'Die Glocken von Vineta' - Seiten 555 - Ende

  • Ich bin auch fertig :-]


    Zum Schluß musste ich mir zwar mehrfach sagen, das es eine Sage ist, denn das heldenhafte Untergehen mit der Stadt ist so gar nicht mein Ding. Zuviel Pathos vielleicht ;-). Zuviel griechische Tragödie? Aber du, Charlie, hast es zum Glück nicht ausufern lassen, somit war es für mich im Rahmen und hat gepasst.


    Mit Boles Vaterschaft bei Anton hab ich dann doch richtig gelegen. Aber woher wusste Bole es? Hab ich da im Mittelteil etwas überlesen? Das nun Lara ein Kind von Anton erwartet, war vielleicht ein bißchen viel, andererseits kann sowas halt mal passieren, wenn man ein fremdes Kind aufnimmt, von dem niemand weiss, wo es herkommt.


    Antons Entwicklung zum eifrigen Christen war wirklich heftig. Wie er von Natalia erwartete, das sie und ihr Sohn sich taufen lassen, sonst könnte er sie nicht mehr treffen. In den Situationen hat man gemerkt, das diese Beziehung zwischen Natalia und Anton sehr speziell war, sehr sexuell ausgerichtet. Ihrer Begegnungen waren immer heftig. Wahrscheinlich hätte ihre Beziehung einen normalen Alltag garnicht überstanden. Manchmal brauchts dieses heimliche, diese gestohlenen Momente, sie machen den Reiz aus. Ich glaube, eine innere Verbundenheit wie zu Warti hätte Natalia zu Anton nicht haben können.
    Sehr treffend fand ich auch, wie sehr sich Anton in diese christliche Identität hineinsteigert, weil er glaubt, das seine Eltern Christen waren. Als er seine wahre Herkunft erfährt, spricht er laut vor sich hin "ich bin eine Wende aus Vineta", weil ers kaum glauben mag.


    Zum Hass, der hier besprochen wurde: Strahle war irgendwie auch nie wirklich auf meinem Radar. Ich hab immer überlegen müssen, wer denn nochmal war, wenn er auftauchte. Aber trotzdem hab ich wie Bouquineur den Bogen zu der Besteuerung usw. geschlagen. Hass und Neid sind oft gar nicht genau herzuleiten. Sie sind da, entstehen wie aus dem Nichts bzw. aus kleinen Dingen. Ich bin da auch geneigt, diese Personen, wenn sie so eingeführt werden, einfach mit ihren negativen Gefühlen hinzunehmen ohne bis ins Detail zu hinterfragen.
    Wenn ich manchmal, wie hier in dem Buch, über die Anfänge der Christianisierung lese, frage ich mich, wie die Christen es geschafft haben, die Leute zu ihrem strafenden, lustfeindlichen und intoleranten Gott zu bekehren. Für mich las sich hier das ganze als keine besonders erstrebenswerte Religion.


    Insgesamt hat mir der Roman aber gut gefallen. Er las sich, bis auf einen kleinen Hänger in der Mitte, sehr zügig und gut. Gefallen haben mir vor allem die Figuren. Sie waren durch die Bank eindrucksvoll. Sowas ist bei mir immer schon die halbe Miete. Ich brauche da noch nicht mal einen Liebling oder eine Identitätsfigur. Zwar gehöre ich, wohl einsam und alleine, nicht zu denen, die mehr von Jakub und Oda oder gar ihrem Geist hören wollten - es war gut so wie es war - aber sie gehörten dazu und passten in die Geschichte.
    Twelfthnight bleibt auf jedenfall weiterhin auf meiner Wunschliste. An dem Thema komme ich nicht vorbei ;-)


    Danke für die nette Begleitung, Charlie :knuddel1

  • Und Dir ganz herzlichen Dank fuers Lesen, fuer Deinen schoenen Abschlussbericht und die vielen Punkte, die Du mir zu denken gegeben hast.
    Strahle hab ich nun dick eingekreist, das ist eindeutig der schwaechste der Schwachpunkte.
    Interessant!
    Eigentlich freue ich mich darueber, dass man mit so einer Pappfigur nicht durchkommt, sondern seine Latte gefaelligst hoeher zu legen hat.


    Diese Besteuerungsgeschichte ist hochspannend. Schade, dass ich da so viel Pulver verschenkt habe.
    Umso mehr freut's mich selbstredend, dass Dir trotzdem vieles gefallen hat.


    Noch einmal vielen Dank und einen sehr schoenen Tag,
    Charlie

  • Insgesamt hat es mir sehr gut gefallen, mit ein paar Abstrichen. Anton war irgendwie der Stachel im Fleisch der gesamten Geschichte für mich. Er hatte alle Chancen in Wartis Familie und was hat er daraus gemacht? Er war es doch auch, der, nach seinem Venedigaufenthalt, Warti erst auf die Idee mit dem Deichausbau gebracht hat und ist somit - indirekt - verantwortlich für die Steuereintreibung. Und kaum fühlt er sich als Christ durch und durch, muß er erfahren, daß er ein echter Wende ist. Tja! Und dann auch noch das Kind mit seiner Halbschwester :-( Mir war diese Figur von Anfang an unsympathisch.


    Hätte Charlie alle Vorschläge bezüglich Strehle, Oda, Witach noch in das Buch aufnehmen können und wollen, dann wären es wohl 200 Seiten mehr geworden :grin


    Strehle ist auch für mich sehr undeutlich geblieben, eben eine Randfigur, die einen bestimmten Zweck im Roman erfüllt und mehr nicht.
    Oda und Jakub wurde genug Aufmerksamkeit gewidmet, mehr war für mich nicht nötig.

    Ein schöner, versöhnlicher Abschluß mit Warti und Natalia. Ich glaube ihr war klar, daß sie von Anton alles bekommen hat, was er zu geben in der Lage war.


    Trotz dieser Spionagetätigkeit für die Dänen, habe ich für Bole eine Zeitlang Verständnis gehabt. Ich konnte auch noch nachvollziehen, daß er Warti auf Knien um das Salz betteln läßt. Er sagt ja schon recht früh (ich weiß nicht mehr auf welcher Seite), daß er seine Kinder an Warti verliert, da hätte man darauf kommen können, daß er auch Anton damit meint. Was ich ein bißchen schade finde, ist, daß er nicht sieht, zu was für einem Monstrum sich seine Ehefrau entwickelt, die ihre Töchter schlägt und mißhandelt und dem Blutgott huldigt.


    Insgesamt ein schönes Lesevergnügen. Ich habe zwar keine Tränchen verdrückt, aber mir hat es sehr gut gefallen. ich freue mich auf Charlies nächstes Buch.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Ein schöner, versöhnlicher Abschluß mit Warti und Natalia. Ich glaube ihr war klar, daß sie von Anton alles bekommen hat, was er zu geben in der Lage war.


    Oh, das ist wieder einer dieser ins Schwarze treffenden Saetze, von denen ich mir wuenschte, sie waeren mir eingefallen!
    Dem kann ich nur heftig zustimmen.


    Ich freue mich sehr, dass Dir das Buch insgesamt gefallen hat, auch wenn Du Anton nicht mochtest. (Ich trau mich kaum noch zu sagen: Ich mag ihn ... sehe aber ein, dass er sich unter den Lesern offenbar keine Freunde gemacht hat ...)


    Zweihundert Seiten laenger haette das Buch natuerlich nicht haben duerfen ... aber ich glaub, die haette ich anderswo recht gut einsparen koennen. Es ist ja doch ziemlich behaebig erzaehlt (eine Schwaeche, an der ich arbeite).


    Am meisten freue ich mich, dass Du Twelfthnight auch lesen willst.
    Vielen Dank fuers Lesen und fuer viele interessante Kommentare.


    Einen schoenen Tag wuenscht Charlie

  • Charlie ,
    na klar solltest Du Anton mögen. Ist doch völliog okay :-) Solch eine Figur gehört in den Roman. Immer nur Friede, Freude, Eierkuchen, Kuschelsex :grin neee! Will doch auch keiner lesen.
    Solche Charaktere bringen Leben in die Bude!


    Es ist ziemlich behäbig erzählt? Ist mir sooo gar nicht aufgefallen. Aber damals ging alles ein bißchen langsamer :-]

  • Dass Dir das nicht so sehr aufgefallen ist, freut mich, und Dein prima Argument (damals war alles ein bisschen langsamer ...) werd' ich mir fuer den Fall der Faelle merken.


