Hier kann zu den Kapiteln 05 - 08 geschrieben werden.
'Der Mann, der den Zügen nachsah' - Kapitel 05 - 08
-
-
Ich weiß nicht, ob der gute Kees verrrückt ist, würde es bisher so gar bezweifeln. Ver- rückt ist er aber auf alle Fälle, seine Perspektiven ud seine Beobachtungen sind aus dem Gleis geworfen, seine Illusionen und seine Lebenslüge zerstört und jetzt baut er sich eine neue auf- schlauer als jeder, besonders als die Polizei- der Mann ohne Köfferchen und ohne Zigarre.
-
Zitat
Original von beowulf
Ich weiß nicht, ob der gute Kees verrrückt ist, würde es bisher so gar bezweifeln. Ver- rückt ist er aber auf alle Fälle, seine Perspektiven ud seine Beobachtungen sind aus dem Gleis geworfen, seine Illusionen und seine Lebenslüge zerstört und jetzt baut er sich eine neue auf- schlauer als jeder, besonders als die Polizei- der Mann ohne Köfferchen und ohne Zigarre.Aus dem Gleis geworfen passt ja hervorragend. Schönes Bild beowulf !
-
Der Roman liest sich sehr schön und der Stil Simenons gefällt mir sehr gut.
Kees denkt ja, jetzt wäre er normal, aber auf mich macht er schon den Eindruck eines geistig verwirrten. Das Katz-Und-Maus-Spiel mit Kommissar Lucas, seine Enttäuschung, dass in der Zeitung nicht alles so dargestellt wird, wie er es gerne hätte, wirkt auf mich schon ein wenig psychopatisch. Allerdings denkt er auf der anderen Seite wieder unglaublich rational, z.B. die Sache mit den Erkennungszeichen. -
Mir geht es wie Nachtgedanken: vieles, was Kees Popinga denkt und tut, erinnert an einen Psychopathen.
Dann zeigt er sich aber wieder "sehr gewitzt" und überlegt genau, wie er der Polizei entgehen kann.
Irgendwie zwiespältig. -
Aber Paranoia? Eher doch nicht..
-
Der gute Popinga hat schon ordentlich "einen an der Klatsche" und ein Problem mit Frauen hat er allemal. Auch Verrückte können rational planen, um der Polizei zu entgehen.
Naja, ich bin gespannt, wie es endet. Im ersten Abschnitt stand ja schon, dass die Psychiater sein Notizbuch am Ende haben und analysieren. -
@ Sigrid und Akascha
Ich denke auch, daß auch Psychopathen sehr planvoll und gewitzt sein können.
Mir fehlt nur immer noch der Auslöser für all das. Seine Pleite? Das erschien mir am Anfang so unspektakulär.... -
Na ja, bei Psychosen gibt es das schon, dass sie nach einer grossen Umstellung im Leben beginnen: Tod eines Angehörigen, Umzug, Arbeitsplatzverlust etc. Wobei die Neigung eine Psychose zu entwickeln, wohl genetisch bedingt ist.
Allerdings findet man das gewöhnlich bei Menschen zwischen 20 und 30 Jahren.
-
@ Sigrid
Ja, klar, so meinte ich das aber auch nicht.
Ich fand vielmehr, die Darstellung dieser "Katastrophe" so unemotional und so wenig wichtig... (ah ich find die richtigen Worte nicht) Es erschien mir nicht massiv genug, um so einen Wandel auszulösen.... irgendwie.... -
@ BJ: ach so, dann habe ich das wohl falsch verstanden.
-
Überhaupt finde ich kommt er trotz des ja doch sehr emotionalen Themas mit sehr wenigen und sehr schwachen Emotionen aus. Mir fehlt das Gefühlte bei der Sache irgendwie.
Außerdem wirkt es so gleichförmig, es liest sich ohne Höhepunkt, ob Popinga Zug fährt oder ob er ein Auto klaut, der Text wird dabei nicht ... hm... lauter? greller? schriller?
Seufz, ich kann es irgendwie nicht beschreiben....
-
Vielleicht soll dieser Erzählstil auch etwas die Emotionen von Kees Popinga nachempfinden?
Denn er tut ja auch alles irgendwie ohne innere Beteiligung. Er kann, denke ich, gar nicht spüren, was nun richtig oder falsch ist. Ein Auto zu klauen hat für ihn nicht mehr Bedeutung als in einem Café zu sitzen. -
Gute Überlegung...
Also empfinde nicht nur ich das so???Edit:
So bin in diesem Abschnitt nun etwas weiter und Kees zeigt schon deutliche psychopathische Verhaltensweisen. Er will ja, daß ihm die Taten zugerechnet werden und spielt ein gefährliches Spiel, damit jeder von ihm erfährt. Nichtbeachtung macht ihn wahnsinnig.....interessante Sache das!