'Die Kaufmannstochter' - Seiten 231 - 340

  • Viel geschieht in diesem Abschnitt, Aufstände usw. Aber auch viel passiert mit Bertram, Gutta und Ludovik. Irmela taucht wieder mal auf. Sie spielt also doch eine große Rolle in dieser Geschichte. So ist sie doch letztendlich Auslöser dafür, dass Gutta Bertram mit Ludovik betrügt. Das Gerede ist groß, ist Gutta doch Kalt wie ein Fisch. Irgendwie entzweien sich Gutta und Bertram immer mehr. Haben gar keine gemeinsame Basis. Alle Hoffnung von Bertram, dass sich das noch mal gibt, scheint vergebens.


    Wurde Ludovik das von irgendwann aberkannt? Anfangs hieß er immer Ludvoik von Stetten, später wird nur noch von Ludovik stetten geschrieben.


    Bertram verfolgt noch immer sein Ziel, Macht und Ruhm zu erlangen und dafür scheint ihm jedes Mittel recht. Sehr sympathisch macht ihn das nicht, aber irgendwie kann ich ihn auch verstehen. Gutta bleibt irgendwie verschwommen, so richtig weiß ich nicht, was in ihr vorgeht. Ludovik aber ist ein gefährlicher Mann. Er gönnt Bertram nichts, ist neidisch.


    Aber wie bei allen Büchern von Ines Thorn macht das Lesen viel Spaß, ich fiebere mit und freue mich auf den letzten Abschnitt. Auch wenn das Lesevergnügen dann schon wieder vorbei ist.

  • Jesses, Ludovik und Gutta und ausgerechnet bei ihm taut sie auf :-(
    Damit hätte ich nun gar nicht gerechnet. Auch nicht mit Irmelins Tod auf dem Richtplatz. Ob Bertram wirklich der Vater ihres Kindes war? Ich vermute eher, dass es Ludoviks Kind war.


    Bertram muss zwangsweise nach Rom, erlebt dort die Plünderung mit und reist anschließend über Florenz zurück, nicht ohne natürlich auch dort Geschäfte gemacht zu haben.


    Zurück in Frankfurt steigert er zwar Rum und Reichtum, ist aber nur der Schwiegersohn, der Kaufmann etc. aber kaum einer kennt oder nennt ihn beim Namen. Er hat sich noch immer "keinen Namen gemacht".


    Ich bin gespannt, wie das mit den Schuldscheinen ausgeht...

  • Gutta und Ludovik. Pfff.
    Wie schade! Wie enttäuschend von Gutta. Wie meine Vorschreiberin schon sagte: die Person Gutta ist ziemlich verschwommen. Sehr wahr. Ich kann sie nicht einschätzen. Was würde sie sich denn vom Leben wünschen? Ich habe den Eindruck dass sie sich ihr Unglück grösstenteils selbst zuzuschulden hat...aber von aussen als Leser betrachtet ist das ja auch einfach zu sagen, das machen ja auch viele Menschen im "wahren Leben". Jedenfalls: ich mag die Frau nicht.


    Ludovik ist richtig verbittert. Ich bin gespannt was aus den Schuldscheinen wird, und ob und wie er Bertram noch weiter ruinieren kann.
    Traurig was aus Irmelin geworden ist. Traurig was das aus Guttas und Bertrams Beziehung gemacht hat. Die menschliche Verzweiflung die mal jeden von uns mehr oder minder ergreift wird sehr gut in dem Buch dargestellt.
    Dennoch gibt es (wie im Leben) Lichtblicke: die Geburt der Tochter, ein neues erfolgreiches Geschäft, die Begegnung mit der schönen Italienerin...


    Die Szenen in Italien empfand ich als sehr brutal, aber dennoch auch sehr realistisch. Ich finde auch die Stadtbeschreibungen sehr interessant und gut gemacht. Man bekommt so richtig ein mentales Stimmungsbild von den Szenen. Natürlich wird nichts geschönt (Gestänke, Tote etc.), aber gerade das macht es realistisch.


    Ich fand die Zeitsprünge gelungen, auch wie man manchmal erst im Nachhinein erfährt warum etwas geschehen ist.


    Man merkt schon: ich lese das Buch mit Begeisterung!
    So, auf zum letzten Abschnitt!


    Dennoch: eine Frage hätte ich noch. Ist nun Gutta die Kaufmannstochter? Oder etwa Konstanze, obwohl man von der fast noch nix mitbekommen hat? Oder wollte der Verlag nur einen weiblichen Titel, ob des männlichen Hauptprotagonisten, um die übliche Frauenklientel von Geschichtsromanen anzulocken?

  • Im dritten Abschnitt hat sich einiges ereignet,


    Irmela bekommt ihren großen Auftritt, sie hat endlich etwas gegen Bertram in der Hand (im Unterleib), ob es nun wirklich das Kind von Bertram war? Glaube ich nicht. Sie wird zum Tode verurteilt und gräbt sich durch ihre Rache ihr eigenes Grab.
    Bertram muss nach Italien, um den Gerüchten Zeit zu geben sich zu setzen. Dort lernt er Babtist kannen den Bruder von Gutta, gemeinsam erleben sie ein fürchterliches Gemetzel.
    In der selben Zeit beginnt Gutta ein Stelldichein mit Ludovig und bekommt wieder ein Kind. Wer der Vater ist, wird nicht benannt, aber es wird wohl von Ludovig sein.
    Bertram kommt zurück nach Frankfurt. Er und Gutta entfremden sich immer mehr.
    Am Ende stribt Guttas Vater und Bertram bekommt einen Platz im Rat der Stadt.


    Wieder ein interessanter Abschnitt, mit viel historischem Hintergrund.

    Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
    (C.-L. de Montesquieu)

  • Zitat

    Original von GabiMeyer
    .
    In der selben Zeit beginnt Gutta ein Stelldichein mit Ludovig und bekommt wieder ein Kind. Wer der Vater ist, wird nicht benannt, aber es wird wohl von Ludovig sein.


    Rein rechnerisch muss das Kind von Bertram sein. Der ist im April gen Rom gezogen und im November kommt das Kind auf die Welt. Da hier keine Frühgeburt erwähnt wird, wird wohl Bertram der Vater sein.

  • Hallo Ines,


    es gibt den Bechtermünz-Verlag und der ist ein Teil der Weltbild-Gruppe. Und weil Deine Buchreihe bei Weltbild erscheint, dachte ich, dass das vielleicht sowas wie eine verstecke "Hommage" ist :-)


    Naja, vielleicht ist meine Fantasie einfach zu blühend *g*


    LG


    Anke

  • Zitat

    Original von Cookiemonster



    Dennoch: eine Frage hätte ich noch. Ist nun Gutta die Kaufmannstochter? Oder etwa Konstanze, obwohl man von der fast noch nix mitbekommen hat? Oder wollte der Verlag nur einen weiblichen Titel, ob des männlichen Hauptprotagonisten, um die übliche Frauenklientel von Geschichtsromanen anzulocken?



    Ja, Gutta ist die Kaufmannstochter. Der Verlag hat dem Titel bestimmt markttechnische Erwägungen voran gestellt. Warum er sich aber letztendlich dafür entschieden hat, habe ich nie gefragt.


    Oh, meine arme Gutta. Ihr mögt sie alle nicht. Ich bin ganz traurig. Gutta ist doch nur so unglaublich schamhaft. Im Grunde ist sie eine sehr schüchterne Person, die sich viele Dinge auf der emotionalen Ebene einfach nicht wagt.


    Gruß Ines

  • Zitat

    Original von Ines


    Oh, meine arme Gutta. Ihr mögt sie alle nicht. Ich bin ganz traurig. Gutta ist doch nur so unglaublich schamhaft. Im Grunde ist sie eine sehr schüchterne Person, die sich viele Dinge auf der emotionalen Ebene einfach nicht wagt.


    Gruß Ines


    Doch, ich mochte sie schon. Dass Schamhaftigkeit hinter ihrem Verhalten steckt ist mir aber zu keinem Zeitpunkt durch den Kopf gegangen. Wenn ich an die Hochzeitsnacht denke, in der sie vor Bertram alle Hüllen fallen gelassen hat...

  • Zitat

    Original von Ines
    Oh, meine arme Gutta. Ihr mögt sie alle nicht. Ich bin ganz traurig. Gutta ist doch nur so unglaublich schamhaft. Im Grunde ist sie eine sehr schüchterne Person, die sich viele Dinge auf der emotionalen Ebene einfach nicht wagt.


    Doch, sie gefällt mir auch. Sie will nur nicht sein wie die Mägde und kann ihre Gefühle nicht zeigen.Es kommt zwischen ihr und Bertram immer wieder zu Mißverständnissen und sie können nicht gut miteinander reden.
    Gutta arbeitet gerne im Kontor, jetzt mit den Kindern, ist die Doppelbelastung für sie zu groß und sie wird unzufrieden.

    Bertrams Geschäfte gehen immer besser
    Mit Ludewig geht es leider nicht so gut und Bertram kauft sein Handelshaus. Logisch, daß Ludewig das schwer verkraftet.


    Das wir so viel von dem Aufruhr, der Rebellion und den Glaubenskriegen erfahren ist prima.


    Ludowik läßt sich zu sehr mit Hainbusch ein, das tut ihm nicht gut.


    In diesem Teil rast Die Zeit nur so, manchmal mußte ich zurückblättern, weil ich etwas garnicht richtig gelesen hatte.


    Zum Beispiel: Gutta schläft bei den Kindern, ich hatte die Geburt von Falk glatt übersehen.

  • Ich finde das erstaunlich, dass Ihr die Namen alle so verdreht. Der gute Mann heißt Ludovik.


    Auch in diesem Abschnitt passiert eine Menge an historischem Drumherum, was ich sehr gut eingearbeitet finde. Manchmal hat man in Büchern so eine Art Aufzählung, aber keine Verknüpfung mit der Geschichte. Hier ist das sehr gut gelungen.


    Ich muss Bertram und Gutta immer wieder bedauern. Die beiden könnten so glücklich miteinander sein, wenn Gutta ihre Ängst überwinden könnte und sich auf die Liebe einlassen würde. Und Bertram, der selbst nie Liebe empfangen hat, wagt es nicht, den ersten Schritt zu tun. Ich befürchte, dass Gutta ihn hätte abblitzen lassen. Was für eine Zwickmühle. Die Szene in der Küche ist das beste Beispiel dafür (S. 257)


    Übrigens: S. 243: Bertram vergleicht Gutta mit Handschuhen. Er denkt über die Liebe zu ihr nach und möchte, dass sie wie Handschuhe ist, immer bei ihm. Ich würde mich als Frau tierisch darüber aufregen, wenn man mich mit Handschuhen vergleicht, selbst, wenn es lieb gemeint ist.


    Irmelin, Bertrams Achillesferse, mischt sich wieder in sein Leben ein. Ich finde, es bleibt im Buch ein wenig offen, wer nun der Vater des Kindes gewesen sein könnte. Irmelin ist als Hure unglaubwürdig, es könnte jeder gewesen sein, andererseits denke ich, dass Huren wissen, wie sie eine Schwangerschaft verhindern können, und vielleicht wollte sie Bertram mit einem Kind an sich binden.


    Die Erwähnung Matthias Grünewald fand ich klasse, der Maler Gottes.


    Dass Gutta sich mit Ludovik einlässt, och nö. Warum gerade er? :bonk Hätte sie nicht wegen Ehebruch eine harte Strafe auferlegt bekommen? Warum kann sie hier ihre Lust zulassen? Naja,nicht so recht, aber irgendwie schon.


    Bei Baptist hatte ich erst befürchtet, dass er so ein Hallodri wie Ludovik sein könne, der auch lieber in den Tag hinein lebt.


    Die Zustände in Rom müssen ja wirklich fürchterlich gewesen sein. Da kann man überlegen, ob Bertramn ein wenig skrupellos ist, oder ihm das Geschäft einfach über alles geht. Er ist ein guter Geschäftsmann, das auf jeden Fall, aber das Blut ist noch nicht getrocknet, da hat er schon Pläne, wie er an den Überfällenb verdienen kann.


    In diesem Abschnitt ist mir ein Fehler aufgefallen:
    S. 276 Mitte: Warum hat sie sich umgebracht? Da darf es nicht "sich" heißen, sondern "es", sie sprechen doch von dem Kind, was Irmelin getötet hat.

  • Zitat

    Original von geli73
    Hihi, Du bist ja nicht die Einzige, Irmelin ist auch ein beliebter Name zum Verdrehen ;-)


    Vor allem, weil es bei "Die Feuerbraut" eine Irmela gibt... Das ist natürlich verwirrend. :grin

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Rein rechnerisch muss das Kind von Bertram sein. Der ist im April gen Rom gezogen und im November kommt das Kind auf die Welt. Da hier keine Frühgeburt erwähnt wird, wird wohl Bertram der Vater sein.


    Oh, da bin ich wohl einem falschen Gedanken hinterher gejagt,
    habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass es rauskommt ?(

    Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
    (C.-L. de Montesquieu)

  • Zitat

    Original von geli73
    Die Erwähnung Matthias Grünewald fand ich klasse, der Maler Gottes.


    Oh man, hab ich gar nicht gemerkt, dabei habe ich die ganze Zeit auf eine Begenung mit alten Bekannten gewartet.
    Wo in etwa finde ich die Stelle im Buch ?

    Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
    (C.-L. de Montesquieu)