Kurzbeschreibung:
Ein grausamer Mord erschüttert die niedersächsische Kleinstadt Roßbach: die ambulant arbeitende Fußpflegerin Kornelia Lorenz findet ihre Patientin Melanie Rott tot in deren Haus auf. Offensichtlich wurde die alte Frau vor ihrem unfreiwilligen Ableben sadistisch gefoltert, die Dorfgemeinschaft ist in Aufruhr. Da Kornelia in ihrem Beruf viel herumkommt und zur Ermordeten ein freundschaftliches Verhältnis pflegte, beschließt sie, eigene Ermittlungen anzustellen. Damit bringt sie sich in höchste Gefahr, da der geisteskranke Mörder ihr bereits viel näher ist, als sie vermutet...
Über die Autorin:
Angelika Stucke, geboren 1960 im niedersächsischen Eddinghausen, arbeitete zunächst als Dipl.-Sozialpädagogin mit Jugendlichen und Asylbewerbern in Leverkusen. Da ihr Herz aber immer schon für das Schreiben schlug, gab sie die feste Stelle auf und arbeitete als freie Mitarbeiterin beim Bastei Verlag. 1986 Stipendium der Carl Duisberg Gesellschaft, um Erfahrung als Autorin im Ausland zu sammeln. Sie berichtete für die Fernsehwoche aus Hollywood. Ende 1987 ging sie nach Spanien, wo sie bis heute als freie Autorin für deutsche und spanische Medien tätig ist. Gute Absicht ist nach einer Trilogie mit Kriminalgeschichten ihr erster Roman, Reiseführer hat sie bereits einige veröffentlicht.
Meine Meinung:
Angelika Stucke hat mit ihrem Romandebüt einen feinen Krimi vorgelegt, der sich nicht nur durch echten Lokalkolorit, sondern auch sehr lebendige Charaktere auszeichnet. Mit ihrer Protagonistin, der sympathischen Fußpflegerin Kornelia Lorenz, hat sie eine authentische Figur geschaffen, mit der man sich sofort identifizieren kann, die mitten im Leben steht und dort nicht nur die Freuden, sondern auch die Sorgen des Alltags mit hunderten anderer Frauen teilt. Ihre private Geschichte nimmt genau den richtigen Raum in der Geschichte ein und bildet den Hintergrund für die Krimihandlung, die aus zweierlei Perspektiven erzählt wird. Mit zusätzlichen Rückblicken und Erinnerungen wird die Auflösung relativ früh begonnen, aber dann Stück für Stück enthüllt, bis sich ein komplexes Bild des Täters und seines Motivs ergibt. Dabei werden jedoch nicht alle Fragen beantwortet, was mir an vielen Stellen (vor allem im Privatbereich der Figuren) sehr gut gefallen hat, an einigen wenigen anderen Stellen hätte ich mir noch die ein oder andere Information oder mehr Details gewünscht, die jedoch zur schlüssigen Auflösung oder zum Verständnis keineswegs nötig sind, sondern nur Ausdruck meiner Neugier sind. Einige Andeutungen lassen den Schluss (und die Hoffnung!) zu, dass dies vielleicht der Beginn einer neuen Krimiserie sein könnte, und bei einem neuen Fall von Kornelia Lorenz und einem Wiedersehen mit den liebenswürdigen und teils skurrilen Figuren wäre ich sofort wieder dabei!
Von mir 8 Punkte!