Die Glocken von Vineta - Charlotte Lyne

  • Das meint ihr jetzt aber nicht ernst, oder?


    Eine sehr nette Kollegin hat mir erzaehlt, sie sei nach der Vorstellung ihrer Buecher bei den Eulen "eulensuechtig" geworden.


    Ich bin jetzt der zweite Fall.


    Danke.
    Charlie


    P.S.: Meint ihr, ich soll die Leseprobe mal austauschen? Ein anderes Stueck einstellen?

  • Hm. Ganz ehrlich. Ich mag es am liebsten, wenn ich als Leseprobe den Anfang eines Romans lesen kann. Das gibt mir genug Hinweise auf die Sprache des Autors, um beurteilen zu können, ob es mir gefallen könnte oder nicht. Rein inhaltlich will ich ja gar nichts aus der Mitte. Dazu lasse ich mich einfach zu gerne von der Handlung gefangen nehmen, obwohl ich gute Bücher durchaus auch ein zweites Mal lese.

  • Das ist interessant fuer mich.


    Ich mit meinen schleppenden Anfaengen hab mich nicht getraut, die ersten Seiten einzustellen, ich hatte Angst, damit schrecke ich ab. Aber Dein Argument leuchtet mir sehr ein.


    Da ich nicht auch noch den "Buchtipps des Jahres 2007" mit meinem eigenen Zeugl zukleistern will, moecht' ich mich hier bei Dir bedanken. Dass Du mein Buch unter Deine Tipps eingereiht hast, beruehrt mich sehr.


    Einen froehlichen Start in die Woche.
    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Das ist interessant fuer mich.


    Ich mit meinen schleppenden Anfaengen hab mich nicht getraut, die ersten Seiten einzustellen, ich hatte Angst, damit schrecke ich ab. Aber Dein Argument leuchtet mir sehr ein.


    Schleppender Anfang? Ich muß ein anderes Buch gelesen haben... :grin Charlie, mal ernsthaft, was hätte denn noch alles im Anfang drin sein müssen, damit der Anfang nicht schleppend ist? :wow

  • Och!
    Das bekomme ich hier nicht. Hoffentlich ist es Weihnachten noch zu finden.


    "Die Offenbarung" lohnt sich! Ich finde, seit "Schlafes Bruder" ist es der beste Schneider.


    Ich habe immer das Gefuehl, meine Anfaenge seien zu langsam, ich kaeme nicht in die Puschen, fuehre Figuren zu lange und zu ausfuehrlich ein. Weshalb ich mich ein bisschen grusele, wenn ich irgendwo (fuer den Lizenzverkauf zum Beispiel) einen Anfang vorstellen muss.
    Aber ich kann voellig verstehen, dass die meisten Leser gerade den als Pruefkriterium benutzen.
    Ich gehoere uebrigens ... - ich weiss jetzt gar nicht, ob ich das gestehen sollte - zu den bizarr veranlagten Menschen, die beim Buecherkauf aufs Ende schauen.


    Habt einen schoenen Tag - den November haben wir bald geknackt!
    Alles Liebe von Charlie

  • Manchmal reichen mir die ersten fünf Sätze, um zu entscheiden, ob ich ein Buch kaufen will oder nicht. Ich denke, das liegt daran, daß mir Sprache sehr wichtig ist. Frei nach dem Motto, wenn die Sprache gut ist, kann der Inhalt gar nicht mehr schlecht sein (bewährt sich leider nicht immer, aber meistens).

  • Pelican,
    mir geht's ganz genauso. Was mich dazu bringen wird, mir hier noch mehr durch Deine Rezensionen empfehlen zu lassen, noch mehr Buecher zu kaufen und dem Bankrott noch naeher zu rutschen. Aber mit Buechern bankrott zu sein, ist doch das schlechteste nicht ...


    Ich habe schon vielen Buechern um ihrer Sprache wegen manche dramaturgische Schwaeche verziehen - ja, um ehrlich zu sein, ich habe sie haeufig nicht einmal bemerkt.


    Umgekehrt geht es mir hingegen nie so.
    Selbst beim spannendsten Thriller - erscheint die Sprache mir nicht mit Sorgfalt und Eigensinn behandelt (sie braucht nicht "meine bevorzugte Sprache" zu sein - ich bin ja so'n Knaeckebrotfan, der auf Hemingway steht ...), verliere ich an dem Buch das Interesse.


    Alles Liebe von Charlie

  • Dann singe ich das Loblied mal weiter ... neugierig geworden durch die vielen positiven Stimmen hier, habe ich das Buch direkt auf meine Weihnachtswunschliste gesetzt.


    Ich finde übrigens auch nicht, dass der Start zu langsam ist. Man muss sich als Leser ja auch erstmal in die Situation einfinden. Aber falls das langsam ist, bin ich erst recht gespannt, wie es weiter geht.

  • Das erleichtert mich sehr - danke!


    Ich bin eigentlich seit Schulaufsatzzeiten (grauslig lang ist's her ...) fuer meine langsamen Anfaenge beruechtigt.
    Weshalb ich meinen drei historischen Romanen allen schnelle Prologe voranstellen wollte.
    Sozusagen als Versprechen: Autor kommt'n bisschen langsam aus dem Loch, aber es passiert noch was ...


    (Im Leben bin ich uebrigens nicht anders: bin Hobby-Marathonlaeufer. Bei Kurzstrecken hab ich regelmaessig erst aus dem Startblock gefunden, wenn der Sieger die Arme hochriss.)


    Als Leser bin ich im Grunde Deiner Ansicht, Buechersally: ich moechte eine Situation schon kennen und mich dort einrichten. Die Autoren aber, die beides koennen, den Leser mitten hineinwerfen UND ihn sich heimisch fuehlen lassen - wie beispielsweise Titus Mueller -, die haben meine Bewunderung. Bei Titus steht sofort eine Welt da, und ich kann darin losspazieren.


    Ich freu mich unbaendig, dass das fuer Euch in Ordnung scheint mit dem Prolog. Am Ende mochte ich diese Struktur sehr gern. Der Roman hatte eine Art Verpackung.


    Alles Liebe von Charlie

  • Eigentlich gab es nur einen Punkt im ersten Drittel, bei dem ich zunächst ein bißchen geschluckt habe. Ich spoiler mal:


  • Wie scharf beobachtet!
    Ueber so genaues Lesen kann man sich nur freuen.


    Genau diesen Punkt hat auch mein testlesender Kollege (ein Koenner!) bemaengelt.
    Ich hab's dann ein bisschen laenger gemacht.


    Im Lektorat kam die Kritik noch einmal von der sehr aufmerksamen Lektorin. Ich hab mir noch einen Satz abgerungen.


    Dass Du's jetzt auch wieder ansprichst, zeigt:
    a) ich haette noch deutlich laenger/klarer/glaubwuerdiger werden muessen an der Stelle und
    b) Leser sind toll.


    Alles Liebe von Charlie