Sibylle Berg: Sex II

  • Zitat

    Original von flashfrog
    Grad wollte ich dich bitten, mal die IP zu checken, weil ich es ausgesprochen feige fände, wenn mir hier jemand unter Zweitnick auf die Eier geht.



    Das interessiert mich jetzt aber doch, Flashfrog. Ich war bis jetzt immer der Meinung du wärest eine Frau....... :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • @ Zauberstern: wenn man noch neu in einem Forum ist, sollte man sich erstmal ein bisschen einlesen, bevor man irgendwelche Behauptungen aufstellt.


    Sowas kommt nämlich erfahrungsgemäss in keinem Forum gut an.


    Nur mal so..... ;-)

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Zitat

    Original von Voltaire



    Das interessiert mich jetzt aber doch, Flashfrog. Ich war bis jetzt immer der Meinung du wärest eine Frau....... :wave


    Sie könnte doch auch ein Huhn sein, oder?


    Hoffentlich verzeihst Du mir diesen Spass flashfrog....aber es hat mich jetzt dermassen in den Fingern gezwickt.... :knuddel1

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Zitat

    Original von Sigrid2110
    @ Zauberstern: wenn man noch neu in einem Forum ist, sollte man sich erstmal ein bisschen einlesen, bevor man irgendwelche Behauptungen aufstellt.


    Sowas kommt nämlich erfahrungsgemäss in keinem Forum gut an.


    Nur mal so..... ;-)


    Ist ja nicht irgendeine Behauptung. Fand sie schon ziemlich konkret. Wenngleich nicht unbedingt haltbar. Es gibt Frauen, die ziemlich beeindruckend Fluchen können und dennoch kein Mann sind - oder sein wollen. Wobei die meisten Bemerkungen in diesem Fred nun auch nicht wirklich beindruckend waren. Deshalb muss man sich jetzt auch nicht einschießen. Egal auf wen.
    Nur mal so.


    Was das Buch selbst angeht, so hat der Fred hier zwar meine Aufmerksamkeit, aber noch nicht so recht das Interesse geweckt. Mal sehen, wenn weitere Eindrücke (zum Buch) hinzukommen.

  • Hallo Zauberstern,
    ich finde deinen Beitrag gelinde gesagt ziemlich merkwürdig, da er nichts mit dem Diskussionsthema zu tun hat, sondern mir eher wie eine Art Retourkutsche gegenüber flashfrog vorkommt. Diese Art persönlicher Abrechnung oder wie man es auch bezeichnen mag, dulde ich nicht im Forum und bitte dich deshalb solche Beiträge in Zukunft zu unterlassen.

    Über das Geschlecht und den Beruf von Forenmitgliedern, die zudem anderen Eulen persönlich bekannt sind, braucht hier nicht diskutiert zu werden.

  • Hallo Zusammen,


    Nachdem mein bisheriges leben im Moment nur noch ein Trümmerhaufen ist, und sich alles komplett um 180 Grad edreht hat, klingt das Buch sehr ansprechend.


    Doch halt, was war da doch gleich ? Nicht lesen wenn Suizied in betracht gezogen wird ? Nun mal sehn... :gruebel :chen


    ich denke ich werde es mir baldmöglichst kaufen. :-) und lesen. :lesend

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Zitat

    Original von Wolke
    Über das Geschlecht und den Beruf von Forenmitgliedern, die zudem anderen Eulen persönlich bekannt sind, braucht hier nicht diskutiert zu werden.


    Ich ziehe meine Bemerkungen in Richtung Flashfrog mit einem aufrichtigen Ausdruck des Bedauerns zurück. Allerdings ist mir diese(r) User(in) nicht persönlich bekannt. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zauberstern : Einfach nur erbärmlich.


    Joan : Hehe, süßer Smilie.
    Frauen haben nicht nur Eier, sondern auch gleich noch die passenden Stöcke und Leiter. Haben mal wieder welche nicht aufgepasst in Bio. Heilige Pisa-Studie...



    Zurück zum THEMA:
    @BJ: Nach deiner Weihnachtsgeschichte wäre ich doppelt gespannt, wie dir das Buch gefällt. :-)

  • Dieses Buch zu beurteilen finde ich sehr schwierig, es einzuordnen nicht minder.


    Wir haben 24 Stunden im Leben eines 'Ich', die Erzählstimme.
    Ort: eine ungenannte Großstadt
    Zeit: heute? Das Buch erschien 1999, acht Jahre her.


