Was ist so toll am Mittelalter?

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Also Fazit: Wie sollte der gelungene Historienroman sein?


    - Authentisch - stilecht - (trotzdem) bunt -


    ;-)


    Och, farblos find ich Gottfried und Wolfram dagegen auch nicht. :lache


    Ist richtig, dass Historicals der Unterhaltung dienen.
    Aber die Unterscheidung in unterhaltend und Geschichte ist auch nicht zu scharf bis künstlich zu trennen. Es schadet einer Geschichte nun auch nicht unbedingt in ihrem Unterhaltungsanspruch, wenn sie keinen Mist fabriziert.

  • [[/quote]
    Es schadet einer Geschichte nun auch nicht unbedingt in ihrem Unterhaltungsanspruch, wenn sie keinen Mist fabriziert.[/quote]


    Ich habe ja nichts dagegen, wenn die historischen Zusammenhänge
    korrekt dargestellt werden. Solange es nicht so weit ausufert, dass
    in einem Kinderbuch ganze Abschnitte in Latein wiedergegeben werden. :rolleyes

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • @ Waldläufer


    Man muss wahrscheinlich, wie überall, die goldene Mitte finden.


    Wenn man die Historicals nicht gerade dazu verwendet, um sich ein Bild der darin thematisierten Epoche zu machen, sind sie sicher nett und unterhaltsam. :-)


    Wahrscheinlich besteht die Kunst des Lesers darin, das, was er vor sich hat, richtig einzuordnen (ist es ein penibel recherchierter geschichtlicher Roman oder ein unterhaltsamer Historienroman mit oberflächlichen Bezügen zur Historie oder irgendetwas dazwischen?). Nur wird das nicht gerade leicht gemacht bei dem großen Angebot (da haben wir es wieder!), das es speziell zum Thema Mittelalter gibt und das einen mit den unterschiedlichsten Bildern überflutet.


    Vielleicht müsste man sich zu diesem Thread die Frage stellen - welches Genre wurde zuvor en masse ausgeschlachtet?


    Das gibt möglicherweise interessante Aufschlüsse über den "Zeitgeist", der sicher auch beim aktuellen Mittelalter-Boom eine nicht unbedeutende Rolle spielt.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Alice Thierry ()

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Wenn man die Historicals nicht gerade dazu verwendet, um sich ein Bild der darin thematisierten Epoche zu machen, sind sie sicher nett und unterhaltsam. :-)


    Problem ist ja, wie schon andere erwähnt haben, dass es teilweise gerade dazu genutzt wird.
    Sich ein Bild von der Geschichte machen, dabei unterhalten werden und nicht gleich Geschichte studieren.
    Was ein völlig legitimer Anspruch ist. Nur eben nicht einlösbar.
    Und wem kreidet man es an: Dem Leser, dem Autor, allen oder keinem?
    Deswegen sagte ich ja: Geschichte schadet der Geschichte nicht unbedingt.
    Es ärgern also Autoren, die nicht recherchieren, und Leser, die es mal so für bare Münze nehmen.
    Was bleibt, ist Geschichts"wissen", das nicht einfach nur blamabel, sondern ggf. schädlich ist, denn es vergrößert auf unnütze und unpraktische Art die Schere zwischen Gesellschaft und Wissenschaft (bzw. Fachkundlern). Und das dies begrüßenswert ist, wäre mir neu.

  • Zitat

    Original von Waldlaeufer
    Hm. Vielleicht, wenn es ein Jesuiten-Kind ist. :gruebel


    Meine Tochter ist kein Jesuiten-Kind sondern ein Grundschul-Kind.
    Und dieses Buch erzählt wirklich eine interessante Geschichte.
    Aber bei der menge Latein bin ich dran verzweifelt. ;-(

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • Zitat

    Original von Saru


    Meine Tochter ist kein Jesuiten-Kind sondern ein Grundschul-Kind.
    Und dieses Buch erzählt wirklich eine interessante Geschichte.
    Aber bei der menge Latein bin ich dran verzweifelt. ;-(


    Das sollte eigentlich nur ein Scherz sein. :cry
    Bei der Menge an Ex-Jesuiten, die ich grad kennen gelernt habe, drängte der Kommentar einfach ans Tageslicht.
    Aber das es wirklich ein Kinderbuch mit Latein gibt, finde ich faszinierend.
    Danke für den Hinweis.


  • Da werden ganze Absetze in Latein wiedergegeben, vielleicht sind
    "gebräuchliche" lateinische Begriffe so umständlich,
    aber wenn man kein Latein kann, ist es grausam!
    Vom Asterix kenn' ich nur Comics und da ist nicht soo viel latein.

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • Ich habe den Quintus mit acht oder neun Jahren oder so gelesen, und ich kann mich auch nicht an lange lateinische Passagen erinnern ... ?(


    Magst du mal ein Beispiel posten? :-)
    Würde mich interessieren.


