'Magus. Die Bruderschaft' - Seiten 024 - 136

  • Zitat

    Eine Frage zu Seite 28f: die Aufstellung, wer alles (Nationalitäten) in der Waffen-SS war, hat das einen historischen Hintergrund oder ist das erfunden?


    Das hat in der Tat einen historischen Hintergrund und war genau so. Schon irre, oder?



    Lieber SiCollier, nun dazu, dass du aus der Leserunde "aussteigst".


    Du schreibst am Ende, dass es dir leid tut, dass das Buch nichts für dich ist. Ich sehe hier absolut nichts, was dir als Leser leid tun müsste. Du hast - obwohl du schon im Vorfeld das deutliche Gefühl hattest, das Buch sei nichts für dich - versucht, in die Geschichte reinzukommen. Und du hast bis zur Seite 60 durchgehalten. Dafür danke ich dir ehrlich, denn damit hast du im Grunde schon mehr getan, als ich selbst bereit bin für ein Buch, dass ich ganz klar nicht als "mein Ding" erkenne, zu tun.
    Du schreibst, ich soll es nicht persönlich nehmen. Das tue ich natürlich doch, denn es ist meine ausgedachte Geschichte, um die es geht. Aber ich nehme es absolut nicht im negativen Sinne persönlich. Ganz im Gegenteil empfinde ich Menschen, die ehrlich sind und aus Erkenntnissen Konsequenzen ziehen, als sehr angenehm. Also: positiv!


    Ich weiß nicht, ob dir die Advendszeit etwas bedeutet, aber WENN sie dir etwas bedeutet und du empfindest das Buch als düster, war es der einzig richtige Schritt, aufzuhören und du hast dafür mein absolutes Verständnis.


    Ich danke dir herzlich für deine Beiträge und dein Feedback, das mir wichtig war.


    Ganz liebe Grüße


    Arno

  • Zitat

    Arno
    Das hat in der Tat einen historischen Hintergrund und war genau so. Schon irre, oder?


    Allerdings ist das irre! Hätte ich nicht gedacht.



    Zitat

    Arno
    Ich weiß nicht, ob dir die Advendszeit etwas bedeutet, (...)


    Ja, tut sie, und hat bei meiner Entscheidung auch mit eine Rolle gespielt. (Im Moment lasse ich bewußt alles, was ich als "düster" empfinde, außen vor und verschiebe es auf die Zeit bis nach Mitte Januar.) Mitten im Jahr etwa hätte ich wohl diesen Abschnitt ganz durchgelesen (und dann vermutlich aber auch abgebrochen).


    Viel Spaß noch hier, und vielleicht in einer anderen Leserunde wieder! :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von taciturus
    Überrascht war ich, dass von Settler ihm dann quasi eine Ehe mit Evelyn "stiftet". Handelt er aus eigenen Antrieb oder hat von Keipen ihn dazu gebracht? Wenn ja eher suggestiv oder erpresserisch? Und was hat Settler davon, wenn diese Ehe geschlossen wird?


    Settler betreibt eine vorausschauende Planung der Ressourcen, also schon die Familienplanung seines Nachfolgers in eigenen Reihen, um Abweichler von vornherein auszuschließen. Und dass macht er erpresserisch.
    Ich galube, dass selbst Friedrich in dieser Hinsicht Settler nicht das Wasser reichen kann.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Settler betreibt eine vorausschauende Planung der Ressourcen, also schon die Familienplanung seines Nachfolgers in eigenen Reihen, um Abweichler von vornherein auszuschließen. Und dass macht er erpresserisch.


    Das habe ich mir im nachhinein dann auch gedacht. Finde es aber immer noch unlogisch bzw. als Fehler in der Planung von Settlers. Aus der Sicht von Settlers hätte es ja keinen Unterschied gemacht, ob diese Frau Evelyn oder eine andere ist, die an die Sache der Bruderschaft glaubt. Da hätte er sich eher denken können, dass eine unfreiwillige Ehe mit Evelyn für die Bruderschaft irgendwann gefährlich werden kann. Vielleicht hat er aber auch nur Evelyn als duldsamer eingeschätzt.

