Wenn die Erwartungen immer weiter steigen..

  • Es ist mit Büchern ähnlich wie mit Filmen - irgendwann ist alles schon mal da gewesen und wiederholt sich nur noch in abgewandelten Formen. soll heißen: Die Verpackung wechselt, der Inhalt bleibt der gleiche. Daraus erklärt sich vermutlich der steigende Anspruch.


    Ich selbst lese vorzugsweise Romane mit historischem Hintergrund und Biographien. Bei Ersterem ist die Wiederholungsgefahr naturgemäß groß, bei Zweiterem nicht :-). Das Leben schreibt die abwechslungsreichsten Plots.


    Ich habe außerdem die Erfahrung gemacht, dass ich ich gut damit fahre, Bücher zu lesen, die verfilmt wurden. Immerhin gab deren Inhalt offenbar genug her, um jemanden die Kosten für einen Film aufwenden zu lassen und um als sehenswert eingestuft zu werden.


    Daneben kann es hilfreich sein, sich Bücher zu suchen, die schon älteren Datums und möglicherweise gar nicht mehr in aktueller Auflage erhältlich sind. Jede Zeit hat ihren Schreibstil. Deshalb können Bücher vergangener Jahrzehnte sich angenehm vom aktuellen Angebot abheben und den Wunsch nach "Neuem" gerecht werden.


    Am besten einfach mal bei Amazon oder in der Bücherei stöbern.


    Und immer im Hinterkopf behalten: Nur weil ein Buch ein Bestseller war, also etliche Leute es gut fanden, muss es nicht zwangsläufig lesenswert sein. Oft sind es die Außenseiter und Exoten, die das Lesevergnügen ausmachen.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Alice Thierry ()

  • Nun, ich denke ich werde wohl nach dem momentanen Buch ,,Amokspiel" eine Thrillerpause einlegen und Smaragdvogel von Linda Holeman lesen. Problematisch finde ich in solchen Genre nur immer die Anfänge. In Thrillern/Krimis fängt es meist furchtbar spannend an und bei historischen Romanen o.ä. muss man sich erst einmal zurechtfinden..


    Auf ältere Werke zurückgreifen, ist auch ein guter Vorschlag. Mal sehen, was ich da noch so finde..

  • Unter den Literaturkritiken auf Deutschlandradio findet sich meist auch so manche Perle. Auch wenn sich mein Interesse für katalanische Lyrik oder die neuesten Erkenntnisse zur Quantenphysik in Grenzen hält :grin

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Lucy1987
    Nun meine eigentliche Frage.. wie seid ihr auf Bücher gestoßen, die ihr als besten Geheimtipp empfandet? Wonach orientiert ihr euch beim (spontanen) Bücherkauf? Wie oft seid ihr schon enttäuscht worden, obwohl ihr dieses oder jenes von Freunden empfohlen bekommen habt?


    Hm... gute Fragen...
    Also oft bin ich selbst darauf gestoßen, aus Neugier im Buchladen. Einige Büchertipps die gut waren, bekam ich auch schon in Foren. Aber meistens sind es doch die Bücher, die ich im Buchladen selbst fand.
    Enttäuscht wurde ich noch nicht sehr oft, weil meine Enttäuschungsphasen sich eigentlich gliedern. Manchmal gefällt mir ein Buch nicht, weil der Schreibstil nicht meins ist, dann bin ich nicht so ganz enttäuscht, weil das Buch ja deshalb nicht schlecht sein muss. Wenn die Geschichte und der Schreibstil nichts für mich sind, ist die Enttäuschung schon größer. Denn dann ist es schade, dass ich meine Zeit damit vergeudet habe. Aber so etwas habe ich nocht nicht oft erlebt. Denn ich kenne mittlerweile meinen Geschmack ganz gut und kann oft abschätzen, wenn ich in ein Buch hinein lese, ob es mein Fall ist oder nicht. Deshalb kaufe ich Bücher, bei denen ich mir unsicher bin, nur im Buchhandel, wo ich reinlesen kann.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Mhh ich bin der Meinung, dass man durch das viele lesen eher abgehärtet wird. Was gar nicht negativ gemeint ist. Ich habe das Talent sogar in schlechten Büchern die guten Seiten zu finden entwickelt. :-) Natürlich wird man aber auch immer pingeliger wenn es um seine Topfavoriten geht. Diese Bücher müssen dann wirklich etwas Besonderes haben.

    Menschen, die nur arbeiten, finden keine Zeit zum Träumen.


    Nur wer träumt gelangt zur Weisheit Smohalla

  • Also die Buchhändlerin fragen.. das mache ich ehrlich gesagt nie.. Was fragt ihr denn da speziell..? Ich bin da ja skeptisch und bezweifel, dass diejenigen wirklich Ahnung haben. Ich habe einmal gefragt und wurde so gut wie abgewimmelt, das war in einer sehr kleinen Buchhandlung, wo man soetwas eigentlich nicht erwartet..

  • Aber bitte, was habt ihr denn für Buchhandlungen? Ich bin zufälligerweise Buchhändlerin, ich habe diesen Beruf als Zweitberuf drei Jahre lang erlernt und arbeite nun seit 10 Jahren in der Branche. Es ist wichtig, dass man auf eine ausgebildete Buchhändlerin trifft. Wir haben viele Stammkunden, machen Buchvorstellungen in Bibliotheken und sind immer sehr beliebt. Es ist herrlich, wenn die Kunden kommen und strahlen und wieder nach so einem guten Buch fragen. Ich liebe meinen Beruf!

  • Oh, das ist schön, dass man hier sogar direkt eine Buchhändlerin antrifft. Dann würde mich ja mal interessieren, was dir immer für Fragen gestellt werden? Ist es schwierig, den individuellen Wünschen mit dem Sortiment gerecht zu werden? Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist, einen Buchtipp außerhalb der Bestseller zu geben, einen Geheimtipp quasi. Wenn ich jemanden sah, der nach Vorschlägen und gefragt hat, der bekam meist die sehr neuen oder aber in den Bestsellern vertretenen Bücher empfohlen.


    Ich kann mich da noch an meine Kindheit erinnern. Ich habe ein Buch gelesen, was von einem Ponyhof handelte. Mir gefiel die Schreibweise so super, sodass ich bzw. meine Mutter nach einem ähnlichen Buch über Pferde in der Ich-Perspektive nachfragte. Die Anfrage war leider ergebnislos - scheinbar gab es nur allein dieses Buch, was in Ich-Erzählung geschrieben wurde. Meines Erachtens ein Armutszeugnis für eine solch konkrete Frage an die Buchhändlerin.

  • Na ja, Buchhändler sind ja auch nicht allwissend. Ich bin selbst Buchhändlerin, wenn auch noch nicht soooo lange, aber natürlich gibt es Kundenanfragen, bei denen mir auch nichts einfällt. Ich lese ja selbst auch nicht alles und bei der Menge an Neuerscheinungen ist es völlig unmöglich, auch nur halbwegs hinterher zu kommen.
    Trotzdem ist es einfach schön, einem Kunden einen Lesetipp zu geben und dann vielleicht sogar kurze Zeit später `ne Rückmeldung von ihm zu erhalten. Gerade bei Büchern, die mir persönlich am Herzen liegen und die ich verkaufe, weil ich selbst von ihnen überzeugt bin, macht der Beruf riesig Spaß!

  • Es gibt wirklich tollle Bücherhändlerinnen doer Händler sogar in größeren Läden.
    Meine Lieblingsbücherhändlerin ist wirklich genial. Aber leider ist der Laden nicht in der Nähe! :cry :cry

    Menschen, die nur arbeiten, finden keine Zeit zum Träumen.


    Nur wer träumt gelangt zur Weisheit Smohalla

  • :wave Ja, allwissend bin ich wirklich nicht, aber nach gut 10 Jahren im Buchhandel, kommt schon so mancher gelesene Buchtitel zusammen. Meine liebste Frage an den Kunden ist, ob er mir sein Lieblingsbuch nennen möchte, oder mehrere. Oft kann ich dann Titel aus den Regalen ziehen und der Kunde freut sich und sagt immer: "Genau, den hab ich auch gelesen, das fand ich auch so toll ect..."
    Ich denke, dass es oft auch gute Menschenkenntnis ist, die zum Erfolg führt. In unserer kleinen Buchhandlung mit gemischtem Sortiment, haben wir viele Stammkunden, oft ergeben sich darauf quasi Freundschaften fürs Leben. So besondere Kundenfragen, brauchen oft nur etwas Geduld, denn ich kann dann noch vier kompetente Mitarbeiterinnen fragen und so gelingt es meistens die Fälle zu lösen.
    Liebe Händlergrüsse


    lesefieber