es liest sich ziemlich leicht wie ich finde, die ersten 100 Seiten gingen irgendwie total schnell.Was mir gut gefallen hat waren die Zeit- und Perspektivensprünge, was sicherlich ein Reiz des Romans ausmacht.
Leider fehlte es der ganzen Geschichte insgesamt an etwas Tiefe, meist wirkte es einfach wie dahin geschrieben.
Das Ende ist überraschend, jedoch etwas unrealistisch.Ich meine, dass Josie diejenige war, die Matt getötet hat. Was man so von ihrer Beziehung mitbekommen hat und von Josie allgemein, passt irgendwie nicht so recht zu diesem Mord.Meiner Meinung nach hatte auch keiner der Charaktere eine wirklich markante Persönlichkeit (mit Ausnahme von Peter vielleicht) - fast alle wirkten wie eine Person, die gleich reagieren, gleich sprechen würden.
Ich würde dem Buch 6.5 von 10 Punkten geben.
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Zitat
Original von Cleo
Ich meine, dass Josie diejenige war, die Matt getötet hat. Was man so von ihrer Beziehung mitbekommen hat und von Josie allgemein, passt irgendwie nicht so recht zu diesem Mord.Soweit ich das verstanden habe, hat sie ihn auch nicht getötet, sondern "nur" an-/nieder-(wasauchimmer-)geschossen. Den Rest hat Peter erledigt. Und so zwiegespalten wie sie in ihren Gefühlen auch Matt gegenüber war halte ich das nicht für total unrealistisch, obwohl ich es gut gefunden hätte, wenn da noch mehr rübergebracht worden wäre!Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen.
War ich am Anfang noch von den vielen Charakteren verwirrt, so habe ich das relativ schnell überwunden. Mit dem Lesen konnte ich jedenfalls nicht aufhören. -
Und wieder ein fesselndes Buch von Jodi Picoult!
Wie auch in ihren anderen Büchern ist allein schon das Thema mal was anderes als der übliche Einheitsbrei... ich fand die Einblicke in die verschiedenen Beteiligten / Betroffenen am Amoklauf an einer Schule sehr spannend - und teilweise beklemmend, besonders die Teile, wo sie die Eltern des Amokläufern fragen, was sie denn falsch gemacht haben, dass es soweit kommen konnte.
In der Mitte fand ich das Buch ein wenig zäh, aber zum Schluss hat die Geschichte wieder an Fahrt aufgenommen - bis zur überraschenden Enthüllung am Schluss.
Von mir bekommt das Buch 9 Punkte!
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Hab Nineteen Minutes grade beendet (musste das Buch leider fast ne Woche ruhen lassen, weil in meiner Ausgabe 60 Seiten fehlten und ich das umtauschen musste)....es war ein sehr sehr aufwühlendes Buch, das sehr viele Fragen an einen stellt über die man nachdenken sollte und muss.
Interessant finde ich, das nicht geurteilt wird, weder über den Schützen, noch die Eltern, noch die Kinder die Peter sein Leben lang gehänselt haben. Es beschreibt halt irgendwie das Leben und man fragt sich, wie man selbst handeln würde....was man meiner Meinung nach nicht beantworten kann, weil man solche Situationen (hoffentlich) nie erlebt hat. Und nun ja da ja auch die wahren Fälle aufgegriffen werden in dem Buch, ist es halt mehr als nur Fiktion.
Den Schreibstil finde ich sehr gut und die Erzählweise auch...es stört in keinster Weise, dass in den Zeiten gesprungen wird. Das es eine entscheidende Wendung geben muss, war für mich eigentlich klar, weil immer wieder erwähnt wird, das Josie sich an nicht erinnern kann, sie aber gleichzeitg Angst hat, dass was ans Tageslicht kommt. Was dann gelüftet wird, ist nicht wirklich schockierend (zumindest nicht für mich), aber überraschend...und dann eigentlich auch nicht, wenn man bedenkt, wie Josie zu Peter gestanden hat.
Auch wenn es Peter am Ende nicht viel gebracht hat...fand ich ihre Handlung richtig und gut. Vielleicht der beste Freundschaftsbeweis überhaupt.
Ich werde mit Sicherheit noch mehr Bücher von Jodie Picoult lesen.
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Ich habe schonmal ein Buch von Jodi Picoult angefangen es dann aber abgebrochen. So war es auch diesmal. Ich hatte etwas Schwierigkeiten beim Einlesen bin jetzt aber froh daß ich nicht aufgegeben habe. Es hat sich wirklich gelohnt. Das Buch ist in 2 Handlungsstränge unterteilt. Vor dem Amoklauf und danach. Immer wieder neue Personen, anfangs etwas verwirrend, da hilft aber ein kleiner Spickzettel. Als Leser ist man hin und hergerissen. Man hat Mitleid mit den Opfern und deren Angehörigen, aber auch mit dem Täter der durch jahrelanges Quälen durch seine Mitschüler ja auch ein Opfer ist. Bis zum Schluß bleibt es spannend und das Ende war eher unerwartet. Keine Lektüre für mal eben zwischendurch. Das Buch bzw. das Thema an sich stimmt einen doch etwas nachdenklich.
Morgana
Danke fürs Wandern lassen. -
Wollte mir alle Picoult Bücher aus der Bücherei leihen, waren aber alle entliehen, sodass ich noch etwas warten muss.
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Ich habs grade eben ausgelesen, und ich muss sagen: ein wirklich fesselndes Buch.
Es wird mich auch nicht so bald wieder loslassen und ich werde mich nach weiteren Büchern mit dieser Thematik umsehn, weil es einfach zum Nachdenken anregt und ich denke, man sieht seine Mitmenschen zumindest die erste Zeit nach der Lektüre mit anderen Augen.
Es war mein erstes Buch von Jodie Picoult, aber mit Sicherheit nicht mein letztes *GleichInBibliothekRennenTu*
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Ich habe es auch vor Kurzem gelesen und kann nur sagen, dass ich es sehr mochte - und es auch sehr schnell fertig hatte. Die Liebesgeschichte zwischen der Richterin und dem Cop passte meines Erachtens nicht so rein und hätte nicht sein müssen, und einige Dinge hätten auch noch ein wenig vertieft werden können, aber dazu hat der Leser ja seine Fantasie.
Ich kenne die anderen Bücher von Jodi Picoult zwar nicht, aber ich denke, dass ich mir das eine oder andere holen werde.
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Grandioses Buch!
Schnell, flüssig zu lesen, spannend, wie die Entwicklung dargestellt wird, menschliche Themen, die jeden von uns betreffen könnten - einfach klasse!
Ich habe mir heute gerade noch zwei Taschenbücher von ihr gekauft.Jaune