Aiken, Joan: Emma Watson

  • Zum Buch:


    Joan Aiken hat sich das Romanfragment von Jane Austen vorgenommen und es in ihrem ganz eigenen Stil weitergeschrieben.


    Emma Watson wird als Kind aus den Armen ihrer Familie in die Obhut ihrer Tante gegeben und von ihr wie ein eigenes Kind erzogen. Nach dem Tod des Onkels vermählt sich die Dame erneut und zieht nach Irland, die mittlerweile erwachsene Emma kehrt in den Schoß der Familie zurück. Sie muss lernen, sich einzufügen, ihre teilweise skurilen Geschwister zu ertragen und ihr eigenes Glück durchzusetzen, natürlich verbunden mit allerlei Herz und Schmerz.


    Meine Meinung:


    An und für sich ist dies ein spannendes und schnell zu lesendes Buch, dessen Heldin zahlreiche Abenteuer der zwischenmenschlichen Art erlebt und lernt, sich durchzusetzen. Aiken versetzt den geneigten Leser in die Zeit des Regency und lässt ihn am Alltag der damaligen Menschen, ihren Nöten und Gewohnheiten teilhaben.


    Aber, wie marilu in einem anderen Thread schon so schön formulierte, die Autorin hat die Angewohnheit, zum Ende hin durch Szenen zu hetzten und überraschende Wendungen zu schildern, die unerklärlich und recht plötzlich kommen. Vor allem das Ende sagt mir persönlich nicht zu. Das Buch baut im Verlauf des Lesens eine romantische Erwartung auf, die nicht erfüllt wird, weil die Protagonistin einer emanzipatorischen Neigung nachgeht, die (mir) nicht ganz logisch und irgendwie bemüht erscheint. Schade.


    Zum Thema Jane Austen und Nachfolgeroman lasse ich mich nicht wieder aus und verweise stattdessen auf die Rezension von Jane Fairfax.


    Liesbett

  • Folgendes Buch lege ich denen ans Herz, die den Stil von Jane Austen mögen und das Fragment gerne in einer diesem ähnlichen Form lesen möchten. Der Autorin ist es gelungen, ihren Stil und leisen Humor wunderbar einzufangen und das Buch in gerechter (und romantischer) Form zu beenden.


    Liesbett