Donna Leon "Endstation Venedig"

  • "Endstation Venedig" von Donna Leon:


    Die aufgedunsene Leiche eines jungen Mannes schwimmt in einem stinkenden Kanal in Venedig. Und zum Himmel stinken auch die Machenschaften, die sich hinter diesem Tod verbergen: Mafia, amerikanisches Militär und der italienische Machtapparat sind gleichermaßen verwickelt. Eine harte Nuß für Commissario Brunetti, der sich nicht unterkriegen läßt: Venedig durchstreifend und seine Connections nutzend, ermittelt er ebenso sympathisch wie unkonventionell.


    »Endstation Venedig ist der zweite Roman der in Italien lebenden Amerikanerin Donna Leon mit ihrem sympathischen Commissario Brunetti in der Hauptrolle. Ein Mann, der gerne ißt und guten Wein schätzt, sich gelegentlich über seine heranwachsenden Kinder ärgert und auch manches Mal cholerisch reagiert. Eine Eigenschaft aber bleibt ihm auch in seinen schwierigsten Situationen: sein Anstand, gepaart mit einem wunderbaren Sinn für Humor und Menschlichkeit



    Ich fand das Buch schon recht gut. WAs mir gefällt, ist die ganze Sache - der Regierungsapparat in Italien - der so durchsickert.. alles Lügen, alles Vertuschungen... überall lauert was.


    MMh, so zum Ende hin, dachte ich echt - WO BLEIBT DENN DA DAS HAPPY END? denn es sieht echt grau und düster aus. Niemanden, den man anklagen kann, alles gut vertuscht und was die Militärs aus Amiland mit dem ganzen Giftmüll gemacht haben.. *kopfschüttel*


    aber zum Schluss kommt doch was Gutes raus.. *g*

  • Ich hab es heute morgen im Bett zu Ende gelesen und muss sagen: Du hast auf jeden Fall recht, Kathrin! Das Buch ist ziemlich düster, auch zum Ende hin.


    Dieser Brunetti- Fall findet auf einer höheren Ebene als Kleinkriminalismus in Venedig statt:
    Hinter dem zuerst nur auf kleiner Ebene Kreise ziehenden Mord steht plötzlich mehr und mehr ein großer Berg an komplexer Regierungs- und Industriellenvertuschung!


    Das Buch hätte ruhig noch länger gehen können, das Ende kam mir etwas zu kurz, auch wenn ich zugebe, dass ich gehässig mit dem Kopf genickt habe an einer bestimmten Wendung kurz vor Schluss, Kathrin weiß sicher was ich meine ;-)



    FAZIT:
    Interessant, vielleicht nicht wirklich spannend aber durchaus fesselnd!
    Lohnenswert, wenn man "Venezianisches Finale", Commissario Brunettis ersten Fall, mochte, auch wenn dieser in eine andere Richtung geht.
    Aber wie ich schon an anderer Stelle sagte: Bei Leon mag man auch den Schreibstil, der erheblich zur Leselust ihrer Bücher beiträgt, und der bleibt gleich und darum bleibt auch für mich das Leseniveau gleich.



    Leider kann ich keinen weiteren Brunetti- Fall anschließen, da sich nun mein Vorrat auch schon erschöpft hat und ich leider nicht zum Club gehen kann, um ein weiteres Doppelpack zu erstehen, aber vielleicht bestelle ich auch gleich online :lache
    Ich fühle mich wie bei einer TV- Serie:
    "Schalten Sie nächste Woche wieder ein, wenn Commissario Brunetti seinen nächsten spannenden Fall lösen wird!"
    Es soll endlich nächste Woche sein und weitergehen.... :grin

  • Ich habe meinen zweiten Brunetti jetzt auch durch!


    Doch, das Buch hat mir gefallen, obwohl es nicht im üblichen Sinn spannend ist wie ein Krimi. Dazu erzählt es wohl zuviel Nebengeschichte - das aber sehr interessant und fesselnd.


    Empfehlenswert ist es sicher - vor allem, wenn man sich für Venedig und die Menschen, die dort leben, interessiert! Man sollte allerdings keinen megaspannenden Thriller erwarten!