  • Ich habe auch schon fleissig gelesen, und bin über den 2. Abschnitt weit darüber...
    aber im Geschäft hab ich leider nicht so die Möglichkeit zu posten.


    Nun aber zur Handlung:


    Die Geschichte der Bruderschaft von den Anfängen an.. recht interessant.
    An Friederich hab mir schon von Anfang an die hochintelligente und berechnende Art nicht gefallen. Das sind Wesensarten, die hochexplosiv sind. Irgend wann, meist wenns nicht so klappt, wie sie es sich wünschen, werden sie doch Wahnsinnig. Und das an der Spitze solch einer Organisation! Was sich da so entwickelt...
    Evelyn tut mir schon von Anfang an leid. Sie ist einfach ein Kind der deutschen Geschichte...

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von taciturus


    Das habe ich mir im nachhinein dann auch gedacht. Finde es aber immer noch unlogisch bzw. als Fehler in der Planung von Settlers. Aus der Sicht von Settlers hätte es ja keinen Unterschied gemacht, ob diese Frau Evelyn oder eine andere ist, die an die Sache der Bruderschaft glaubt. Da hätte er sich eher denken können, dass eine unfreiwillige Ehe mit Evelyn für die Bruderschaft irgendwann gefährlich werden kann. Vielleicht hat er aber auch nur Evelyn als duldsamer eingeschätzt.


    Jemand außenstehendes als Partnerin für Friedrich hätte Einfluß auf ihn nehmen können, der größer und unerwünschter ist als der von Evelyn, die ja immerhin freiwillig und aus Überzeugung bei der Bruderschaft ist.

  • Das könnte auch ein Grund für seine Entscheidung gewesen sein. Vielleicht hat auch seine "Bewunderung" für Friedrich [jetzt ist es mir zu blöd immer das von dazuzuschreiben, deswegen nehme ich jetzt den Vornamen] dazu geführt, dass er glaubte, dass sich der Unwille Evelyns mit der Zeit ohnehin in Wohlgefallen auflösen würde.
    Da wäre es interessant zu wissen, wie Evelyn zur Bruderschaft gekommen ist.

  • Ich habe diesen Abschnitt auch durch.


    Friedrich, fand ich am Anfang sehr sympatisch. Mir hat es sehr gut gefallen, wie er sofort erkannt hat, das der Magus ihn umbringen wird, wenn er kein Mitglied in der Bruderschaft werden will.


    Nachdem er Friedrich die Schule beendet hat wurde er mir immer unsympatier. Es fängt schon damit an, das er Evelyn heiratet, obwohl er ganz genau weiß, dass es nicht das ist was möchte.


    Ich bin mal gespannt wie Friedrich sich im weiteren Teil des Buches entwickeln wird und wie sich die Beziehung zu seiner Frau weiterhin gestalten wird.

  • Ich habe gerade den Abschnitt zu Ende gelesen. Friedrich von Keipen fand ich von Anfang an sehr unsympathisch. Er kam als vierzehnjähriger Knabe an diese elitäre Einrichtung und wusste von Anfang an, welchen Weg er gehen wird und was alles auf ihn zusammen kommen.


    Magus. Die Bruderschaft ist, bis jetzt, ein sehr interessantes Buch. Wenn es diese Leserunde nicht gäbe, hätte ich dieses Buch sicher nie gelesen, da es mir beim Wittwer nicht aufgefallen wäre. Daher finde es um so interessanter, hier mitlesen zu können.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Zitat

    Original von Tjorvensmum
    Ich habe gerade den Abschnitt zu Ende gelesen. Friedrich von Keipen fand ich von Anfang an sehr unsympathisch. Er kam als vierzehnjähriger Knabe an diese elitäre Einrichtung und wusste von Anfang an, welchen Weg er gehen wird und was alles auf ihn zusammen kommen.


    Magus. Die Bruderschaft ist, bis jetzt, ein sehr interessantes Buch. Wenn es diese Leserunde nicht gäbe, hätte ich dieses Buch sicher nie gelesen, da es mir beim Wittwer nicht aufgefallen wäre. Daher finde es um so interessanter, hier mitlesen zu können.


    Das kann ich so komplett :write :-)

  • Zitat

    Original von milla
    Also die Szene mit dem Hund weckt bei mir unangenehme Assoziationen zu einem gewissen, bereits im Buch erwähnten Herrn, der ebenfalls die größte Zuneigung zu seinem Deutschen Schäferhund verspürte und ansonsten kaum menschliche Züge zeigte....


    Oh ja, an ihn musste ich auch denken.

  • Ich finde Friedrich auch von Anfang an unsympathisch. Er wirkte anfangs schon sehr gefährlich auf mich, was sich ja auch bestätigt hat.


    Ich hab so ein Gefühl, dass Dengelmann der Papst ist. Mal sehen, wie es weitergeht.


    Evelyn tut mir auch leid aber ich denke, dass sie sich noch wehren wird. Sie hat ja keine Angst vor ihm und ich hoffe, dass sie sich gegen ihn wendet :-)


    Buch ist absolut spannend. Gleich weiter :lesend

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Mir war Friedrich von Keipen auch von Anfang an unsympathisch, aber doch ist er ein interessante Persönlichkeit. Man will ihn nicht zum Freund und identifiziert sich auch nicht mit ihm, aber die Entwicklung dieser Persönlichkeit ist sehr interessant. Er ist halt kein typischer "Teenager". Sondern will hoch hinaus. Will Macht. Das macht ihn gefährlich aber sehr interessant.


    Das in der Waffen-SS verschiedene Nationalitäten gedient haben, war mir auch völlig neu. Es überrascht mich auch. Dachte immer man müsse für die Waffen-SS reines deutsches Blut haben. Und schon wieder was bei den Eulen gelernt. Danke :anbet

  • Zitat

    Original von Arno


    Schon jetzt habe ich die eine oder andere interessante gedankliche Entwicklung entdecken können. Manche zeigen mir, dass mein Versuch, die LeserInnen ganz bewusst in eine Richtung zu lenken, gelungen ist.


    Dazu möchte ich doch gerne was schreiben, auch wenn die Leserunde schon etwas länger zurück liegt.


    Die Figur des Friedrich kann einem ja wirklich Angst einjagen. Kalt, unberechenbar, abgeklärt, zielstrebig. Nicht, was einem diese Figur wirklich sympatisch macht. Als aber Gerald von Stetten auftaucht und Friedrich quasi in seiner Existenz bedroht, da bemerkte ich mit Schrecken, dass mich das nicht etwa gefreut hat sondern ich musste feststellen, dass ich mich gedanklich plötzlich auf Friedrichs Seite befand und überlegte, wie man mit diesem Problem umgeht und was die Lösung sein könnte :wow


    Das Lenken in eine bestimmte Richtung ist Dir wohl bei mir voll gelungen, Arno. Ich bin gespannt, in welche Untiefen Du mich noch führst ;-)

  • Zitat

    Die Figur des Friedrich kann einem ja wirklich Angst einjagen. Kalt, unberechenbar, abgeklärt, zielstrebig. Nicht, was einem diese Figur wirklich sympatisch macht. Als aber Gerald von Stetten auftaucht und Friedrich quasi in seiner Existenz bedroht, da bemerkte ich mit Schrecken, dass mich das nicht etwa gefreut hat sondern ich musste feststellen, dass ich mich gedanklich plötzlich auf Friedrichs Seite befand und überlegte, wie man mit diesem Problem umgeht und was die Lösung sein könnte


    Liebe Bouquineur,


    ja, das kann ich gut verstehen, und es sollte auch so sein. Auch wenn Friedrich ein eiskalter Schweinehund ist - dieser Ebschleicher Gerald mit seiner dummdreisten, gierigen Art sollte dafür sorgen, dass die LeserInnen Friedrich wieder ein Stück näher rücken, ohne ihn dafür sympathisch finden oder sein Tun gutheißen zu müssen.


