Hexenkind - Sabine Thiesler

  • Sarah Simonetti wird tot in ihrem Waldhaus, dem Hexenhaus aufgefunden, ihr wurde brutal die Kehle durchgeschnitten. Doch wie kam es dazu?


    Die Autorin führt den Leser immer wieder zurück in Sarahs Vergangenheit, denn dort liegt die Ursache dieses grausamen Verbrechens. Nach und nach entsteht hierdurch ein ganz anderes Bild von Sarah und ihrer Familie und man erkennt langsam, wie das Unglück seinen Lauf nimmt.


    Das Buch ist voller subtiler Spannung, deren Schwerpunkt in der Darstellung und Entwicklung der einzelnen Charaktere liegt. Da tun sich menschliche Abgründe auf, die es einem eiskalt den Rücken herunter laufen lassen. Liebenswert sind in diesem Buch die wenigsten Charaktere, wenn man erstmal ihre seelischen Abgründe kennen gelernt hat, und ich habe das Buch genau deshalb mit einer gewissen Distanz gelesen, da ich mich nicht mit dem Gefühlsleben der Personen identifizieren konnte. Aber genau das machte das Buch faszinierend und nicht weniger grausam.


    Das Ende war nicht mehr wirklich eine Überraschung, was für mich aber nicht weiter schlimm war. Denn die Anbahnung und das Ausmaß des Unglücks waren umso erschreckender.


    Eine Sache war mir dann doch ein wenig zu konstruiert, aber das ließ sich im Gesamtrückblick verschmerzen.


    Wer einen brutalen Thriller erwartet, wird vermutlich von dem Buch enttäuscht sein, aber wer psychologische Romane voller subtiler Spannung mag, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.


    Auch von mir 9 von 10 Punkten.

  • Wow, nicht schlecht dieser Krimi oder wie immer man das Buch nennen mag, völlig wurscht, sehr spannend, sehr unsympathische Hauptdarstellerin, naja unsympathish ist das falsche Wort, eher eine unverständliche Person, mir ist die Figur der Sarah bis zum Schluß unverständlich geblieben, konnte nicht nachvollziehen warum sie so ständig geil auf Frischfleisch war, alles ein bisschen übertrieben, viele Zufälle, aber spannend und eine "unglaubliche Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes, aber gut, muss man in einem Rutsch lesen, und dafür ist so ein verregneter Sonntag geradewegs dazu gemacht.
    Wenigstens wurde nicht soviel gesoffen wie im Kindersammler :grin

  • Ich hab das Buch heute in meiner Mittagspause (endlich) zu Ende gelesen.


    Nach dem Kindersammler, den ich verschlungen habe, bin ich total enttäuscht.
    Die Geschichte, sowie die Figuren konnten mich kein bisschen packen. Ich fand das Buch regelrecht "langweilig".

  • Da ich das erste Buch toll fand, hatte ich überlegt, ob ich " das Hexenkind"
    auch lesen soll.


    Nachdem ich heute diesen Tread gelesen habe, bin ich Überzeugt:



    " Muss ich haben"


    Werde es mir sobald wie möglich zulegen.


    Danke für die tollen Rezis.

  • Ich bin grad noch mittendrin. :-]


    Mir gefällts bis jetzt eig. ganz gut, obwohl ich jetzt nicht unbedingt die ganze Zeit lesen muss, weil ich wissen will wies weitergeht...


    Aber ich find bis jetzt


    => Geschwisterliebe halt :yikes


    lg,

  • FERTIG :-] :grin


    Ich finde den Krimi wirklich gut.


    Vor allem die Struktur des Buches (das chronolgisch erzählte Leben) und der Schluss.
    Außerdem hat mir gut gefallen, dass der Leser mehr über den Mörder und seine Beweggründe erfahren hat, das ganze Buch handelt ja praktisch davon.
    Sonst erfährt man diese erst im letzten Kapitel am Schluss, doch hier werden die Ermittlungen in den Hintergrund "geschoben".


    Mich hat es echt soo genervt, dass



    und am Schluss ist es mir eiskalt über den Rücken gelaufen, als


    yali


    Ich lese gerade:
    Eric Walz~ Die Glasmalerin

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Vanyali ()

  • Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen, obwohl ich es sogar an Weihnachten gelesen habe.
    Die Spannung hatte mich gepackt, wobei ich es "zufällig" in der Buchhandlung erworben hatte und das erste Werk (Kindersammler) bis heute nicht kenne.
    Abgründe, die einem auch an Weihnachten Gänsehaut machen können, - hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt.


    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Zitat

    Original von Sigrid2110
    Bezugnehemd auf Deine Spoiler, habe ich mir auch Gedanken gemacht,


    Irgendwie für mich kein so gutes Gefühl :gruebel.


    OH ja.


    Das hab ich mir auch gedacht...


