• Ein scharfer Wind bewegt die Schatten
    und trotz der Sonne ist es kalt,
    denn der Oktober weht durchs Land.
    In Schwarz und Gelb steht nun der Wald,
    den Vögel schon verlassen hatten
    als er in Gelb und Schwarz noch stand.


    Die allerletzten Sommerlieder
    treibt nun das Herbstlaub vor sich her,
    das Böen über Asphalt schleifen.
    Der Blütenabschied fällt noch schwer.
    Ein eisigklares Blau kommt wieder
    in das die kahlen Äste greifen.


    Das nasse Dunkelgrau herrscht bald.
    Für lange Zeit sind wir gebannt.
    Bis uns ein erstes Grün befreit.
    Doch der Oktober weht durchs Land
    und trotz der Sonne ist es kalt.
    Es ist Kastanienzeit.

  • Das Gedicht gefällt mir echt gut. Die Stimmung und Ausdrucksform gehen mir nah, in diesem Falle trifft es meinen Geschmack, gerade die melancholische Art und die unaufgeregten aber doch leicht verspielten Bilder, und hiervon würde ich gerne mehr lesen. Mit ein paar kleinen Sachen, die sich vielleicht noch beim zweiten Lesen klären, habe ich Schwierigkeiten, aber dazu komme ich ein andermal bei etwas mehr Ruhe.
    Das als erster Eindruck. Sehr schön.

  • Hallo flashfrog


    ich kann mich den positiven Worten von Waldlaeufer voll und ganz anschliessen.


    Deine Verse fangen die Bilder und die Stimmungen des Herbstes ein und geben sie uns auf zurückhaltende, aber eindrückliche Weise weiter.


    Es gibt ja so viele Gedichte über den Herbst, dass es garnicht mehr so einfach ist, eigene und neue Impressionen zu finden.


    Einzig die Faben des Sommers in schwarz und gelb erschliessen sich mir nicht so ganz.....
    ....vielleicht meinst Du damit die Farben des Lichts und des Schattens, welche die Sommersonne in den Wald bringt.


    Ich hoffe nun sehr, dass Du Dich vom kommenden Winter dann auch für ein Wintergedicht inspirieren lässt....


    Danke Dir flashfrog.....Grüessli Joan

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Dein Gedicht, das habe ich gelesen
    Begeistert? Nein – das bin ich nicht gewesen
    Finde keinen Einstieg in die Zeilen
    Auch nicht nach längerem Verweilen.


    :grin :grin :grin :grin :grin :grin


    Nicht böse sein, Gedichte sind halt nicht mein Ding. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Also ich finde es schön, dass das Gedicht nach so langer zeit hochgeschubst wurde. :-) So konnte ich es auch lesen. Gefällt mir gut, Flashfrog, die Stimmung darin ist schön, wo immer Du auch bist! :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Stilistisch sehr schön, Stimmung auch. An einigen Stellen wie z.B. "das Böen über Asphalt schleifen" klingt es etwas unschön, weil man durch die Betonung ASphalt etwas aus dem Rhythmus kommt; vielleicht wäre "Straße" eine Alternative?