    Danke für die Rückmeldung. :-)
    Liebe Grüße
    Arno

  • Wir machen einen Zeitsprung in die Nachkriegszeit nach Südafrika!


    Ein Hermann von Stetten eröffnet hier ein Internat für Jungen, deren Eltern offenbar überzeugte Nazi's waren. Das Ziel dieses Internates ist es die katholische Kirche zu infiltrieren und auf diesem Wege an eine Art "Weltherrschaft" zu gelangen. Die Jungen werden einzig auf dieses Ziel hin, welches ein Theologiestudium beinhaltet vorbereitet.


    Zu den Ersten, die in Südafrika ankommen, gehört Friedrich von Keipen. Er ist intelligent, zielstrebig und gefühlskalt. Er durchschaut, das alle, die nicht mitmachen wollen, ihr Todesurteil unterschreiben, was ihn offenabr nicht weiter stört. Es gelingt ihm die Ziele Hermann von Stettens zu Seinen zu machen, denn Theologie interessiert ihn nicht wirklich. So wird er mit Erreichen des Abitur zum Nachfolger ernannt.
    Seine "menschlichen" Interessen, so nenne ich es, da er Liebe nicht empfindet, gelten Evelyn einer der Lehrerinnen, die ihn erst abweist. Daraufhin wird sie von Hermann von Stetten erpresst (Womit?) und stimmt einer Heirat mit Friedrich zu. Sie ergibt sich ihm und schenkt ihm einen Sohn, oder wie sie es ausdrückt, er nimmt ihn sich.


    Aufgrund einer Krebserkrankung von Stettens wird Friedrich der Magus der Bruderschaft.


    Gleichzeitig erfährt der Leser, wie die ersten Theologiestudenten geweiht werden und in die Welt hinaus gehen, um die Bruderschaft dem Ziel näher zu bringen.
    Die Geldgeber der Bruderschaft verlangen ebenso Einsicht in die Machenschaften und Friedrich gelingt es, diese mit ein paar Brocken zufrieden zu stellen.


    Die Figur Friedrich von Keipen ist die einzige, die vielschichtig dargestellt wird. Dabei überkommt einen eher ein Gefühl von Gänsehaut, als von Sympathie. Alle anderen Personen werden nur angerissen, sei es Evelyn, die sich selbst aufgegeben hat, weil sie seine Frau sein muss oder die Vertrauten Friedrich's, die so vage bleiben, wie sie sich verhalten.
    Trotzdem ist der Spannungsaufbau sehr gelungen und ich freue mich auf's weiter lesen.

  • Und nachdem ich nun alle Beiträge gelesen habe....


    Zitat

    Von Herr Palomar
    Was mir bisher so gut an dem Roman gefällt, ist (neben dem gut lesbaren Stil, der wirklich eine Freude ist) das fehlen einer positiv besetzten Identifikationsfigur die bewirken würde, dass von der Charakterisierung Friedrichs abgelenkt würde. Der Leser ist gezwungen, sich mit ihm auseinander zu setzen Nur so funktioniert diese Figur so gut.


    Genau nach diesen Worten habe ich gesucht!


    Zitat

    Von Milla
    Also die Szene mit dem Hund weckt bei mir unangenehme Assoziationen zu einem gewissen, bereits im Buch erwähnten Herrn, der ebenfalls die größte Zuneigung zu seinem Deutschen Schäferhund verspürte und ansonsten kaum menschliche Züge zeigte....


    Genau an diesen Herrn dachte ich auch und hoffte im Stillen, dass sich dies nicht auf die Namenswahl des Tieres auswirkt. Gott sei Dank der Hund heißt Joss!