    Mein Standardspruch war eig. immer vor allem bei Horrorbüchern:


    Ich finde irgendwelche Monster schrecklicher und furchteinflößender als die menschlichen Abgründe. Das muss ich wohl nochmal überdenken... :wow


    lg,

  • Dass ich das Buch so schnell durchlese, hätte ich nun gestern auch nicht gedacht. Aber ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen (hatte es sogar im Auto auf dem zehnminütigen Weg zum Baumarkt dabei heute :rolleyes).


    Spannend geschrieben und jedes Kapitel hat mich neugierig auf das nächste gemacht. Auch wenn man ja immer schon irgendwie die nächste Tragödie erahnt hat, blieb es doch weiter interessant.


    Ein paar Winzigkeiten haben mich zwar gestört, z.B.


    aber insgesamt gesehen haben die dem Lesegenuß keinen großen Abbruch getan.


    Bekommt von mir auf alle Fälle 9 Punkte.



    Zitat

    Original von Vanyali
    Mich hat es echt soo genervt, dass


    Das dachte ich mir eigentlich zuerst auch. Andererseits, wenn so viel Haß im Spiel ist, dann ist Weitblick und Vernunft vielleicht nicht mehr angesagt.

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Das mit dem Vater fand ich auch ein bisschen zu dick aufgetragen und natürlich


    Wahrscheinlich hast du Recht, was das mit dem Denken angeht, wenn man so hasst :gruebel


    Aber ich finde es war durchaus berechtigt, dass sie so wütend war.


    Es hat ja schon angefangen als Elsa noch ganz klein war, als ihre Mutter


    lg,

  • Hallo,


    ich habe das Buch auch zu Weihnachten geschenkt bekommen und es recht schnell durch gelesen.


    die von euch angesprochenen Punkte sind mir auch aufgefallen.


    Allem in allem ein gelungenes Buch, was ich persönlich noch besser fand, als den Kindersammler.


    Nicola

  • Fertig und tief durchatmend.
    Tolles Buch, tolle Geschichte, toller Aufbau. Es geht hier um menschliche Abgründe und nicht um künstlich erzwungene Effekte oder Überraschungen. Es ist kein Krimi oder Thriller, sondern eine verdammt gut geschriebene Geschichte, die zum Nachdenken anregt, die mir oft eine Gänsehaut beschert hat, nicht weil sie unheimlich war, sondern weil mir vor Augen geführt wurde, zu was ein Mensch fähig ist, schadet man ihm nur lange genug.


    Auch wenn mir etwa seit der Hälfte des Buches langsam klar wurde, wie das alles enden wird, war ich trotzdem fasziniert davon, wie und unter welchen abartigen Umständen es überhaupt soweit kommen konnte.
    Das Ende fand ich unheimlich - wie ihr auch schon angesprochen habt. Ich denke aber nicht, dass es gepasst hätte, wäre der Mörder hinter Gitter gekommen und der Fall damit quasi gelöst. Genugtuend empfand ich, dass dieser Neri vermutlich in arge Erklärungsnöten gekommen ist...


    Sarah blieb mir auch bis zum Schluss eher ein Rätsel. Ihre Beweggründe, weshalb sie ständig irgendwelche Männer vom Wegesrand aufgabelte und sich mit ihnen vergnügte, bleiben mir verborgen.
    Hatte ihr Vater letztendlich vielleicht doch recht, dass sie in diesem kleinen Nest in der Toskana unglücklich war, ohne dass sie sich das selbst eingestehen konnte oder wollte?


    Elsa empfand ich als den unmöglichsten Charakter in dieser Familie. Ich fand sie schon als Kind mehr als nervig. Bösartig, niederträchtig, manipulierend und absolut unsympathisch, auch wenn der ein oder andere Beweggrund mehr als nachvollziehbar war.
    Der hier schon angesprochene Zufall scheint vielleicht etwas überzogen zu sein, war jedoch nur der Gipfel von all dem Unglück, das dieser Familie zum Verhängnis wurde.


    Ich bleibe von diesem Buch angetan und werde es unbedingt weiterempfehlen.

    Momo


    Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit einem Fragezeichen.
    -Hermann Hesse-

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Momo ()

  • Ich habe das Buch gerade zuende gelesen. Mir hat es sehr gut gefallen.
    Nur ich fand es etwas unrealistisch, dass Eduardo trotz seiner Behinderung in der Lage sein sollte, selbstständig Reime auf Wörter finden zu können.
    Aber sonst ist nichts auszusetzen.


    Eine Rezi gibt es von mir, allerdings nicht auf dieser HP.



    LG
    Elly

  • Zitat

    Original von Elly
    Nur ich fand es etwas unrealistisch, dass Eduardo trotz seiner Behinderung in der Lage sein sollte, selbstständig Reime auf Wörter finden zu können.
    LG
    Elly


    Finde ich nicht unrealistisch. Warum sollte er es nicht können? Nur weil er behindert ist?


    Zitat

    Original von Elly
    Eine Rezi gibt es von mir, allerdings nicht auf dieser HP.


    ?

    Momo


    Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit einem Fragezeichen.
    -Hermann Hesse-