B:SEITE - dahinter alles anders - Pia Januszek

  • Nach Rücksprache mit Wolke möchte ich hier gerne meinen Debütroman "B:SEITE - dahinter alles anders" vorstellen.


    Klappentext
    Niemand käme auf die Idee, dass die fünfundzwanzigjährige Lena Meier-Bellé eine größere Schwäche haben könnte als ihre Kaffeesucht. Sie ist jung, sieht gut aus und ist in ihrem Job überaus erfolgreich. Kein Wunder also, dass sie von der bekannten Rockband ROCKX als Imageberaterin angeheuert wird und die vier Bandmitglieder einige Wochen auf deren Promotiontour begleiten soll. Doch schon nach kürzester Zeit treten die ersten Konflikte zwischen Lena und den Jungs auf, und es wird schnell klar, dass Lenas größte Schwäche ganz sicher nicht ihre Kaffeesucht ist. Wiederkehrende Albträume, rätselhafte E-Mails und eine plötzliche Flucht werfen die Frage auf, welches Geheimnis Lena nicht nur vor der Band sondern auch vor ihren Freunden verbirgt.


    Autor
    Pia Januszek, Baujahr 80, geboren und aufgewachsen in Köln, ist das jüngste von drei Kindern. Ihr Altersdefizit von zehn bzw. dreizehn Jahren zu ihren Geschwistern hat ihr die Position des verwöhnten Nesthäkchens gesichert. Nach dem Abitur zog sie aus dem Rheinland in die Weiten Deutschlands und verbrachte ein Jahr in Baden-Württemberg und dem wunderschönen, aber im Winter bitterkalten Allgäu. Nach einer dreizehnmonatigen Dienstzeit bei der Bundeswehr kehrte sie schließlich zu ihren Wurzeln zurück und begab sich in die Ausbildung zur Medien- und Marketingberaterin. In der Zwischenzeit wechselte Pia Januszek von der Schreibtischseite der Medien- und Marketingberaterin auf die der Marketing-Managerin, von der linken auf die rechte Rheinseite und von Anfang zwanzig hin zu Ende zwanzig. Seit 2002 bloggt sie unter daily-pia.de über ihr belangloses Leben, tiefsinnige Philosophien, gemeine Kritiken und belustigendes Allerlei. Aus der Sehnsucht wurde eine Sucht, welcher die Autorin inzwischen beinahe täglich frönt. Mit "B:SEITE - dahinter alles anders" erschien 2007 ihr Debütroman im Lerato-Verlag.


    Kommentar
    Natürlich kann ich mein eigenes Buch nicht rezensieren, suche aber auf diesem Wege jemanden, der das gerne übernehmen möchte. Wen das Thema anspricht und wer sich gerne die Mühe machen würde, B:SEITE zu rezensieren, möge mir einfach kurz eine PN schreiben. Ich werde dann gerne ein Rezensionsexemplar verschicken :)

  • Titel: B:Seite – dahinter alles anders
    Autorin: Pia Januszek
    Verlag: Lerato-Verlag
    Erschienen: Oktober 2007
    Seitenzahl: 382
    ISBN-10: 3938882573
    ISBN-13: 978-3938882573
    Preis: 9.95 EUR


    Pia Januszek, Jahrgang 1980, hat ein wirklich beeindruckendes Buch geschrieben. Geboren in Köln, dort wo sie auch heute noch lebt, merkt man der Autorin bei jedem Satz an, dass sie weiß worüber sie schreibt.


    Lena Meier-Belle (25 Jahre alt) wird Imageberaterin der Rockband Rockx. Vier Wochen soll sie die Band auf deren Promotionstour begleiten. Doch zwischen den jungen Leuten kommt es zu Konflikten und Irritationen. Lena leidet unter immer wiederkehrenden Alpträumen, ihrer Kaffeesucht und manchmal auch unter zuviel Nähe. Schnell wird dem Leser klar, das die junge Frau eine riesige Last mit sich herumschleppt.


    Man schlägt das Buch auf und ist erst einmal erschlagen von dem, was so alles auf eine Buchseite gepackt wurde. Die Augen fangen schon sicherheitshalber an, irritiert zu flackern und nach Fixpunkten auf den Seiten zu suchen. Aber diese Irritation gibt sich dann sehr schnell. Denn schon nach den ersten Seiten wird dem Leser klar: Dieses Buch lebt, dieses Buch atmet. Und so stürzt er (der Leser) sich in ein wirklich sehr schönes Lesevergnügen.


    Es ist ein sehr menschliches Buch, ein Buch das unter Garantie auch mit einigem Herzblut der Autorin geschrieben wurde. Manchmal ist es vielleicht ein klein wenig zu gefühlvoll, aber es wird nie gefühlsduselig und die Gefühlsschilderungen sind niemals Selbstzweck, sondern sie treten da auf, wo sie ganz einfach hingehören. Ein klein wenig wäre hier vielleicht aber doch mehr gewesen, aber das ist jetzt natürlich lediglich mein ganz persönlicher Eindruck.


    Wenn es so etwas wie ein kompaktes Buch gibt, dann hat Pia Januszek ein kompaktes Buch geschrieben. Sie schwächelt nicht auf den letzten Seiten, auch irgendwelche inhaltlichen Hänger findet man nicht auf den 382 Seiten dieser Geschichte. Die Geschichte fließt, sie ist wirklich angenehm zu lesen und wenn man dann das Buch aus der Hand legt, dann tut man das in dem Bewusstsein, bei einem interessanten Debüt einer noch jungen Autorin dabei gewesen zu sein. Ein Debüt das durchaus zu überzeugen vermochte.


    Es gibt Bücher, in denen die auftretenden Personen blass bleiben und sie mehr wie die Mitglieder eines Betriebsausfluges einer Leichenhalle wirken. Ganz anders bei diesem Buch von Pia Januszek. Die handelnden Personen „leben“, sie werden so beschrieben, mit viel Zuneigung, dass sie anhand ihrer Beschreibung ganz einfach „leben“ müssen.


    Für 9.95 EUR handelt man sich als Gegenwert einige sehr lohnende und anregende Lesestunden ein.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich bin ein sehr neugieriger Mensch. Ziemlich weit oben auf der Liste der Dinge, auf die ich neugierig bin, stehen Bücher aus Kleinverlagen, am besten von jungen und wenig bekannten Autorinnen und Autoren.
    Daher habe ich mich sehr gefreut, als mir jemand ein solches Buch anbot ( ;-) :knuddel1 Voltaire)


    Neugier allerdings kann der Tod der Katze sein - nicht, daß ich das nicht wüßte.
    Gestorben bin ich nicht. Alles im Grünen Bereich hier.
    Zufrieden mit dem Buch bin ich aber auch nicht.


    das Positive zuerst:


    die Geschichte, die dem Ganzen zugrunde liegt, ist recht einfallsreich, das Motiv der B-Seite einer Schallplatte - wie wunderbar altmodisch und vertraut zugleich -
    fast unwiderstehlich, das zugrundeliegende Thema 'Gewalterfahrung und ihre Folgen' wichtig.
    Webeagentur, junge Rockband, muntere Leutchen, alles da, woraus man eine muntere, zeitgemäße Story mixen kann.
    Gutes Konzept.


    Und ein tolles Cover.


    das Negative: die Umsetzung


    Der Text konnte mich gar nicht überzeugen.
    Sprachlich-stilistisch ist das Ganze ausgestaltet, als hätte es eine Diskussion über behauptende Adjektive, Doppelungen und Füllwörter nie gegeben.


    Bereits auf der zweiten Seite ist man innerhalb von 47 Zeilen dreimal darüber informiert worden, daß die Hauptperson Lena Imageberaterin ist, und zwar in einer Kreativ - und Imageagentur, wo sie Imagemaßnahmen lanciert. Darüberhinaus denkt sie, wenn sie in ihrem Sessel kauert, über Imagekampagnen nach.
    Natürlich kennt man inzwischen ihren Namen, weshalb sie jeder damit anredet oder als 'Lena' über sie nachdenkt. Am Telefon meldet sie sich übrigens auch mit ihrem Namen und als sie ihre neuen Kunden trifft, stellt sie sich doch glatt mit ihrem Namen vor.


    Eine derartige Häufung von Zuschreibungen ist kein Ausrutscher noch Zufall, sie ist symptomatisch für das Buch.
    Was immer auch gesagt wird, es wird mindestens dreimal gesagt und dann im nächsten Absatz noch ein viertes Mal nachgeschoben.
    Offenbar wird hier mit stark vergeßlichen Leserinnen und Lesern gerechnet.


    Das geschieht nicht nur in den Beschreibungen, sondern auch in den Dialogen. Diese sind wörtlich aus dem prallen Leben übernommen, eine Entscheidung, die in Zeiten, wie den unseren, in denen es nicht aufs Reden ankommt, sondern vor allem auf die Zahl der Wörter, die pro Minute ausgeschieden werden, die falsche ist.


    Leserinnen und Lesern wird kein Detail vorenthalten, nicht, wie man einen Laptop aufklappt und einschaltet, nicht, wie man ein Taschentuch herauszieht, es auseinanderfaltet und hineinschluchzt, nicht wie die Personen aussehen vom Kopf bis zu den Zehen, nicht, was sie essen, trinken, wie sie aufs Klo gehen, was sie singen, wie sie lachen - dann lachen sie nämlich und erzählen einander, wie sie lachen und wenn sie sich nach drei Tagen wieder treffen, erzählen sie sich lachend, wie sie vor drei Tagen gelacht haben.


    Man braucht nichts zu erschließen, man braucht nicht mitzudenken, es wird alles serviert, ob man es wissen muß zum Verständnis der Handlung oder nicht, ganz egal, es wird serviert, kleingehäckselt.
    Damit auch ja nichts verlorengeht.


    Verloren geht natürlich die Geschichte, aber das mit allen Details.


    Energische Straffung, Konzentration auf die Geschichte hätte dem Ganzen mehr als gutgetan. Konzentration auf die Figuren sowieso. der Wortreichtum erstickt sie letztlich.


    Dazu kommen irritierende Schreibfehler, wie die fast durchgängige Kleinschreibung der Anrede 'Sie' oder die höchst altmodisch anmutende Wahl des Worts 'welche/welcher' als vermeintliches Relativpronomen.
    Das in einem Text, in dem Wörter wie 'cool' oder 'geil' vorkommen, PCs benutzt werden und Beamer. Aber das Handy wird ja hin und wieder auch zum 'schnurlosen Telefon'.
    Sagt das noch jemand? Im Ernst, meine ich?


    Man müßte sagen, daß es den Textfluß stört, käme da überhaupt ein Fluß ins Fließen.


    Bezugsfehler und kühne Beschreibungen der Befindlichkeit der ProtagonistInnen tragen ihr Teil dazu bei, daß der Text seine beabsichtigte Wirkung verliert.
    Die 'angenehme Übelkeit' zu kommentieren, die das Liebespaar fühlt, wann immer es drauf und dran ist, zu knutschen, erübrigt sich wohl.


    Ein Gutteil meiner Vorwürfe sind nicht der Autorin allein zur Last zu legen.
    Ich habe mich nach der Lektüre - nein, ich habe es nicht geschafft, diesen Text Seite für Seite zu lesen, aber ich habe den halben Tag damit zugebracht - ernsthaft gefragt, was einen Verlag dazu bringen kann, einen solchen Text zu veröffentlichen.


    Traut sich heute keine/r mehr, Autorin oder Autor zu empfehlen, den Text zu kürzen?
    Zu überarbeiten? Sich auf Handlung und Personen zu konzentrieren?
    Und wie steht es mit dem Korrektorat?


    Satz und Layout sind zudem gewöhnungsbedürftig, da wird auf die einzelne Seite gequetscht, was nur draufgeht.
    Dialogzeilen sind nicht ordentlich abgesetzt, sie gehen in Beschreibungen über und umgekehrt.
    Um die Seitenzahl zu verringern, wären Streichungen das rechte Mittel gewesen. Meiner Meinung nach kann das Buch auf gut einhundert Seiten völlig verzichten.
    Bindung, Umschlag und Papier wirken billig. Um ein richtiges Buch zu machen, gehört offenbar doch ein wenig mehr dazu, als per Knopfdruck ein Satz-Erstellungsprogramm einzuschalten, die bedruckten Bögen in die Bindemaschine zu legen und dann mit dem Umschlag zu versehen.
    Ja, ich weiß, es kostet weniger als zehn Euro.
    Aber es fühlt sich an, als koste es weniger als drei.


