Die tödliche Ignoranz

  • "Nicht Terrorismus, sondern Aids gefährdet die ganze Welt


    Alle 60 Sekunden irgendwo in der Welt eine Ansteckung mit dem tödlichen Virus. Jeden Tag 8000 Aids-Tote. Im vergangenen Jahr fünf Millionen Neuinfektionen. Weltweit sind bereits 37,8 Millionen Menschen HIV-positiv. Die Zahlen sind furchterregend, sie übersteigen unsere Vorstellungskraft. Es sind die Zahlen der Vereinten Nationen, vorgelegt zur 15. globalen Aids-Konferenz, die diese Woche in Bangkok tagt."


    Das ist der Anfang eines Artikels der aktuellen Zeit. Was denkt ihr über dieses Thema? Wird es wieder bagatellisiert?

  • Der Vergleich mit dem Terrorismus hinkt zwar ein wenig, denn beide Gefahren sind topaktuell und eine tägliche Bedrohung, aber es stismmt, über das Thema wird zu wenig gesprochen und vor allen, es wird zu wenig für die Betroffenen getan.
    Ich habe etliche TV-Berichte gesehen, in denen die Werbekampagnen der Arzeimittelfimren kritisiert wurde. Denn die tuen so, als ware auch gegen Aids bereits ein kraut gewachsen, dass sie nun verwerten. Und alle Betroffenen werden, zumindest in den Industriestatten, so dazu gebracht, so weiter zu machen wie bisher, denn es gibt ja bereits das passende Mittel dagegen.
    Noch viel schlimmer die Situation in Afrika. Diese Zahlen sind niederschmetternd und deprimierend. Ganze Landstriche werden entvölkert, immer mehr Aidswaise, um die sich fast niemand kümmert.
    Am schlimmsten aber, finde ich, ist es, dass es genügend Mittel gibt, die lindern, helfen und die krankheit verzögern, die Firmen sich aber gegen preiswertere Produkte wehren.
    Kapitalismus geht über Leichen - Aktionären ist das egal.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Hallo,


    es gibt drei Gründe, warum die Aids-Pandemie sich immer mehr ausbreitet:


    1) Es ist kein Geld mehr da. Egal wie viel gespendet wird, es reicht nicht.


    2) Es wird zum Teil wieder schon zuviel geholfen. Verschiedene Organisationen planen verschiedene Projekte, die sich dann gegenseitig behindern, und so den eigenen Erfolg gefährden, den Prozess damit verlangsamen. So ist eine schlechte Organisation zu beklagen.


    3) Die Medikamente sind einfach zu teuer, gerade für Afrika.


    mfg

  • Ich glaube, das Problem liegt daran, daß Aids nicht mehr so als reißerisches Thema in unseren Köpfen präsent ist.


    Denn gerade in den letzten Monaten sind mir wieder verstärkt Plakate und Spots aufgefallen, die Aids / Safer Sex zum Thema haben.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Denn gerade in den letzten Monaten sind mir wieder verstärkt Plakate und Spots aufgefallen, die Aids / Safer Sex zum Thema haben.


    Die Hauptrisikogruppe in der "1. Welt" sind heute Teenager, die ihre ersten sexuellen Erfahrungen sammeln: Die Mädchen lassen sich frühzeitig die Pille verschreiben, das ist einfacher, als einem Jungen lange erklären zu müssen: "Bitte nur mit!" Zugleich erhöht ein Hang zu wechselnden Partnern, um einen möglichst großen Erfahrungsschatz anzusammeln, das Infektionsrisiko erheblich.


    Damit wir uns richtig verstehen: Ich will keiner rigiden Moral das Wort reden!
    Für mich ist allerdings auffallend, dass AIDS kaum ein Thema ist für die Teens.


    Besorgte Grüße,
    Iris

  • Zitat

    Original von Iris
    Die Hauptrisikogruppe in der "1. Welt" sind heute Teenager, die ihre ersten sexuellen Erfahrungen sammeln: Die Mädchen lassen sich frühzeitig die Pille verschreiben, das ist einfacher, als einem Jungen lange erklären zu müssen: "Bitte nur mit!" Zugleich erhöht ein Hang zu wechselnden Partnern, um einen möglichst großen Erfahrungsschatz anzusammeln, das Infektionsrisiko erheblich. Für mich ist allerdings auffallend, dass AIDS kaum ein Thema ist für die Teens.


