Ein Gespür für Mord: Alex Winter

  • Klappentext:
    Auf einer abgelegenen Farm im Westen Australiens verschwindet ein Pilot spurlos. Seine Kleider, die man am Ufer eines düsteren Teichs nahe der Farm entdeckt, sind der einzige Hinweis. Ist er ertrunken? Oder war es Mord?
    Detective Daryl Simmons steht vor einem Rätsel. Nur mit Hilfe des besonderen Wissens, das er einem Aborigine-Lehrmeister verdankt, kann er schließlich Licht in das Dunkel dieses Falles bringen...


    Daryl Simmons löst seine Fälle auf unkoventionelle Art und Weise und stößt damit bei seinem Vorgesetzten nicht immer auf Zustimmung. Aber letztendlich gibt ihm das Ergebnis seiner Untersuchungen Recht.
    Alex Winter hat mit diesem Detective einen sympathischen Helden geschaffen, der auch gegen Dämonen aus seiner Vergangenheit kämpfen muss, denn es ist ihm nie gelungen den Mörder seiner Verlobten zu finden.
    Aufgewachsen bei den australischen Ur-Einwohnern hat er eine ganz andere Sichtweise auf das Leben.
    Gerade der erste Fall "Ein Gespür für Mord" gibt einen interessanten Einblick in die Kultur der Aborigines.


    Ein spannendes Buch und absolut empfehlenswert für Australien-Fans.

  • Es handelt sich um einen sehr gut geschriebenen Kriminalroman mit viel Spannung und gut aufrechterhaltenem Spannungsbogen. Es werden viele Beschreibungen der Landschaft, Personen und Ereignisse eingeflochten, ohne dass es langweilig wird. Ferner erhält der Leser Einblick in Riten der Aborigines. Es werden mehrere Verdächtige ins Visier genommen, aber der Mord erst zum Ende hin logisch und nachvollziehbar gelöst.


    Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.
    Das Cover passt gut zum Buch.


    Mir hat "Ein Gespür für Mord" sehr gut gefallen und ich kann das eBook guten Gewissens weiterempfehlen.

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Daryl Simmons ist gerne Polizist, aber nicht in der Stadt, er wäre lieber wieder Buschpolizist – und da ihn sein Vorgesetzter nicht versetzen will, reicht er seine Kündigung ein. Doch so leicht wird es ihm nicht gemacht, sein Chef schickt ihn erst einmal in Urlaub auf die Farm eines Freundes – und wenn er schon einmal da ist, soll er auch gleich den Fall des verschwundenen Vorarbeiters lösen. Daryl heuert undercover als Stockman (australischer Cowboy) an und setzt seine ganz eigenen Ermittlungsmethoden ein.


    Nach dem ich vor einiger Zeit einen späteren Band der Reihe um Daryl Simmons gelesen hatte, wurde es nun Zeit, den ersten Band zu lesen. Was mich an den Romanen so fasziniert ist, dass uns der Autor wirklich mit nach Australien nimmt. Alex Winter kennt das Land, seine Bewohner, die Kulturen gut und er vermittelt beim Erzählen auf jeder Seite Australienflair. Sehr gut gefällt mir dabei, dass die Kultur der Aborigines nicht zu kurz kommt, Daryl ist mit diesen aufgewachsen und wurde in einen der Stämme aufgenommen, so kennt er deren Kultur sehr gut und hat eine besondere Beziehung zu ihnen – und das ist für seine Ermittlungsarbeit immer wieder wichtig.


    Alex Winter hat einen bildhaften Erzählstil und dadurch bringt er dem Leser neben dem Land auch die Charaktere nahe. Wie es sich für das Outback gehört, sind da richtige Typen dabei, sie werden nicht unbedingt tiefgehend gezeichnet, aber Alex Winters Beschreibungen lassen sie vor dem inneren Auge erstehen. Daryl lernt der Leser sehr gut kennen, wir erleben das Geschehen aus seiner Perspektive, versetzen uns in ihn hinein und fühlen mit ihm.


    Der Fall lädt zwar zum Miträtseln ein, doch der Autor macht es dem Leser nicht leicht, Daryl hat öfter einen Wissensvorsprung, erfährt Dinge, die dem Leser vorerst vorenthalten werden, da fühle ich mich öfter an klassische Kriminalromane erinnert. Dennoch springt der Täter am Ende nicht plötzlich aus der Kiste, die Auflösung ist logisch und nachvollziehbar.


