'Die Glocken von Vineta' - Seiten 001 - 166

  • Zitat

    Original von Charlie
    Mir wird jetzt erst klar, wie unbefriedigend das Verschwinden von Anya fuer die Leser ist. Ich wollte es so haben, um zu zeigen, in welche Leere Natalia faellt: Sie hat nicht nur die Gefaehrtin verloren, sondern ist auch voellig machtlos, niemand kann ihr sagen, was mit Anya geschehen ist, die Freundin verschwindet ins Nichts, und keinen Menschen interessiert ihr Schicksal. Als haette sie nie gelebt.


    Alles Liebe von Charlie


    Doch, uns interessiert ihr Schicksal!! :cry


    Was mich direkt zur nächsten Frage bringt, die mich brennend interessiert: Wenn du Figuren wie Anya "verschwinden" lässt, die ja in diesem Teil einen relativ großen Raum eingenommen hat, also viel mehr als eine Statistin war (für mich zumindest ;-) ), "weißt" du dann, was mit ihnen geschehen ist oder sind sie für dich ab diesem Zeitpunkt abgehakt und tatsächlich aus deiner Fantasie "verschwunden"?


    Ich merke gerade, die Frage macht natürlich nur Sinn, wenn Anya tatsächlich nicht mehr auftaucht... Also ich meine generell, Anya war jetzt nur das passende Beispiel!

  • Ich bin so'n Planer.
    Ich denke mir alles vorher aus und kritzle es in ein ewig langes Konzept.
    Dann ueberlege ich mir: Wie viel kann welche Perspektivperson davon wissen?
    An dieser Stelle muss ich mit der Veraergerung der Leser leben, fuerchte ich. Dazu stehe ich - Natalia kann's nicht wissen, also auch kein anderer.
    Nur ich.
    Aber da ich's nicht ins Buch geschrieben habe, habe ich natuerlich auch kein Anrecht darauf, Euch meine Version aufzudraengen.


    Es waere sicher befriedigender gewesen, ein klares, bezeugtes Ende mit Anya zu machen. Aber ich fand dieses schlimmer, weil es eine ewig nagende Frage hinterlaesst, und zeigt, wie hart es diese Menschen ankam, sich zu binden, fuer einen Gefaehrten etwas zu empfinden, denn sie waren ja jemandes Eigentum und konnten nicht wissen, wann einer der anderen einfach verschwand.


    Damit spreche ich aber natuerlich nicht den Lesern ihre Veraergerung ab!


    Alles Liebe und einen schoenen Adventssonntag wuenscht
    Charlie

  • Nee, verärgert ist hier glaub ich keiner. Wir hängen nur alle irgendwie in einen luftleeren Raum, was Anya angeht.
    Wahrscheinlich hast Du aber so genau das erreicht, was Du erreichen wolltest: Wir fühlen uns wie uns wie Natalia und und quält die ewig nagende Frage, was mit Anya passiert ist :-)


    War das wirklich das Schläfenband von Anya, das Natalia bei ihrer Hochzeit tragen sollte? Das beschäftigt mich im Moment. Natalia vermutet ja, dass Anya das gleiche Schicksal erliitten hat wie Broni, dass beide auf Warti "hereingefallen" sind.

  • Ich sag mal noch nichts dazu, ja?
    Wenn die Frage spaeter noch besteht, beantworte ich sie natuerlich (und mache betruebt einen weiteren Haken an meine Nicht-genuegend-erklaert-Liste)


    Einen schoenen Adventssonntag wuenscht Charlie

  • Ich habe diesen Abschnitt mittlerweile auch durch und hoffe, dass ich heute endlich mal wieder in Ruhe zum Lesen komme. Die Glocken für Vineta ist für mich so ein Buch, wo ich viele Seiten am Stück lesen muss, nur ein paar Seiten zwischen Tür und Angel gehen da garnicht, da komme ich sonst nicht mehr mit.


    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist was besonderes und macht Spaß zu lesen!


    Zitat

    Original von Caia
    Aber die Handlung...


    Also ich hab noch nicht das Gefühl, daß es mich packt, es plätschert so vor sich hin, so richtig was passiert ist nur im Prolog und gefesselt hat es mich noch nicht...