    Iris,


    in unserer Jugend hatte man halt als einzige Sorge die Angst vor ungewollter Schwangerschaft. Jetzt kommt Aids noch hinzu.


    Kondome alleine sind halt nun mal nur begrenzt sicher. Und jetzt mach mal jemand begreiflich, zusätzlich noch ein Kondom zu verwenden, obwohl man ja eigentlich schon sicher mit der Pille verhütet.


    Der Widerstand wird durch alle Altersgruppen gehen.


    Die Teens, die eigentlich unbeschwerte erste Erfahrungen machen sollten, trifft es als erstes. Aber es geht durch alle Altersgruppen... ebenso wie die Ignoranz der möglichen tödlichen Gefahr.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich sehe die Gefahr auch darin, dass viele Leute denken, dass ihnen das nicht passieren kann. So nach dem Motto: Ja klar, in Afrika ist das ein großes Problem. Aber ICH doch nicht! Man sollte meinen, dass die Allgemeinheit aufgeklärt ist, aber das ist nicht so! Was bei Umfragen zu dem Thema rauskommt (Z.B.: Das sieht man jemandem doch an, wenn er Aids hat!!!!) ist durch alle Altersklassen hindurch erschreckend!


    Zitat

    Original von Iris
    Für mich ist allerdings auffallend, dass AIDS kaum ein Thema ist für die Teens.


    Das sehe ich als "Teen" genauso. Die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft ist meistens größer als die vor Aids...

  • Hallo Batty!


    Zitat

    Original von Batcat
    Die Teens, die eigentlich unbeschwerte erste Erfahrungen machen sollten, trifft es als erstes.


    "Unbeschwerte erste Erfahrungen" können Jungs vielleicht machen - Mädchen haben das Problem, entweder das Risiko einer Schwangerschaft einzugehen oder durch die Einnahme von Hormonen massiv in ihre biologische Entwicklung einzugreifen - mit allerlei Nebenwirkungen. Es ist immer eine Risikoabwägung, und es ist extrem ärgerlich, dass das Problem komplett dem physisch betroffenen Geschlecht überlassen wird.


    Zitat

    Aber es geht durch alle Altersgruppen... ebenso wie die Ignoranz der möglichen tödlichen Gefahr.


    AIDS hat noch weitere tückische Aspekte: Es ist nicht leicht übertragbar, und selbst ein HIV-Infizierter weiß nie, ob oder wann das Syndrom ausbricht. Und schon macht sich der Gedanke breit: "Mir passiert schon nix!" :pille


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Diese "Was ich nicht sehe, ist auch keine Gefahr"-Mentalität ist doch schon immer eine grundlegende menschliche Fehleinschätzung möglicher Krankheitsgefahren. Bis man endlich mal akzeptieren konnte, dass es solche Dinge, wie Bakterien und Viren gibt, hat es sehr lange gedauert. Und selbst in der heutigen aufgeklärten Zeit, werden grundlegende hygienische Maßnahmen von den meisten Menschen, selbst im "zivilisierten" Europa einfach nicht beachtet. Das hat doch garantiert schon jeder mal bemerkt, dass es Kollegen gibt, die nach dem Toilettengang die Klotür zuknallen um dann in einem weiten Bogen um das Handwaschbecken herum (Vorsicht! Wasser tut weh!) gleich wieder Richtung Augang zu streben.


    So ist es eben bei AIDS nicht anders. Das Bewusstsein, dass schon simple Maßnahmen, wie ein Kondom, mein Leben retten kann, ist nicht vorhanden - genauso simpel, wie das das Händewaschen nach der Toilette zwar weniger tragische, aber trotzdem Infektionen verhindern kann. Eigentlich weiss es jeder, aber es scheint einfach aus Bequemlichkeit heraus verdrängt zu werden.


    Für die Teens hilft anscheinend nur konsequente Aufklärung, nicht nur über den Schutz vor AIDS, sondern auch welche Auswirkungen eine AIDS-Infektion tatsächlich für den Betroffenen und seine Lebensqualität hat.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Für die Teens hilft anscheinend nur konsequente Aufklärung, nicht nur über den Schutz vor AIDS, sondern auch welche Auswirkungen eine AIDS-Infektion tatsächlich für den Betroffenen und seine Lebensqualität hat.


    Stimmt! Und das wurde ja auch ´ne Zeit lang mal ganz groß geschrieben. Bloß, warum hat man dann irgendwann wieder damit aufgehört?

  • Zitat

    Original von mondenkind
    Stimmt! Und das wurde ja auch ´ne Zeit lang mal ganz groß geschrieben. Bloß, warum hat man dann irgendwann wieder damit aufgehört?


    Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber in meiner Gegend sind die Plakatwände gepflastert mit der bunten "Gib AIDS keine Chance"-Kampagne.
    Allerdings fürchte ich, dass eine Kampagne, die allzu lange auf dasselbe Schema baut, einen Gewöhnungseffekt hat und damit an Wirksamkeit (Sichtbarkeit) verliert ...


    Liebe Grüße,
    Iris

  • Was das Problem in Afrika angeht: Die Geldgier der großen Chemieriesen macht mich sowas von wütend, ich kann es euch gar nicht sagen, wie!


    Wenn sie die benötigten Medikamente günstiger oder umsonst an die Betroffenen in Afrika abgeben würde, hätten sie sogar noch eine tolle Werbung.


    Aber sie hoffen, dass die Medikamente doch noch zu den üblichen Preisen von den Hilfsorganisationen gekauft werden. Aber das ist einfach nicht möglich!


    Und was das Problem hierzulande angeht: Wo bleiben die Spots im Fernsehen? Die Aufklärung in den Schulen? Und neue, werbewirksame Plakate auf den Straßen? Bei uns gibt es davon zwar auch noch genug, aber Iris hat, recht, sie haben nicht mehr die Aufmerksamkeit, wie noch vor ein paar Jahren, weil man sich daran gewöhnt hat.


    Sollte doch eigentlich nicht so schwer sein, oder? Wenn ich daran denke, dass meine kleine Schwester jetzt auch ihren ersten Freund hat, der ein paar Jahre älter ist, als sie, könnte es mir auch manchmal himmelangst werden. Aber da hilft nur reden!
    Und für alle anderen, die eben keinen zum Reden haben, eine bessere Aufklärung. Damals, als Aids zum ersten Mal auftauchte, kam keiner drumherum, sich damit auseinanderzusetzen, aber heute scheint wirklich wieder "Normalität" eingekehrt zu sein und das "mir passiert doch sowas nicht" Denken vorzuherrschen.

  • @ Iris


    Drum sagte ich ja auch "unbeschwerte erste Erfahrungen machen SOLLTEN".


    Klar hat man hier das Problem, mit der sicheren Verhütung durch die Pille die Risiken der Hormone in Kauf zu nehmen. Tja... was ist in dem Alter wohl "besser"? Die Hormone oder ungewollte Schwangerschaft?


    Leider gibt es keine wirkliche Verhütungsalternative in diesem Alter, denn gerade in jungen Jahren geht Zuverlässigkeit vor. Aber dies Thema zu diskutieren würde diesen Thread in eine andere, ungewollte Richtung führen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Das Problem in Afrika sind in erster Linie nicht die fehlenden Medikamente für HIV-Infizierte - 3000 Euro im Monat kann sich da keiner leisten, geschweige denn ein Hundertstel davon, also brauchen wir das nicht zu diskutieren.


    Das Problem ist die Promiskuität, die wechselnden Beziehungen, die LKW-Striche quer durch den Kontinent und die innepten Regierungen, die das Problem unter den Tisch kehren wollen, statt es direkt anzusprechen und die Bevölkerung zu sensibilisieren.


    Ich gebe zu, dass ich auch viel Glück gehabt habe, wenn ich denke, wie ich vor etwa 7 Jahren das Leben genossen habe.


    Ich kenne allerdings auch einen AIDS-Kranken persönlich, Bruder einer Bekannten und zu sehen, wie so langsam das Leben herausgesogen wird ist schlimm.

  • Es ist schlicht und ergreifend ein Rennen gegen die Zeit - glauben viele. Mein bester Freund ist vor drei Jahren an den Folgen des HIV gestorben, einige andere Freunde von mir sind im Vollbild. Sie glauben intensiv daran, daß es noch eine Lösung geben wird, daß ein Heilmittel, eine noch bessere, langfristiger wirkende Therapie gefunden wird, vielleicht ein Mittel, das wenigstens die Virenzahlen zurückdrängt - ein Impfstoff käme für sie zu spät. Aber dieser Wunsch wird sich, wie es aussieht, nicht erfüllen, jedenfalls nicht mehr in diesem Jahrzehnt. Gleichzeitig bewirken die neuen und neuesten Medikamentenmixe - Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was ein Mensch im Vollbild den ganzen Tag über schlucken muß, von den Nebenwirkungen zu schweigen -, daß diejenigen, die sich im Vollbild befinden, länger durchhalten. All das führt dazu, daß z.B. in der Schwulenszene (ich bin nicht schwul, spielt aber keine Rolle) eine Art Spiel auf Zeit gespielt zu werden scheint, jedenfalls mancherorts: Wenn ich mich anstecke, dann dauert's ja noch ein paar Jahre, und wenn ich dann im Vollbild bin, wieder ein paar - vielleicht ist bis dahin ein Mittel entdeckt worden. Um Mißverständnissen vorzubeugen: Es ist nicht so, daß die Leute rumlaufen und sich etwas in dieser Tonlage gegenseitig erzählen. Aber wenn man zuschaut und Gesprächen lauscht, dann wird deutlich, daß auf diese Karte viel, zu viel gesetzt wird - natürlich unbewußt, hintergründig. Eigentlich, sollte man meinen, müßte die Szene besonders sensibel sein, fast jeder hat schon einen Ex begraben müssen, und natürlich ist sie das auch. Andererseits ist aber die latente Gefahr tatsächlich ein bißchen in den Hintergrund getreten. Leider.


    Natürlich ist die Thematik - wir wissen seit über zwanzig Jahren von AIDS - so omnipräsent, daß sie kaum mehr ins Problembewußtsein dringt, HIV ist alltäglich geworden, es ist lange keine Sensation mehr. Das hat Iris mit "Abstumpfung" gemeint. Gleichzeitig glauben immer noch sehr viele, daß man sich außerhalb der sogenannten Risikogruppen kaum bis überhaupt nicht infizieren kann - weit gefehlt! Und zum dritten wird, wie oben angedeutet, praktisch täglich mit einem Gegenmittel gerechnet, und diese Erwartung ist falsch.


    Was in der sogenannten Dritten Welt passiert ist eine ganz andere Nummer. Da geht es um Aufklärung, hauptsächlich - Aufklärung, die einfach nicht stattfindet, nicht stattfinden kann. AIDS bzw. HIV wird in vielen Fällen überhaupt nicht diagnostiziert. Die Versorgung ist schlecht. Wäre man böswillig, könnte man unterstellen, daß diejenigen, die etwas tun könnten - letztlich wir - in anderer Hinsicht auf Zeit spielen. Praktisch eine Lösung des Überbevölkerungsproblems durch die Hintertür. In einigen Regionen sind über 20% der Menschen infiziert. Und sie stecken sich weiter an, weil sie nichts von HIV wissen, weil es zuwenige Ärzte gibt, Therapiemöglichkeiten sowieso nicht, keine Medikamente, keine Kondome, andere Probleme.


    Das Hauptproblem ist aber immer noch: Es gibt kein Mittel gegen AIDS. Es gibt Medikamente, die vorübergehend Besserung verschaffen, aber man stirbt an der Krankheit. Das einzige Mittel besteht darin, Infektionen zu vermeiden, durch geschützten Sex und ein paar andere Verhaltensweisen. Aber wenn ich nicht einmal weiß, daß ich mich beim Sex infizieren kann oder wenn mir der Freier fünf Dollar mehr für Sex ohne Kondom anbietet, dann werde ich zum Multiplikator. Welche Zahlen diese Multiplikation erzeugt, das kann man in der Eingangsnachricht dieses Threads nachlesen. Es werden noch mehr werden, sehr viel mehr, bis eine Lösung gefunden wird.

  • Ich finde das so schrecklich. AIDS ist so grausam, wie Krebs. Und dass man noch kein Gegenmittel gefunden hat- bei SARS gings ja auch. AIDS muss die Leute doch interessieren, die Pandemie (soweit man das so nennen kann, ist ja ein bisschen was anderes als Grippe) rafft ja nicht "nur Normalsterbliche" dahin, sondern auch Stars wie Freddie Mercury.


    Was mich wundert: Warum trat die Krankheit so plötzlich auch, '85 oder wann? Vorher gabs das ja noch nicht. Haben sich da Viren gekreuzt? (Also so wie beim Spanische-Grippe-Virus 1918 )? Was war der Auslöser dafür, dass diese schwulen Kalifornierer plötzlich AIDS hatten?


    mondenkind (sorry, passt nicht zum Thema, aber wohin soll ichs sonst schreiben?): Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist, es ist nur deine Schuld, wenn sie so bleibt...

  • Zitat

    Original von hinterwäldlerin
    Warum trat die Krankheit so plötzlich auch, '85 oder wann? Vorher gabs das ja noch nicht.


    Ich wäre mir da nicht so sicher. Vielleicht gibt es das schon viel länger, als bisher offiziell und von der Weltöffentlichkeit bemerkt. Gerade in den Entwicklungsländern gab es wahrscheinlich auch schon vor der "Entdeckung" der Krankheit eine riesige Anzahl Todesfälle, die eben unbemerkt von medizinischer Betreuung auf AIDS zurückzuführen sind.


    Eine interessante Frage ist es allemal. Weiss jemand Genaueres?


    Gruss,


    Doc

  • Vor Unzeiten gab es da tatsächlich mal einen sehr interessanten (Stern?)Bericht drüber.


    Man hat versucht, die Krankheit bis zu ihren Wurzeln zurück zu verfolgen. Der erste bekannte (!) Aidsfall war ein schwuler, promisker Amerikaner, der viel in der Welt herumkam (Seemann?) und sich angeblich das Virus in Afrika geholt und dann bunt weiter gegeben hat. Das war Anfang der 80er Jahre.


    In Afrika selbst war diese Krankheit wohl irgendwann durch Mutation von einer Art "Affenaids" auf den Menschen übertragen worden. Dort gab es Aids schon länger, war aber dort nur als "Slim disease" bekannt (weil die Erkrankten durch die diversen Begleiterscheinungen extrem abmagerten). Erst als zunehmend auch in den "reicheren" Ländern Menschen an dieser seltsamen und tödlichen Krankheit starben, wurde wohl erst intensive Forschung betrieben.


    Ich hoffe, ich habe Euch jetzt keinen Mist erzählt - der Bericht ist schon ewig her und ich habe in den letzten Katakomben meines Gehirns nach Erinnerungen daran gekramt.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Batcat, du warst fast richtig. Tatsache ist es, dass das Virus schon beim Schimpansen bekannt war (SIV) und in Schwarzafrika diese Tiere eben auch gegessen werden, so dass es eigentlich nur eine Frage der Zeit war, dass es sich zu einer Zoonosis entwickelte. Katzen erkranken auch an einer Mutation des HIV genannt FIV, der nur Katzen befällt.


    Der erste dokumentierte Fall in der westlichen Welt ist allerdings älter als ich, nämlich 36 Jahre alt, nur damals erkannte man die Symptome nicht.


    Wahrscheinlich hat der Sextourismus nach Kenia alle Schleusen geöffnet und dass Schwule zunächst massenweise Opfer wurden war wohl eher Zufall in Verbindung mit der normalerweise sehr promisken Lebensweise in diesen Kreisen.


    Dass in Südafrika teilweise 2 Männer eingearbeitet werden, weil nach 2 Jahren meistens einer wegen AIDS ausfällt, sollte Warnung genug sein.

  • Also doch irgendwie wie bei der Grippe...


    Sorry, dass ich das andauernd vergleich, aber ich hab einen etwa 18seitigen Artikel über die Grippepandemie 1918 gelesen, wo auch die genauen Ursachen aufgezeigt wurden. Damals hatten sich ein Vogelgrippe-, ein Menschengrippe- und ich glaub sogar ein Schweinegrippevirus gekreuzt. Das nennt man "shift". Dann gibt es noch "drift", wo ein Virus sich einfach verändert. Und wenn sich ein Affenaidsvirus verändert hat, zieht dieser Vergleich ja durchaus...