    'Ich' zeigt uns seinen Blick auf die Welt. Er ist mehr als düster, alle sind unglücklich, alles sind 'daneben', pervers, grausam. Er wird gemordet und geschlachtet, den Mann, die Frau, das Kind, die Katze, den Vogel, die Literatur, das Schreiben, die Kunst.


    Ein Dokument des Pessimisums.
    Das ist nicht neu in der Literatur, solchen Phasen durchläuft sie immer wieder, mittelalterliche Weltverachtung, barocke Vanitas, grenzenloser Liberalismus im 18. Jahrhundert, Subjektivismus, Weltekel, Nihilismus im 19. Jahrhundert. Die Faszination der Häßlichkeit, der Morbidität des Fin-de-siècle, das Grauen als literarisches Mittel im 20.


    Wie Bergs Text einordnen? Moralisch auf keinen Fall, hier geht es um Literatur.
    Ein Blick auf die Welt, genau beobachtet und stilistisch streckenweise bestechend formuliert.


    Dennoch ... einfangen konnte er mich nicht. Schon die gesetzten 24 Stunden waren mir zu lang, zuviel des Immergleichen. Warum noch einmal lesen, wie eine einen oder einer eine zerlegt, zertrümmert, aufbohrt, verbrennt ...
    Eine falsche Hoffnung an der anderen, alles verloren, alles stinkend, jajajaja.


    Es enthält ausgezeichnet formulierte Beobachtungen, Eindrücke, Ansichten.
    Es bringt eine hin und wieder zum Nachdenken. Vor allem übers Schreiben, wenn ich erhlich bin. Wie schreibt man, was schreibt man, gibt es Grenzen? Was ist die Bedeutung eines Textes?


    Nicht aber zum Nachdenken über das Leben heute. Dazu ist das Buch zu einseitig. Die Grenzen zu eng. Facetten sind bewußt ausgeblendet.


    Ich habe eine Menge gelernt in den letzten Tagen , auch über 'Pessimismus' in der Weltliteratur. Allerdings nicht in diesem Text. :grin


    Für mich ist er eine recht interessante Schreibübung in Schwarz. Schwarz um des Schwarzes Willen. Ein bewußt gewählter Ausschnitt, streckenweise regelrecht eine Schreibübung in Schreckensdarstellungen. Konsequent
    Aber dabei bleibt es auch.


    Nach knapp der Hälfte hob sich der Text für mich selber auf. Sicher kann man noch einmal lesen, wie dieser oder jener leidet, mordet oder sexuellen Spielen nachgeht. Ich wußte aber nicht mehr, warum ich das tun soll.
    Der Blick war dann zu eingeschränkt. Zu einseitig.
    Die Sprache riß es für mich nicht mehr heraus. Der Text erstickte.


    Interessant im Werk der Autorin, sicher kein Text des literarischen Pessimismus, dazu fehlt zuviel
    Für mich besteht Literatur aus den Schattierungen. Auch im Pessimismus. Turgenjew, Swinburne, Verlaine, Céline, Benn, Sartre, gleich, wie sie heißen, da finden sich Facetten, das ist nicht nur Akrobatik. Nicht nur Etüden in Schwarz.


    Eine nicht unspannende Schreibübung, in Schwarz, also.
    Könnte man auch in Rosa schreiben. In Gold oder Weiß oder in Grün.
    Oder in Blau. Stellte nicht Benn die verrückte Forderung auf, daß in Gedichten keine andere Farbe vorkommen dürfe als Blau?
    Er hat immer dagegen verstoßen ...


    Wichtiges Buch für alle, die sich für Literatur und Schreiben interessieren.


    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali


    Nach knapp der Hälfte hob sich der Text für mich selber auf. Sicher kann man noch einmal lesen, wie dieser oder jener leidet, mordet oder sexuellen Spielen nachgeht. Ich wußte aber nicht mehr, warum ich das tun soll.
    Der Blick war dann zu eingeschränkt. Zu einseitig.
    Die Sprache riß es für mich nicht mehr heraus. Der Text erstickte.


    Einspruch! Dass das Lesen ab einem gewissen Punkt zur Qual wird in dem Maße, wie das Erleben der Protagonistin zum Überdruss und zur Qual wird, das ist ja gerade das Geniale! Das ist kein Fehler des Buches, sondern pure Absicht! :-)

  • flashfrog


    das war kein Vorwurf an die Autorin, ich sagte ja: für mich hob sich der Text auf.
    Wenn eine Autorin beabsichtigt, daß das Lesen eines ihrer Texte 'zur Qual' wird, muß sie damit rechnen, daß Leserin/Leser abbrechen.
    Ich kann nicht recht abschätzen, inwieweit das ein 'Fehler' ist und wessen 'Fehler'.