    Wie gesagt: die Grundidee ist wirklich gut. Mit ihrer Umsetzung und der Drucklegung hat man jedoch niemanden einen Gefallen getan
    Nicht der Autorin, nicht dem Verlag und vor allem nicht den Leserinnen und Lesern.


    Der Verlag wirbt mit dem schönen Motto: Ich schreibe, also bin ich.
    Ich plädiere dafür, zur älteren Form des Satzes zurückzukehren.
    Ich denke nach, also bin ich.


    Denn Nachdenken kommt immer noch VOR dem Schreiben
    Und vor dem Veröffentlichen gleich dreimal.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Hallo liebe magali,


    was soll ich sagen? Zunächst hat mich Deine Kritik natürlich sehr getroffen. Mir war vorher bewusst, dass es Kritiker geben würde und dass diese sich nicht hinter Schmeicheleien verstecken werden. Dennoch ist die erste niederschmetternde Kritik wohl auch die Härteste. Ich denke, das ist nachvollziehbar :)
    Ich finde es sehr schade, dass Dir B:SEITE gar nicht gefallen hat. Du hattest ja einige Kritikpunkte anzubringen und ich habe sie alle aufmerksam gelesen.
    Es ist Deine Meinung und in manchen Punkten gebe ich Dir gerne Recht – ich habe sicher noch viel zu lernen. Dennoch bin ich weiterhin der Meinung, dass B:SEITE nicht so schlecht ist, wie Du den Roman hier darstellst.
    Nicht jedem Leser liegt der Stil eines bestimmten Autoren und ich räumte ja bereits ein, dass ich sicher noch zu lernen habe. Aber Deine Rezension klingt so vernichtend, dass ich schon befürchte, dass andere Leser B:SEITE gar nicht erst zur Hand nehmen würden.


    Dennoch danke ich Dir natürlich für die Mühe, die Du Dir gemacht hast. Auch wenn das Ergebnis für mich weniger erfreulich war. ;)


    Ich hoffe derweilen weiter, dass sich unter den Büchereulen vielleicht trotzdem noch jemand findet, der B:SEITE – dahinter alles anders lesen und rezensieren wird.


    Liebe Grüße,
    Pia

  • Pia


    es ist nicht leicht, ein Buch zu kritisieren.
    Am schwersten ist es dann, wenn der Text nicht gelungen ist.
    Wie sagt man das derjenigen/demjenigen, die/der ihn geschrieben hat?


    Die Absicht, die hinter Deinem Roman steht, wird deutlich. Es ist klar, was für eine Geschichte Du erzählen willst.
    Es gelingt aber nicht. Nicht mit der Version, die Du vorgelegt hast.
    Mit einer gründlichen Überarbeitung wäre er um einiges besser herausgekommen.


    Und an diesem Punkt kam ich nun sehr ins Grübeln.
    Wieso hat Dir das keiner gesagt? Wie kann es sein, daß ich die erste bin, die Dinge kritisiert, die ins Auge springen?
    Übrigens bin ich nicht wirklich die erste, wenn Du Voltaires Text aufmerksam liest, wirst Du feststellen, daß er, allerdings viel zurückhaltender, bestimmte Punkte bemängelt hat, die auch ich moniert habe.


    Es ist nicht leicht ein Buch zu kritisieren. Aber wem helfe ich, wenn ich bereits beim Roman einer Anfängerin die Schwerpunkte ins Positive verschiebe, obwohl ich schwerwiegende Mängel festgestellt habe?


    Ja, es ist schlimm, wenn man 400 Seiten geschrieben hat - das ist keine leichte Arbeit - , sie an einen Verlag gebracht hat, ein Buch daraus geworden ist und dann jemand daherlatscht und laut sagt, daß die Kleider des Kaisers fadenscheinig sind.


    Wie ich oben schon schrieb, laste ich das nicht allein Dir ein, ich wundere mich gewaltig auch über andere, die an der Drucklegung des Romans in der vorliegenden Form beteiligt waren. Und über all die die, die Dich nicht einmal auf die Wiederholungsfehler aufmerksam gemacht haben.


    Daß das Buch hier nun etwas untergeht, liegt nicht allein an meiner Kritik, 'kleinere' Bücher finden hier in der Menge meist weniger Beachtung.
    Von daher ist es ganz richtig, daß Du den Thread noch einmal vorgeholt hast.


