Was ist so toll am Mittelalter?

  • Zitat

    Original von Saru
    Jetzt verstehe ich was du meinst, danke für die Erklärung. :wave


    Wie sehr unterschieden sich die Lebensumstände im Jahre 501 von denen
    im 1450? Das ist doch die Zeit der Kreuzzüge? :gruebel
    Ritter, Burgen, schöne Freulein...


    zur ersten Frage: Seeeehr ... (Stichworte zum Gogglen: Romulus Augustulus, Völkerwanderung, Odoaker, Theoderich, Justinian, Ostgoten, Konstantinopel, Chlodwig, Franken, Burgunder, Merowinger ... Für 1450: Eroberung Konstantinopels, Buchdruck, Gutenberg, Renaissance, Fugger, Humanismus, Leonardo da Vinci, Macchiavelli, Kopernikus, Heinrich der Seefahrer ... ).


    Zur zweiten Frage: Nein. Erster Kreuzzug ab 1096 (Aufruf Papst Urbans) bis ca. 14. Jh.


    Ritter, Burgen, schöne Fräulein ... Vorstellung des 19. Jahrhunderts, Historismus. Oder Heldensagen der Troubadeure 12./ 13./ 14. Jh. (Artussage, Parzival).


    Außerdem ist Burg nicht gleich Burg. Neben Wallburgen (Wallburg) gab es vor allem sogenannten Motten (Motte; dieser Burgtyp ist z.B. auf dem Teppich von Bayeaux (1066 Wilhelm der Eroberer) abgebildet) und als letzte Zuflucht auch auf Erhöhungen gebaute Fluchtburgen (in denen man aber meist nicht dauerhaft lebte). Fast alle diese Burgen sind aus Erde, Steinen und Holz. Die klassische "Burg" (aus Stein), die repräsentativ auf einer Höhe liegt, kommt erst im 11./ 12. Jh. auf; ab dem 13. Jahrhundert (grob!!!) entstehen die repräsentativen Dinger, die wir uns landläufig unter "Burg" vorstellen.
    (Alles nur SEHR grob zu Kurzübersicht).


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Heike ()

  • Zitat

    Original von Saru
    Und daher frage ich mich, ob bei solchen Romane
    die Zuordnung zu irgendeinen speziellen Epoche überhaupt einen Sinn hat. ?(


    Wenn du ein Historical willst, ist es ziemlich egal. Es gibt auch Filme, in denen Artur und Konsorten in Plattenpanzern durchs Bild laufen. Das ist aber eher Fantasy und hat mit "historisch" nichts zu tun. Es hat seine Existenzberechtigung, wenn man sich nur unterhalten lassen und/ oder seine Klischees pflegen will. Sanftes Abschalten. Aber man sollte nicht meinen, daraus etwas über Geschichte lernen zu können.


    Wenn du einen Historischen Roman willst, macht es sehr viel Sinn. Die Zeit, die wir das Mittelalter nenne, umfasst 1000 Jahre. Es gibt enorme Unterschiede, soziale, gesellschaftliche, kulturelle, technische, politische ... und jedes einzelnde Jahrhundert hat seinen besonderen Reiz.


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • Zitat

    Original von Saru
    OK, ich bin kein Experte in Mittelalterlichen Romanen.


    Über die "Romane", besser gesagt Epen, die im Mittelalter verfasst wurden, haben wir eigentlich gar nicht gesprochen. :grin



    Zitat

    Und der Hauptinhalt von allen war:
    schönes Freulein liebt tapferen Ritter.
    Die Geschichte diente lediglich als stimmungsvoller Hintergrund.


    Das sind im Grunde genommen keine historischen Romane, sondern Historicals, also Liebesromane in bunten Kulissen mit "historischem" Anstrich.


    Zitat

    Und daher frage ich mich, ob bei solchen Romane
    die Zuordnung zu irgendeinen speziellen Epoche überhaupt einen Sinn hat. ?(


    Heike schrieb es schon: Historicals gehören in die Sparte romantische Liebesromane ohne Anspruch auf irgend einen Realitätsbezug. Realitätsbezüge sind bei dieser Art Romane unerwünscht. Denn wer so was liest, will sich einfach aus dem Alltag wegträumen. Wenn die Leserin es dabei belässt und den Krampf nicht für bare Münze nimmt, macht das ja auch nichts. :-)