  • Bei mir ist es auch ein Grund warum ich die Brunetti Bücher mag, weil
    mir Venedig und das Essen dort so sehr gefallen. Ich war vor zwei Wochen mal wieder da und man sieht immer wieder Touristen die einen Donna Leon Roman in der Hand haben. :-]

  • Commissario Brunetti ist nichts für mich :-(
    Endstation Venedig war nach Venezianisches Finale das zweite Buch von Frau Leon, welches ich gelesen habe. Das Erste habe ich immerhin noch zu Ende gelesen, dieses habe ich nach fast 200 Seiten abgebrochen.
    Ich fand es nicht richtig spannend, und passiert ist irgendwie auch nichts. Und dann hat der Commissarion plötzlich irgendwelche Eingebungen, die ich als Leser nicht nachvollziehen konnte.



    Ich meine mich zu erinnern, dass in Venezianisches Finale eine ähnliche Stelle war, wo ich dachte, wie um Himmels Willen kommt Brunetti jetzt darauf? :gruebel
    Und dann haben mir Frau Leons Vorurteile gegenüber den Deutschen nicht gefallen, ebenso wie ihr Schubladendenken bezüglich anderen Nationalitäten (auch Italiener und Amerikaner).


    Nee, den Brunetti lass ich ab sofort für andere Leser übrig und lese selber lieber was anderes...

  • Stimmt, manchmal kann ich Brunettis Gedankengänge auch nicht so ganz nachvollziehen...Frau Leons Vorurteile gegenüber anderen Nationen sehe ich aber eher locker...irgendwie haben wir sie doch alle im Hinterkopf und daher sehe ich das locker!
    Mir gefällt einfach Brunettis Art und auch, daß man an seinem Privatleben "teilhaben" kann, und dadurch wird das Ganze für mich richtig lebendig!Ich lese immer wieder gerne diese Krimis und auch die Verfilmungen im TV finde ich ganz nett! :grin
    Mein letzter Brunetti-Fall war "Verschwiegene Kanäle", dabei hatte ich allerdings auch teilweise leichte Schwierigkeiten die Ermittlungen nachzuvollziehen und das Ende fand ich unbefriedigend...*nichtmehrverratenwollen* ;-)

    Nimm das Leben nicht so ernst-Du kommst eh nicht lebend raus!


    :lesend "Die Mumie"-Anne Rice
    Fastenzeit-SUB:30
    SUB-Abbau:6

  • Endstation als zweiter Fall von Comissario Brunetti hat mir besser gefallen als der erste Fall. Die Verzwickungen des Falls, in dem es zu Beginn nur um einen toten amerikanischen Soldaten geht, sich aber schnell zu etwas größerem auswächst, ist elsenswerst. Besonders auch das Ende, das man nicht häufig bei Krimis hat. Zumindest habe ich bisher noch nicht solche gelesen.

  • Inhalt:


    Venedig, Gegenwart. In Venedigs verschlungenen Gassen wird eine Leiche gefunden. Ohne Brieftasche, erstochen. Ein Raubmord? Daran glaubt Commissario Guido Brunetti nicht. Doch sein Vorgesetzter Patta wünscht einen raschen Abschluss des Falles - denn der Tode war Amerikaner. Welch ein Schlag für den Tourismus! Brunetti steht unter Zeitdruck - und die Spür führt auf den amerikanischen Militärstützpunkt bei Vicenza. Doch dort ist die Kooperationsbereitschaft gering. Und während Brunetti immer ratloser zu sein scheint, deutet sich an, dass der Mord Teil eines riesigen Komplotts ist


    Meinung:


    ...Brunettis zweiter Fall - meiner Meinung nach besser als der Erste! Mir hat die krimihandlung gut gefallen, ich fand es spannend und habe am Ende gehofft und gezittert, ob den die Schuldigen wirklich gefasst werden. Einen großen Anteil an der guten Bewertung hat die Figur des Commissario selbst: sympeathisch, bodenständig, irgendwie einfach normal, ermittelt auf eigene Art und Weise, nutzt Kontakte und Verbindungen und zeigt eine enorme Hartnäckigkeit. Venedig spielt die andere große Rolle - und wer auch nur einmal die Stadt im Wasser besucht hat, wird sich in vielem wiederfinden. Brunetti ermittelt - hoffentlich noch oft!

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)