    Und 'Qual'? Ich weiß nicht. Der Text verstummte. Ich hätte auch auf leere Seiten schauen können. Plötzlich war er weg.


    Das Thema ist krude und es ist auf krude Weise dargestellt.
    Eines meiner Probleme war folgendes:
    Ich werde als Leserin in die Rolle der Voyeurin gedrängt. Ich werde gezwungen, zuzusehen, wie Menschen anderen Menschen grausame und eklige Dinge antun.
    Das war mir bald unangenehm, dann wurde ich dessen überdrüssig.


    Aber in welcher Rolle ist man denn, wenn einen Grausamkeiten anöden?
    Altes Thema in der Literatur. Wieviel Grausamkeit erträgt ein Text, was macht es aus den Leserinnen und Lesern?


    Mein Hang zum Voyeurismus ist offenbar wenig ausgeprägt.
    Macht mich das nun zu einer schlechten Leserin von Sibylle Berg?
    Oder im Gegenteil zu einer besseren, weil ich dem Druck, den sie ausübt, nicht nachgebe? Weil ich mit etwas nicht fortfahre, das ich als sinnlos empfinde?
    Oder macht es mich unfähig für diese Art von Literatur?


    Ist es überhaupt Literatur oder nur postmodernes Pop-Gehabe? Oder eben eine Schreibübung in Schwarz?


    Interessanter Text, aber ich habe keine Ahnung, was ich damit anfangen kann.
    :gruebel



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Eines meiner Probleme war folgendes:
    Ich werde als Leserin in die Rolle der Voyeurin gedrängt.


    Ganz genau, daher der Titel.


    Zitat

    Original von magaliIch werde gezwungen, zuzusehen, wie Menschen anderen Menschen grausame und eklige Dinge antun.
    Das war mir bald unangenehm, dann wurde ich dessen überdrüssig.


    Ja, großartig! Du als Leserin erlebst am eigenen Leib parallel zur Protagonistin die verschiedenen Stadien: erst Ekel und Faszination, dann Gewöhnung und Langeweile, schließlich einen Überdruss, der einen das Buch in die Ecke schmeißen lassen möchte.
    (Sollte man aber nicht schmeißen, allein um die tolle Pointe nicht zu verpassen. :-) )


    Zitat

    Original von magaliMacht mich das nun zu einer schlechten Leserin von Sibylle Berg?
    Oder im Gegenteil zu einer besseren, weil ich dem Druck, den sie ausübt, nicht nachgebe? Weil ich mit etwas nicht fortfahre, das ich als sinnlos empfinde?
    Oder macht es mich unfähig für diese Art von Literatur?


    Hast dus zu Ende gelesen? Widerwillig? Und anschließend ratlos dagesessen? Und gegrübelt? In dem Falle macht es dich zur besten Leserin von Sibylle Berg. :-)


    Zitat

    Original von magaliIst es überhaupt Literatur oder nur postmodernes Pop-Gehabe? Oder eben eine Schreibübung in Schwarz?


    Mit Popliteratur hat Frau Berg nun wirklich rein gar nix zu tun. Hier geht es, wie du es ja selbst schon literaturgeschichtlich eingeordnet hast, um die großen Fragen des Lebens.

  • Ich grüble immer noch, wie Du hier lesen kannst.
    :lache


    Ich habe ab etwa der Hälfte des Texts mehr und mehr gegrübelt, dann so arg, daß ich nicht mehr richtig gelesen habe, sondern nur noch gegrübelt.
    Aber nicht übers Leben, sondern darüber, was die Autorin mir sagen will.


    Das war blöd, denn meine eigene Grübelei wurde wichtiger als die Worte der Autorin.
    So entging mir ihre Poängte.
    :wow


    Ich bin also keine Voyeurin, sondern hemmungslose Egoistin.
    Was mache ich nun???



    Nein, das ist nicht die Pointe. Das wußte ich schon vor Frau Berg.
    :lache

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • BJ,


    immer bedenken, daß es kein Dokument der Wirklichkeit ist, sondern ein bewußt konstruiertes Gebilde, das künstlich und künsterlisch auf eine Wirkung hinzielt.


    Ich habe das Buch ganz anders gelesen als z.B. Folterberichte von ai oder Terre des femmes oder anderen Organistaionen dieser Art.
    Bergs Text ist - ein Text.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus