Heyne Aufgekauf?

Mary der Heyne Verlag ist an Randomhouse verkauft worden. Teile des Heyne Verlages, wie. z.B.: der Verlag "Marion von Schröder" sind an den Piper Verlag verkauft worden.

Ergänzend zu Wolke:

es geht wohl vor allem um eine Umgruppierung der Genres....
Die Heyne-Esoterik-Reihe wird ab August z.B. bei Ullstein erscheinen.

Hallo Mary, doch es gibt weiterhin Heyne, der Verlag gehört jetzt nur zur Randomhouse Gruppe.

Hallo, Rattentod.

Heyne gehört schon eine Weile (zwei Jahre, glaube ich, Iris müßte es genauer wissen) zu Random House. Es ist keine Rede davon, daß der Verlag geschlossen wird, aber offensichtlich werden einige Bereiche anderen Verlagen der Gruppe angegliedert, wandern zum Beispiel in die Goldmann-Gruppe, die natürlich auch zu Random House gehört. Ich denke, es geht eher um fiskalische und ökonomische Aspekte, als darum, einen 70 Jahre alten Verlag, der im TB-Bereich zu den größten gehört, zu zerschlagen. Tatsächlich scheint Random House eine ziemliche offensive Linie hinsichtlich der Produktivität und Profitabilität zu fahren. Das aber geschieht bei fast allen Verlagen; dem deutschen Verlagswesen geht es nicht sonderlich gut.

Ergänzend:
das hat auch was mit der Befürchtung des Monopols zu tun, darum lagern sie manche Programme innerhalb der einzelnen Verlage innerhalb der Gruppe um....

Wer wissen will, welche Verlage zur Gruppe Random House mittlerweile gehören:
http://www.randomhouse.de/randomhouse/index.jsp

Hallo Mary!

Der Heyne-Verlag bleibt dir erhalten. Er ist jetzt Bestandteil von RandomHouse (Bertelsmann) - wie auch Goldmann, btb, Limes, Berlin u.v.m. (schau mal auf www.randomhouse.de!). Aber weil Heyne so ein dicker Brocken ist, haben sich andere Verlage beschwert, dass RandomHouse dadurch zu mächtig würde. Deshalb musste Heyne einige Programme z.B. im Bereich Fantasy, SciFi und Esoterik auslagern. Diese Teile wurden teils Econ/Ullstin/List, teils Piper zugeschlagen. Erst danach wurde die Übernahme von den Behörden genehmigt.
Man wollte verhindern, dass RandomHouse den Buchmarkt im Bereich Taschenbuch durch die Übernahme von Heyne völlig dominiert.
(Ursprüngich wollte RandomHouse Heyne samt Ullstein, List, Econ und den ganzen daranhängenden Verlagen schlucken -- das ging dem Kartellamt aber doch zu weit :grin)

BTW: Wenn Verlage aufgekauft werden, behalten die Programme trotzdem den Verlagsnamen. Da passieren dann so seltsame Sachen wie z.B. mit Limes oder Argon, die mal völlig vom Markt verschwinden, dann wieder aus dem Nichts mit einem neuen Programm auftauchen.

Ist halt höhere Ökonomie, da verstehen wie Dummbatze von Konsumenten nix von.

Liebe Grüße,

Iris

Hallo Tom, da muß ich dir widersprechen. Randomhouse ist erst seit kurzer Zeit im Besitz von Heyne, da das Kartellamt damals einer Übernahme nicht zu gestimmt hatte, (Heyne, Ullstein, List etc. war zu groß für Randomhouse). Darum wurden erst Teile des Heyne Konzerns an Piper verkauft und danach hat das Kartellamt erst der Heyne Übernahme zugestimmt.

Zitat

Wer wissen will, welche Verlage zur Gruppe Random House mittlerweile gehören:

Und das ganze wiederum ist Bestandteil der Bertelsmann-Gruppe (u.a. BMG/Sony usw.), einer der größten Medienkonzerne Europas.

Hallo, Wolke.

Zitat

Hallo Tom, da muß ich dir widersprechen. Randomhouse ist erst seit kurzer Zeit im Besitz von Heyne

Mindestens aber ein Jahr, wenn ich recht erinnere - wie gesagt, ich weiß es nicht sicher. Jedenfalls geht es nicht darum, sich des Verlages zu entledigen; das wäre auch ziemlich bescheuert.

Hallo Tom!

Zitat

Original von tomliehr
dem deutschen Verlagswesen geht es nicht sonderlich gut.

Wenn du mich fragst: Je länger ich in dieser Branche zu tun habe, desto überzeugter bin ich, dass nahezu sämtliche Probleme hausgemacht sind.

Liebe Grüße,

Iris :wave,

Hallo Tom, nein das stimmt nicht. Letztes Jahr auf der Buchmesse (Oktober 2003) wurde bekannt, dass Piper einen Teil von Heyne übernimmt. Im Frühjahr sind die Heyne Vertreter immer noch mit ihrem alten Programm gereist. Erst jetzt wurde zum Herbst/Winter Programm alles umgestellt, wenn mich nicht alles täuscht, zum 01.06.2004. Beim Zeitpunkt bin ich mir aber nicht ganz sicher.

Zitat

Original von tomliehr
Mindestens aber ein Jahr, wenn ich recht erinnere -

Die Genehmigung des Kartellamts erging im Januar 2004. Vorher befand sich der Kauf in der Schwebe und der Springer-Konzern, der vorherige Eigner von Ullstein-Heyne-List, haftete vollständig für das Gelingen der Fusion, war also juristisch gesehen noch immer der "Eigner" der Verlage.

Liebe Grüße,

Iris

Hallo, Iris.

Zitat

Je länger ich in dieser Branche zu tun habe, desto überzeugter bin ich, dass nahezu sämtliche Probleme hausgemacht sind.

Mein Eindruck ist ähnlich.

Zitat

Original von Wolke
Im Frühjahr sind die Heyne Vertreter immer noch mit ihrem alten Programm gereist. Erst jetzt wurde zum Herbst/Winter Programm alles umgestellt, wenn mich nicht alles täuscht, zum 01.06.2004. Beim Zeitpunkt bin ich mir aber nicht ganz sicher.

Was du beschreibst, sind die Folgen der Annexion. Erst nach erteilter Genehmigung hat sich RandomHouse daran gemacht, den dicken Brocken zu kauen, mit der Zunge im Munde herumzuwälzen, einzuspeicheln und runterzuschlucken. Jetzt wird verdaut.

Ich bin mal gespannt, was dabei rauskommt. Es gibt sogar Befürchtungen, dass Heyne bei RH zum reinen Sekundärverwerter verkommen wird. Man wird sehen. Die Herrschaften in den Chefetagen eines derart gigantische Konzerns wie Bertelsmann werden sich nicht in die Karten schauen lassen.

Liebe Grüße,

Iris

Zitat

Original von tomliehr
Mein Eindruck ist ähnlich.

Ich frage mich immer, was die für Berater haben ... Man darf ja keine Namen nennen, sonst überziehen die einen mit Klagen wie die Hänsel-Hohenhausens --- aber da müssen üble Gangster am Werk sein ...

Liebe Grüße,

Iris