Pogromnacht 1938 - Studie von Dez 2006 " Ich habe nichts gegen Juden, aber ..."

  • Okee, beo, Alda,
    ey, echt. Ich bring das doch.
    Kein Streß, hier.


    Du wolle Ruhe
    licht wolle Ruhe.
    Du habe solle ruhe, ey, Alda.


    Nullo problemo.


    Alles paletti, ende gelände und Banane.
    Kein Streß, Leuts, bloß nich.


    ey, cool bleibe.


    Studie lese. Du Wort 'Studie' verstehe? Du 'lese' verstehe?
    Cool, ganz cool.
    This is not a game, ey, echt, Alda.



    :wave


    magal

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von licht
    @ waldläufer: es hat schlicht mit Abstammung zu tun.


    Die Eltern meines Friseurs sind spanisch bzw. dänisch, er selbst in in England geboren und aufgewachsen, lebt zur Zeit in Deutschland und will demnächst wieder weiter. Unnu?
    Was ist also bitte Abstammung? Und wie machst du es erstens mit den Vereinigten Staaten? Zweitens: Deine Auffassung halte ich auch angesichts unserer heutigen zeit für bedenklich. Ich verweise mal auf das Sichtbarste: Berlin. Dadurch, dass den Einwanderern und deren Kindern (inzwischen nun mit die dritte Generation) immer wieder gesagt wird: ihr seid xyz, aber nicht deutsch, weil eure Eltern xyz sind, bildet sich eine nicht immer (für alle Beteiligten) angenehme und wünschenswerte Subkultur - denn in ihrer (von dir zugeschriebenen) Zugehärigkeitsgruppe werden sie a) ebenfalls nicht (mehr) akzeptiert und können sich auch b) selbst nicht mehr damit identifzieren. Also werden gewissen Dinge übersteigert konserviert, andere übersteigert abgelehnt. Folgen sind vielschichtig - aber im seltensten Falle ein netter zwischenmenschlicher Umgangston.


    Im Zeitalter der Globalisierung und der Europäischen Union halte ich deine Meinung für einerseits nichts mehr zeitgemäß und zweitens nicht mehr als eine Theorie (weil nicht sein kann, weil es nicht sein darf - warum darf es denn nicht?). Siehe mein Friseur. Ich stimme daher mit magali überein - und schließe mich vor allem Hesse an.


    Zitat

    All diese Komponenten eines Weltbürgertums „waren die Grundlagen für eine Isolierung und für ein Gefeitsein gegen jeden Nationalismus, die in meinem Leben bestimmend gewesen sind.“ Quelle: Wikipedia

  • @ magali
    Nett, das du der Meinung bist Beweisen zu müssen, das du auch niveaulos sein kannst- wo doch das niemand bezweifelt hat


    @waldläufer


    Wie erklärst du dir die Nationalsozialistische Begeisterung der Schimanskis, Stepanskis und sonstigen- kis des Ruhrgebiets, von denen viele keinerlei Probleme hatten als Deutsche in Polen einzufallen und dort zu hausen wie die Deutschen? Integration ist kein Allheillmittel, wenn darüber die eigene Geschichte in Vergessenheit gerät.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Integration ist kein Allheillmittel, wenn darüber die eigene Geschichte in Vergessenheit gerät.


    Hab ich das geschrieben? Nein. Ich habe geschrieben, dass Ausgrenzung (aufgrund von netten, aber schlecht anwendbaren Begriffen) ein Problem birgt und zu übersteigertem Verhalten hinsichtlich einer Identifikationsbasis führt. In deinem Beispiel ist es eine andere Richtung desselben Problems, denn: um als "gute Deutsche" von den anderen Deutschen "anerkannt" zu werden, bringt man dann halt ehem. Landsmänner/frauen um.
    Die "eigene Geschichte". Hm. Ich finde, dass Geschichte nicht "nur die eigene" ist. Nichts umsonst wird das Dritte Reich nicht nur in deutschen Schulen behandelt. Nicht umsonst sollte man einen Blick darauf werfen, wie in anderen Ländern ebenfalls faschistoide Regime entstehen konnten. Und wie sich das daerstellt - keine rein abstrakten Lernbegriffe, sondern die Verbindung zu vergangenem Leben. Wenn man es rein nach Schema abfasst, ist es kein Wunder, dass mancher Hollywood-Film lehrreicher wirkt als Kontrastprogramm. Du kannst Grauen nicht verstehen, wenn du es von den Menschen als konkreten Menschen abkoppelst und alles in anonyme Gruppen zeichnest.


    Ansonsten: Könnten die beiden Herren der Schöpfung mal bitte auf diese nicht grad lesenwerten persönlichen Zickereien verzichten? Danke, ganz lieb.

  • Zitat

    Original von Waldlaeufer
    Du kannst Grauen nicht verstehen, wenn du es von den Menschen als konkreten Menschen abkoppelst und alles in anonyme Gruppen zeichnest.


    So sehr problematisch ich die Serie "Holocaust" auch sehe- für viele hat sie das erste Mal aus sechs Millionen abstrakt unvorstellbarer Masse eine Familie von Betroffenen also zur eigenen Betroffenheit gemacht.

  • @beo


    ich habe gerade gelesen, daß du heute krank bist.
    In dem Zustand überfordert einen eine politische Diskussion wirklich.
    Gute Besserung!



    Waldlaeufer


    Hesse? Och, nee. Muß der sein?
    :grin


    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • magali : Heute muss ich licht mal recht geben. Ich habe dieses WE in Ruhe mit einigen Nachbarn gesprochen und sie sagen, dass sich Juden (wie auch andere Ethnien) zunächst über ihre Volkszugehörigkeit definieren und die religiösen Traditionen und Essgewohnheiten ein Zusatz sind.


    Interessant wird es bei den Ashkenazi (also ehemals deutschen und osteuropäischen Juden), denn über 40% von ihnen stammt von nur 4 Frauen ab. Ähnliches kann man auch über die männlichen Linien sagen, denn auch sie nehmen einen Bezug zu mediterranen DNA.
    (European Population Substructure: Clustering of Northern and Southern Populations,PLos Genetics, September 2006, Volume 2, Issue 9, e143).


    Ich denke nicht, dass es schlecht ist, sich zunächst auf seiner Ethnie sein Selbstbild aufzubauen. Erst muss man wissen, wer und was man ist, bevor man sich entscheiden kann, ob man diesen Weg gehen will oder sich mit etwas anderem identifizieren will. Das heisst in meinem Fall: Ich kann zwischen 2 in die Wiege gelegten Wegen wählen oder einen dritten als besser erachten. Auch die Gesellschaft, in der ich lebe, wird einen Einfluss darauf haben, ob Gewohnheiten hier akzeptabel sind oder auf Ablehnung stossen. Assimilation ist wünschenswert. Diese ist natürlich einfacher, wenn z.B. waldläufers Friseur einen christlich-europäischen Hintergrund hat und in einer ebensolchen Gesellschaft lebt als wenn man einer anderen Population mit einer anderen Lebensweise (sagen wir China oder Indien) und einem anderen Selbstverständnis konfrontiert wird.

  • Oryx


    es geht hier um Antisemitismus. In Deutschland.
    Juden KÖNNEN hier nicht wählen. Sie werden zu Juden gemacht, keiner fragt sie.
    Darum geht es mir.


    Was ist ein Mensch, der eine jüdische Mutrer, aber evangelisch aufgewachsen ist, in Deutschland? Wieso ist er Jude?
    Und vor allem: wofür ist die Bezeichnung 'Jude' wichtig?
    Das muß doch Jugendlichen klar gemacht werden.


    Jüdinnen und Juden hier sind Deutsche, darum geht es doch. Deutsche Staatsbürger. Übrigens, auch nicht 'Mit'Bürger. Sondern Bürger mit vollem Bürgerrecht, mit allen juritischen, politischen etc. Rechten.



    Sobald man anfängt, aus allen Juden der Welt ein 'Volk' zu machen, muß man sich folgenden Fragen von Jugendliche stellen:


    Sind die keine richtigen Deutschen? (Amerikaner, Polen, Spanier, Franzosen etc.)
    Wieso haben die dann keine eigenes Land?
    Wieso leben die hier?
    Was haben die hier zu suchen?



    Und bitte, was ist die 'jüdische' Ethinie? Welcher der zwölf Stämme? Welche Gene entscheiden?
    40% stammen von 4 Frauen ab? Was, um Himmels Willen bedeutet das? Welche vier Frauen? Von wem stammen die? Von den Sauriern? Oder direkt aus dem Paradies?
    Bitte erzähl mir nicht, daß es eine lückenlose genetische Überlieferung gäbe, nachweisbar, seit 3000 Jahren.
    Das sind religiös-kulturelle Traditionen.


    Sind wir nun bei den langen Nasen? Und selbst wenn, was macht die Leute 'anders'? Besonders? Daß man sie abgesondert von anderen Bügern betrachte muß, wie es eben bis heute geschieht?


    Könnte mal bitte jemand die Studie lesen?


    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Könnte mal bitte jemand die Studie lesen?


    Berechtigter Einwand.
    Gestehe aber, ich bin noch nicht ganz durch.
    Es ist zumindest (von meinem bisherigen Kentnisstand) "interessant" zu sehen, wie die Meinungen hier im Zusammenhang der Studie sich darstellen. Allerdings weiß ich noch nicht ganz, was ich von enigen Dingen halten soll.
    Daher: Lest bitte die Studie. Bringt einen ins Grübeln.


    Ansonsten: Nichts gegen Hesse bitte.

  • Natürlich sind sie deutsche oder was auch immer Staatsbürger.
    Ich sehe da keinen Widerspruch.


    Die meisten Juden (wie auch der Stamm meiner Mutter oder die Japaner) definieren sich nunmal über ihre Mütter bzw. "Blutsbande".
    Ich bin auch in erster Linie Familienangehöriger meiner Mutter und dann erst Namibier und Franzose. Ich bin kein Bantu und kein San und möchte auch nicht mit ihnen in einen Topf geworfen werden.


    Hier organisieren die mizrahi-Schulen im letzen Mittelschuljahr eine Reise nach Israel, damit die Kinder ihre Wurzeln kennen und nicht wenige leisten später in Israel Wehrdienst. Aschkenazi, Mizrahi und Sephardis heirateten selten ausserhalb ihrer respektiven Gruppen. Das dilluiert sich heute nun, wie überhaupt in vielen anderen Populationen.


    Die 4 Frauen sind die 4 mtDNA, die als Marker festgestellt wurden und die es so in der restlichen europäischen Population nicht gibt. Diese Marker sind zwischen 8,000 und 30,000 Jahre alt und stammen ursprünglich aus dem fruchtbaren Halbmond (zwischen der heutigen Türkei und dem heutigen Irak).

  • Oryx


    zwischen der heutigen Türkei und dem heutigen Irak?
    Bißchen viel Gegend, oder sehe ich das falsch?


    Überdies bleiben immer noch 60% Ashkenazi übrig.
    Und ich kapiere immer nich nicht, was ein gemeinsamer Genpool mit politischen Rechten im Jahr 2007 zu tun hat.



    @waldläufer


    Du sollst Hesse haben, voll und ganz. Hauptsache, ich muß ihn nicht lesen.
    Natürlich könnten wuír uns mal um seine DNA kümmern.
    Ich frage mich nämlich so langsam, was bei mir da raus käme.
    Ob ich wohl eine echte Deutsche bin?
    :gruebel

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali


    Könnte mal bitte jemand die Studie lesen?


    ?( ?(


    Soll ich jetzt Seitenangaben angeben Lang- oder Kurzversion? Glaubst du ich diskutiere ein Papier, bevor ich es gelesen habe? Gut, es ist schon länger her aber ich weiß noch genau, dass die Aussage "ich kenne gar keine Juden" eine größere Rolle spielte und damit eben auch die Frage nach der Identität und der Definition. Der Gegensatz Jude - Christ ist es doch heute- gerade in der Gegend in der ich heute lebe- längst nicht mehr.

  • Zitat

    Original von beowulf


    ?( ?(


    Soll ich jetzt Seitenangaben angeben Lang- oder Kurzversion? Glaubst du ich diskutiere ein Papier, bevor ich es gelesen habe? Gut, es ist schon länger her aber ich weiß noch genau, dass die Aussage "ich kenne gar keine Juden" eine größere Rolle spielte und damit eben auch die Frage nach der Identität und der Definition. Der Gegensatz Jude - Christ ist es doch heute- gerade in der Gegend in der ich heute lebe- längst nicht mehr.


    beowulf


    ich kann nicht sagen, ob Du ein Papier diskutierest, bevor Du es gelesen hast. Ich habe keine Informationen dazu.
    Ich kann nur sagen, daß Du heute hier etwas diskutiert hast, das nichts mit der Studie zu tun hat, die Cookie dankenswerterweise hier verlinkt hat.
    Diese Informationen entnahm ich Deinen interessanten Beiträgen hier.
    Daher meine Erinnerung daran.



    Noch mal gute Besserung und möge sie baldigst eintreten.


    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Also nochmal langsam zum mitdenken: Meine Postings heute morgen bezogen sich auf die Ausführungen der Studie Langfassung S.34-35 und auf den Dialog, besonders (obwohl ich dies natürlich nicht mehr im Gedächtnis hatte) verweise ich auf Fußnote 43.

  • Selten hat mich eine Eulendiskussion so angewidert, wie diese Diskussion. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man ganz einfach mal den Mund halten sollte.


    Ich bin Deutscher, ich bin Reserveoffizier der Bundeswehr, ich bin Beamter - und im Nebenjob bin ich aufgrund meiner Herkunft für einige Jude, für die anderen bin ich es nicht.


    So langsam macht mich dieser Fred wirklich sprachlos......

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Aber das ist doch unser Problem- es interessiert doch niemand ob du Jude bist oder nicht- wie du es damit hältst und wie verdient du bist- braucht man den Juden als Feind und ob man dann dich abstempelt oder nicht- wer weiß. Von dir hängt das zuletzt ab. Göring sagte "wer Jude ist bestimme ich". Aber gefährlicher erscheint mir, dass wenn es möglich ist die Themata der Ausgrenzung heute viel sozial anerkannter auf Türken zu übertragen hat der Jude als Prügelknabe ausgedient und damit besteht die Gefahr, dass die Diskussion nicht erfolgt, sondern versandet.

  • magali : Nein, nicht viel Gegend, die Türkei und der Irak sind Nachbarländer, ist aber egal. Es hat auch nichts mit Neonazis zu tun, sondern damit, dass sich manche Menschen oder Völker über eine Stammes- bzw. Clanzugehörigkit selbst definieren. Es war nur eine Zwischenbemerkung von mir, weil Du einen Hauptmerk auf eine Religionszugehörigkeit gelegt hattest.