30 Days of Night
Inhalt:
Hungrige Vampire fallen über das Örtchen Barrow/Alaska ein und nutzen die 30 Tage der finsteren Polarnacht, um ihrem Wellnessurlaub zu frönen. Fast die gesamte Ortsbevölkerung geht dabei drauf. Teilweise schneller, als sie "Piep" sagen können.
Rezension:
Das Örtchen Barrow dämmert unter der Polarnacht trübe dahin, die Bewohner sind mürrisch. Denn 30 Tage Finsternis schlagen auf das Gemüt. Sheriff Oleson, der schmucke Held des Films, ahnt bereits Unheil, als eine Horde Schlittenhunde grausam gemeuchelt wird. Noch dazu findet man unweit des Örtchens einen ganzen Haufen verbrannter Handys und ähnlicher Utensilien, die einen Kontakt zur Außenwelt ermöglichen. Den Bewohnern wird es unwohl zumute: 30 Tage von aller Welt abgeschnitten in der eisigen Finsternis - ohne die Möglichkeit, Hilfe zu rufen. Man ahnt bereits, wer hier fleißig dabei ist, die Umstände für sich zu optimieren.
Stella, das obligatorische Blondchen des Films und pferdeschnäuzige Nervensäge, wäre gerne dem Graus der Polarnacht entflohen, doch es kommt alles anders. Statt in Anchorage Zuflucht zu suchen, sitzt sie zusammen mit einem weiteren Häufchen Leute bedrückt im düsteren Barrow fest. Nicht ahnend, was sich da in der Nacht formiert und schon ob des Festschmauses die Finger leckt.
Natürlich darf auch hier der rumorakelnde Fremde nicht fehlen, welcher alsbald potthässlich wie eine Kröte ins Dorf schneit und nichts besseres zu tun hat, als fleißig zu randalieren und zu orakeln. "The cold is not the weather, it’s death approaching" schwafelt er daher und guckt bedeutungsschwanger. Einigen Bewohnern wird es ob dieser Prophezeiungen tatsächlich mulmig, die anderen winken genervt ab. Doch man ahnt es: Flugs vergeht auch dem letzten Zweifler das Grinsen. Denn alsbald fällt eine Horde mordsmäßig hungriger Vampire über das Örtchen her und kennt kein Erbarmen. Besinnungslos wird gemetzelt, fröhlich die Kehlen rausgerissen und mit viel Freude gefleddert was das Zeug hält. So sieht also vampirischer Wellnessurlaub aus. Einen Monat lang Entspannung pur und stets ein voller Magen. Bei soviel Freude bekommen die Sauger kaum noch den Mund zu - was wohl am üppigen Haifischgebiss liegen mag. Ein bisschen weniger Gefauche und Geknurre hätte es hier allerdings auch getan.
Natürlich finden das Ganze der Sheriff und das Blondchen mit der Pferdeschnute gar nicht lustig. Und so versuchen sie - gemeinsam mit einem übrig gebliebenen Menschenhäuflein - erfolgreich oder auch weniger erfolgreich, den vampirischen Gierschnäuzchen zu entkommen. Was natürlich schwierig ist. Denn die Blutsauger sind hochmotiviert und nicht auf den Fangzahn gefallen. Gemeine Tricks, um auch noch die restlichen Appetithäppchen zu ergattern, werden ebenso angewandt wie...naja...eben rohe Gewalt.
Ein Happy End gibt es auch nicht wirklich. Dafür viel Tragik vor dem berückend schönen arktischen Sonnenaufgang. Und auch andere Begebenheit am Ende des Films dürften den normalsterblichen Zuschauern nicht gefallen. Wird dem vampirischen Grausen doch nicht wirklich der Garaus gemacht. Ausgemachte Menschenfreunde werden also eher schimpfend das Kino verlassen.
Fazit: Spannend, blutig, orgiastisch! Allerdings ist es - wie schon die Altersfeigabe von 18 erahnen lässt - nichts für empfindsame Seelchen. Diverse Axt- und Shreddermassaker sei "Dank". Positiv in erfrischendem Sinne fallen ebenso die Vampire auf. Diesmal sind es echte Raubtiere zum fürchten.