Robert Hasz - Für alle Ewigkeit

  • Titel: Für alle Ewigkeit
    Originaltitel: Vegvar
    Autor: Robert Hasz
    Verlag: Klett-Cotta
    Erschienen: Februar 2006
    Seitenzahl: 288
    ISBN-10: 3608937315
    ISBN-13: 978-3608937312
    Preis: 19.50 EUR


    Robert Hasz, der Autor dieses Buches, wurde 1964 in Voivodina im ehemaligen Jugoslawien geboren. 1991 floh er nach Ungarn. Heute lebt er in Szeged.


    Leutnant Livius hat noch zwei Wochen Militärdienst abzuleisten und wird für diese Zeit in eine einsame Garnison geschickt. Dort angekommen erfährt er, dass sein Militärdienst auf unbestimmte Zeit verlängert wurde. Und auch in der Garnison ist nichts so wie es in einer Garnison sein sollte. Die militärische Disziplin scheint abgeschafft, niemand kennt den Feind und niemand weiß was diese Garnison eigentlich sichert. Unerklärlich auch das opulente Essen und eine versteckte Tür. Die wildesten Gerüchte schwirren herum. Ist diese Garnison ein Versuchsfeld für Außerirdische oder ein Experiment irgendeines Geheimbundes.


    Hasz hat ein Buch geschrieben, dass während einiger Lesemomente durchaus an Kafka erinnert, trotzdem ist es ein durch und durch eigenständiges Buch und eben kein Kafka-Abklatsch. Es ist ein rätselhaftes Buch das nicht zuletzt durch seine unterschwellige Spannung lebt. Manchmal verschwimmen traumhafte Erinnerungen mit der Wirklichkeit oder ist es vielleicht genau umgekehrt? Ist die Zeit der Erinnerung vielleicht das „Jetzt“ und das vermeintliche jetzige Erleben nur Einbildung? Erstaunlich, wie Hasz die Geschichte zu einem durchaus plausiblen Ende hinführt, wie er die Suppe bis zum letzten Rest auslöffelt, die er sich und den Lesern auf den Leseteller geschaufelt hat. Ein wirklich faszinierendes Buch, sehr engagiert erzählt und merkt schon, dass für Hasz offensichtlich die politische Situation im ehemaligen Jugoslawien immer ein klein wenig seine Schreibhand geführt hat, auch wenn das Land, in welchem die Geschichte spielt, zu keiner Zeit konkret bezeichnet wird. Der Schluss ist durchaus überraschend, ohne dabei jedoch so zu wirken, als sei er lediglich auf die Schnelle auf Kosten der Logik zusammen gezimmert worden.


    Hasz schafft es, zwei Handlungsstränge so zu verbinden, dass sie zwar unabhängig von einander sind, aber wohl ohne den jeweilig anderen nicht „lebensfähig“ werden. Die Zahnräder der beiden Handlungsstränge greifen unmerklich ineinander, und der Leser merkt von diesem Ineinandergreifen eigentlich erst am Schluss des Buches etwas.


    Mir hat dieses Buch ausgezeichnet gefallen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.