Über den Autor:
Gerhard Haase-Hindenberg, Jahrgang 1953, Studium an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Ost-Berlin. Er arbeitete als Schauspieler, Regisseur und Autor an Theatern in Nürnberg, München und Berlin sowie für TV- und Kinofilme. Regelmäßig publiziert er Reportagen und Interviews in der "Welt" und der "Berliner Zeitung". 2006 erschien bei Heyne "Göttin auf Zeit", 2007 „Der Mann, der die Mauer öffnete“.
Kurzbeschreibung
Leben zwischen Friedhofsmauern – die Entdeckung einer tabuisierten Welt
Reiseführer raten von einem Besuch der Totenstadt Imam-el-Shafi dringend ab, für die 18-jährige Mona jedoch ist dieser riesige Friedhof am Stadtrand von Kairo das Zuhause. Die Mausoleen bieten Unterschlupf für mehrere Zehntausend Ägypter, die kaum eine Chance haben, die ärmlichen Wohnverhältnisse je hinter sich zu lassen. Aber Mona träumt von einem anderen, besseren Leben, und als sie eine Arbeit im Stadtzentrum bekommt, will sie ihr Schicksal endlich selbst in die Hand nehmen.
Die illegale Besiedelung der Totenstadt wird zwar von offizieller Seite geduldet, doch deren Bewohner gelten beinahe als Aussätzige. Mona ist dort geboren und lebt mit ihren Eltern und sieben Geschwistern in drei winzigen Räumen eines Grabhofs. Ihre Gedankenwelt wird bestimmt vom Islam und einem fatalistischen Schicksalsglauben, ihre Zukunft sieht sie als Ehefrau und Mutter. Erst durch eine Arbeit in Kairos Geschäftsviertel lernt sie das westlich geprägte Zentrum von Afrikas größter Metropole und die Verlockungen der modernen arabischen Welt kennen. Aus Monas Tagebuchaufzeichnungen und intensiven Recherchen vor Ort erstellt Gerhard Haase-Hindenberg das authentische Porträt eines Mädchens, das zwischen zwei Welten pendelt. Zum ersten Mal berichtet ein Buch von der Lebenswirklichkeit in der Totenstadt, vom Denken und Fühlen seiner Bewohner, welches gleichermaßen von pharaonischer Tradition und islamischen Glaubenssätzen geprägt ist.
Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2008