    Ich hab immer Angst, dass ich dazu neige, vor der Explosion eines Busses erst einmal lang und breit zu schildern, wie sich alle Passagiere zum frisch erhoehten Fahrpreis ihre Fahrscheine kaufen ...


    Alles Liebe von Charlie

  • Dieser Teil und das Ende haben mich absolut versöhnt mit allen Figuren - ich musste wirklich mit den Tränen kämpfen - bei Stani, Jakub, der Offenbarung von Antons wahrer Identität und die Folgen, die sich daraus ergeben, Natalias Bekenntnis zu Warti und natürlich bei dem Untergang Vinetas.... :cry :cry :cry


    Ganz, ganz großes Kino, Charlie, wirklich!! :anbet


    Vielen Dank für die vielen, starken Emotionen, die du beim Lesen hervorgezaubert hast und vielen Dank für die tolle Leserunden-Begleitung!! :knuddel1

  • Vielen, vielen Dank!


    Mir macht die Leserunde solchen Spass, ich habe ein ganz neues Verhaeltnis zu dem Buch bekommen und unglaublich viel ueber das Verhaeltnis Autor - Text - Leser gelernt. Ich glaube, wenn ich im neuen Jahr mit dem Schreiben meines naechsten Romans anfange, werde ich das Gefuehl haben, ihr steht alle hinter mir und sagt rechtzeitig:
    "Das nicht!" oder
    "Nun mal Tempo."


    Fuer jemanden, der sich mit einem Text beim Leserpublikum bewirbt, ist solche Leserunde eine grossartige Chance.
    So detailliertes Feedback von so vielen erfahrenen Lesern bekommt man auf keiner Livelesung und ueberhaupt nirgendwo.


    Ich freue mich sehr, dass Du das Ende mochtest (mit so einem Nicht-Happy-End hat man ja durchaus Zweifel. Von den Verlagen, die fuer den Roman boten, hat einer auch gleich gesagt: Das traurige Ende muss weg, das akzeptieren unsere Leser nicht. Daher hatte ich an dem Punkt besondere Angst, aber ein anderes Ende haette ich nicht schreiben koennen.)


    Noch einmal vielen Dank und einen sehr schoenen Tag.
    Alles Liebe von Charlie

  • Ich fand ja, es war ein Happy End. Hätte anders ausgesehen, wenn einer der beiden überlebt hätte. Oder einer nicht so stark den Wunsch verspürt hätte, jetzt gemeinsam in den Tod zu gehen. Sie waren zusammen, sie haben sich zueinander und zu Vineta bekannt. Was will man mehr? Das war eines der schönsten Enden, die ich je gelesen hab (wenn nicht sogar das schönste, mir fällt nämlich grad kein anderes ein).

  • Ja, Sabine, ich finde das auch.
    Beigebracht worden ist mir aber:
    Happy End heisst: Hauptfiguren ueberleben paarweise und "kriegen sich".


    Nun ja ...


    Uebrigens faende ich den Thread "Unsere Lieblingsromanenden" hochspannend.
    Im Gegensatz zu "Unsere Lieblingsromananfaenge" koennte ich in den naemlich, ohne eine Viertelsekunde zu ueberlegen, eins hinschreiben.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Ich freue mich sehr, dass Du das Ende mochtest (mit so einem Nicht-Happy-End hat man ja durchaus Zweifel. Von den Verlagen, die fuer den Roman boten, hat einer auch gleich gesagt: Das traurige Ende muss weg, das akzeptieren unsere Leser nicht. Daher hatte ich an dem Punkt besondere Angst, aber ein anderes Ende haette ich nicht schreiben koennen.)


    Also ich empfand es eigentlich wie SabineW - das Happy-End liegt in dem Liebesbekenntnis und in der Treue bis in den Tod (meine Güte, DAS klingt jetzt pathetisch :wow :lache), da spielt der Tod nur eine Nebenrolle. Was die anderen Figuren angeht, gilt ähnliches, Anton, Bole und Lara sind auf dem Weg in ein neues Leben, was es für sie bereithält, weiß man nicht, aber man wünscht nur Gutes ;-)

  • Nun hat die Sage von Vineta ihr Ende gefunden...