    Das gibt mir auch die Gelegenheit, den üblichen Verdächtigen natürlich zuerst :lache, aber auch allen anderen anzubieten, ihnen Dein Buch auszuleihen.


    Also: wer B:Seite lesen möchte, bitte PN an mich.




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Hallo Pia,

    Zitat

    Aber Deine Rezension klingt so vernichtend, dass ich schon befürchte, dass andere Leser B:SEITE gar nicht erst zur Hand nehmen würden.


    Als Leser bin ich immer sehr dankbar, wenn ich eine ehrliche Meinung
    zu einem Buch lese,
    anstatt immer die "himmelhochjauchzende" Rezensionen ;-).
    Ich empfand Magalis Kritik gar nicht so vernichtend, nun ja, ich bin auch nicht die Autorin. :-)


    Ehrlich gesagt, glaube ich auch nicht, dass die Kritik den Leser davon abhält, sich selbst eine Meinung zu bilden. Ich denke mal, wenn jmd. Interesse an dem Buch hat, würde er es auch lesen.


    Nach der Rezensionen, die ich hier gelesen habe, würde ich auf jeden Fall mir das Buch ansehen, davor... :gruebel wäre ich wahrscheinlich nicht darauf aufmerksam geworden.
    Liebe Grüße
    Levi

    Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen,

    der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig. :lesend
    Ernst R. Hauschka

    Liebe Grüße von Estha :blume

  • Zitat

    Original von magali
    Übrigens bin ich nicht wirklich die erste, wenn Du Voltaires Text aufmerksam liest, wirst Du feststellen, daß er, allerdings viel zurückhaltender, bestimmte Punkte bemängelt hat, die auch ich moniert habe.


    Also, ich kenn mich ja nicht wirklich aus, in den Eulen-Foren und weiß jetzt auch nicht, was hier als "zurückhaltend" gilt, aber ich könnte versucht sein, zu sagen, dass Monsieur Voltaire und Madame Magali zwei unterschiedliche Bücher besprochen haben.

    If You Meet the Buddha on the Road, Kill Him! by Sheldon Kopp
    "Killing the buddha on the road means destroying the hope that anything outside of ourselves can be our master."


  • Mich wundert, warum du mit Kanonen auf Spatzen schießt? Ich kenne Pias Buch nicht, aber ich gehe davon aus, dass es zehn Trillionen ähnlicher Bücher gibt, in dieser Qualität, die aber keinen zu solch einem laaangen Feedback angeregt hätten.


    Na, ich bin gespannt, welche Kanonen du gegen "Tiret" auffahren wirst - aber das Gefährlichste für einen Schriftsteller ist ja bekanntlich das Schweigen (der Leser) :-)


    Jetzt geh ich aber heia!

    If You Meet the Buddha on the Road, Kill Him! by Sheldon Kopp
    "Killing the buddha on the road means destroying the hope that anything outside of ourselves can be our master."

  • dschun


    nein, B:Seite gibt es nur einmal und auf seine Art ist es ein interessanter Text.
    Tatsächlich ist kein Buch genau so wie ein anderes.


    Kanonen auf Spatzen? Das berührt die Frage der Kritik, die wiederum setzt sich zusammen aus bestimmten Fragen, die man an einen Text stellt.
    Stilistische Ausgestaltung ist eine dieser Fragen, wenn ich demnach Wiederholungsfehler finde, werde ich aufmerksam, erhöht sich ihre Dichte, wird es ein Problem, ist diese Art des sprachlichen Verstoßes am Ende des Textes 'typisch' geworden, sollte es in der abschließenden Beurteilung vermerkt werden.
    Um nur ein Beispiel zu nennen.


    Eine weitere wichtige Frage beim Kritisieren, ist die höchst heikle Angelegenheit des Debütierens. Soll man milder sein, weil sich da jemand zum ersten Mal traut? In welchen Punkten soll man zurückhaltend/milde sein?
    Soll man Fehler verschweigen, darüber kleckern oder es so verklausuliert ausdrücken, daß nur KennerInnen verstehen, was gemeint ist?
    Soll man gleich beschönigen? Die Mühe der Autorinnen und Autoren loben?