    Mit der Handlung kann ich Caia verstehen, so richtig viel passiert nicht. Aber komischerweise stört mich das nicht sonderlich, weil mir das ganze "Drumrum" so gut gefällt! :-) Und das will bei mir was heißen, ich bin sonst eher ungeduldig beim Lesen.


    Die Abschnitt mit Natalia gefallen mir besser als die mit Warti und Bole, wahrscheinlich weil mich ihr Schicksal mehr berührt.
    Anyas Verschwinden hat mich auch beschäftigt. Aus den Threads hier habe ich jetzt den Eindruck, dass wir von ihr nicht mehr viel erfahren, aber ich hoffe trotzdem, dass sie nochmal erwähnt wird!


    Zitat

    Original von bonomania
    ?( ich weiß bis jetzt noch nicht, was Ihre Mutter Ihr da genau in die Hand gesteckt hat?? Wahrscheinlich eine Bernstein Figur??
    Ob diese Figur wohl später im Roman noch eine Rolle spielen wird?


    Da bin ich auch gespannt, was es mit dieser Figur auf sich hat!

  • Die Tatsache, daß im Klappentext stand, daß Natalia stumm ist, hätte mich ja fast davon abgehalten, dieses wunderbare Buch zu lesen. Warum? Nun, weil ich sofort dachte, oh neee, junges Mädchen in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, hat Schock erlebt, ist daher stumm, gewinnt durch neuen Schock wieder Stimme, erleidet viele Schicksalsschläge, setzt sich aber als starke Frau durch. Nö. Muß ich nicht lesen. Das waren meine Gedanken.


    Aber schon die ersten Sätze haben mir gezeigt, daß ich das Buch lesen sollte, selbst wenn ich befürchtete, daß es hervorsehrbar sei. Und in der Tat ist es sein sehr schönes Buch und die Vorhersehbarkeit ist teilweise als Stilmittel eingesetzt.

  • sodele, ich bin jetzt auch dabei :wave


    weil ich gerade hier die Diskussion um Anyas Verschwinden gesehen habe: ich habe auch darüber gerätselt. Momentan gehe ich davon aus, dass wir nie erfahren werden, was mit ihr geschehen ist.


    Zitat

    Original von Charlie
    Mir wird jetzt erst klar, wie unbefriedigend das Verschwinden von Anya fuer die Leser ist. Ich wollte es so haben, um zu zeigen, in welche Leere Natalia faellt: Sie hat nicht nur die Gefaehrtin verloren, sondern ist auch voellig machtlos, niemand kann ihr sagen, was mit Anya geschehen ist, die Freundin verschwindet ins Nichts, und keinen Menschen interessiert ihr Schicksal. Als haette sie nie gelebt.


    Das habe ich mir beim Lesen auch so gedacht und es so empfunden.
    Du bringst das an dieser Stelle perfekt rüber, was Natalia empfinden muss: dieser Bruch im Tagesablauf, die Leere, die entsteht, die nagende Ungewißheit, dieses Niemals-wissen-werden, die Fragen nach dem wo und wie und warum.


    Bei Broni hatte ich so ein unheilvolles Gefühl, sie sei schwanger geworden und dass das kein gutes Ende nähme. Und ich habe es - vielleicht so wie Natalia - als Schlag in den Magen gefühlt, als sie von Bronis Schicksal quasi so nebenbei erfährt.


    Daher passt für mich auch das Schläfenband bei der Hochzeit. Ich weiß nicht, ob es tatsächlich dasjenige von Anya ist - aber für Natalia ist es das, und das zählt im Augenblick. IHRE Sicht, IHRE GEdanken.


    Ich habe ja den Verdacht (und hoffe, dass er sich nicht bestätigt!)




    Weiteres der Reihe nach...


    Als ich das Buch ausgepackt hatte, ließ ich es erst ein paar Tage auf dem Küchentisch liegen (wo meistens die aktuelle Post erst mal liegenbleibt, die mir wichtig ist). Und ich stand mehrfach am Tag dort und begrabbelte das Buch und streichelte darüber. Ich liebe von jeher Buchcover mit Prägungen (und war immer sehr neidisch, dass es das bei englischen Büchern so oft gibt, bei deutschen aber so gut wie nie) - und hatte daran schon größte Freude! :-] Farben, Machart, "Griffigkeit", Format, Material - herrlich!


