Schweizer AutorInnen

  • mir fällt eigentlich nur Martin Suter ein, von dem ich "Der Teufel von Mailand" und die Kolumnen "Business Class" kenne. Beide gefallen mir sehr gut und das wird bestimmt nicht das letzter von Suter gewesen sein, was ich gelesen habe.


    ansonsten bin ich aber recht schlecht darin, mir Autoren, geschweige denn ihre Herkunftsländer zu merken. Das wird jetzt etwas besser, seit dem ich das im bookcook mit festhalte. also durchaus möglich, dass sich noch mehr Schweizer in meinen Bücherregalen unerkannter Weise tummeln.

  • Mir ist noch eine weitere Schweizer Autorin in den Sinn gekommen: Katharina Zimmermann.
    Ihren Roman KEIN ZURÜCK FÜR SOPHIE W. habe ich vor einigen Jahren gelesen, und er hat mir ausgesprochen gut gefallen....so gut, dass ich ihn wärmstens weiterempfehlen kann.


    Sopie W. ist eine Grosstante der Autorin.....und sie hat schon in ihren Kinder- und Jugendjahren gemerkt, dass diese Grosstante von der Familie am liebsten verschwiegen wurde, und wenn dann die Gespräche am Familientisch doch einmal in jene Richtung gingen, dann herrschte bald einmal betretenes, verlegenes Schweigen. Auf ihr mehrmaliges Nachfragen in der Verwandtschaft wollte kaum jemand so recht mit einer Antwort herausrücken.....
    Also macht sich Katharina Zimmermann auf, um der Geschichte ihrer Grosstante nachzugehen. Was sie alles herausfindet, das schreibt sie für ihre Enkelin Vanessa auf.....und erst mit der Zeit entwickelte sich die Idee, diese Geschichte auch zu veröffentlichen.



    KATHARINA ZIMMERMANN
    Katharina Zimmermann wurde am 28.10.1933 in Bern geboren, wo sie auch aufgewachsen ist. Nach der Sekundarschule besuchte sie das Städtische Lehrerinnenseminar Marzili. Anschliessend absolvierte sie Studien an der Musikakademie Detmold (BRD). Nach ihrer Heirat lebte Zimmermann von 1964 – 1979 in Indonesien und leistete Entwicklungsarbeit: sie arbeietete als Redaktorin für eine Radiostation und eine Frauenzeitschrift. Seit 1980 weilt Katharina Zimmermann wieder in Bern. Sie schreibt Kinderbücher und Romane. Zudem ist sie Mutter von vier eigenen und fünf indonesischen Kindern.



    Aus der Amazon.ch-Redaktion
    Ein Kuss, ein paar nicht ganz zufällige Berührungen bei der Arbeit, ein vertrauliches Gespräch -- viel mehr ist nicht vorgefallen. Und doch genug, dass die fleißige und angesehene Bäckersfrau Sophie aus dem Berner Oberland in die Verbannung nach Amerika gehen muss.
    Wir schreiben das Jahr 1911. Sophie, verheiratet mit ihrer Jugendliebe Göpf, ist mittlerweile 41 und Mutter von drei eigenen und zwei Ziehkindern. Nach ihrem Fehltritt, der nach heutigem Maßstab banal erscheint, will sie ihre Ehe fortsetzen. Doch dies wird ihr verwehrt. Selbst an ihrem Lebensende verzichtet sie zum Schutz ihrer Kinder auf persönliches Glück -- und wählt ein lebenslanges Exil.


    Zwei Generationen später macht sich die Icherzählerin auf, die Wahrheit über ihre Großtante Sophie herauszufinden, die Geschichte für ihre eigene Enkelin aufzuschreiben und dadurch Frauenschicksale aus vier Generationen zu verbinden. Anhand von Fotos, Gesprächen mit Nachkommen und Archivstudien in den USA rekonstruiert sie die Familiengeschichte.


    Das neue Bild der Sophie W. zeigt keine Rebellin, keine treulose, leichtlebige Person, sondern eine schöne, fleißige und liebende Frau, die gerne lebt und singt. Umso quälender erscheint ihr Schicksal und die Ungerechtigkeit, die ihr sogar noch ihre Nachwelt angedeihen lässt.


    Katharina Zimmermann erzählt von ihrer Spurensuche -- manchmal verkürzt, oft greift die Autorin vor. Doch gerade dieser unruhige Erzählfluss baut eine starke Spannung auf und fesselt. Die mächtige Landschaft des Berner Oberlandes spielt in dem Roman eine bedeutende Rolle. Die Geschichte der Sophie W. ist eine gelungene Mischung aus modernem Heimatroman und anschaulicher Sozialgeschichte. --Irmgard Kirchner

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    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Markus Werner und Iso Camartin gehören zu meinen absoluten Favoriten, was den virtuosen Umgang mit Sprache angeht. Dazu würde ich auch Hugo Loetscher zählen.
    Gion Mathias Cavelty ist etwas ... speziell. :grin
    Ist Sibylle Berg eigentlich auch eine Schweizerautorin, oder braucht es dazu einen roten Pass?