    'Dem Arzt ist die Herzoperation mißlungen, weil er sieben Fehler gemacht hat, aber den Tod der Patientin kann man ihm nicht recht ankreiden, es war ja seine erste Operation'.
    :gruebel


    Wem schade ich damit, wem nütze ich?
    Meinem Seelenfrieden? Dem der AutorInnen? Darf es in einem Bereich wie dem Schreiben von Romanen 'Seelenfrieden' geben?
    Müssen KritikerInnen und AutorInnen Burgfrieden schließen, um, ja, warum?


    Abschließend:
    ich finde grundsätzlich jeden fiktionalen Text wichtig genug, um mich mit ihm auseinanderzusetzen. Daß ich auswählen muß, liegt vor allem daran, daß auch ich nur einen 24 Stunden Tag habe.


    Auf die Besprechung von 'Tiret' bin ich schon sehr gespannt.
    Die 'Kanonen', die ich aufzufahren hatte, hast Du aber doch vor Wochen schon donnern hören. Lauter wird's nicht.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Wem schade ich damit, wem nütze ich?
    Meinem Seelenfrieden? Dem der AutorInnen? Darf es in einem Bereich wie dem Schreiben von Romanen 'Seelenfrieden' geben?
    Müssen KritikerInnen und AutorInnen Burgfrieden schließen, um, ja, warum?


    Also, wenn ich mir das Forum so anschaue, dann bemerke ich, dass es "Platzhirschen" gibt, die man zuvorkommend behandelt - es scheint mir, dass hier sehr wohl ein "Burgfrieden" geschlossen wurde. Vielleicht weil diese bei einem "echten" Verlag publizieren?


    Es ist leicht, ein qualitativ schlechtes Buch in alle Einzelteile zu zerlegen und dabei zu wissen, dass die Autorin keine Rückendeckung bekommen wird. Natürlich steht es dir frei, Magali, Pias Buch zu kritisieren, aber ich hätte mir da mehr Fingerspitzengefühl erwartet. Du hättest ja auch der Autorin eine PM schreiben können - das wäre nicht so demütigend ausgefallen - und als öffentliche Kritik nur sagen: es hat mir nicht gefallen und ich habe nach zwei Seiten aufgehört zu lesen (ich frage mich noch immer, warum du ein Buch, das dich nicht anspricht, bis zur letzten Seite liest).



    Zitat

    Auf die Besprechung von 'Tiret' bin ich schon sehr gespannt.
    Die 'Kanonen', die ich aufzufahren hatte, hast Du aber doch vor Wochen schon donnern hören. Lauter wird's nicht.


    Pardon, aber Kanonen hast du vor Wochen nicht aufgefahren. Ich würde eher sagen, du bist der "Schlacht" ausgewichen. Das hat mich auf die Palme gebracht. Und mich bringt es noch mehr auf die Palme, dass du dich intensivst mit Pias Buch beschäftigt hast, während du "Tiret" links liegen lässt.


    Seltsam, seltsam. Das muss man mir erklären ...


    Und ja, ich glaube, "Tiret" und der Autor und die beiden Lektorinnen wären ein würdigerer "Gegener" gewesen, als die Debütantin eines nicht lektorierten Romans.

    If You Meet the Buddha on the Road, Kill Him! by Sheldon Kopp
    "Killing the buddha on the road means destroying the hope that anything outside of ourselves can be our master."

  • Zitat

    Original von dschun
    als die Debütantin eines nicht lektorierten Romans.


    Ich kann Euch nicht folgen und denke auch, dass ich das nicht können muss. ;)


    Allerdings möchte ich doch gerne zitierte Aussage richtig stellen. B:SEITE ist lektoriert.
    Magalis Vorwürfe blieben - bis auf einen Punkt - bisher unbestätigt. So oder so bin ich weiterhin der Meinung, dass mein Roman nicht so vernichten schlecht ist, wie hier rezensiert.


    Liebe Grüße,
    Pia

  • Pia


    ist nicht schlechte Kritik die beste Werbung?
    Ich tu hier ja, was ich kann, um den Fred zu schubsen.
    :-)


    Bedenke bitte auch, wie gut Du es hast, Du kannst die Bösewichtin benennen. Andere müssen sich mit anonymen Trollen und auch noch bei amazon rumschlagen. Echt schwer.
    Ich schimpfe hier im vollen Licht des Tages!


    Daß das Manuskript ein Lektorat gesehen hat, nehme ich zur Kenntnis.
    Ich erlaube mir aber weiterhin zu bezweifeln, ob ein Lektorat das Manuskript gesehen hat.


    Eine weitere Leserin hat das Buch inzwischen gefunden, nur ein wenig Geduld noch.




    dschun


    meinst Du nicht, daß es besser wäre, eine Diskussion über Dein Buch in einen dazugehörigen Rezensions-Thread zu verlegen? Hier geht es um Pias Buch.



    Zitat

    Original von dschun
    Also, wenn ich mir das Forum so anschaue, dann bemerke ich, dass es "Platzhirschen" gibt, die man zuvorkommend behandelt - es scheint mir, dass hier sehr wohl ein "Burgfrieden" geschlossen wurde. Vielleicht weil diese bei einem "echten" Verlag publizieren?


    Ach, weißt Du, persönliche Eindrücke sind persönliche Eindrücke. Man soll nicht verallgemeinern.
    Platzhirsche? Nun ja. Wir sind Eulen. Ich bin noch dazu eine Zicke. Du sitzt grad auf einer Palme. Alles eher ein Zoo, nicht?



    Zitat

    Es ist leicht, ein qualitativ schlechtes Buch in alle Einzelteile zu zerlegen


    Nein. Ist es nicht. Genau dafür braucht man ein ziemlich großes kritisches Instrumentarium. Und ordentlich Zeit braucht man auch. Negative Kritiken sind tatsächlich beträchtlich aufwendiger als positive.
    Loben ist leicht. Dafür reichen fünf Minuten.


    Zitat

    ... und dabei zu wissen, dass die Autorin keine Rückendeckung
    bekommen wird.


    Ich habe demnach ca. 1 500 Eulen im Griff? :wow
    Das ist schon fast ein Regiment. Ich huste und dann herrscht Stille?
    Träume werden wahr ...



    Zitat

    Natürlich steht es dir frei, Magali, Pias Buch zu kritisieren,


    DANKE!
    :kiss



    Zitat

    aber ich hätte mir da mehr Fingerspitzengefühl erwartet.


    Vorschlag: lies Pias Buch und mach es so, wie Du meinst, daß es richtig ist.



    Zitat

    Du hättest ja auch der Autorin eine PM schreiben können - das wäre nicht so demütigend ausgefallen - und als öffentliche Kritik nur sagen: es hat mir nicht gefallen und ich habe nach zwei Seiten aufgehört zu lesen (ich frage mich noch immer, warum du ein Buch, das dich nicht anspricht, bis zur letzten Seite liest).


    Zerbrich Dir nicht meinen Kopf. Als Autor kannst Du Deine Zeit besser anwenden.


    Zitat

    Auf die Besprechung von 'Tiret' bin ich schon sehr gespannt.
    Die 'Kanonen', die ich aufzufahren hatte, hast Du aber doch vor Wochen schon donnern hören. Lauter wird's nicht.


    Zitat

    Pardon, aber Kanonen hast du vor Wochen nicht aufgefahren. Ich würde eher sagen, du bist der "Schlacht" ausgewichen. Das hat mich auf die Palme gebracht. Und mich bringt es noch mehr auf die Palme, dass du dich intensivst mit Pias Buch beschäftigt hast, während du "Tiret" links liegen lässt.


    Seltsam, seltsam. Das muss man mir erklären ...
    Und ja, ich glaube, "Tiret" und der Autor und die beiden Lektorinnen wären ein würdigerer "Gegener" gewesen, als die Debütantin eines nicht lektorierten Romans.


    :cry


    Oben hast Du aber gesagt, daß ich selber aussuchen darf, was ich lesen und besprechen will. Und nun das.
    :cry :cry
    Nein, das ist gar nicht nett von Dir. <schniief>


    Über Pia hast Du übrigens in Deinen Ausführungen auch ein paar sehr unschöne Dinge gesagt. :nono


    'tschuldigung, das rutschte mir grad so in meine unsensiblen Fingerspitzen.




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Hallo, dschun.


    Zitat

    Also, wenn ich mir das Forum so anschaue, dann bemerke ich, dass es "Platzhirschen" gibt, die man zuvorkommend behandelt - es scheint mir, dass hier sehr wohl ein "Burgfrieden" geschlossen wurde. Vielleicht weil diese bei einem "echten" Verlag publizieren?


    Eine verblüffende Feststellung. Könntest Du die bitte irgendwie belegen? Danke.


