Eric Maron: Die Fürstin

  • Hallo Idgie,


    wenn ich auf diesen Bildern eine graue Mütze auf hatte, waren sie echt. Auf den Fotos im Roman und im Katalog trage ich meine helle Mütze.


    Ich weiß, Brad Pitt ist was anderes, aber der verdient auch mit seinem Aussehen Geld und nicht mit dem Schreiben.


    Viele Grüße


    Eric :write

  • Hallo Tanzmaus,


    das erinnert mich an deinen und Pelicans Aussage zum Text, mit dem der Roman angekündigt wurde. Anscheinend wussten die Leute, die ihn gemacht haben, genau, wie sie eine gewisse Klientel ansprechen können.


    Viele Grüße


    Eric :write

  • Hallo binchen,


    ich hoffe, der Roman gefällt.


    Man hat der Fürstin zu Beginn wenig Chancen gegeben und ich musste hart kämpfen, damit der Verlag in akzeptiert hat. Ich hatte mir genau diese Zeit vorgenommen, von der es von vielen Seiten heißt, sie wäre in Deutschland so langweilig gewesen, dass es sich nicht lohnt, darüber zu schreiben. Solche Aussagen sind für mich eine Herausforderung, es doch zu machen. Ich habe es auch geschafft. Allerdings war mein Zeitfenster wegen der beteiligten historischen Persönlichkeiten verdammt klein.


    Carl Anton positiv darzustellen, war eines meiner Hautpanliegen, ebenfalls den guten Zinggen. Was ich nicht wollte, war eine nette und absolut gradlinige Geschichte zu schreiben. Daher bin ich bespannt, was du, aber auch andere LeserInnen dazu sagen werdet, wie es weitergeht.


    Viele Grüße


    Eric :write

  • Hallo Eric,


    nachdem mein erster Urlaubstag am Montag total verregnet war, mußte ich in die Club-Filiale gehen. Und natürlich die Fürstin kaufen. Da ich keine "Parallelleserin" bin, lese ich mein angefangenes Buch noch fertig und dann geht's los. Wahrscheinlich werde ich sogar meiner Gewohnheit im Schwimmbad und am Baggersee keine HC zu lesen untreu.


    Was mir übrigens schon mal sehr gut gefällt, daß Du eine Zeit auf's Korn genommen hast, die als eher langweilig bezeichnet wird. Da gibt es nämlich m. E. noch viele Zeiten und Themen über die ich gerne mal lesen würde, aber bisher nichts dazu gefunden habe.


    Viele Grüße
    Pelican :wave

  • Hallo Pelican,


    ich kann nur hoffen, dass du im weiten Verlauf deines Urlaubs vom Regen verschont bleibst und oft an den Baggersee zum baden fahren kannst. Bisher haben wir ja wenig von einem Sommer gehabt, sondern eher einen etwas wärmeren Spätherbst mit Sturm und Regen.


    Was die Zeit betrifft, in der dich die Fürstin spielen habe lassen, so habe ich vor einiger Zeit gehört, dass sie so uninteressant sei, dass man darüber keinen Roman schreiben könne. Für mich war dieses Statement eine einzige Herausforderung. Ein guter Roman kann in jeder Zeit spielen, ein schlechter besser in keiner. Das Zeitfenster betrug, als ich mit meinen Recherchen so weit fertig war, genau ein Jahr, und das war nicht gerade eine leichte Aufgabe für mich. Ob ich sie so bewältigt habe, wie ich es mir wünsche, werden deine Kommentare und die der anderen LeserInnen hier im Forum entscheiden.



    Hallo Helga,


    danke für den freundlichen Empfang und viel Spaß beim Lesen.


    Euer
    Eric :write

  • Hallo Eric,


    Morganas Meldung mit der Leserunde hat mich gerade noch rechtzeitig erreicht. Schweren Herzens warte ich also auf September, andererseits freue ich mich auch, die Gelegenheit nutzen zu können an einer Leserunde mit Autor teilzunehmen. Ich bin schon gespannt.