  • Ohjaaaaaaa Flashfrog, Du sagst es.....Hugo Loetscher!


    Ich habe mir schon lange vorgenommen, einmal seinen Roman DER IMMUNE zu lesen....aber vorher muss ich mich noch auf die Suche machen, denn ich vermute, dass dieses Buch schon längere Zeit vergriffen ist :gruebel


    Sibylle Berg kenne ich leider überhaupt nicht

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  • Zitat

    Original von Joan
    Ohjaaaaaaa Flashfrog, Du sagst es.....Hugo Loetscher!


    Ich habe mir schon lange vorgenommen, einmal seinen Roman DER IMMUNE zu lesen....aber vorher muss ich mich noch auf die Suche machen, denn ich vermute, dass dieses Buch schon längere Zeit vergriffen ist :gruebel


    Sibylle Berg kenne ich leider überhaupt nicht


    "Der Waschküchenschlüssel. Oder Was - wenn Gott Schweizer wäre" kann ich nur empfehlen. Die ungewöhnlichen Blickwinkel und die Einfälle lassen einen einfach nur staunen. Auch, wenn man kein Schweizer ist. :-)


    "Die Fliege und die Suppe und 33 andere Tiere in 33 anderen Situationen" - diese sprachliche Präzision und die genaue Beobachtungsgabe von Loetscher sind einfach bewundernswert. Ein Lehrbuch für jeden, der Schreiben lernen will. :anbet

  • Joan , unsere Biographieexpertin:
    Ist das eigentlich nur mein subjektiver Eindruck, dass unverhältnismäßig viele Schweizer Schriftsteller in der geschlossenen Abteilung einer Anstalt gelandet sind? Oder ist das Schriftstellern in der Schweiz ein speziell gefährlicher Beruf? :gruebel

  • Wurde Lukas Hartmann schon erwähnt?


    (Lukas Hartmann, 1944 geboren, lebt als freier Schriftsteller und Journalist in Bern. Für seine Romane - wie für seine Kinder- und Jugendbücher - wurde er mehrfach ausgezeichnet.)


    Ihn lese ich sehr gern, kommt auch aus dem gleichen Kanton wie ich... :-)
    Mein Lieblingsbuch von ihm:

  • Das hier hab ich letztes Jahr gelesen.


    Kurzbeschreibung
    Monsieur Erneste ist Kellner in einem Schweizer Grandhotel. Aufmerksam, unauffällig, tadellos – eben ein perfekter Kellner. In den 35 Jahren seiner Laufbahn hat er nur ein einziges Mal die Stelle gewechselt. Lediglich zwei einschneidende Ereignisse unterbrachen die Monotonie eines jahrzehntelangen Aufwartens, Auftischens, Abräumens: seine große Liebe zu dem 19jährigen Lernkellner Jakob, die nach einem Jahr des Glücks zerbrach, und die Ankunft eines Briefes aus Amerika dreißig Jahre später, der die lange Zeit dazwischen zusammenschrumpfen ließ, als seien »dreißig Jahre hingegangen wie ein Tag«. Darin bittet ihn Jakob, der ihn so schmählich verlassen hatte und einem ehemaligen Hotelgast, dem berühmten Schriftsteller Julius Klinger, als Sekretär und heimlicher Geliebter nach New York gefolgt war, um einen dreisten Gefallen.
    .

  • Zitat

    Original von flashfrog
    Ist das eigentlich nur mein subjektiver Eindruck, dass unverhältnismäßig viele Schweizer Schriftsteller in der geschlossenen Abteilung einer Anstalt gelandet sind? Oder ist das Schriftstellern in der Schweiz ein speziell gefährlicher Beruf? :gruebel


    Da kommt mir doch grad der Robert Walser in den Sinn, der ja auch die letzten 27 Jahre seines Leben in der psych. Klinik verbracht hat, die allermeisten davon in Herisau.
    Wobei, er hätte nicht dort bleiben müssen....Walser selber wollte einfach nicht mehr raus aus der Klinik. Er fühlte sich dort wohl geborgen, dem Leben draussen nicht mehr gewachsen.


    CARL SEELIG war R. Walsers Vormund, Gönner und Freund....und einer der ganz wenigen, die an Walsers Werke glaubte. Er hat ein Buch über seine Begegnungen mit Walser geschrieben.....WANDERUNGEN MIT ROBERT WALSER.
    Ich habe es leider noch nicht gelesen und kann daher keinen persönlichen Kommentar dazu abgeben.....


    Kurzbeschreibung
    Carl Seeligs Aufzeichnungen seiner Wanderungen mit Robert Walser haben in der Literatur nicht ihresgleichen. Sie entwerfen das Porträt eines Verstummten, eines Dichters, der, wie Hölderlin, »taktvoll« genug war, dem Leben zu entsagen. Nach seinem 50.Geburtstag hörte Walser mit Schreiben auf und gab sich mit dem Leben eines Irrenhauspatienten zufrieden. Carl Seelig, der ihm und seinem zu scheinbarer Dauer-Erfolglosigkeit verurteilten Werk helfen möchte, besucht Walser in der Anstalt, zwanzig Jahre ist ihnen »beschieden, spazierenzugehen«.