    Gegenthese: Es gibt im Forum auch Leute, die Bücher rezensieren und insbesondere Klein- und Selbstverlagsveröffentlichungen mit einem gehörigen Bonus ausstatten. ;-)


    (Da nicht nur hier kontrovers über "B:Seite" diskutiert wird, bin ich langsam versucht, mir das Buch doch zuzulegen.)

  • Zitat

    Original von Pia
    Aber Deine Rezension klingt so vernichtend, dass ich schon befürchte, dass andere Leser B:SEITE gar nicht erst zur Hand nehmen würden.


    Leser sind doch keine Lemminge. ;-)


    Sei froh, dass Du Rezis bekommst; Nichtbeachtung ist das schlimmste, was einem Buch passieren kann.


    Und dass es Lesern mal nicht gefällt, na ja, passiert auch.


    Lerato ist übrigens kein Selbstverlag, sondern ein ordentlicher Kleinverlag.
    Zum Lektorat bei Lerato kann ich nicht viel sagen, ich bin bloß in einigen der Anthologien dort vertreten und da kümmerten sich ja die Herausgeber ums Lektorat.

  • Zitat

    ich bin bloß in einigen der Anthologien dort vertreten und da kümmerten sich ja die Herausgeber ums Lektorat


    Was nur bei Kleinverlagen üblich ist; keine Anthologie verläßt die Produktion eines größeren Verlages, ohne daß das hauseigene Lektorat eingeschritten wäre, ganz unabhängig davon, wer Herausgeber ist (das sind übrigens meistens die Lektoren :grin). Hans Peter Röntgen, der bei Lerato vor kurzem seinen bemerkenswerten Schreibratgeber "Vier Seiten für ein Halleluja" veröffentlicht hat, hat das Buch meiner Kenntnis nach in der Hauptsache selbst lektoriert. Nach meiner Einschätzung gibt es dort ein erweitertes Korrektorat. Lektorat (mehrphasige Buchüberarbeitung) ist personal- und zeitaufwendig, weshalb kleinere Verlage das häufig nicht im üblichen Umfang leisten können oder wollen.

  • Zitat

    Original von magali
    Zerbrich Dir nicht meinen Kopf. Als Autor kannst Du Deine Zeit besser anwenden.


    Ja, da hat sie natürlich nicht Recht, die gute Mlle. M. - aber da ich nicht nur Autor, sondern auch Verleger bin, muss ich mich tatsächlich im Moment um hundert andere Dinge kümmern. Aber das letzte Wort ist (von meiner Seite) natürlich noch nicht gesprochen. Das wollte ich nur gesagt haben. Nicht, dass es hieße, ich hätte den Schwanz eingezogen *wedel*.


    Salut.
    R.

    If You Meet the Buddha on the Road, Kill Him! by Sheldon Kopp
    "Killing the buddha on the road means destroying the hope that anything outside of ourselves can be our master."

  • Zitat

    Original von magali
    Pia
    ist nicht schlechte Kritik die beste Werbung?
    Ich tu hier ja, was ich kann, um den Fred zu schubsen.
    :-)


    Zitat

    Original von Tom
    (Da nicht nur hier kontrovers über "B:Seite" diskutiert wird, bin ich langsam versucht, mir das Buch doch zuzulegen.)


    q.e.d.


    bo :-)

  • ...ich bin über Umwege an das Buch gelangt :grin
    Nach Magalis Rezi ist es ein Stück weiter vor auf dem Sub gerückt.....allerdings befürchte ich, nach kurzem Blättern im Buch, daß meine Rezi ähnlich aussehen wird.... :gruebel

  • Zitat

    Original von Babyjane
    ...ich bin über Umwege an das Buch gelangt :grin
    Nach Magalis Rezi ist es ein Stück weiter vor auf dem Sub gerückt.....allerdings befürchte ich, nach kurzem Blättern im Buch, daß meine Rezi ähnlich aussehen wird.... :gruebel


    Oh, ich bin ja schon gespannt.
    Tatsächlich gehts mir auch so, dass ich schon einige Zeit um das Buch rumschleihe (und nur wegen dem Thread hier), aber mir sagt der Titel nicht zu und der Inhalt nicht :gruebel


    Ich warte einfach mal gespannt auf deine Rezi.
    Also lesen!! :wave