'Die Glocken von Vineta' - Seiten 555 - Ende

  • Zitat

    Original von Charlie
    Es ist sehr, sehr schoen, zu lesen, wie Du meinen Roman gelesen hast - wenn ich das lese, freu ich mich, ihn geschrieben zu haben.


    damit machst DU mich jetzt um Worte verlegen... danke! *freu*


    Dir danke, Charlie, für die Begleitung der Leserunde, mir hat sie viel Spaß gemacht! :wave


  • @ Grottenolm


    :wow dank Deiner Ausführungen weiß ich jetzt, daß ich gerne Steampunk lese. Ich wußte gar nicht, was das ist, bzw. daß man das so nennt.

  • Zitat

    Original von Nicole
    [Dir danke, Charlie, für die Begleitung der Leserunde, mir hat sie viel Spaß gemacht!


    Und mir erst!


    Ich wusste auch nicht, was Steampunk ist, und fuehle mich jetzt ein bisschen schlauer.


    Alles Liebe von Charlie

  • Eigentlich hatte ich die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen bezüglich meines kleinen Exkurses, aber wenn ich ein wenig Licht ins Dunkel bringen konnte, dann brauche ich das ja nicht mehr zu haben. :grin


    Ich muß übrigens noch sagen, daß mich "Vineta" wirklich berührt hat. Noch Tage später, nachdem ich die Lektüre beendet hatte, habe ich davon geträumt oder musste spontan an einzelne Personen daraus denken. Das passiert mir sonst eher selten, daß ein Buch so lange nachhallt.



    Pelican :

    Zitat

    Original von Pelican:
    dank Deiner Ausführungen weiß ich jetzt, daß ich gerne Steampunk lese.


    vielleicht kannst du mir ja mal per PN noch ein paar Lesetipps geben? :-]

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Das lese ich natuerlich mit gewaltiger Freude!


    Bitte gebt die Lesetipps doch oeffentlich - wenn nicht hier in diesem Thread, dann vielleicht in einem eigenen zum Thema Steampunk?


    Ich bin sicher, Pelican und ich sind nicht die einzigen, die dabei etwas dazulernen koennen.
    Ich muss mich auf dem gesamten Gebiet der Phantastik ohnehin mal ein bisschen umtun, ich bin da eine einzige, klaffende Bildungsluecke. Mit der Leserunde mit Sabine Wassermann fange ich demnaechst an!


    Exkurse finde ich zumindest sehr schoen - so, wie die Themen eben angeschnitten werden. Es macht die Leserunde lebendiger und mir zumindest macht es Spass, mich zu wundern, wie man vom einen aufs andere springen kann.


    Alles Liebe von Charlie

  • Das wird wohl vorerst das letzte Mal sein, dass ich mich hier zu Vineta melde – Dezember und Januar, meine beiden Monate mit Vineta, neigen sich dem Ende zu. Passend erscheint mir, dass ich vor zwei Tagen die Ranen erstmals in meiner Tageszeitung erwähnt fand und zwar im Zusammenhang damit, dass ein Teil ihres Swantovit-Heiligtums auf Rügen mit den Kreidefelsen ins Meer gestürzt ist. Aber das gehört ja eigentlich alles nicht hier hin.
    Schön finde ich, dass ich nicht die Einzige bin, die das Ende als positiv empfunden hat. Natalia ist durch das ganze Buch hindurch gewachsen, zum Schluss ist sie sie selbst, kein Anhängsel, keine Gattin, Mutter. Zu bleiben ist ihre Entscheidung. Für Warti war Natalia das Leben.
    Jetzt widme ich mich noch ein paar Stellen, die ich mir herausgepickt habe. Ich bin mir sicher, dass es in diesem vielschichtigen Roman noch viel mehr zu benennen gäbe und dass es unendlich viel gibt, dass ich übersehe ... Fast jede Bemerkung zu diesem Roman hat mich auf neue Gedanken gebracht.
    Was Natalia auf S. 566 zu Anton sagt, als der ihr nahe legt, die Hochzeit und ihre Zeit mit Warti als quasi nicht geschehen zu betrachten, hat für mich eine übergreifende menschliche Wahrheit (im Vergleich zu Antons „Umsetzung“ der „christlichen Regeln“).
    Die Szene um die S. 606, in der Oda voraussieht, dass Jakub sterben muss, hat etwas leicht Unwirkliches, als wolle man nicht glauben, was eigentlich klar zu sehen ist: Jakub ist alt. Er wird sterben. Das ist sehr fein beschrieben.
    Eine Frage habe ich zu Odas Satz auf S. 607:
    "Wie der Vater vor der eigenen Tochter nicht Halt macht". Lese ich das richtig, ist Oda von ihrem Vater missbraucht worden?
    Die Szene auf S. 621 unten, in der Natalia Vineta sieht, zeigt für mich ihre Verbundenheit mit der Stadt. Auch diese Szene hat, so wie ich sie lese, etwas Unwirkliches. Gleichzeitig zeigt sich hier, dass Vineta nun wirklich vollkommen Natalias Stadt ist, fast, als wäre sie gerade eine Beziehung mit ihr eingegangen. Herr Palomar hat es ja schon geschrieben:


    Zitat

    Ganz stark die letzte Szene dieses Kapitels: Natalia ganz alleine mit Vineta, ihre Stadt:
    Venedig des Nordens, Heidenbabel, Paradies der Sünder.


    Was das hier angeht -

    Zitat

    Es ist ja doch ziemlich behaebig erzaehlt (eine Schwaeche, an der ich arbeite).


    - da halte ich es mit JaneDoe. Damals war alles ein bisschen langsamer. Ich habe mich gerne mit und in dieser Geschichte aufgehalten, und immer wieder neue Facetten entdeckt.


    Vielen Dank für dieses schöne Buch! Wir sehen uns im Rezithread wieder.


    LG
    Kirsten


    P.S.:


    Zitat

    Schlimm, was das für Lara und Anton bedeutet, die nun ein Kind aufziehen müssen, was es eigentlich gar nicht geben darf.


    Das hat jetzt im Prinzip gar nichts mit der Geschichte zu tun, aber ich habe vor kurzem gelesen, dass die Liebe unter Geschwistern gar nicht überall gesetzlich verboten ist. Soweit ich mich erinnere in Frankreich bsw. nicht.

  • Vielen Dank, Kirsten.
    Dauer, dass Du dem Buch so viel Zeit gewidmet hast, bin ich Dir sehr dankbar, und dass Du es gern mochtest, freut mich riesig.


    "Damals ging alles etwas langsamer" ist natuerlich ein sympathisches Argument, mir gefaellt's gut und ich naehm's gern als goldene Bruecke. Dennoch habe ich bei der Auseinandersetzung mit dem nun vorliegenden Buch und den Lesern (inzwischen habe ich ja zwei weitere komplette historische Romane geschrieben) schon auch gemerkt, wie oft ich mich schlicht "nicht getraut" habe, wie sehr ich den Schaum gebremst habe, weil ich vor schneller Fahrt Angst hatte, mich ihr einfach nicht gewachsen fuehlte.
    Ich finde mich so besonders mutig immer noch nicht.
    Aber ich hoffe doch, dass meine Folgeromane im Erzaehltempo ein bisschen waghalsiger sind, vor allem dass sie das Tempo haeufiger wechseln, denn nur auf die Weise entsteht ja ein angemessenes Verhaeltnis zwischen Erzaehltempo und Stoff.


    Den Satz ueber Oda hast Du so gelesen, wie ich ihn gemeint habe. Ich wollte nicht alles weg- oder durcherklaeren, aber zumindest noch eine Andeutung liefern, einen Erklaerungsansatz fuer die, die einen moechten.


    Noch einmal: Vielen Dank fuer Deine Eindruecke!
    Ich bin sehr stolz darauf, dass Du meinen ersten Roman gelesen hast.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Vielen Dank, Kirsten.
    Dauer, dass Du dem Buch so viel Zeit gewidmet hast, bin ich Dir sehr dankbar, und dass Du es gern mochtest, freut mich riesig.


    Vineta ist ein Buch, dem man Zeit widmen kann. Das heißt nicht, dass es sich langsam liest, vielmehr lädt es dazu ein, zu ihm zurückzukehren. Ich habe den Eindruck, dass ich ein riesiges Gemälde vor mir habe, von dem ich noch gar nicht alles gesehen habe. Es gibt sicherlich noch viel zu entdecken.
    Was das Erzähltempo angeht - ich komme mir ja auch immer sehr langsam vor -, da warte ich mal ab und bin gespannt, ob Du eines Tages sagen kannst: Ich habe nicht gebremst.


    Zitat

    Ich wollte nicht alles weg- oder durcherklaeren


    Das ist gut, das muss ja auch nicht sein.


    LG


    Kirsten

  • Ich finde "Die Tochter des Advokaten" nicht langsam, sondern in den Tempi variantenreich. Nur leise finde ich sie (was ulkigerweise ja manchmal verwechselt wird). Und das mag ich gern.


    Alles Liebe von Charlie