    Charlie,
    die Widmung - berührend, großartig.


    Zum Prolog:


    brachte mir sofort den Einstieg. Schon auf der ersten Seite liegt etwas Bedrohliches in der Luft, und trotzdem traf mich das, was Natalia da mitansehen und erleben musste, in aller Härte. Da habe ich heftig geschluckt... Vor allem, weil ich mir gar nicht vorzustellen wagte, was Natalia nach der letzten Zeile des Prolog-Textes erst mal widerfahren ist, bis wir sie wiedersehen...


    Zum 1. Teil


    ich fühle so mit Natalia mit!
    Grausam, wie sie leben muss - und ich weiß nicht, ob ich das Recht habe, die ganze Zeit zu hoffen, Warti möge sie mit nach Vineta nehmen. Ich hab's trotzdem getan!
    Natalia gehört meine ganze Sympathie.
    Nicht zuletzt wegen ihres wachen Verstandes, ihrer Wißbegierde (Wachstafeln, Bücher, Schach) - vor allem aber mit der Szene auf S. 25, als sie ihre Kiepe wieder umschnallt:


    ...Keine Hand rührte sich, um ihr zu helfen. Als sie ging, bildeten die Frauen eine Gasse, wie um ein seltsames Tier, von dem man besser Abstand hielt.


    Spätestens da hatte ich sie ganz fest in mein Herz geschlossen!


    Darin liegt für mich auch der Kontrast zu Jula.
    Ich kann Jula sehr gut verstehen. Ihre große Liebe will sie nicht, sie macht sich seinetwegen auf dem Fest zum Narren (da habe ich so mit ihr mitgelitten), sie muss in Armut leben nach dem Tod ihres Vaters, verwelkt rasch, wird verhöhnt und verspottet.
    (Und Bole liebt sie trotzdem!! Für ihn ist sie schön - und das ging mir so nahe, dass sie es nicht erwidern, nicht einmal zulassen kann!)
    Jula ist der personifizierte Neid.


    Warti ist mir zu glatt, zu perfekt, aber nicht unsympathisch. Und ich hoffe eigentlich schon, dass er keinen Abgrund birgt. Aber wer weiß, ich bin mal auf einiges gefasst...


    Bole wiederum hatte ich auch sofort ins Herz geschlossen - gerade für seine Tollpatschigkeit, sein Dunkel-Sein.


    Ich finde die Konstellation zwischen den beiden interessant. Zwillinge, von denen jeder jeweils für die lichte und dunkle Seite steht, Glück und Pech.
    Wie zwei Hälften, die einenader entgengesetzt sind und doch zusammengehören. Faszinierend.


    Jakub ist eine wunderbare Person. Den mag ich ganz besonders.


    Über Oda grüble ich noch...


    Immer wenn die Rede auf Vineta kommt, hatte ich den Eindruck, einer alten Fabel zu lauschen, mich aber gleich darin zu befinden. Schwierig, das auszudrücken, wie ich das empfunden habe...
    Mythisch, legendär - aber gleichzeitig auch real für mich sicht- und erlebbar.
    auch wenn's schon eigentlich in den nächsten Teil reingehört:



    Ich finde das grandios!!

  • Und ob ich das gern lese!


    Ich wollte meine Idee von einer Sage erzaehlen (habe gerade wieder ein Projekt dieser Art im rechten Auge und finde es nach wie vor ziemlich unwiderstehlich).


    Und ausserdem freu ich mich sehr sehr sehr, dass Du noch zu uns stoesst.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Nicole


    Das habe ich mir beim Lesen auch so gedacht und es so empfunden.
    Du bringst das an dieser Stelle perfekt rüber, was Natalia empfinden muss: dieser Bruch im Tagesablauf, die Leere, die entsteht, die nagende Ungewißheit, dieses Niemals-wissen-werden, die Fragen nach dem wo und wie und warum.


    :write besonders die wie Du sagst "nagende Ungewißheit" ist das, was ich bei Natalia verspürt habe. Natalia wäre wahrscheinlich weniger ins Nichts gefallen, wenn sie gewußt hätte, was mit Anya passiert ist, was auch immer es gewesen sein mag.

  • Der Punkt ist mir wichtig.
    Sie kann um niemanden trauern. Um ihre Familie nicht, weil sie den Gedanken an sie nicht ertraegt, und um ihre Freundin nicht, weil sie nicht weiss, was geschehen ist. Damit wird sie von einem Teil ihrer selbst abgeschnitten und braucht ein Leben lang, um wieder Zugang zu finden.

  • So, endlich konnte ich mir auch ein kleines bißchen Lesezeit freischaufeln (ich hatte ehrlich gesagt schon Angst, hier wäre mittlerweile alles verwaist :grin)
    Vieles wurde ja bereits gesagt, deshalb möchte ich mich recht kurz fassen.


    Nach der Lektüre des ersten Teils geht es mir wie milla:

    Zitat

    Original von milla:
    Zu den Figuren: Sie sind alle wunderbar gezeichnet, (...) ALLE haben ihr mehr oder minder großes Päckchen zu tragen und glücklich ist niemand, nur sie empfinden und zeigen es in unterschiedlichem Ausmaß.


    Ihre Handlungen sind für mich nachvollziehbar, auch wenn sie mir natürlich nicht alle gleich sympathisch sind, aber so ist das im richtigen Leben ja auch.
    Am liebsten mag ich Jakub, weil er Verständnis und Empathie für Bole und Warti aufbringt, und dennoch sagt, wenn er ihr Verhalten nicht gutheißen kann.


    Ein Schlüssel zum Verständnis der Personen (und ich sage bewußt Personen und nicht Figuren, da ich beim Lesen immer mehr das Gefühl habe, sie seien in irgendeiner Art und Weise real) ist für mich folgendes:

    Zitat

    Original von Solas:
    Geht es im Leben nicht immer auch darum, wie wir mit dem umgehen, was uns gegeben wird?


    Das trifft es für mein Empfinden eigentlich ganz gut.


    Ansonsten schwelge ich immer noch in der reichen Sprache und den Bildern. Dieses Buch sollte ganz langsam und vorsichtig genossen werden, wie ein gutes Essen, damit man sich den Geschmack der Worte auf der Zunge zergehen lassen kann. Vielleicht ist es ja ganz gut, daß ich im Moment nicht so oft zum Lesen komme (würde mich nicht gleichzeitig ein schlechtes Gewissen plagen, weil ich der Leserunde so weit hinterherhinke).


    Edit: Rechtschreibfehler verbessert

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

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  • Nicht vom Gewissen aergern lassen, ich freu mich, wenn hier noch Leute mitlesen und die schoene Leserunde nicht schon zu Ende ist.


    Also, immer schoen in Ruhe.


    Alles Liebe von Charlie

  • Ich habe diesen Abschnitt nun beendet und "Die Glocken von Vineta" ist für mich kein Buch, welches man so "nebenher" liest. Es erfordert ( und verdient ) die ganze Aufmerksamkeit des Lesers.


    Auch mir hat das plötzliche Verschwinden von Anya keine Ruhe gelassen.
    Hat sie wirklich dasselbe Schicksal wie Broni getroffen? :gruebel
    Natalia zieht sich danach noch mehr in ihren "Ich-lasse-nichts-an-mich-ran"-Zustand zurück. Nur wenn sie sich selbst Schmerz zufügt, spürt sie, dass sie lebt bzw. blockt Gedanken an Menschen, die sie liebte, ab.
    Was für ein trauriges Leben.


    Und Warti - weiss er eigentlich, was er mit seinen Frauengeschichten anrichtet? Interessiert es ihn? So sympathisch er sonst ist - aber das ist ein eindeutig negativer Zug an ihm. Vor allem, wenn man bedenkt, was eine Schwangerschaft für die meisten Frauen damals bedeutet hat.


    Bole - er tut mir aufrichtig Leid. In der Nacht, in der sein Sohn geboren wurde und Jakub in besuchte, kam viel zur Sprache, was ihn sein ganzes Leben schon quälte.


    Jakub gefällt mir in seiner Art und Weisheit sehr gut. :-)


    Und ich habe mich über eine Gusli informiert.

  • Zitat

    Original von Charlie
    Ich wollte meine Idee von einer Sage erzaehlen (habe gerade wieder ein Projekt dieser Art im rechten Auge und finde es nach wie vor ziemlich unwiderstehlich).


    bitte, mach, Charlie!
    Ich finde diesen Ansatz für einen historischen Roman, wie Du ihn bei "Vin" ausgestaltet hast, großartig!
    Mir gefällt das ungemein: Szenen, bei denen ich das Gefühl habe, ich bin mittendrin, sehe, rieche, höre, fühle alles. Und dann wieder Abschnitte, bei denen ich meine, Stimmen aus der Vergangenheit zu hören, wie sie die alten, alten Geschichten raunen und flüstern.
    Für mich strotzt der Roman vor Archetypen, er haucht einem Mythos wahrhaftig spürbares Leben ein - das ist klasse!!


    Zitat

    Original von Charlie
    Und ausserdem freu ich mich sehr sehr sehr, dass Du noch zu uns stoesst.


    Mir tut's nur leid, dass ich grad so wenig Zeit habe!
    Ich hoff ja, die Leserunde läuft noch eine Weile...


    Zitat

    Original von Rosenstolz
    Und Warti - weiss er eigentlich, was er mit seinen Frauengeschichten anrichtet? Interessiert es ihn? So sympathisch er sonst ist - aber das ist ein eindeutig negativer Zug an ihm. Vor allem, wenn man bedenkt, was eine Schwangerschaft für die meisten Frauen damals bedeutet hat.


    Da habe ich mich auch erwischt, dass ich vor mich hingeschnaubt habe beim Lesen. Er scheint sich da nicht wirklich Gedanken drüber zu machen - ein typischer womanizer halt... :lache

  • *räusper / kurzherzeinschleich*


    Zitat

    Nicole
    Mir tut's nur leid, dass ich grad so wenig Zeit habe!
    Ich hoff ja, die Leserunde läuft noch eine Weile...


    Ich hoffe das auch, denn mir geht es ähnlich, und ich werde vermutlich erst in ein paar Tagen beginnen können. Dann bin ich nicht ganz so alleine hier.


    * wiederherausschleich *

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich lese momentan auch im Schneckentempo und bewundere alle, die bereits nach dem ersten Wochenende mit den 657 Seiten abgeschlossen hatten.
    Auch wenn ich jetzt schon im dritten Abschnitt bin, gucke ich immer wieder auch in die vorhergehenden, weil ich wissen will, wie die anderen Teilnehmer das Gelesene empfinden. Ihr "Nachzügler" werdet bestimmt nicht allein posten müssen.

  • Zitat

    Ich finde dass der Roman sehr emotional geschrieben ist (aber gar nicht kitschig)


    Cookiemonster
    Das empfinde ich auch so.
    Die Szene, in der Bole reitet hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Ich denke auch jetzt noch manchmal daran. Es ist, als wäre ich Bole an einem Punkt begegnet, an dem sich noch alles anders hätte entwickeln können. Irgendwie macht das das Miterleben der späteren Entwicklung Boles in meinem Erleben noch intensiver und auch schmerzhafter.
    Was Anya betrifft, so gefällt es mir, wenn auf diese Weise Leerstellen gelassen werden. Das erscheint mir lebensnaher.



    LG


    Kirsten


    P.S.

    Zitat

    Original von Büchersally
    Ihr "Nachzügler" werdet bestimmt nicht allein posten müssen.


    Nein, ganz bestimmt nicht!

  • Zitat

    Original von Solas
    Es ist, als wäre ich Bole an einem Punkt begegnet, an dem sich noch alles anders hätte entwickeln können. Irgendwie macht das das Miterleben der späteren Entwicklung Boles in meinem Erleben noch intensiver und auch schmerzhafter


    :write Seh ich ganz genau so. Man trifft ihn sozusagen am Scheideweg. Die typische Frage Was wäre wenn...? Was wäre, wenn Bole an dem ersten beschriebenen Erntefest nicht nervös zuhause geblieben wäre und statt Warti mit Jula gegangen wäre? Hätte sie ihm dann vielleicht eine Chance gegeben und ihn schätzen gelernt? :gruebel

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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  • Der Gedanke gefaellt mir.
    Jedenfalls fand ich, der junge Bole sei ein freundlicher Junge mit liebenswerten Anlagen, die nur eben nicht sonderlich bruchfest waren.


    Alles Liebe von Charlie