Norman Mailer gestorben

  • Der amerikanische Bestsellerautor Norman Mailer ist mit 84 Jahren gestorben. Der zweifache Pulitzer-Preisträger erlag in einem New Yorker Spital einem Nierenversagen.
    Mailer galt als einer der innovativsten und vielseitigsten Schriftsteller Amerikas. Mit seinen oft provokanten Romanen löste er immer wieder auch Kritik und Widerspruch aus.


    Der 1923 als Sohn jüdischer Einwanderer geborene Mailer war schon mit seinem Erstlingsroman "Die Nackten und die Toten" weltberühmt geworden. In Deutschland erschien zuletzt sein Buch "Das Schloss im Wald", in dem er die Wurzeln des Bösen in der Natur von Adolf Hitler zu ergründen versuchte.




    Okay Nikana....das wäre dann der Link dazu.
    http://de.bluewin.ch/news/inde…ltur/news/20071110:brd024

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

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  • Ich bin sowas von überrascht, dass der "erst" jetzt gestorben ist, ich dachte, der sei schon längst nicht mehr unter uns.... bei dem Lebenswandel, den er, zumindest in früheren Jahren vorgelegt hat :rolleyes

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  • Joan, so ging es mir schon zehn Jahren, als ich in New York zu einer Lesung mit ihm ging. Da saß ich in der dritten Reihe und staunte, dass der Mann tatsächlich noch lebte, hatte er doch schon vor vier Jahrzehnten im Bücherschrank meiner Eltern gestanden. Übrigens eine charismatische Persönlichkeit, um es einmal vorsichtig auszudrücken.

  • Rita


    Ja, charismatisch ist sicher eine gute Be- und Umschreibung von Mailer :grin


    Vor einigen Jahren habe ich mal das unten aufgeführte Buch gelesen...von einer seiner Ehefrauen. Ich weiss jetzt nicht mehr ob es die 1. 2. 3. 4. 5. oder 6. war. :gruebel


    Diesen Büchern von Ex-Ehefrauen/Ehemännern stehe ich eher skeptisch gegenüber....manchmal dienen sie halt als Abrechnung oder zur Bewältigung von Enttäuschung und Frust, und nicht zuletzt auch, um finanziell wenigstens noch einiges an den berühmten Namen ihrer Verflossenen zu verdienen.
    Wenn aber nur schon die Hälfte wahr ist von dem was Mrs. Mailer uns zu erzählen weiss über den Norman, dann ist das allerdings auch schon recht happig. Der hat nun zu jener Zeit 50er/60er Jahre kaum etwas ausgelassen. Wilde Partys, Alkoholexzesse, Drogenmissbrauch.....und irgendwann hat er dann während eines Horrortrips seine Frau fast umgebracht....Er landete deswegen für einige Zeit im Gefängnis.


    *********************


    DIE LETZTE PARY
    Mein Leben mit Norman Mailer
    Adele Mailer


    Kurzbeschreibung
    Von 1951 bis 1962 war Adele Mailer mit dem erfolgreichen amerikanischen Schriftsteller Norman Mailer verheiratet. Durch ihn lernte sie die Künstlerszene New Yorks der 50er und 60er Jahre kennen. Doch die Traum-Ehe wird zum Alptraum: kein Abend ohne Partys, Alkohol und Drogen! Die Beziehung zerbricht. Adele Mailer erzählt die Geschichte dieser Ehe und die Geschichte eines berühmten Mannes auf der Suche nach sich selbst.

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  • :-(


    Vor Jahren habe ich, auf Empfehlung des Deutschlehrers, "Die Nackten und die Toten" gelesen. Hat mich damals sehr beeindruckt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Keinkomma, nun, der Zuschauerbereich war bereits erfüllt von ihm, bevor er zu sehen war. Es war wie ein Sturm, den man herannahen spürt, bevor er auftrifft. Als er von hinten an uns vorbeischritt, raunten die Zuschauer, reckten den Hals, und da kam der erstaunlich kleine, zornige alte Mann und stellte sich ans Rednerpult und blickte uns wortlos an. Seine intensiv blauen Augen nahmen uns gefangen, und wir setzten uns automatisch aufrecht. Ich erfuhr erst hinterher von seinem wilden Privatleben, aber ich glaube, das war es, was vielen um mich herum durch den Kopf schoss, als er vor uns stand. Er stellte damals "A gospel according to the Son" ("Das Jesus-Evangelium") vor, das zwar provokant war, aber nicht gerade für den Sturm der Entrüstung oder Begeisterung sorgte, den er sich vielleicht erhofft hatte. Immerhin machten ihn die Unterhaltszahlungen an seine Ex-Frauen arm, und deshalb war er, so ging das Gerücht, regelrecht dazu gezwungen zu schreiben. Damals lebte er in einem sehr bescheidenen kleinen Brownstone in Brooklyn. Diskussion duldete er während oder nach der Lesung nicht, und ich hatte das Gefühl, er missbilligte auch jeden Gedanken über ihn und sein Privatleben, und er schien froh zu sein, als er wieder gehen konnte.


    Ganz ehrlich - das Buch hat mich damals nicht groß vom Hocker gerissen. Ich werde nun auch keine Rezension dazu verfassen, weil ich es dafür noch einmal lesen müsste. Das wäre einmal zuviel. Gleichwohl hat mich "Die Nackten und die Toten" schon als Heranwachsende tief beeindruckt.