Originaltitel: Een hart van steen, 1998
Erscheinungsjahr: 1999
Der Klappentext der Ausgabe, die ich gelesen habe, verrät nichts über den Inhalt des Buches, und ich denke, das dies mit Absicht geschah.
Leider habe ich im Vorfeld die viel zu ausführliche Produktbeschreibung bei Amazon gelesen, so dass ich die ganze Zeit wusste, worauf es hinausläuft. Nach dem Lesen des Romans denke ich aber, dass das Buch seine Wirkung noch nachhaltiger entfaltet hätte, wäre ich, was die Handlung betrifft, ahnungslos gewesen.
Daher werde ich zum Inhalt nicht viel verraten, wer doch neugierig ist, kann ja selber nachschauen.
Die Geschichte eines Familiendramas wird von der Ich-Erzählerin Ellen erzählt, die, damals noch ein Kind, nun erwachsen ist und ihr erstes Kind erwartet. Sie zieht zurück in ihr Elternhaus, und mit Hilfe eines Fotoalbums erinnert sie sich an die erschreckenden Geschehnisse damals, und wie es dazu kam.
Dazu bedient sich die Autorin vieler Rückblenden, die nicht gekennzeichnet sind, sondern sich fließend miteinander abwechseln, was es manchmal nicht ganz einfach macht, den Zeitsprüngen zu folgen, aber nach kurzem Nachdenken kann man der Handlung dennoch ohne Probleme folgen.
Durch die Rückblenden steuert der Leser mit Ellen gemeinsam auf die Tragödie zu, leise Andeutungen geben einen Vorboten zu dem grausamen Ereignis, auf das sich die Familie langsam zubewegt. Dadurch entsteht eine subtile Spannung, die teilweise kaum auszuhalten ist.
Eine Familiengeschichte, die unter die Haut geht und, gerade weil sie sehr leise und sogar ein wenig distanziert erzählt wird, besonders intensiv wirkt und den Leser auch nach Beendigung des Buches nicht loslässt.
Absolut empfehlenswert.
Ich gebe 8 von 10 Punkten.
Anmerkung: Leider ist das Buch im Handel nicht mehr erhältlich, bei ebay etc. ist es jedoch immer mal im Angebot.