In diesen Tagen wird bundesweit an die Pogromnacht 1938 in Deutschland erinnert.
Eine Studie der Antonio Amadeu Stiftung, www.amadeu-antonio-stiftung.de beschäftigt sich mit den Stereotypen über Juden bei Jugendlichen aller Milieus, vor allem damit, wie diese entstehen. Festgestellt wurde unter anderem, dass sich bei Jugendlichen gerade auch durch den Schulunterricht falsche Bilder eingeprägt haben, so zum Beispiel das Klischee vom reichen, geschäftstüchtigen Juden. Auf Nachfragen erklärten die Schüler, dass sie aus den Unterrichtsbüchern behalten hätten, dass die Nazis die Juden wegen angeblicher Dominanz in der Finanzwelt verfolgt wurden. Wie es allerdings zu diesem Propaganda-Stereotyp kam, konnten die Schüler nicht erklären.
Es gibt zwei Fassungen dieser Studie "Ich habe nichts gegen Juden, aber..." - Ausgangsbedingungen und Perspektiven gesellschaftspolitischer Bildungsarbeit gegen Antisemitismus
Hier die Links:
Kurzfassung (68 Seiten)
Langfassung (129 SEiten)
Zitat:
"[...]Die Anzahl der Opfer rechtsextremer Gewalt, die Stimmungen in der Gesellschaft und eine neue Selbstverständlichkeit, sich des alten Antisemitismus zu bedienen, zeigen es jeden Tag. Empirische Studien belegen diese Entwicklung – im Osten wie im Westen.
In den letzten Jahren entstanden viele Projekte und Initiativen, die darauf eine Antwort suchen.
Das war nicht immer so. Bis die besondere Virulenz des neuen Rechtsextremismus als alltagskulturelle Strategie wahrgenommen wurde, hat es leider vieler Opfer und Worte bedurft. Und bis die ersten theoretischen Analysen und Praxisideen zur neuen Situation im Versuchsfeld Ostdeutschland entstehen konnten, musste gegen enorme politische wie gesellschaftliche Verweigerung und Verdrängung angekämpft werden[...]
Ich habe die Kurzfassung der Studie gelesen und finde sie höchst interessant.
LG
Corinna