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  • Was ist mit Conrad Ferdinand Meyer?
    :gruebel
    Okay, auch ein Fall für die lange Dämmerung im Kopf. Aber vielleicht gelten ja auch die Schreibenden, die in der Schweiz leben? Die erweisen sich etwas haltbarer im Geiste, so beispielsweise Sandra Wöhe.
    :-]


    Grüssli, blaustrumpf

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Lorenz Pauli gefällt mir sehr gut, seine Bücher verdienen das Prädikat "sehr schön".


    Katharina Zimmermann ist lesenswert. "Kein Zurück für Sophie W." ist sehr gut geschrieben - und spiegelt die damalige Zeit sehr gut wieder.


    Martin Sutters Business Class ist nicht schlecht, ironische Momentaufnahmen aus der Teppichetage. Seine Romane gefallen mir jedoch deutlich besser. Small World ist beeindruckend, auch wenn man über das Ende (kitschig? unlogisch?) streiten kann.


    Franz Hohler hat mehr zu bieten als das "Totenmügerli" ;-)


    Lina Bögli, Reiseschriftstellerin (Talofa).


    Zoe Jenny ist mir zu überbewertet, aber sie ist leider auch gründlich "verheizt" worden.


    Sergius Golowin ist speziell zu lesen...


    Oder der besondere, ziemlich morbide Humor von Ulrich Knellwolf


    Peter Zeindler


    Peter Bichsel hingegen, den muss ich nicht haben.


    Autorinnen und Autoren der Schweiz

  • Da wäre auch noch Aline Valangin .....die hier nicht vergessen werden sollte. :wave


    Und dasselbe gilt auch für Ch. F. Ramuz

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  • Einer der hier auf gar keinen Fall fehlen darf, das ist Walter Matthias Diggelmann


    Wenn ich recht informiert bin, wird sein Roman DAS VERHÖR DES HARRY WIND gerade verfilmt, mit Bruno Ganz in der Hauptrolle.


    Um wirklich ganz sicher zu sein, habe ich bei Google danach gesucht, habe aber nichts darüber finden können.

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  • Danke MaryRead....Du bist die Grösste, ich lüpfe ehrfürchtig meinen Hut

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  • Beowulf.....
    ....wo Du recht hast, hast Du recht.


    Wobei.....Ch. F. Ramuz ist Westschweizer, den habe ich im vor- vor- vorhergehenden Posting erwähnt.



    Beachtenswerte Schriftsteller aus der italienischsprechenden Schweiz, von denen ich schon was gelesen habe, sind:


    Francesco Chiesa....eines seiner bekanntesten Werke MÄRZENWETTER


    Piero Bianconi....grossartig sein Roman DER STAMMBAUM


    Giovanni Orelli....DER LANGE WINTER. Auch sehr empehlenswert.



    Und dann habe ich hier noch eine Rezi über das grossartige Buch NICHT ANFANG UND NICHT ENDE (IL FONDO DEL SACCO) von Plinio Martini anzubieten....auch ein Tessiner Schriftsteller.

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  • Anne Cuneo wurde auch in die deutsche Sprache übersetzt.


    Es gibt etliche welsche Schriftsteller: [klick]


    Nur, viele werden gar nicht übersetzt, der französischsprachige Markt ist einerseits gross genug, andererseits sind Deutsch- und Welschschweiz zwei verschiedene Paar Schuhe - und die Tessiner das dritte...

  • Zitat

    Original von Joan
    Und dann habe ich hier noch eine Rezi über das grossartige Buch NICHT ANFANG UND NICHT ENDE (IL FONDO DEL SACCO) von Plinio Martini anzubieten....auch ein Tessiner Schriftsteller.


    Die Rezi ist mir im Mai letzten Jahres irgendwie durchgerutscht- ist das mehr ein Roman oder mehr eine Biographie (wäre ja bei dir naheliegend)

  • Guten Morgen Beowulf


    NICHT ANFANG UND NICHT ENDE ist ein Roman, aufgebaut jedoch auf den Lebenswegen tausender junger Männer, die noch in der ersten Hälfte des letzten Jahrhundert aus Gründen grösster Armut die abgelegenen Täler der Südschweiz in Richtung Uebersee verlassen mussten.


    Ein Buch....im Zorn geschrieben einerseits, andererseits auch voller zurückhaltender Zärtlichkeit.
    Kein schreiendes, eher ein stilles Buch. Jeoch versteht es Plinio Martini durch seinen Schreibstil, eine beeindruckende Atmosphäre zu schaffen.


    Dieses Buch ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher....mehreremale gelesen, hat es mich jedesmal wieder gleichermassen in seinen Bann gezogen.


    Hier findest Du sogar eine Leseprobe.

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