  • :gruebel... Nein, wir reden hier nicht über mittelalterliche epen... vielleicht weil sie ... ähem... aus heutiger sicht eher stockstink langweilig sind, und nur von so langweiligen gstudierten und verschrobenen interessierten gelegentlich gelesen werden, und auch nur dann, wenn die grad keinen besseren modernen fantasy-roman in der nähe haben :chen
    Das problem ist, man kann schwerlich seine klare meinung darüber sagen, für den fall dass man eine ganze reihe von ihnen für denselben müll hält, wie den, der gelegentlich heutzutags als mittelalter-roman produziert wird, weil der kollege, der mit hingebung darüber aufsätze schreibt, haut dir eine auf den deckel, wenn du mit so unfundierter, aber aufrichtiger meinung vor ihn hintrittst... Er erzählt dir sicher: 'Das muss man verstehen, von wegen symbolischer gehalt, und aus der zeit heraus betrachten...' - 'Aus der zeit heraus? Ich hab's aus der zeit heraus betrachtet, ich hab symbol-lexika gewälzt, um es zu entschlüsseln, am unverständnis liegst nicht: das ist trotzdem schrott.'
    Ich hatte grad ein hörbuch zum ersten modernen ... katalanischen roman?... irgend ein weisser ritter XY Le Blanc... bin ständig eingeschlafen... aber kennen sollte man sie dann doch... sie sind... äh... kulturhistorisch interessant... :grin


    Aber Weltbild hat uns doch jüngst ein dreierpack nachgeschmissen:
    Eigentlich müssten sie demnach ja eine menge käufer haben... ob sie jedoch auch leser haben, steht auf einem anderen blatt. :grin
    Wie wärs mit einer leserunde zu... Erec? *MagMa flüchtet schon, war ja nur so oberflächlich dahingesagt*
    Obwohl... Erec hab ich noch nicht gelesen, und wenn nicht wer anderer zu mir sagt: komm, den lesen wir jetzt konsequent durch... naja, ich denke... zellophan schützt die bücher im regal doch so gut vor dem verstauben... warum abmachen???


    Und eigentlich... ich weiss nicht, aus irgendeinem grund denk ich bei mittelalter-roman noch immer an... wie hiess der noch?
    Derjenige, der die ganzen völkerwanderungszeit-romane geschrieben hat, mir fällt grad kein titel ein... Felix Dahn!!!


    :chen Achja, ich war offline und kam erst dazu heute das ganze zu lesen, und mich im nachhinein drüber zu amüsieren, ich liebe euch, meine eulen! :knuddel
    drum: nochmal eine runde caipi für alle...
    :korken :wein
    :rum :rum :rum :rum :rum :rum :rum :rum :rum :rum :rum :rum :rum :rum :rum :rum :rum

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 6 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • @ MagnaMater
    Felix Dahn, z. B. "Ein Kampf um Rom", "Julian der Abtrünnige", "Bissula", "Attila", "Chlodwig", "Gelimer", oder "Karl der Große" und manche andere. (Allerdings nicht alles Völkerwanderungszeit, aber immerhin vom gleichen Autor.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Genau die bücher meinte ich... die standen immer im regal in meinem zimmer, aber ich hab sie abgesehen von 'Ein K(r)ampf um Rom' nie gelesen... :rolleyes


    so, jetzt muss ich mich verdünnisieren, die verwandtschaft rückt in hall an...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Jeder hat sein eigenen "Stil" zu lesen. Der eine Krimis der andere Kinderbücher und der andere halt Heimatromane. Warum auch keiner für Mittelalter !? Ich lese wahnsinnig gerne Bücher über Mittelalter, weil mich das Thema, wie bei anderen leser auch, interessiert.
    Klar lese ich zwischen drin auch mal andere Bücher, aber kommt halt auf den Inhalt drauf an. Und vorallem ob ein fünkchen wahrheit und selbsterlebtes drin steckt.
    Jeder, denke ich mal, lebt durch das lesen seine phantasie aus. Der eine denkt er wäre ein Mörder, der andere denkt sie wäre Heidi und der andere wiederum sieht sich gerne als Biene Maja. In Büchern wird halt das wiedergegeben wie es früher im leben war (ausser viell. ausgedachte Personen) und passiert ist. Das ist kann man bei Herr der Ringe wohl nicht behaupten, zb.
    Jeder das seine... :lesend

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Zitat

    Original von Bellamissimo
    Jeder hat sein eigenen "Stil" zu lesen. Der eine Krimis der andere Kinderbücher und der andere halt Heimatromane. Warum auch keiner für Mittelalter !?


