Kurzbeschreibung:
Der Kampf der Elemente Wasser und Erde hat eine neue Dimension angenommen. Denn der Gezeitenknoten - ein magischer Stein in der Tiefe des Meeres, der die Gezeiten lenkt - ist dabei, sich aufzulösen. Der turbulente Badeort St. Pirans, Sapphys neue Heimat, droht im Wasser zu versinken. Da ruft Saldowr, der Wassermagier, Conor und Sapphy zu sich. Nur die Geschwister, halb Mensch, halb Mer, sind in der Lage, den Gezeitenknoten wieder zusammenzusetzen und die entfesselten Elemente miteinander zu versöhnen. Als kurz darauf eine riesige Flutwelle auf St. Pirans zuschwappt, scheint die Katastrophe unausweichlich ...
Angaben zur Autorin:
Helen Dunmore (* 1952 in Beverley, Yorkshire) ist eine britische Schriftstellerin.
Dunmore schreibt sowohl Gedichte als auch Romane. Sie stammt aus einer großen Familie und beschäftigt sich in ihren Romanen immer wieder mit der Psychologie zwischenmenschlicher Beziehungen, ganz besonders in Krisensituationen. Helen Dunmore studierte Englisch an der University of York und unterrichtete zwei Jahre lang in Finnland, bevor sie ihren ersten Roman veröffentlichte. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit unterrichtet sie weiter und schreibt Kritiken und Rezensionen für die Times und den Observer. Sie beteiligt sich an Sendungen über Kunst im BBC Radioprogramm und war auch in der Jury für den T. S. Eliot Prize und den Whitbread Book of the Year award. Helen Dunmore ist Mitglied der Royal Society of Literature. Neben Gedichten und Romanen hat sie auch einige Kinderbücher veröffentlicht.
Titel der englischen Originalausgabe:
"The Tide Knot"
eigene Meinung:
So enttäuscht ich vom ersten Teil auch war, der zweite hat mich definitiv mit der Geschichte und den Charakteren versöhnt.
Sapphy und Connor - halb Mer, halb Mensch - müssen mit den Mer Elvira, Faro und Saldowr die entfesselten Gezeiten wieder bändigen, um das Gleichgewicht zwischen Erde und Wasser zu sichern.
Sprachlich ausgefeilter und nachvollziehbarer wird eine Geschichte vom Anderssein, von Toleranz und gegenseitigem Respekt erzählt. Denn nur wenn Mer und Menschen am gleichen Strang ziehen, kann das Überleben beider Seiten gesichert sein.
Sapphys Gefühlswelt wird bildhaft beschrieben. Sie sitzt wegen ihres Blutes zwischen zwei Stühlen und kann sich nicht für einen von ihnen entscheiden. Auf der einen Seite das Leben an Land, die Liebe zu ihrem Hund, zur Familie und auf der anderen Seite die Welt unterhalb der Wasseroberfläche. Im Vordergrund steht immernoch das Verschwinden ihres Vaters, der aber ein neues Leben unter den Mer begonnen hat. Dieser Teil der Handlung ist einfühlsam und wunderbar beschrieben. Hier entwickelt sich Sapphy von dem kleinen nörgelnden Mädchen aus Teil eins zu einer jungen mutigen Frau, die Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um anderen zu helfen.
Durch die wunderbaren Beschreibungen der Gefühlswelt einiger Figuren, gab es diesmal keine offenen Fragen, kein Stöhnen, kein Sehnen nach dem baldigen Ende des Buches.
Sehr spannend ist, dass Sapphy nicht nur die Mer besser kennenlernt, sondern auch Kontakt zu anderen Bewohnern Indigos hat, ihre Sichtweise der Dinge kennenlernt und auch diese Lesewesen besser verstehen lernt.
Fazit:
Wirklich ein gelungener zweiter Teil, um Längen besser als ich erwartet hatte. 8 Punkte