Wie sollte ein Buchladen aufgebaut sein?

  • Ein Buchladen sollte klare Genre-Regale haben, vom Stil her eher wie die Ketten Thalia und Co. eingerichtet sein (ich mag's lieber als den "Kramladen", selbst wenn die Ketten in Kritik sind) und dann fände ich es gut, wenn man sich für den Bereich "Belletristik" bzw. "Romane von A bis Z" was Intelligentes überlegt. Insgesamt bin ich für eine ziemlich kleinschrittige Ordnung. Also nicht "Fantasy" und "Krimi", sondern konkreter auch "Urban Fantasy", "Romance Fantasy" bzw. "Krimis aus Region x". Was ich dagegen weniger mag: Wenn etwas nach Autoren gegliedert ist und die Bestseller-Autoren eine Regalreihe bekommen. Ich mag es thematisch. Ach ja, und ich mag Buchläden, die modern aussehen. Ich steh auf den modernen Stil.

  • Beatrix
    Was für ein schöner Buchladen das ist. :wow
    Schon allein durch das historische Gebäude ist der Buchladen wirklich etwas besonderes.


    Ich habe mir noch gar keine Gedanken gemacht, wie für mich ein Buchladen aussehen sollte. Außer das die Bücher nach Themen sortiert sein sollten und es überwiegend Bücher geben sollte und nicht so anderen Schnickschnack, habe ich eigentlich keine Ansprüche an eine Bücherei. :gruebel

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Trotz all der Schwarzmalerei, die um das Buchhandlungssterben betrieben wird, hoffe ich sehr, dass es auch in hundert Jahren noch viele davon geben wird. Doch, ob diese noch so aussehen können wie heute?


    Ich weiß nicht, wie die Buchhandlungen bei euch aussehen, aber die Buchhandlung in meiner Kleinstadt gehört zu einer kleinen Kette Tyrolia. Sie hat zwei Stockwerke, aber diese sind nur zu ca. 2/3 mit Büchern gefüllt, das andere Drittel ist Dekozeug, Süßwaren und Spielwaren. Die Regale sind nur entlang der Wände, auf den freien Flächen sind die Tische mit der Stapelware (oder noch mehr Dekor und Spielzeug).


    Ist das die Zukunft der Buchhandlungen? Geschenkshops zu werden, damit vielleicht jene, die ein hübsches Plüschtier suchen zufällig auch noch ein Buch mitnehmen?


    Wenn ich meiner Fantasie freien Lauf lasse, stelle ich mir z.B. eine Einkaufsstraße vor, in der sich vier Buchhandlungen angesiedelt haben. Jede ist spezialisiert und hat mehr als nur ein Stockwerk, wobei jedes Stockwerk ein Thema/Genre hat und dieses sich auch in der Ausstattung und im Dekor wiederfindet.


    Eine zweite Wunschvorstellung von einer Buchhandlung wäre, dass Mein Traum ist daher eine Buchhandlung, die anders funktioniert als die gängige Variante, wo außer den Tischen, Bücher Rücken an Rücken stehen und wenn der Rücken kein Hingucker ist und der Autorenname auf dem Rücken nicht schon bekannt, kaum jemand ohne Beratung danach greift und gute Beratung ist nicht selbverständlich.

    Was mir für eine zweite Traumbuchhandlung vorschwebt sind Wände mit einer Regalen, jedes Davon hat auf 1,50 Höhe eine Art Regal-langes, etwas mehr als Buchhohes Display, über das die Cover aller Bücher mit einer Verkaufsanregenden Phrase drüberlaufen. Ist eines interessant, kann der Kunde es antippen und es erscheint der Klappentext und auf Wunsch Zusatzinformationen über den Autor und/oder den Verlag oder auch ein Buchtrailer.
    Zugleich ist beim Cover auch eine Nummer und unterhalb des Displays (oder auch darüber) sind Nummerierte Fächer, in denen die Bücher bereitstehen in die Hand genommen und reingeschmökert zu werden.

    Statt der Tische mit Firlefanzzeugs und Stapelware gibt es Sitzgelegenheiten für die Besucher, wo sie in Ruhe schmökern können.

    Seid ihr mit euren jetzigen Buchhandlungen zufrieden wie sie sind und glaubt ihr an deren Überleben? Oder was wären eure Ideen, wie sich Buchhandlungen verändern könnte, um attraktiver zu werden?

  • Ich glaube den Traum Buchladen gibt es nicht. Bei uns, und das heißt in einer kleinen Stadt an der niederländischen Grenze, gibt es zwei Buchläden. Ich fühle mich dort gut aufgehoben, aber wirklich schön sind sie beide nicht. Was ich toll finde, wenn ich rein komme, das dann die Verkäuferin schon weiß, was ich gerne möchte und meist schon Bücher für mich zurück gelegt worden sind. So brauche ich gar nicht lange nach Neuerscheinungen zu suchen. Außerdem gefällt es mir, das ich mich mit den Buchhändlerinen über bestimmte Bücher austauschen kann und sie immer freundlich und geduldig sind.


    Ich finde Leseecken in einer Buchhandlung auch sehr schön, nur leider musste ich schon öfter feststellen, das viele Leute nicht mit den Büchern umgehen können und sie anschließend ein wenig "angeschlagen" aussehen. So ein Buch würde ich nicht kaufen wollen. Mittlerweile hat eine unserer Buchhandlungen ein Cafe hinter dem Laden, das den passenden Namen Lesezeichen hat, wo man Leseexemplare lesen kann. Leider ist dort oft recht laut, so das es mir auch nicht wirklich Spass dort zu sitzen und zu lesen.

  • Zitat

    Original von Mariangela


    Ich weiß nicht, wie die Buchhandlungen bei euch aussehen, aber die Buchhandlung in meiner Kleinstadt gehört zu einer kleinen Kette Tyrolia. Sie hat zwei Stockwerke, aber diese sind nur zu ca. 2/3 mit Büchern gefüllt, das andere Drittel ist Dekozeug, Süßwaren und Spielwaren. Die Regale sind nur entlang der Wände, auf den freien Flächen sind die Tische mit der Stapelware (oder noch mehr Dekor und Spielzeug).


    Ist das die Zukunft der Buchhandlungen? Geschenkshops zu werden, damit vielleicht jene, die ein hübsches Plüschtier suchen zufällig auch noch ein Buch mitnehmen?


    Es ist leider so, das viele Buchhandlungen sich ein zweites Standbein aufbauen müssen. Es gibt ja Gott sei Dank noch die Buchpreisbindung, aber reich wird man trotzdem nicht. Die Mieten sind bei attraktiven Lagen oft überhöht, Personal kostet auch nicht gerade wenig, besonders, wenn man auf geschulte Leute wert legt. Bei Dekozeug, Spielwaren und sonstigem sieht die Gewinnspanne oft sehr viel attraktiver aus. Ich kann das schon verstehen, in meiner Buchhandlung gibt es mittlerweile auch viele Dekoartikel, Taschen und sogar (sehr schöner) Modeschmuck im Programm. Außerdem ist es auch gleichzeitig noch eine kleine Poststelle. Ich glaube das brauchen die Unternehmen heute zum überleben, gerade auch bei der Konkurrenz aus dem Internet. Und es gibt ja heutzutage kaum einen Laden, der nicht auch Bücher verkauft, beim Rewe stehen die Top 10, bei jedem Kaufhof gibt es Bücher, in vielen Lebensmittelmärkten werden Mängelexemplare verkauft, wo hört es denn auf.
    Ich war gestern in einem Blumenladen, da war auch ein Tisch mit Schmuck, Taschen und Schals. Hat in einem Blumengeschäft nicht wirklich was zu suchen, oder? Der typische Einzelhandel hat zu kämpfen und muss sich immer wieder neue Ideen einfallen lassen, um für den Kunden interessant zu bleiben.

  • Ich finde solange man nicht vergisst das man eine Buchhandlung ist ein gewisses Maß an Zusatz-Klimbim garnicht verkehrt.


    Gerade bei Kinderbüchern gibt es oft viele originelle Zusatzartikel mit dem Motiv der Bücher wie zB. Bleistifte, Radiergummis, Anspitzer, Federmäppchen und Luftballons.


    Bücher allein reichen heute oft nicht mehr aus, und warum nicht auch die Verfilmung zum Buch anbieten? Oder ein wenig ausgesuchte Musik?


    Natürlich besteht immer die Gefahr das man morgens aufwacht und man arbeitet in einem Ramschladen, der auch Bücher verkauft - definitiv der falsche Weg!


    Aber warum nicht etwas Vivaldi zu einem Liebesschmöker verkaufen?


    So lange auch das Zusatzsortiment sorgfältig betreut wird hat all das durchaus auch im Buchhandel seine Berechtigung.