    Da ich normal gerne in Irland Urlaub mache, finde ich diesen Sommer hier gar nicht so übel. Und beim Lesen in der Sonne wird man eh nur schläfrig...


    Viele Grüße
    Pelican

  • Bin knapp über der Hälfte und muss sagen, mir gefällt das Buch ausnehmend gut. Man will gar nicht aufhören, vor allem ist es sehr leicht und flüssig geschrieben. Mehr möchte ich nicht dazu sagen, damit ihr es noch alle in Ruhe lesen könnt.

  • Hatte es in zwei Tagen ausgelesen und kann es wirklich nur empfehlen.


    Ein wunderschönes Buch, mit dem man nicht mehr aufhören kann. Sehr flüssig und spannend geschrieben, viel Interessantes über die Kaiserzeit und unglaublich gut beschriebene Charaktere. Man lebt einfach richtig mit, mit den Menschen und der damaligen Zeit.



    Eric


    Mich würde interessieren, auf Seite 270 steht


    "...in einem hübschen am Weg nach Laxenburg gelegenen Palais".


    Ich komme nicht dahinter, welches Palais das sein könnte, noch dazu in der Nähe der Simmeringer Pfarrkirche (da gab es ja die alte und die neue). Wobei hier sicher von der Altsimmeringer Pfarrkirche die Rede sein dürfte.

  • Hallo Helga,


    herzlichen Dank für deine lieben Worte bezüglich der Fürstin. Da mit dieser Roman sehr am Herzen lag, freue ich mich natürlich wie ein Schneekönig, dass er gefällt.



    es war die alte Simmeringer Pfarrkirche, zu jener Zeit allerdings noch der Vorgängerbau, eine alte Wehrkirche, die den Bewohnern während der Bedrohung durch die Türken oft Schutz und Sicherheit geboten hat. Maria Theresias Vater Karl VI. ließ diese Kirche ein paar Jahre nach dem "Besuch Charlottes in Wien" abreißen und durch die heutige Barockkirche ersetzen.


    Ich hatte kein spezielles Palais an der Laxenburger Straße ins Auge gefasst, sondern in meinen Unterlagen gelesen, dass es auf dem Weg von Wien zum Laxenburger Jagdschloss etliche schöne Palais gegeben hätte und daher den guten de Roumaire einfach in eines gesetzt. Ich hoffe, du siehst mir diesen Akt künstlerischer Freiheit nach.


    Liebe Grüße


    Eric :write

    Eric Maron
    "Die Fürstin", Knaur 2005
    "Die Rebellinnen von Mallorca", Knaur 2006

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  • Hallo Eric,


    vielen Dank für deine Antwort.


    Das ist dann schon in Ordnung so, aber nachdem ich ja Wienerin bin und auch einige Jahre in Simmering gewohnt habe, haben mein Mann und ich natürlich gerätselt, welches Palais das sein könnte, nachdem ja im Buch stand "etliche hundert Schritte weiter tauchte er in das Halbdunkel der Simmeringer Pfarrkirche ein" und da ist aber kein Palais.


    Somit bin ich wieder beruhigt, dachte schon, da gibt es etwas, was ich nicht kenne. Wusste anfangs auch nicht gleich wo sich das Lustschloss Favorita befindet, da haben wir aber dann festgestellt, dass das das jetzige Theresianum ist.


    Wirklich ein schönes und interessantes Buch. Für mich als Wienerin war es natürlich sehr informativ. Das wird mit Sicherheit eine tolle Leserunde und da wünsche ich schon jetzt viel Spaß.

  • Hallo Helga,


    jetzt, wo du es geschrieben hast, fällt es mir wieder ein. Die Favorita wurde durch Maria Theresia in eine Kadettenanstalt umgewidmed, weil dort ihr Vater Karl VI. gestorben ist und sie in diesem Palast nicht mehr leben wollte. Deshalb ließ sie ja auch Schloss Schönbrunn zu einer beachtenswerten Residenz umbauen. Das war eine Art Weiterführung des Krieges mit Friedrich II. von Preußen, dann da dieser Schloss Sanssouci baute, durfte sie nicht zurück stehen und umgekehrt.


    Meine Frau und ich waren mehrfach in Wien und haben uns da etliches angesehen, samt obligater Fahrt auf dem Riesenrad im Prater. Wien ist in unseren Augen eine faszinierende Stadt und es gibt dort etliches, das wir gerne hier in der Nähe hätten, einige schöne Paläste, etliche Museen, und den Naschmarkt.


    Es freut uns daher riesig, dass eine echte Wienerin mit dem in dieser Stadt spielenden Kapitel der Fürstin zufrieden war. So etwas hört man immer gerne, sagt es einem doch, dass man sorgfältige Arbeit geleistet hat.


    Viele Grüße


    Eric :write

  • Ihr lieben Auchleser - Lieber Eric


    bis gestern hab ich es geschafft - nicht so schnell zu lesen - jetzt ist es jedoch vorbei. Mein Vorrat historischer Romane, Mittelalter - bis zum 18. Jahrhundert, der mich lockte - ist nun erschöpft.


    Die Fürstin war der Letzte Roman, bevor ich jetzt in die Leserund mit Iris einsteige.


    Mitreissend war sie, die Fürstin - Das Schicksal Charlottes und derer von Saalstein hat mich gefesselt und ich habe mich mit ihr über das gelungene Ende gefreut.


    ... aber????? - genau ...


    etwas ist mir im Gegensatz zu den Romanen aufgefallen, die ich vorher las ( Kastratin, Goldhändlerin, Wanderhure ) -
    Die vielen, vielen Namen fand ich ziemlich furchtbar. Sie gehören in die Zeit, das ist mir bewusst - aber ich hatte an einigen Stellen das Gefühl eine Besetzungsliste zu lesen.


    Bei den drei anderen Romanen, waren die 'heldinnen' richtig heftig gebeutelt. Charlotte ist im Gegensatz zu den anderen dreien - vielleicht am meisten im Gegensatz zu Marie, die mir am besten gefallen hat, so gar nicht richtig arm dran. Sie muss zwar umherziehen - ist auch 'mal ohne Geld - oftmal ohne Unterstützung - aber sie muss nicht genug leiden, um nachher so glorreich da zu stehen.


    Dies sind die einzigen Knackpunkte für mich. Besonders gefallen haben mir die Modebeschreibungen ( Kleidung, Ausstattung ) und Der grüne Baron hatte es mir ebenso angetan. Die Personen, die zu Charlotte gehalten haben, waren rundherum glaubwürdig uns sympathisch. Ich denke auch die Zeitgeschichte bzgl. der Beziehungsmöglichkeiten ist Klasse rübergekommen. August der Starke war schon recht dreist in seinen Forderungen zur 'Bezahlung' seiner Günste - und dann letztendlich so ein Schlappschwanz - Anfangs war er mir sogar sympathisch - dieser Mistkerl. der Charlotte dann so gnadenlos sitzen lies.


    Maria Theresia war ja wohl auch ein herziges Früchtchen? Aber dafür muss man sicherlich das Hofzeremoniell berücksichtigen, und dem fast 2 Jahrhunderte später ja auch noch Sissi gelitten hat. Wieso diese Wiener das nicht abgeschafft haben, ist mir immer ein Rätsel gewesen.


    Dankbar war ich für die Szenen, die in Potsdam und Dresden spielten. Da wurden Bilder hervorgezaubert, da ich die beiden Städte noch nicht kenne. Mein Eindruck, den ich bei 3 Wienbesuchen gewonnen habe, hat die Szenen dort unterstützen können. Wäre ich, wie Helga, beinahe vor Ort, dann hätte ich sicherlich auch nachschauen wollen, welches Palais in der Nähe von Laxenburg gemeint gewesen sein könnte. So war ich schon froh, dass ich eine Ahnung hatte, wie Laxenburg aussah.


    Lieber Eric, Danke für einen so schönen Roman. Ich weiss ja, dass wir sicherlich noch auf Nachschub warten müssen, aber ... - lass uns nicht zu lange warten.


    Lieben Dank auch an Deine Frau

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

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  • Hallo Binchen,


    dein Posting war wirklich lieb. Meine Frau, die, wie man aus der Bertelsmann-Clubbeilage Lesen und Genießen weiß, Iny heißt, und ich haben uns sehr darüber gefreut. Ich ganz besonders, das gebe ich gerne zu, denn dieses Thema lag mir sehr am Herzen, auch wenn es zu Beginn aussah, als würde nie etwas daraus werden. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich aber schon zu sehr durch Biographien, Geschichtswerke und Stadtbeschreibungen gewühlt, um noch aufhören zu können.


    Wie es aussieht, hat es sich gelohnt.


    Deine Bemerkung, dass Charlotte im Gegensatz zu anderen Romanheldinnen, die du kennst, nicht genug gelitten hätte, kann ich nur sagen, dass ich im Schreiben immer wieder neue Wege gehe. Vielleicht wird die Heldin meines nächsten Romans körperlich und seelisch weitaus mehr durchmachen müssen wie Charlotte. Doch mein Bestreben ist es, eine möglichst große Bandbreite zu erreichen und mich möglichst auf kein enges Gleis drängen zu lassen.


    Die vielen Namen waren leider notwenig, denn ich musste die Höfe von Saalstein-Tresskau, Dresden, Wien und Potsdam mit Leben und damit auch mit Personen füllen. Ich habe allerdings alles getan, um es nicht ausarten zu lassen. Es liegt mir jedoch nicht, nur zu schreiben, "Die dicke junge Frau seitlich hinter Charlotte flüsterte mit ihrer dürren Freundin", sondern ich versehe die Personen, wenn sie mehr als einmal auftauchen, auch mit einem Namen.


    Der grüne Baron lag mir und vor allem meiner Frau sehr am Herzen. Ich mag solche Charaktere, denn sie würzen die Suppe. Friedrich Wilhelm, August den Starken, Prinz Eugen und Maria Theresia habe ich so agieren lassen, wie ich es meinen Unterlagen entnehmen konnte. Manchmal habe ich mich beim Lesen am Kopf gekratzt, denn es waren teilweise schon eigenartige Charaktere.


    Das von dir angesprochene Hofzeremoniell war wirklich heftig, doch das Traditionsbewusstsein Karls VI. ließ nicht zu, dass es geändert wird. Maria Theresia gelang es später, es für ihre Familie ein wenig zu entspannen, doch nach außen musste das von Gott erhobene Haus Österreich den imperialen Glanz zeigen, den jene Zeit, und nicht nur die, für nötig hielt. Wer je die Wachablösung im Tower von London und dem Buckingham Palace erlebt hat, weiß was ich meine. Es liegt in der Natur des Menschen, Rituale zu befolgen, selbst wenn sie ihn quälen, denn sie geben ihm das Bewusstsein, etwas besonderes zu sein.


    Ob und wann der nächste Eric Maron-Roman kommt, liegt nicht in meiner Hand, sondern in der des Verlages. Es dürfte auch eine Rolle spielen, wie gut sich Die Fürstin bei Bertelsmann verkauft.


    Doch nun die besten Grüße und noch viel Spaß mit Büchern aller Art.


    Eric Maron :write

  • ich hab in diesem thread ausser der überschrift nichts gelesen, denn ich will nicht aus versehen zuviel vorweg erfahren...


    heute kam das buch, ich bin auf seite 70/71 und BE-GEISTERT!
    genau so etwas mag ich. man sieht die einer ohnmacht nahen damen im atelier der dresdner schneiderin geradezu vor sich. schön!!


    (stellt sich natürlich die frage, woher ein mann sich derart gut auskennt, dass er die zickigen schwestern so lebensecht schildern kann*fg*)


    :lache :anbet :wave


    *****************
    s. 165: ich bin immer noch begeistert. und: in einem anderen thread ging es um die frage der "bewältigung" erotischer szenen. also in diesem buch finde ich sie - bis jetzt - bestens gelungen :lache
    *weiterlesen geht* :anbet :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

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