Wirkung Buch: Bitte ALLE abstimmen!!!!!

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  • Zitat

    Original von Historikus
    Wolke :



    Also das wäre für mich persönlich zu einseitig. ;-)


    His, Evelyne hat hier nach Belletristik Büchern gefragt, darauf habe ich geantwortet. Ich rede hier nicht von Literatur im Allgemeinen, sondern nur von Belletristik.
    Und um es für dich auch noch ganz deutlich hinzuzufügen, wir reden nicht von histiorischen Büchern.

  • Zitat

    Original von Historikus
    Ich will nicht nur von allen Büchern unterhalten werden, sondern auch etwas lernen. Und Unterhaltung und Lerneffekt ist für mich das Gleiche! :-)


    Ich glaube das hat mittlerweile hier auch schon das letzte Mitglied begriffen... :lache

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Hi zusammen!


    Einmal an alle Schreibenden: Ich weiss nicht, wie es Euch ergangen ist, aber ich persönlich hab als Erzählerin die Erfahrung gemacht, dass der Zuhörer nicht immer dasselbe will wie der Autor.


    Meine Umfrage zielt also eher auf die Leser und weniger auf die Autoren ab. Doch die rege und durchaus fruchtbare Autoren-Diskussion sollten wir umbedingt weiter fortsetzen, am bestem im Autoren-Forum, wo sie hingehört.


    Es wird immer verschiedene Leseransprüche geben: Anspruchsvolle Leser, welche mehr als nur Unterhaltung wollen (z.B. Historikus), aber eben auch Leser, welche nicht über jeden zweiten Satz stolpern wollen und sich nicht freiwillig vom Autor in eine kafkaeske Lebenskrise hineinmanövrieren lassen (nebenbei: ich persönlich liebe Kafka, T.Mann usw.).


    Historikus, wenn Du mal so richtig grübeln willst, dann schliess Dich unserer Ulysses-Leserunde im literaturcafe.de an!


    Bye, Ivy

  • Hi!


    Ich habe mich mal für alles außer lebenverändernd entschieden. Denn konkret verändert, im Sinne von bereichert, wurde mein Leben bisher nur von zwei Autoren. Kann ich also nicht so allgemein sagen.


    Ansonsten bekomme das alles natürlich nicht von jedem Buch, aber ingesamt gesehen von meiner bevorzugten Literatur sehr wohl. Und das ist es auch, was ich stets suche - das perfekte Buch, das mich sowohl unterhält, als auch fordert, als auch ein wenig bereichert und vor allem mitreißt, so daß ich mich darin verlieren kann. Von der Sorte, die alles bietet, gibt es für mich natürlich nicht sehr viele.


    Bye,


    Grisel

  • Hallo Ivy!


    Zitat

    Original von Evelyne Marti
    Wir als Schreibende dürfen nur nicht vergessen, dass der Leser normalerweise nicht so viel Zeit hat, sich dermassen ausgeklügelt über Poetik und Wirkung von Literatur auseinanderzusetzen.


    Die Tatsache, dass "der durchschnittliche Leser" (wer immer das sein soll ... :grin) nicht über diese Dinge reflektiert, bedeutet keineswegs, dass solche Wirkungen bei ihm ausbleiben - im Gegenteil: Da diese Wirkungen sich unbewusst und unreflektiert entfalten können, sind sie weitaus tiefgreifender und nachhaltiger als bei jemandem, der sich quasi durch Reflexion "kontrolliert".


    Außerdem ist mir aufgefallen, dass bewusstes, reflektiertes Lesen den Genuss nicht schmälert, sondern steigert -- vorausgesetzt es handelt sich um ein hochwertiges Buch, eines, das nicht nach erstem Lesen ebensogut in den Papiermüll wandern könnte.
    Was ich nebenbei bemerkt insbesondere im Bereich Hardcover für rausgeschmissenes Geld halte. :grin


    Wo doch Geiz geil sei ... :wow


    Liebe Grüße,


    Iris

  • Hi, Ivy.


    Zitat

    Natürlich eine sehr allgemeine Frage im Sinne von: Warum isst Du und wie fühlst Du Dich danach?


    Sorry, aber so lautet die Frage nicht. Sie lautet: Welche Wirkung hat Belletristik auf Dich? Wenn ich sie richtig verstehe, lautet sie also genaugenommen: Was machen Bücher mit Dir? Aus Dir? In Dir? An Dir? Deine Frage lautet nicht: Warum liest Du? Die Antworten auf beide Fragen würden bei mir unterschiedlich ausfallen; auf die erste könnte ich, was ich mit meinen kläglichen Ressourcen zu sagen versucht habe, nicht antworten. Weil ich es nicht weiß. Nicht wissen kann.


    Ich glaube, daß selbst der vehementeste Trivia-Fan nicht ausschließlich liest, um unterhalten zu werden. Wie angedeutet, halte ich diesen Begriff auch für mißverständlich und inhaltsleer.
    Man liest, um etwas zu erleben.
    Das Erlebnis kann unterhaltsam sein, das Lesen an und für sich jedoch nicht - diesen Unterschied kann man leicht nachvollziehen, indem man sich ein Telefonbuch schnappt und mal versucht, sich mit der Lektüre Zeit zu vertreiben (was in Grenzen sogar funktioniert und ganz amüsant sein kann :-)).
    Das Erlebnis kann sehr unterschiedliche Aspekte betreffen und ansprechen - Emotionen, Kognition, Gedächtnis, Erfahrungen. Und zwar in jedem Fall.


    Die Frage könnte also lauten: Wie empfindest Du das Leseerlebnis? Aber wie soll ich darauf eine Antwort geben? Jedes Buch ist anders, wie jedes Erlebnis, das im "richtigen" Leben stattfindet, anders ist, andere Aspekte meines Seins anspricht, andere Gefühle, Gedanken, Erinnerungen anspricht, auslöst, usw.


    Und, wie gesagt: Wenn Du eigentlich gemeint hast: "Warum liest Du?" - dann könnte ich antworten: Um etwas zu erleben. Was, das weiß ich vorher nicht.

  • Hallo Ivy!


    Zitat

    Original von Evelyne Marti
    Es wird immer verschiedene Leseransprüche geben: Anspruchsvolle Leser, welche mehr als nur Unterhaltung wollen (z.B. Historikus), aber eben auch Leser, welche nicht über jeden zweiten Satz stolpern wollen und sich nicht freiwillig vom Autor in eine kafkaeske Lebenskrise hineinmanövrieren lassen.


    Diese Unterscheidung ist - frank und frei von der Leber weg gesprochen - Blödsinn! :lache
    Es gibt nicht nur Konsalik und Handke! Und es gibt vor allem nicht nur Konsalik-Leser und Handke-Leser.


    Liebe Grüße,


    Iris

  • Hallo, Ivy.


    Zitat

    Wir als Schreibende dürfen nur nicht vergessen, dass der Leser normalerweise nicht so viel Zeit hat, sich dermassen ausgeklügelt über Poetik und Wirkung von Literatur auseinanderzusetzen.


    Die meisten Schreibenden tun das auch nicht (ich glaube sogar, daß es mehr Leser tun!). Und zu denen gehöre ich, um ganz ehrlich zu sein, jedenfalls, was meine eigene Schreibe anbetrifft. Ich will eine Geschichte erzählen, ich will eine gute Geschichte gut erzählen, weil ich glaube, daß sie für Leser interessant sein könnte - aus ganz verschiedenen Gründen. Aber in erster Linie geht es darum, in Kommunikation mit anderen zu treten, sich als Mensch sozusagen zu verbreiten - obwohl es (in meinem Fall) nicht um autobiographische Literatur geht.


    In der Hauptsache und letztendlich jedoch geht es ums Reichundberühmtwerden. :]

  • Hi zusammen!


    Um es anders auszudrücken: Meine Frage ist nicht an die Köche gerichtet, sondern an die Esser. :grin


    Doch ich hab bereits einen neuen Thread im Autoren-Forum aufgemacht!


    Dort können wir Literatur-Köche unsere feinschmeckerischen Spürnasen bis in alle Einzelheiten differenziert und gedrechselt austauschen, womit der Esser/Leser verschont bleiben möge, sonst vergeht ihm noch der Appetit. :lache


    Bye, Ivy

  • Wenn du fragst, welche Wirkung ein Roman auf mich hat, kann ich das unmöglich verallgemeinernd beantworten. Jeder Roman wirkt ein kleines bisschen anders auf mich. Und das weiß ich immer erst, nachdem ich ihn gelesen habe.


    Wenn du aber meinst, was ich mir von einem Buch erwarte, dann ist es wohl eine Mischung aller zur Auswahl stehender Kriterien: es soll mich unterhalten (im Gegensatz zu langweilen), ein gewisses Maß an Information ist auch schön (und wenns nur eine Kleinigkeit ist, wie eine Jahreszahl oder die Vegetation in Patagonien). Jedes Buch hinterlässt in meinem Bewusstsein eine zumindest marginale Spur und greift damit auch in mein Leben ein. Und Kunstgenuss: ja, geschickter Umgang mit der Sprache ist einer. Und den möchte ich nicht missen.


    Iris : Auch ich liebe Thomas Mann!

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Huhu, Iris.


    Zitat

    Diese Unterscheidung ist - frank und frei von der Leber weg gesprochen - Blödsinn!


    Wohlgesprochen und messerscharf formuliert! :grin


    Es gibt Literatur, die mehr nachdenken erfordert, und andere, bei der das nicht so ist. Beide können ihre Zielgruppen verfehlen, und beide können alle Menschen erreichen. Die Grenze ist fließend und keinesfalls sicht- oder ausmachbar; wahre Erzählkunst tritt mitnichten zutage, wenn Leser sich besonders die Köpfe zerbrechen müssen.