    Es ging hier doch nicht um den persönlichen Lesestil des Einzelnen.
    Worum es hier ging, und das mitunter recht hitzig,, lässt sich am Krimi verdeutlichen: Wenn der Mörder sein Opfer mit einem Bund Spargel erfolgreich ersticht, wird das gemeinhin als Unsinn angesehen. Wenn der Detektiv den Mörder findet, weil er geträumt hat, ein Hamster beiße ihn in den Finger und der Täter hatte ebenfalls als kleines Kind einen Hamster, so findet man es gemeinhin unlogisch. (Es sei denn es ist ein psychologischer Roman über die Folgen von Hamsterphobien und entwickelte Rachegelüste).
    Wenn aber ein Roman im Mittelalter spielt und wir das Jahr fünfzehnhundertsiebenundzwanzig schreiben, und so manch anderer historischer Unsinn verzapft wird, schreit kein Hahn auf. Warum auch, ist ja Fiktion. Stimmt. Nur stößt dann der Satz: Ich interessiere mich für das Mittelalter und informiere mich eben mit diesen Romanen recht bitter auf.
    Ich lese ja auch kein Science-Fiction, um mich über die Zukunft zu informieren.


    post scriptum: Magna... die Erec Sache wäre was für den Hinterkopf *hust

  • Darum ist jeden seins was er liest. Das Mittelalter WAR gewesen und damit sind in vielen Büchern auch so beschrieben wie es MAL war. Das Leben usw. Von der Handlung rede ich nicht. Ob es jetzt da der wahrheit entspricht oder nicht.


    Die zukunft haben wir noch NICHT erlebt, da weiß man nie ob es so kommen wird wie es in den meisten Büchern geschrieben.


    Das Mittelalter war halt so gewesen, ob Hexenverfolgung, Kirche, usw. Und das wird in vielen Büchern erkennbar gemacht. Oder weisst du was die Zukunft bringt? Bestimmt nicht, daher kann man nie wissen ob das was in
    Science-Fiction Büchern steht, auch stimmen wird.


    Und wenn es Leute gibt die deswegen Bücher von Mittelalter lesen, dann lass sie doch lesen...


    Wie gesagt, es denkt jeder anderst darüber und hat somit jeder seine eigene Meinung. Ob es einem Gefällt oder nicht...

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Lies dir doch mal bitte, bitte durch, was hier bereits andere geschrieben haben.
    Und auch, was ich geschrieben habe.
    Das ist kein Affront, sondern eine ehrlichte Bitte.
    Es wird nicht der persönliche Lesegeschmack kritisiert. (Wie oft muss man das denn noch sagen?)
    Sondern, das die Leute (wie u.a. du gerade deutlich genug) das, was in den Romanen steht, oft für bahre geschichtliche Münze halten.
    Was in den Romanen dargestellt wird, ist und war NICHT das Mittelalter, sondern meistens Renaissance und Neuzeit. Stichwort Hexenverfolgung.
    DARUM geht es.
    Das hat nichts mit "Meinung" zu tun. Ich hab ja auch keinen"Meinung" darüber, wenn ich sage, dass ein Stein nach unten (und nicht nach oben) fällt, wenn ich ihn fallen lasse.

  • Waldlaeufer : Es gibt auch Leute, die Dan Browns Bücher für bahre Münze nehmen ;-)


    Ich finde es allerdings ein Kompliment an den Autor, wenn er so geschrieben hat, dass die Leser ihm alles glauben.



    Bellamissimo : Es gibt sicherlich Autoren, die Geschichte studiert haben oder sich durch Recherchen soweit weitergebildet haben, dass sie sich in der Zeit super auskennen. Die schreiben dann auch sehr auf Fakten basierend, bzw. soweit die Fakten bekannt sind (und je weiter man zurück geht, desto weniger ist bekannt), aber es gibt nunmal viele im Mittelalter spielende Romane, wo das Mittelalter nur als Kulisse dient, weil der Ritter gerade gut als Held passt oder ein Krieg / Kreuzzug für die Handlung gebraucht wird.
    Das ist auch nicht schlimm und ändert auch nichts an den Schmökerqualitäten dieser Romane - man sollte nur nicht alles glauben, was man dann liest und für historisch verbrieft halten.

  • Zitat

    Original von Leserättin
    Waldlaeufer : Es gibt auch Leute, die Dan Browns Bücher für bahre Münze nehmen ;-)


    Ich finde es allerdings ein Kompliment an den Autor, wenn er so geschrieben hat, dass die Leser ihm alles glauben.


    :cry Ich weiß deprimierend genug.


    Einige nehmen auch Umberto Eco zu wörtlich. Z.B. sein Foucaultsches Pendel. Er selbst hat daraufhin sich viel Gedanken über Leserbriefe und Eindrücke gemacht, unter dem Stichwort Interpretation und Überinterpretation. Bei Eco seh ich das interessanterweise auch nicht allzu tragisch, da er einer der Gelehrten unserer Zeit ist, gerade was mittelalterliche Kunst, Theologie/Philosophie und Semiotik angeht. Aber trotzdem, auch bei ihm ist es unangemessen, letztlich.


