Klapptext
Seit Lily Barton erfahren hat, dass ihr Urgroßvater kein anderer als der legendäre Perlenfischer Kapitän Tyndall war, fährt sie jedes Jahr für einige Zeit nach Broome im Nordwesten Australiens, um noch mehr über das abenteuerliche Leben ihrer Vorfahren herauszufinden. Als sie dabei auf den Kunsthändler und Archäologen Ted Palmer trifft, sieht sie eine Chance, für immer dort zu leben - sie tritt in die Fußstapfen ihres Urgroßvaters und steigt in die Perlenfischerei ein. Bei einer Schmuckauktion fällt Lily ein mysteriöses Amulett in die Hände. Stammt das wertvolle Stück etwa aus dem Wrack eines gesunkenen Schiffes? Und was hat das mit ihrer Perlenzucht zu tun?
Meine Meinung
Wie schon des Öffteren finde ich den Klapptext völlig unzutreffend! Dieses Mal ist es so schlimm, dass ich mich Frage, ob ich ein anderes Buch gelesen habe? Lediglich die Personenamen tauchen in dem Buch auf!
Also Lily Barton hat ihren beruflichen Abschied genommen und wollte ihren nächsten Lebensabschnitt (sie ist etwas über 40) in Broome verbringen. Wie sich herausstellt u. a. weil ihr Broome gefällt, und ein Teil ihrer Familie dort lebt...die sie erst vor nicht allzu langer Zeit kennenlernte. Dieser Familienteil stammt von den Aboriginies ab. Ihre Tochter (etwas über 20) hat ein Problem mit diesem Familenstamm und will sich auch nicht damit indentifizieren. Sie kommt aus Sydney ihre Mutter besuchen, weil sie an ihrer Doktorarbeit schreibt. Es entstehen Spannungen zwischen den beiden...nicht zuletzt trägt der Liebhaber von Lily dazu bei.
Es ist eine spannende Geschichte ab Seite 250. Bis dahin war es hart: Es werden einem so viele Leute vorgestellt, dass man zu Beginn nicht weiß, wer die Protagonisten sind. Da ich somit sehr langsam gelesen habe, dachte ich auch, den Faden zu verlieren. Da das Buch gut untergliedert ist, kann man es jederzeit beiseite legen. Ab Seite 250 wurde es dann richtig interessant. Man spürte die Mutter-Tochter-Spannung, wird in den australischen Busch und seine Ureinwohner entführt, lernt den Rassenhass und Illegalität kennen und entdeckt die vielvölkigkeit Australiens. Der Roman setzt sich auch mit der Kunst Australiens auseinander und natürlich mit der Perlenzucht. Und am Ende kam es dann doch so, wie es der Leser sich schon dachte. Bei dem Titel hätte ich mir irgendwie noch mehr Perlenzucht vorgestellt. Genaueres erfährt man jedoch erst im letzten Kapitel.
Ich muß sagen, es war ein schönes Buch, dass auch zum Nachdenken anhält. Es war einfach zu lesen (abgesehen der Anfang). Das Buch enthält selbst auch noch eine eigene Geschichte, die allerding so kurz gehalten wird, dass man nicht abgelenkt wird (Leila). Schon allein wegen dieser Geschichte lohnt es sich das Buch zu lesen.
Ich habe probiert nicht zu viel zu verraten. Also ran ans Lesen!
Gruß Spreequell70