    Zum Schluss wird schon der nächste Fall, und damit das nächste Buch, vorbereitet, sehr gelungen, wie ich finde, denn man hat sofort Lust, weiter zu lesen. Ich freue mich darauf, weitere Bände zu lesen, bisher sind insgesamt fünf erschienen.


    An mir haben Alex Winter und Daryl Simmons einen Fan gefunden, ich kann die Romanreihe nur empfehlen, wer Kriminalromane mag, wer sich für Australien interessiert oder wer einfach intelligent und spannend unterhalten werden möchte, ist hier richtig.

  • Buchmeinung zu Alex Winter – Ein Gespür für Mord
    „Ein Gespür für Mord“ ist ein Kriminalroman von Alex Winter, der 2005 im Knaur Verlag erschienen ist. Das e-book erschien 2013 bei bookshouse.


    Klappentext:


    Als Daryl an die Uferböschung trat, fuhr ihm ein eisiger Schauder über den Rücken. Der Pigeon Pool strahlte etwas Unheimliches, fast Bedrohliches aus. Seine dunkle, olivgrüne Oberfläche lag absolut glatt vor ihm. Kein Sonnenstrahl schien hindurchzudringen.


    Auf einer abgelegenen Rinderfarm im Westen Australiens verschwindet ein Pilot spurlos. Seine Kleider, die man am Ufer eines düsteren Teichs nahe der Farm entdeckt, sind der einzige Hinweis. Ist er ertrunken? Wurde er Opfer des großen, einäugigen Krokodils, das in dem Billabong Gewässer lebt? Oder war es Mord?


    Detective Daryl Simmons steht vor einem Rätsel. Nur mithilfe des besonderen Wissens, das er einem Aborigine-Lehrmeister verdankt, kann er schließlich Licht in das Dunkel dieses Falles bringen …



    Meine Meinung:
    Als Fan der Ethno-Krimis von Tony Hillerman wurde mein Interesse an diesem Krimi durch den Klappentext geweckt. Ein Krimi, bei dem die Kultur der australischen Ureinwohner eine wesentliche Rolle spielen soll – das musste ich mir mal ansehen. Erste Überraschung: Der Autor ist ein Schweizer, der aber einige Jahre in Australien gelebt hat. Und tatsächlich bringt das Wissen über die Kultur und das Verhalten der Ureinwohner den Polizisten Daryl Simmons auf die richtige Spur. Daryl Simmons ist ein Weißer, der am Rande eines Reservats aufgewachsen ist. Sein Interesse an der Kultur der Aborigines führte dazu, dass er die Initiierungsrituale eines Stammes durchlaufen hat. Er ist ein Naturbursche, der in der Stadt nicht zurecht kommt. Sein Vorgesetzter schickt ihn auf eine Undercovermission ins Outback. Als Hubschrauberpilot getarnt soll er auf einer Rinderfarm ermitteln.
    Ich habe Daryl Simmons von Anfang an in mein Herz geschlossen. Er ist nicht unbedingt nett, aber er strahlt eine unglaubliche Ruhe und Gelassenheit aus. Er hat es nicht eilig, denn insbesondere das Verständnis von Zeit unterscheidet sich gewaltig. Dazu ist er ein aufmerksamer Beobachter und kann viele Personen überzeugen, ihr Wissen mit ihm zu teilen. So nebenbei erfährt man ähnlich zu Hillerman einiges über Stammesrituale. Auch das Ende des Romans passt vortrefflich zu Australien. Aber ganz sicher ist Daryl Simmons kein pflegeleichter Untergebener. Trotzdem scheint sein Chef seine Qualitäten zu schätzen und er hofft sicherlich, dass er Daryl nach seinen Wünschen formen kann.
    Die Krimihandlung selber kommt nur langsam in Schwung. Es bleibt viel Zeit, das Leben auf einer Farm im Outback zu beschreiben. Dabei wirken die als Saisonarbeiter verdingten Aborigines wie traurige Gestalten. Ähnlich wie bei den Indianern ist es auch in Australien nicht gelungen, die Eingeborenen angemessen zu integrieren.
    Fazit:
    Daryl Simmons ist eine Entdeckung gewesen. Sicherlich sind die Möglichkeiten noch nicht ausgereizt. Wer ruhige Krimis mag, ist hier richtig. Und Informationen über die Kultur der Aborigines gibt es kostenlos dazu.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone