Luis Miguel Ariza
Der Fluch des Schamanen
445 Seiten
OT: La sombra del chamán (2002)
Der Autor
Der Biologe Luis Miguel Ariza zählt zu den bedeutendsten Wissenschaftsjournalisten Spaniens. Er leitet das Wissenschaftsressort der renommierten Zeitung La Razón und schreibt für internationale Magazine wie Scientific American und New Scientist. Der Fluch des Schamanen ist sein Debütroman, der sowohl bei der Presse als auch beim Publikum ein riesiger Erfolg war.
Klappentext
Der geniale Molekularbiologe Francis Harley ist gerade dabei, ein bahnbrechendes Medikament zu entwickeln, als er im Labor der Pharmax Medical getötet wird. Also setzt der Firmenchef alles daran, Harleys letzte Forschungsergebnisse an sich zu bringen. Bei einem Interview kurz vor seinem Tod hat Harley dem Journalisten David Ribes das Tagebuch seines ehemaligen Professors anvertraut. Dieses führt Ribes und die Biologin Maria Dubois in den venezolanischen Regenwald - und direkt zu Harleys Entdeckung: einem Molekül, das den Krebs für immer besiegen könnte ...
Meinung
Der Klappentext ist wohl etwas irreführend, der Titel hingegen kommt dem Ganzen schon eher nahe. Es handelt sich ohne Frage um einen Mystery-Thriller mit paranormalen Phänomenen. Astralreisen, Mythologie der Indios und seelenjagende Tiere - all dies ist Bestandteil dieses Buches, vor allem in der zweiten Hälfte.
Ich brauchte etwa Zeit um mit dem Schreibstil klar zu kommen, der Satzbau war für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Leider schreibt der Autor ziemlich lange um den heißen Brei herum, die erste Hälfte des Buches zieht sich ziemlich in die Länge, die Spannung hält sich demnach in Grenzen. Wie schon erwähnt wird es oftmals sehr mystisch, einzelne Abschnitte lesen sich teilweise wie aus einem Horrorbuch entnommen. Dies ist, wie so vieles andere auch, Geschmackssache. Für mich zählt es zu den positiven Eigenschaften des Buches. Die Zeichnung der Charaktere hingegen finde ich auf ganzer Länge mißlungen, ich konnte überhaupt keinen Bezug zu ihnen aufbauen. Positiv hervorheben möchte ich, dass der Autor versucht hat, den (negativen) Einfluß der sogenannten zivilisierten Welt auf Indianerstämme aufzuzeigen. Aber vor allem hier hätte ich mir gewünscht, dass darauf noch näher eingegangen wird, ebenso auf das Leben der Piaroa-Indios.
Leider nur unterer Durchschnitt, man hätte viel mehr daraus machen können.