Hier kann zu den Seiten 118 - Ende geschrieben werden.
'Um der Ehre Willen' - Seiten 118 - Ende
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So, ich bin nun mit dem Buch durch. Wo seid ihr gerade? Es wundert mich, dass ich die erste sein soll; normalerweise gehöre ich nicht zu den schnellsten.
Das Nachwort und das Postskiptum hat nochmal die persönliche Betroffenheit von Marion Dönhoff deutlich gemacht. Sie hat m.E. ein gutes Händchen für letzte Sätze in ihren Büchern. Diesen hier finde ich auch sehr bedeutsam: "Nichts konnte schlimmer sien, als alle Freunde zu verlieren und allein übrigzubleiben."
Mich wundert, warum sie das buch erst 1994 geschrieben hat. Was meint ihr dazu?
Das Buch hat mir gut gefallen. Ich fand es sehr informativ und gut geschrieben.
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ich stimme taki zu.
ein buch, das nachdenklich macht, sowohl von den einzelschicksalen der widerstandskämpfer, die zu tode kamen, als auch von dönhoffs einleitung und schluss her. sie wertet das wort "ehre" in meinen augen wieder etwas auf. es war in der letzten zeit ein wenig altertümlich, angestaubt geworden. ich habe damals noch nicht gelebt und fühle mich somit auch in keiner weise für die geschehnisse verantwortlich. trotzdem denke ich, diese menschen, die für ihre ehre gestorben sind, sind es auch für uns.
für alle deutschen. auf sie kann man hinweisen, wenn wir heute noch mit vorwürfen behelligt werden. es gab einige aufrechte. wenige, aber es gab sie. merkwürdig, sich vorzustellen, dass man sie heute als "terroristen" bezeichnen würde, wenn deutschland den krieg gewonnen hätte.
ja, ihre letzten worte sind beeindruckend. vielleicht etwas pathetisch, aber ich nehme sie ihr ab.
warum sie es erst relativ spät schrieb? vielleicht war sie an einigen schicksalen so "dicht" dran, dass sie es vorher nicht über sich brachte, dachte dann aber, dass sie es auf jeden fall noch tun müsse, dieses zeugnis ablegen...
jedenfalls freue ich mich, gerade jetzt diese leserunde gefunden zu haben und so gelegenheit zum gedankenaustausch hatte. -
Zitat
Original von drehbuch
sie wertet das wort "ehre" in meinen augen wieder etwas auf. es war in der letzten zeit ein wenig altertümlich, angestaubt geworden.
Ich hatte vorher noch nicht drüber nachgedacht, obwohl der Begriff ja zentral im Titel vorkommt, aber ich finde das auch.Und diese Aufrechten sind doch zahlreicher, als ich gedacht hatte. Man hört immer nur von den Attentäter des 20. Juli und es waren doch viel mehr. Gut fand ich auch, wie deutlich Dönhoff darauf hinweist, wie viele Versuche zuvor aufgrund der unterschiedlichsten Widrigkeiten misslungen sind.
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Ich gestehe mal, daß ich nach Teil 2 eine Pause eingelegt habe - ich werde gleich zu Ende lesen.
Das mit der Ehre, ja, das stimmt. Angestaubt ist da genau der richtige Ausdruck. Heutzutage verwendet dieses Wort kaum jemand. Aber ich denke, daß es in Deutschland heutzutage wieder einen Wandel gibt zu einem gewissen Nationalbewußtsein, ich will hier nicht von Stolz sprechen, aber ich kann mich an Zeiten erinnern, da wollte man überhaupt nicht deutsch sein. Ich glaube, da verändert sich im Moment einiges und dazu passt auch ein Buch, daß "erst" 1994 erscheint. Es paßt besser in die Zeit weit nach dem Krieg. Und Gräfin Dönhoff hat ihre Bücher alle erst relativ spät geschrieben, ich glaube, sie brauchte auch den zeitlichen Abstand, um den emotionalen zu bewahren.