    Ich hatte ja auch schon ziemlich früh den Verdacht, dass Anton Boles Sohn ist (vor allem die ständigen Hinweise auf das schwarze Haar fand ich verdächtig). Und offensichtlich wußte Bole ja von seinem Sohn (er gab ihm den Namen). Ich frage mich nur, hat er Anton sofort als seinen Sohn erkannt? :gruebel Und was hat es mit dem Kreuz auf sich, dass bei der toten Lenka gefunden wurde. Ist Lenka konvertiert oder stammte das Kreuz am Ende von den Mördern? Was mich auch irritiert hat. Warum hat Lenka, als sie das letzte mal bei Bole war und ihn um eine Stelle bat ihren gemeinsamen Sohn überhaupt nicht erwähnt? Das wäre doch das natürlichste der Welt. Sowas wie "Denk an unseren Sohn" oder "Unserem Sohn zuliebe" (gut, hätte natürlich was verraten, aber ich hätte es natürlicher gefunden). Nachdem Bole ja immer so versessen auf einen Sohn war, wurde diese Sache nie von ihm erwähnt / gedacht. Komisch. Die Stelle, als Jakob offenbar erkennt, dass Anton Boles Sohn ist muss ich nochmal lesen. Irgendwie hab ich nämlich nicht so ganz kapiert, woher er das nun wußte. Wohl irgendwie von Oda... glaub ich.


    Zum Schluß fand ich die Szene mit Warti und Natalia wirklich rührend (vor allem die Gürtung), aber ich muss sagen am eindrucksvollsten fand ich die Vorstellung, dass plötzlich mitten in diesem Chaos die Glocken läuten, geläutet von Kasi. Da stand mir richtig für einen Moment die Gänsehaut auf. Ich dachte mir auch, dass es von Kasi zu Quasi sowohl vom Namen als auch vom Äußeren her nicht mehr weit hin ist (und von den Glocken sowieso). Als Warti sich zum Bleiben entschied (wobei ich nicht glaube, dass er da wirklich ne Wahl hatte) kam mir in den Sinn: "Der Kapitän geht mit seinem Schiff unter." Denn obwohl er den Posten als Starost abgegeben hat und Vineta sich immer mehr von dem entfernte wofür es früher stand, glaube ich, dass es für ihn trotzdem immer noch seine Stadt war für die er sich verantwortlich fühlte.


    Interessant auch, dass sich Strahles Prophezeiung erfüllte. Jula hat zwar nicht Anton, aber doch dessen Sohn geopfert. Und was passiert? Ihr Vetter und "Glaubensbruder" wird neuer Starost, der Blutgott wird zur neuen Hauptgottheit von Vineta ernannt und Bole steigt auf bis zum Herrn des Bronzetores. Fast scheint es wirklich so, als hätte das Opfer die heidnischen Götter milde gestimmt.


    Antons plötzliche Zuwendung zum Christengott erscheint merkwürdig. Aber einerseits denke ich, dass er sich trotz allem in Vineta nie so richtig heimisch gefühlt hat und das einzige was er von seiner Vergangenheit weiß (nachdem er ja das Gedächtnis verloren und scheinbar nie wiedererlangt hat) ist eben, dass seine Mutter und so wohl auch er Christen sind. Andererseits merkt man Anton auch einen gewissen masochistischen Zug an. Er will vielleicht auch unterbewußt, dass ihn irgendjemand bestraft für das was er mit Natalia verbrochen hat. Er sagt immer wieder, er will nicht, dass man ihm seine Sünden einfach so vergibt, er will einen strafenden Gott. Da Warti ihn nicht bestraft sucht er sich sozusagen Ersatz.


    Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein wirklich schöner, farbenprächtiger Roman ist, in dem die Protagonisten echte Menschen sind, mit menschlichen Schwächen und Fehlern, aber auch Träumen und Hoffnungen. Glaubhaft, wortgewaltig und unterhaltsam gleichermaßen wird bei mir, die ich vorher noch nie etwas von Vineta gehört hatte, durch den Roman auch das Bedürfnis geweckt mehr über diese geheimnisvolle Stadt zu erfahren.
    Meine Glückwünsche an Charlie für ihr wirklich gelungenes Debutwerk. :fingerhoch


    Meine Rezi werde ich wohl erst morgen schreiben. Will erstens die oben erwähnte Stelle nochmal lesen und zweitens etwas Abstand zum Gesamtwerk haben.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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  • Paradise Lost
    Ich kann mich dir nur anschließen. Du hast wirklich alle Punkte schön getroffen.


    Meiner Meinung nach sind alle Charaktere sehr schön als eigenständige Wesen gezeichnet. Während die meisten allerdings in ihren Wesen durch Erlebtes geprägt sind und nicht weiter aus ihrer Haut können, wagen Warti und Natalia am Ende doch noch einen Schritt aufeinander zu. Das aneinander binden mit dem Schal hat auch so etwas schön symbolisches. Sie gehören eben doch zusammen.


    Sehr traurig fand ich Julas Tat. Nun hatte sie endlich ein wehrloses Opfer gefunden. Musste denn ausgerechnet so ein kleiner Blonder dran glauben? *menno*


    Die These, dass die Dänen die Deiche gebrochen haben, wurde recht einleuchtend dargestellt. Boles Position wurde auch schon im ganzen Buch darauf hinauslaufend beschrieben.


    Insgesamt umfasst das Buch eine Zeitspanne von 33 Jahren. Das kam mir beim Lesen gar nicht mehr so vor. Erst als ich mich nochmal mit dem Epilog beschäftigte, sah ich Natalia wieder als kleines Mädchen vor meinem inneren Auge.

  • Zitat

    Original von Paradise Lost
    . Glaubhaft, wortgewaltig und unterhaltsam gleichermaßen wird bei mir, die ich vorher noch nie etwas von Vineta gehört hatte, durch den Roman auch das Bedürfnis geweckt mehr über diese geheimnisvolle Stadt zu erfahren.
    .


    Ich finde: Das ist so ziemlich das schoenste Ergebnis, das man mit einem historischen Roman erreichen kann.


    Ich habe einen Klassenkameraden, der als Archaeologe genau im Nachbarbezirk des fuer Vineta in Frage kommenden Bezirks taetig ist und der mich bei der Recherche sehr unterstuetzt hat.
    Wir haben uns waehrend der Entstehung des Romans staendig gegenseitig getriezt:
    Ich: "Koennt ihr jetzt nicht einfach mal Vineta ausgraben? Dann wird mein Buch ein Erfolg."
    Er: "Kannst du nicht einfach ein Erfolgsbuch schreiben? Dann fliessen vielleicht endlich Gelder, damit wir Vineta ausgraben koennen."


    Das war natuerlich nicht ernst gemeint.
    Er hat mir aber sehr eindrucksvoll erklaert, wie schwierig aufgrund der Beschaffenheit des Boddens Grabungsarbeiten waeren - und wie arm das Bundesland ist, das sie durchfuehren muesste.
    Auch wenn wir natuerlich nicht wissen, ob Vineta wirklich dort liegt oder doch in Wollin oder sogar auf Usedom, waere es grossartig, zu erleben, dass danach gesucht wuerde. Und ich denke, je mehr Menschen sich dafuer interessieren, desto groesser wird die Chance.


    Vielen Dank, Paradise und Buechersally, fuers Lesen, Dranbleiben, Kommentieren, Fragen, Zusammenfassen. Ich habe viel davon profitiert.


    Bezueglich Anton und Bole habe ich in der Szene, in der sie ihn um Hilfe bittet, etwas andeuten wollen (dass er z.B. zu ihr sagt "ich kann nichts fuer EUCH tun"), aber die eigentliche Information fuer den Leser ausspare. Da war ich vielleicht etwas zu sparsam? (Habe auch noch einen Satz spaeter gestrichen, weil er mir zu offensichtlich vorkam).


    Sehr gefaellt mir Paradise's Anmerkung zum strafenden Gott. Genauso hatte ich mir das gedacht.


    Buechersally, ich kam mir auch ausgesprochen monstroes vor und habe mich bis zum Schluss gefragt, ob ich den kleinen Stani nicht leben lassen kann.
    Es hat mir sehr leid um ihn und um Natalia getan.


    Noch einmal - vielen Dank.


    Alles Liebe von Charlie