Über die Autorin
Andrea Voß machte nach dem Studium ihren Weg vom Fernsehen zum Theater. Heute lebt sie in Köln.
Kurzbeschreibung
Die Liebe ist ein Leiden, die Schwärmerei eine glückbringende Kunst.
Für Perdita Kellermann enden Liebesgeschichten stets fatal - im Kino, in Romanen, im wirklichen Leben erst recht. So kann es nicht weitergehen. Perdita begibt sich in die Hände eines imaginären Therapeuten. Ziel: Genesung durch Herstellung äußerer wie innerer Ereignislosigkeit. Zu diesem Zweck verzichtet Perdita auf Liebe, Filme und Bücher und übt sich in der Kunst der Schwärmerei - gefahrlos, aus der Ferne, ohne aufwühlenden Kontakt. So weit die Theorie ...
Meine Meinung
Angefangen hat alles mit diesem seltsamen Buchtitel. Wenn ein Buch schon sooo einen schrägen Titel hat, dann hänge ich ja schon so gut wie am . Aber gut. Kann das Buch halten, was der Titel verspricht?
Die Geschichte ist einigermaßen wunderlich. Perdita Kellermann ist eine junge Frau, die beim Fernsehen arbeitet. Doch aufgrund einer (mehr oder weniger ) selbst diagnostizierten Reizüberflutung beschließt sie, ihr Leben weniger aufregend zu gestalten: Ein anderer, weniger aufregender Job muß her, keine Bücher mehr, keine Filme mehr.... keine Liebe mehr. Zumindest ist das der Plan. Aber wie das so oft mit Plänen ist, geht nicht alles so auf, wie Perdita, die Frau mit dem Namen, der mindestens so eigenartig ist wie sie selbst, sich das erhofft. Das Leben ist nun mal nicht wirklich planbar.
Und so erleben wir mit, was Perdita in ihrer selbstgewählten Zeit der Askese so widerfährt. Wir lernen Alf kennen und Rainer und Rotraut, die Frau mit dem gewissen Zuviel an Rüschen. Wir erleben Marilène und machen Bekanntschaft mit dem kleinen Carli. Wir machen uns mit Osman und Schnitzel vertraut und wir erfahren peu à peu, was all diese Personen in Perditas Leben zu suchen haben.
Seid gewarnt: Das Buch ist versponnen. Die Handlung mindestens ebenso verschroben wie die einzelnen Protagonisten. Es werden mindestens ebensoviele Fragen beantwortet wie offen bleiben. Es ist ein durch und durch eigenartiges Buch - und es hat mir dennoch soviel Spaß bereitet, daß ich es innerhalb weniger Stunden aufgeschnupft hatte. Es ist ein Buch der Irrungen und Wirrungen und mehr als einmal fragt man sich, wie das alles bloß enden soll. Nun, irgendwie findet sich am Ende alles zusammen. Aber wie es bis dahin kommt - das müßt ihr schon selbst rausfinden.
Wem also mal wieder der Sinn nach schräger, größtenteils amüsanter, aber umso liebenswerterer Unterhaltung steht, der möge zu diesem Buch greifen.
Die anderen sollen sich halt irgendwas anderes aus dem SUB ziehen.