Kurzbeschreibung
Vor einer kleinen amerikanischen Insel wird 1954 ein Mann tot geborgen. Angeklagt wird ein Fischer japanischer Abstammung, für den das nationale Trauma von Pearl Harbor beinahe zum Verhängnis wird. Parallel erzählt David Guterson in seinem Weltbestseller von Liebe und Jugend und von einer Freundschaft, die in Verrat und Gewalt mündet - sinnlich, mitreißend und wahrhaftig.
Ulrich Matthes hat mit dieser Lesung sein Meisterstück abgeliefert: Den Mordprozess inszeniert er mit virtuoser Vielstimmigkeit und beherrscht die Balance zwischen Provinzdrama und packendem Thriller. Die Liebesgeschichte erzählt er ohne Kitsch und Pathos mit großem Respekt und aufrichtiger Anteilnahme.
Über den Autor
David Guterson wurde am 4. Mai 1956 in Seattle geboren, hinein in jenen Landstrich des pazifischen Nordwestens der inzwischen zum atmosphärisch prägenden Bestandteil seiner Geschichten geworden ist. Für seinen persönlichen und schriftstellerischen Werdegang hat sich Guterson den väterlichen Rat zu Herzen genommen, einen Beruf zu wählen, den er liebt und den er als positiven Beitrag in der Welt versteht. Nach dem Studium in Creative Writing unter Charles Johnson unterrichtete Guterson Englisch an einer örtlichen High School. Nebenbei schrieb er als freier Journalist unter anderem für das Harper's Magazine und Sports Illustrated. 1989 erschien sein erster Erzählband »Das Land vor uns, das Land hinter uns«. Der endgültige Durchbruch kam 1995 mit dem sensationellen Erfolg des Romans »Schnee der auf Zedern fällt«, für den Guterson den Pen/Faulkner Award erhielt. In seinen Büchern widmet er sich mit einem unverwechselbar lyrischen Erzählstil und mit psychologischer Treffsicherheit den großen, moralischen menschlichen Fragen. Die magische Natur des amerikanischen Nordwestens dient den eindringlich beschriebenen Charakteren dabei oftmals als emotionaler Rückzugsort. Nach einer fünfjährigen Schaffenspause erscheint nun sein lang erwarteter dritter Roman »Unsere Liebe Frau vom Wald« in der deutschen Übersetzung. David Guterson lebt mit seiner Frau und den gemeinsamen vier Kindern auf Bainbridge Island in der Nähe von Seattle.
Meine Meinung:
Am Anfang ging mir die verschnupft nasale Sprechweise von Ulrich Matthes unheimlich auf den Geist und ich war mehrmals kurz davor es auszustellen, weil mich auch die Geschichte nicht wirklich packte. Glücklicherweise hört Matthes je weiter er kommt immer mehr auf durch die Nase zu sprechen und redet vernünftig und betont. Auch die Geschichte wird spannender und tragischer zum Ende hin, so daß es dann doch noch ein schönes Hörerlebnis wurde. Ein weiteres Hörbuch mit der Stimme von Ulrich Matthes müßte mich jedoch inhaltlich schon sehr reizen, um es mir zu kaufen.