    Aber da hast du einen Punkt getroffen. Ein Kompliment an den Autor stellt es dar. Naja, wenn es der Autor vollbringt und nicht einfach genereller Glaube an die Institution Autor und die generelle Verwechslung von Fiktion und Realität (hust) vorliegt. Ecos Foucaultsches Pendel hat mir wirklich mal kurzzeitig während des Lesens den Kopf verdreht, was diese Grenze angeht.
    :help

  • Waldlaeufer


    Zu einer alten Frage:


    Ich habe mir jetzt Quintus noch mal angeschaut.
    Historisch müsste er wohl relativ autentisch sein.
    Es wird z.B. erläutert, dass die Römer unser "Ja" nicht kannten und dafür "Ita est" sagten. Karten von Rom der Zeit ergänzen das Buch und auch die Uhrzeit wird in der damals üblichen Form angegeben.
    Es werden zwar lateinische Ausdrücke verwendet( Interim fit aliquid ),
    aber jemand, der latein kann, wird es wahrscheinlich nicht mal bemerken.
    Ich habe latein nie gelernt und ich habe das Buch einer drittklässlerin vorgelesen, daher war es für meine Verhältnisse zu viel Latein.
    Aber ich fand das Buch ansonsten ganz toll, weil es im Unterschied zu vielen anderen die Zeit der Antike einem Kind auf unterhaltsame Weise
    näherbringen kann.

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • Danke dir. :-)
    Nun ja, ich kann nicht beurteilen, ob es historisch authentisch ist. Da ich es nicht gelesen habe. Aber die lateinischen Sätze sollten sie schon korrekt setzen. Das ist auch gemeinhin kein Problem. Und gibt ein einem armen Alt-Philologen die Miete für einen Monat rein.
    In der Verwendung von Latein seh ich nur noch kein Zeugnis für Authentizität der Geschichte. Aber wirklich schön, wenn sie einiges in einem Kinderbuch erklären. Das ist sicherlich sinnvoll! Und anscheinend mit dem Anspruch es authentisch zu gestalten.

  • WL, schön zu hören, dass wir unser pendel-schicksal teilen
    Eco ist wirklich wahnsinnig gut im kopf-verdrehen, das Foucaultsche Pendel hat mich auch ziemlich verwirrt. Dabei war ich schon bevor ich es gelesen hab auf dem gebiet schon sehr beschlagen, aber die variante hat mir stellenweise verfolgungsangst beschert. Ich liebe es deswegen noch immer. :lache
    (Schon mal E. Ceram's verschwörungsklassiker: 'Das schwarze Reich' gelesen? Da bekam ich auch anwandlungen wie schlecht doch nur die welt ist... wenn nur ein bruchteil davon stimmen sollte, wär's schlimm genug.)
    Aber am schlimmsten ist Salman Rushdies 'The Ground Beneath Her Feet' und dabei war ich mehr oder weniger ohrenzeuge des 80er/90er musik... ich begann meine platten-sammlung zu durchsuchen, weil ich mir verdammt sicher war, dass es das eine oder andere lied gegeben hat. - Waren aber alle erfunden. So gut erfunden, dass U2 sich im nachhinein bemüssigt sahen, das titel-lied aufzunehmen. :lache
    Das ist literarische qualität.


    Ich habe einen seltsamen spleen, denn immer wenn ich einen historical lese, hab ich daneben 'ernsthafte' bücher zum selben thema liegen. Ich bin ein zwanghafter cluster-leser. Wenn ich mit irgendwas anfange, will ich es genau wissen. Wenn in dem buch dann ein grober fehler ist, etwa wenn irgendein herrscher ausgerechnet in dem beschriebenen zeit nicht in dieser stadt sein konnte, weil er in der woche vorher und in der woche darauf urkunden in einer völlig anderen gegend gesiegelt hat, oder ein bekannter volksaufstand zu dieser zeit nicht im buch steht, oder falsch interpretiert wird, bin ich extrem ungehalten.
    Und weil mir das meist viel zu viel arbeit ist, les ich zur leichten musse lieber fantasy, da verlange ich keinerlei korrektheit, obwohl manchmal sehr gut gewisse lebensumstände und stimmungen herausgearbeitet sind, und wenn die monster, elfen &co nicht wären, könnte man durchaus glauben, es spielt wirklich im frühmittelalter oder in der urgeschichte.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )