Kurzbeschreibung
Kaiserreich, Weimarer Republik, Nazidiktatur, Bundesrepublik - vier Regierungsformen prägten das Leben von Deutschlands letzter Kronprinzessin Cecilie. Ihr Leben in zum Teil noch nie veröffentlichten Bildern.
Jörg Kirschstein hat sich zur Ausstellung 2004 in Potsdam sehr eingehend mit der letzten deutschen Kronprinzessin Cecilie beschäftigt. Sie hat -- laut ihrer Schwägerin Viktoria Luise - ein wahrhaft preußisches Leben gelebt.
JK zeichnet ein sehr umfassendes Bild dieses Lebens in Abschnitten. Von der Kindheit und Jugend in Schwerin und Cannes, dem frühen Tod des Vaters, den Reisen in die russische Heimat der Mutter, bis zur Verlobung mit dem ältesten Sohn Kaiser Wilhelm II. Grade 18 Jahre alt war sie damals. Dann ihre Zeit als Kronprinzessin, mit allen sozialen und gesellschaftlichen Verpflichtungen. Als Mutter von 6 Kindern (eines davon behindert) und Ehefrau eines Offiziers und untreuen Ehemannes. Schön, elegant, beherrscht, war sie ein Idol ihrer Zeit. Sie erlebt den Krieg und den Fall des Hauses Preußen. Der Kaiser, die Kaiserin, der Kronprinz gingen ins Exil. Cecilie und ihre Kinder blieben in Deutschland, sie kämpfte um das Hohenzollern-Vermögen, einmal im Jahr besuchte sie ihren Mann auf der holländischen Insel Wieringen. Als dieser 1923 zurückkehren darf, ist die Ehe eigentlich am Ende. Doch sie bleibt auf dem Papier aufrechterhalten bis zum Tode des Kronprinzen 1951. Eine starke Frau, auch während der Herrschaft der Nazis, die sie und der Kronprinz relativ schnell durchschauen. 1940 fällt ihr ältester Sohn, 1945 muss sie vor den Russen fliehen, die meisten verbliebenen Besitzungen der Hohenzollern lagen im Osten. Heimatlos zunächst wohnt sie in Bad Kissingen, bis sie 1952 nochmals ein eigenes Haus in Stuttgart beziehen kann. Immer hält sie sich aufrecht, bewahrt sie Contenance.
Ich mag mich eh gerne mit den Frauen der Wittelsbacher, Habsburger, Württemberger, Badener etc. beschäftigen. So hat sich mit Cecilie der Kreis der Hohenzollern/Preußen-Frauen geschlossen. JK flicht ihr keine Kränze, sondern versucht sie objektiv darzustellen. Schön sind die vielen Fotografien, viele unbekannt. Zum Beispiel das Original eines als colorierte Postkarte verkauften Bildes des jungen Paares, draußen aufgenommen wegen des Lichts, sollte es aber den Eindruck eines Salons vermitteln.
Dieses Buch zeigt Cecilie in Wort und Bild sehr umfassend und man kann sich durchaus auch nur mal mit den Fotos beschäftigen.
bea