Seyran Ates - Der Multikulti-Irrtum
Kurzbeschreibung
Seyran Ates, Tochter von Migranten der ersten Generation, kämpft an vorderster Front gegen Zwangsheirat und Ehrenmorde, für Frauenrechte und Integration. Die Thesen der mutigen Juristin provozieren.
»Seyran Ates ist eine der profiliertesten Deutschtürkinnen, eloquent, geradeaus, furchtlos.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung) »Sie ist eine unerbittliche Kämpferin für die Rechte muslimischer Frauen.« (Der Tagesspiegel) »Wie kaum jemand anderes traut sich Seyran Ates, Kritik an der türkischen Community zu äußern und an der mangelnden Integration der Migranten in Deutschland.« (Der Spiegel)
Vor über dreißig Jahren kam Seyran Ates mit ihrer Familie nach Deutschland. ¯Gastarbeiter®, so nannte man ihre Eltern. Weder Türken noch Deutsche wollten damals, dass diese Gäste hier heimisch werden. Doch Seyran Ates erkämpft sich einen Platz in einer noch längst nicht multikulturellen Gesellschaft. Die Juristin setzt sich vor allem für die Rechte von Migrantinnen ein. Das erfordert enorme Zivilcourage, denn durch ihren Kampf gegen Ignoranz und Gewalt macht sie sich viele Feinde sie wird angeschossen, bedroht und erpresst. Seyran Ates vertritt unbequeme Positionen: ¯Multikulti, so wie es bisher gelebt wurde, ist organisierte Verantwortungslosigkeit.® In diesem Buch führt sie aus, wie eine verfehlte Integrationspolitik und eine als Toleranz verkleidete Gleichgültigkeit zu Parallelgesellschaften, Gettoisierung und Gewalt geführt haben. Und sie erläutert, wie es gelingen kann, die Migranten langfristig in unsere Gesellschaft einzubinden. Wer in Deutschland lebt, so die Autorin, muss sich an die Werte unserer Gesellschaft halten. Nur so kann Deutschland ein Einwanderungsland im besten Sinne werden.
Über die Autorin
Seyran Ates, 1963 in Istanbul geboren, lebt seit 1969 in Deutschland. Sie ist Autorin und arbeitete bis 2006 als Rechtsanwältin mit eigener Kanzlei. 2003 erschien ihre Autobiographie Große Reise ins Feuer Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Berliner Frauenpreis des Berliner Senats für Wirtschaft, Arbeit und Frauen (2004), die Ehrung zur Frau des Jahres durch den Deutschen Staatsbürgerinnen-Verband (2005) und den Ossip-K.-Flechtheim-Preis des Humanistischen Verbands Deutschland (2006). Seyran Ates lebt in Berlin.
Eigene Meinung
Seyran Ates gab im letzten Jahr, nach dem Angriff eines Verfahrensgegners, ihre Kanzlei auf. So hatte sie Zeit ein zweites Buch zu schreiben, das eine wichtige Grundlage zur aktuellen Integrationsdebatte ist.
Seyran Ates nimmt, wie von ihr gewohnt, kein Blatt vor den Mund, und schafft sich so keine neuen Freund, zumindest nicht unter den Linken und den Liberalen, die sie hier komplett abwatscht mit ihrem Toleranzwahn. Doch Ates kritisiert nicht nur, sie bietet Denkansätze, Lösungsvorschläge und stellt ihren Traum von einem "muslimischen Luther" vor.
Da Frauen und deren Rechte eine besonders wichtige Rolle für Seyran spielen, kommen diese hier auch nicht zu kurz. Sie stellt die aktuellen Fakten zu den Themen Zwangsheiraten und Ehrenmorden vor und rückt Missverständnisse zu diesen Themen gerade.
"Der Multikulti-Irrtum" ist ein gut zu lesendes Buch zu einem wichtigen aktuellen Thema. Einziger Mangel ist die mangelnde Belegbarkeit ihrer Punkte, sie zieht fast alles aus ihrer eigenen Erfahrung als Anwältin und Menschenrechtlerin - so ist es kein Wunder, dass sie immer wieder Untersuchungen fordert, Statistiken usw. damit Zahlen und Geschichten belegbar werden!
Ist zwar ein bisserl off topic, aber ich habe eine ganz niedliche Anekdote zur lieben Seyran zu bieten:
Ich musste im Juni 2005 einen Einführungsvortrag zu Ehrenmorden, Zwangsheirat und häuslicher Gewalt halten, dort war auch Seyran Ates, die nach mir sprechen sollte. In meiner Vorstellung war ich noch mit meinem alten Namen angekündigt, weil ich 2.5 Wochen zuvor geheiratet habe und erwähnte, dass dies aber ohne Zwang geschehen sei. Seyran rief dann durchs Podium: "Liebe kann auch ein Zwang sein"
Soviel zu einer Definition von Zwangsheiraten