Kurzbeschreibung
Das Leben macht wirklich keinen Spaß, findet Doria. Jedenfalls nicht, wenn man 15 ist, in einer tristen Pariser Vorstadtsiedlung wohnt und sich der Vater gerade in die marokkanische Heimat verdünnisiert hat. Doch neben nervigen Sitzungen bei der Schulpsychologin und dem täglichen Kampf um einen Kredit bei Aziz, dem Lebensmittelhändler, gibt es auch Lichtblicke: Dorias bester Freund Hamoudi, der endlich mit dem Dealen aufhört, oder der Streber Nabil, der doch kein Vollidiot ist …
Autorin
Faiza Guene, 1975 in Frankreich geborene Tochter einer algerischen Einwandereefamilie, studiert Soziologie in Paris und hat bereits mehrere Kurzfilme gedreht.
meine Meinung
Doria ist eine herrliche Göre der Pariser Vorstädte, die schnoddrig und unverkrampft ihren Alltag schildert. Allerdings keine dieser aufgebrezelten Tussis in bonbonfarbenen Paillettentops, im Gegenteil, nachdem ihr Vater sich nach Marokko verdrückt hat, um dort endlich mit irgendeinem Bauernmädchen den langersehnten Sohn zu zeugen, unterstützt sie ihre Mutter, die auch nach bald 20 Jahren noch nicht so richtig in Frankreich angekommen ist, wo sie nur kann, trägt klaglos grenzwertige Klamotten vom Emmaus und hofft, dass sie wenigstens den Fernseher behalten können.
Und hier setzt auch meine Kritik an: Doria ist irgendwie zu gut um wahr zu sein, das Ende strotzt nur so vor Happyends, die alle ein bisschen dick aufgetragen wirken.
Nun bin ich keine intime Kennerin der Pariser Vorstädte und dort eigentlich immer nur gewesen, wenn wir auf der Suche nach dem kürzesten Weg durch Paris in einer dieser furchtbaren Siedlungen mit den exzentrischen Hochhäusern gestrandet sind. Aber ich hatte nicht den Eindruck, dass sich dort viel ändern wird, nur weil ein Teenager an das Gute glaubt. Doch vielleicht ist das ja auch das schöne an diesem Buch: irgendwie märchenhaft.