7. Fall von Schwester Fidelma
[Serienübersicht]
OT: „The Monk Who Vanished“
Klappentext:
Irland im 7. Jahrhundert: Die Reliquien des heiligen Ailbe, für das Königreich Muman von staatstragender Bedeutung, sind aus dem Kloster Imleach verschwunden. Auf den jungen König wird ein Attentat verübt. Schwester Fidelma und Bruder Eadulf kommen einer Gruppe von Verschwörern auf die Spur, die vor nichts, nicht einmal Mord zurückschreckt.
Eigene Meinung:
Zeitlich folgt auch das siebente Abenteuer wieder prompt auf das nächste – ohne das Fidelma und Eadulf einmal eine Verschnaufpause gegönnt würde. Während bei vielen anderen Krimireihen zwischen den einzelnen Fällen oft mehrere Monate Abstand liegen, ist das nun schon der dritte große Fall, den Schwester Fidelma mit der Hilfe des angelsächsischen Mönchs im Jahre 666 zu lösen hat. Diese rasante Abfolge bringt auch einen gewissen „Ermüdungseffekt“ mit sich.
Tremayne hat leider eine etwas unschöne Tendenz, dass er seinen Lesern nicht zutraut, dass sich diese auch Fakten aus der Zeit merken. So haben wir einerseits über die ganze Reihe verteilt immer wieder erklärtes Wissen, was langsam etwas nervt. Mittlerweile dürfte auch der am langsamsten verstehende Leser geschnallt haben, dass in Irland die Bücher in Taschen aufgehängt wurden. Nur ein kleines Beispiel, aber aufgrund der großen Häufung leider bald relativ nervig.
Erschwerend kommt hinzu, dass dieses Phänomen leider nicht nur in der Serie zu sehen ist, sondern auch im Einzelband für sich, wo es zu einigen unnötigen Wiederholungen kommt.
Ein weiterer dadurch erzeugter Aspekt ist die Entwicklung der handelnden Figuren, die in einer so kurzen Zeit auch nicht glaubhaft vermittelbar wäre. Dadurch wird aber auch ein spannender Aspekt aufgegeben und für mein Verständnis recht lieblos in einen Epilog hineingepfercht.
Der historische Hintergrund ist recht anschaulich dargestellt, wenn man auch aufgrund der vielen irischen Personen- und Ortsnamen leicht die Details aus den Augen verlieren kann, so ist der Grundüberblick immer erkennbar. Sehr erfreulich ist dabei, dass nunmehr vor allem wieder die Unterschiede zwischen der irischen und römischen Glaubenstradition im Vordergrund stehen und dabei das Thema Zölibat – auf dem Tremayne mehrere Bände hindurch beharrlich hingewiesen hatte – nur mehr am Rande gestreift wird. Dabei werden sehr interessante Themen behandelt, die gut in die Handlung eingebaut sind.
Der Kriminalfall ist im gewohnten Schema und Niveau präsentiert. Fidelma als Ermittlerin, um ihren Bruder vor Gericht zu verteidigen, die am Ende in der Gerichtsverhandlung ihre Schlussfolgerungen erklärt.
Wenn mir dieser Band auch nicht so gut gefallen hat wie seine beiden direkten Vorgänger, war es dennoch wieder ein historischer Krimi, der mich gut unterhalten hat. Ich vergebe 8 Punkte.