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • Dafür müßte ich das Buch erst wieder ausleihen.
    Kann ja am Di. gucken, ob es da ist...
    Ich habe den Quintus vor einem halben Jahr gelesen
    und mich haben die Fußnoten von einer halben Seite genervt.
    Weiß jetzt nicht mehr ob es viele waren,
    aber ohne Lateinkenntnisse und wenn man es laut vorlesen muß, fällt es auf.

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • Auf Grund mehrerer Beschwerden habe ich diesen Thread jetzt noch einmal in aller Ruhe nachgelesen.

    Leider mußte ich feststellen, dass hier einige übers Ziel hinausgeschossen sind und persönlich wurden. Ich bitte euch sehr, dies hier und auch in allen anderen Threads zu unterlassen und stattdessen wieder zu der guten Diskussion, die sich auf den Eröffnungsbeitrag ergeben hat, zurückzukehren. :wave

  • Warum hat eigentllich noch niemand die Eingangsbehauptung in Frage gestellt?


    Richtig für die Zeit 501- 1450 gibt es über 4000 Eintragungen, für die Zeit 1451- 1600 über 1700- das zeigt, das das Mittelalter ziemlich out ist- in ist die beginnende Neuzeit, die Umbruchzeit- und dazu gab es mal eine treffende Bemerkung in der Leserunde zur Wunderheilerin von der Autorin Ines Thorn- diese Umbruchzeit aus dem Mittelalter in die Neuzeit ist unserer Umbruchzeit in die Globalisierung vergleichbar und deswegen interessant.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Warum hat eigentllich noch niemand die Eingangsbehauptung in Frage gestellt?


    Richtig für die Zeit 501- 1450 gibt es über 4000 Eintragungen, für die Zeit 1451- 1600 über 1700- das zeigt, das das Mittelalter ziemlich out ist- in ist die beginnende Neuzeit, die Umbruchzeit- und dazu gab es mal eine treffende Bemerkung in der Leserunde zur Wunderheilerin von der Autorin Ines Thorn- diese Umbruchzeit aus dem Mittelalter in die Neuzeit ist unserer Umbruchzeit in die Globalisierung vergleichbar und deswegen interessant.


    Ich habe ja von der Geschichte keine Ahnung mehr,
    nur so wie du deine Aussage formulierst, stimmt mit deinen
    Zahlen etwas nicht. :gruebel
    Oder habe ich dich völlig falsch verstanden? ?(

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • Das Eingangsposting stellt die Behauptung auf, das Mittelalter sei in, weil 4000 Einträge im Forum für die Zeit von 501 bis 1450 vorhanden sind. Das ist ein Zeitraum von 950 Jaren. Im Zeitraum beginnende Neuzeit von nur 150 Jahren 1451- 1600 sind aber über 1700 Einträge im Eulenforum historische Romane. Relativ bezogen also viel mehr. So verständlicher?

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von beowulf ()

  • Jetzt verstehe ich was du meinst, danke für die Erklärung. :wave


    Wie sehr unterschieden sich die Lebensumstände im Jahre 501 von denen
    im 1450? Das ist doch die Zeit der Kreuzzüge? :gruebel
    Ritter, Burgen, schöne Freulein...

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • Zitat

    Original von Saru
    Wie sehr unterschieden sich die Lebensumstände im Jahre 501 von denen
    im 1450? Das ist doch die Zeit der Kreuzzüge? :gruebel
    Ritter, Burgen, schöne Freulein...


    :konfus


    Meinst du das ernst oder ist das eine lustige Form der Provokation? :wow

  • Zitat

    Original von Saru
    Jetzt verstehe ich was du meinst, danke für die Erklärung. :wave


    Wie sehr unterschieden sich die Lebensumstände im Jahre 501 von denen
    im 1450? Das ist doch die Zeit der Kreuzzüge? :gruebel
    Ritter, Burgen, schöne Freulein...


    Die Kreuzzüge würde ich eher auf die Zeit 11. bis 14. Jahrh. datieren, aber da kennen sich hier andere besser aus als ich, in dem Zeitraum kenne ich nur einige grobe Fakten.


    Die Ritter-Burgen-schöne Frauen-Romantik findet sich aber problemlos in entsprechenden Genre-Vertretern. Dort ist es in den Burgen auch nie kalt und die Ritter sind in ihrer Rüstung erstaunlich beweglich und natürlich wäscht man sich regelmäßig.
    Sind trotzdem schöne Schmöker, besonders jetzt zur Winterzeit. :-)

  • Zitat

    Original von hanako


    :konfus


    Meinst du das ernst oder ist das eine lustige Form der Provokation? :wow


    OK, ich bin kein Experte in Mittelalterlichen Romanen.
    ( sich hastig duckt)
    Die habe ich am liebsten vor ca. 15 Jahren gelesen.
    Und der Hauptinhalt von allen war:
    schönes Freulein liebt tapferen Ritter.
    Die Geschichte diente lediglich als stimmungsvoller Hintergrund.


    Und daher frage ich mich, ob bei solchen Romane
    die Zuordnung zu irgendeinen speziellen Epoche überhaupt einen Sinn hat. ?(

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez