Die Töchter der Kälte - Camilla Läckberg

  • Originaltitel: Stenhuggaren (2005)
    Diese Ausgabe: Aufbau Verlag, 2007. 474 S.


    Teil 3 der Serie um den Kriminalassistenten Patrik Hedström und seine Lebensgefährtin Erica Falck


    Inhalt:
    Das kleine schwedische Dorf Fjällbacka hat erneut einen Todesfall zu verkraften.
    Die siebenjährige Sara gerät tot in das Netz des Fischers Frans Bengtsson. Wie sich schon bald herausstellt, wurde sie ermordet. Patrik Hedström ermittelt in der Familie des kleinen Mädchens und im näheren Umfeld und stößt auf jede Menge Geheimnisse, die ihren Bezug in der nahen und fernen Vergangenheit haben.


    Über die Autorin:
    Camilla Läckberg, geb. 1974 in Fjällbacka, ist verheiratet und Mutter zweier Kinder. Sie lebt heute in Stockholm. Nach ihrem Marketingstudium arbeitete sie in der freien Wirtschaft. 2005 wurde sie in Schweden zur „Autorin des Jahres“ gewählt.


    Meine Meinung:
    Dies ist der dritte und bisher beste Teil aus der Krimireihe. Wieder steht das kleine Dorf Fjällbacka mit seinen stilisierten Einwohnern im Mittelpunkt des Geschehens. Dieses Mal muß Patrik Hedström den Mord an der kleinen Sara aufklären, was ihm auch persönlich zu schaffen macht, da er gerade selbst Vater einer kleinen Tochter geworden ist. Noch dazu hat ihn sein Chef zur Zusammenarbeit mit dem völlig unfähigen Kollegen Ernst Lundgren verdonnert, der eher eine Last als eine Hilfe bei den Ermittlungen ist. Und zu Hause bemüht sich Patriks Lebensgefährtin Erica, das neue Leben mit Baby Maja in den Griff zu bekommen.
    Parallel dazu wird die Geschichte von Agnes seit den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts erzählt, einer Frau, die grausam und egoistisch nur an ihrem eigenen Wohlergehen interessiert ist.


    Wirklich großartig gelungen ist der Autorin die Verflechtung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Atmosphärisch dicht und geschickt spannt sie den Bogen von 1923 bis heute. Und das Rätselraten, wie genau Agnes nun in die heutige Geschichte hineinpasst, hält lange Zeit an. Kriminalgeschichte und private Szenen halten sich die Waage. Die Charaktere sind hervorragend gezeichnet und mir bereits seit Band 1 ans Herz gewachsen, so dass ich wirklich gerne wissen möchte, wie es mit ihnen, auch mit den weniger sympathischen, weitergeht.


    Das Buch war so spannend und faszinierend, dass ich es in zwei Tagen durchgelesen habe. Die Grausamkeiten hier sind subtiler Art, es gibt nicht viel Action und es geht auch nicht allzu brutal zu. Mir ihrer klaren, schnörkellosen Sprache hat die Autorin in mir einen begeisterten Fan gefunden. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band


    Anm.: Der deutsche Titel wurde gut gewählt. Das Cover läßt wieder mal nur den Schluß zu, daß alle Schweden in roten Häusern wohnen :grin

  • Man kann sie ohne Probleme auch einzeln lesen. Die Kriminalhandlung ist jeweils abgeschlossen und wird auch im jeweils nachfolgenden Band nicht wieder erwähnt. Mir hat es aber großen Spaß gemacht, die privaten Entwicklungen der Personen zu verfolgen, daher empfehle ich, mit der "Eisprinzessin" anzufangen :wave.

  • Zitat

    Original von hestia2312
    Kann man das Buch einzeln lesen, oder sollte man vorher lieber die ersten beiden Fälle des Duo lesen??


    Ich könnte jetzt nicht mehr "nur" den dritten Band lesen, wenn ich weiß, dass es da noch zwei andere gibt. :grin

  • Ich kann mich dem nur anschliessen, das ist das beste Buch aus der Reihe. Innerhalb von zwei Tagen hab ich es verschlungen, es war sehr spannend, besonders auch immer die Rückblicke in vergangene Zeiten. Auch interessant war der Umgang mit den Wochenbett Depressionen von Erica - und wie sie selbst auch da wieder herausfindet, das war schon sehr mitfühlend beschrieben.


    Was mir nicht gefallen hat, ist



    und


    .


    Dadurch erfährt der Leser zwar die Hintergründe, aber nicht die betroffenen Personen.


    Und der Schlußsatz ist ja wohl der absolute Hammer, das schreit gradezu nach einem Nachfolgeband.


    Mir haben bis jetzt alle Bücher von Camilla Läckberg gefallen - aber ich würde sie auf jeden Fall in der Reihenfolge lesen. Die Krimihandlungen sind zwar jedesmal abgeschlossen, aber die Entwicklungen von Patrik und Erica und vor allem Annas Geschichte - Erikas Schwester - kann man alleine mit diesem Band nicht richtig verstehen.


    LG
    Patty

  • Zitat

    Original von tinkerbell


    Und der Schlußsatz ist ja wohl der absolute Hammer, das schreit gradezu nach einem Nachfolgeband.


    :write :writeDavon gehe ich aus, es muss unbedingt einen weiteren Teil geben. :grin


    Auch mir hat dieser dritte Teil ausnehmend gut gefallen; sehr gut gemacht waren die Verbindung der Geschichte aus der Vergangenheit mit den Vorkommnissen der Gegenwart.
    Patrik und Erica sind mir schon richtig ans Herz gewachsen und ich bin gespannt, wie sich alles weiterentwickelt.


    Ich vergebe 9 von 10 Punkten.

  • Mit den Töchtern der Kälte hat Camilla Läckberg ihren dritten in deutscher Sprache erschienen Roman vorgelegt.
    Der Kommentar auf der Rückseite des Buches verspricht Spannung, Alltagsleben und schwedische Atmosphäre und wer die Vorgängerbücher gelesen hat, weiß, dass Camilla Läckberg großen Wert auf die Beschreibung des Alltagslebens in Fjällbacka und schwedische Heimeligkeit legt.
    Diese scheinbar geordnete Welt wird nun mit dem gewaltsamen Tod eines Kindes konfrontiert. Als Rahmenhandlung hält eine Geschichte her, die knapp 90 Jahre zurückliegt, und die letztlich den Schlüssel zur
    Klärung des Falles für den smarten Polizisten Patrik bereit hält.
    Drumherum erfährt der Leser viel über das Familienleben in Schweden,
    über einen jungen Mann mit Asperger-Syndrom und die Beziehung zwischen Erika und Patrik. Das alles passiert mäßig spannend und wenig innovativ, was den geneigten Leser kaum störend wird, sich den geübten Krimileser jedoch fragen lässt, ob es im ländlichen Schweden keine Mordfälle
    ohne familiären Hintergrund gibt.
    Darüber hinaus baut die Autorin die Figuren der Tanumsheder Polizeidienststelle aus, die neben der Weiterentwicklung der Figur Anna (Erikas Schwester) auf eine Fortsetzung hoffen lassen.
    Nur gut für die Fans, dass im April 2009 der neue Roman der Autorin erscheint.


    Fazit:
    Für Schwedenfans empfehlenswert, eine Investition in das Hardcover lohnt sich meines Erachtens jedoch nicht!

  • Ich habe mir dieses Buch gekauft und finde es einfach wunderbar. Ein Krimi, der wirklich zum Nachdenken anregt...


    ... zum Beispiel, wie ich jetzt an die beiden ersten Bände komme... :gruebel

  • Gebundene Ausgabe: 474 Seiten
    Aufbau-Verlag
    ISBN-13: 978-3351032258


    Über die Autorin
    Camilla Läckberg, geb. 1974 in Fjällbacka, ist Mutter zweier Kinder. Sie lebt heute in Stockholm. Nach ihrem Marketingstudium arbeitete sie in der freien Wirtschaft. 2005 wurde sie in Schweden zur "Autorin des Jahres" gewählt, 2006 war sie mit einer Million verkauften Exemplaren Schwedens erfolgreichste Schriftstellerin.


    Kurzbeschreibung
    Frans Bengtsson macht einen fürchterlichen Fang: Mit seinem Netz holt der Fischer den leblosen Körper eines Mädchens ein. Die Autopsie ruft die Polizei auf den Plan. Im Leichnam finden sich Spuren von Süßwasser und Seife. Die siebenjährige Sara ist ertränkt worden, und zwar nicht im Meer. Patrik Hedström und seine Kollegen ermitteln. Gerade dieser Fall macht dem jungen Kommissar und seiner Frau Erica Falck zu schaffen, da sie selber erst Eltern einer Tochter geworden sind. Doch gegen alle Widerstände lösen sie Rätsel um Rätsel. Dabei tut sich hinter der idyllischen Fassade von Fjällbacka eine abscheuliche Realität auf: Familienfehden, Perversion und eine weit zurückreichende Schuld.



    Meine Rezension
    Wie in ihren anderen Büchern begegnen und wir auch hier wieder sehr viele Protagonisten, die vielschichtiger nicht sein könnten. Die Autorin baut die Handlung voller Spannung in zwei Erzählsträngen auf.


    Zum einen erfahren wir über Agnes aus den Jahren 1923 bis 1969. Dieser Teil ist kursiv gedruckt und hebt sich dadurch ab. Agnes war ein wohlbehütetes und durchaus verzogenes Mädchen, das Männern mehr als zugetan war. Als sie von einem Steinmetz schwanger wurde, zwang sie ihr Vater zur Heirat und zu einem Leben in Armut. Sie bekam Zwillige, um die sie sich nicht kümmerte, dafür umsomehr der Vater. Bevor die kleine Familie nach Amerika auswandern konnten, brannte ihr Haus ab und der Vater mit den beiden Söhnen kam ums Leben. In dieser Situation kam es zur Versöhnung mit ihrem Vater, der ihr Geld gab, damit sie alleine nach Amerika gehen konnte. Dort lebte sie hauptsächlich von den Zuwendungen ihrer Verehrer. Mit zunehmenden Alter wurden diese weniger und so entschloß sie sich, zurück nach Europa zu gehen, um in Fjällbacka ihr ererbtes Haus zu bewohnen. Bei ihrer Ankunft in Deutschland - sie hatte sich vorgenommen als Witwe aufzutreten - nahm sie sich eines herumlaufenden Mädchens an und gab diese als ihre Tochter aus.


    Zum anderen erfahren wir die aktuelle Geschichte vom Tod der kleinen Sara. Patrik und sein Team nehmen die Ermittlungen in Fjällbacka auf und wir treffen im Umfeld von Sara auf teilweise sehr schwierige Familienverhältnisse. Selbst die eigene Familie kommt plötzlich für die Tat in Frage.


    Ebenfalls eine Rolle spielt das Privatleben von Patrik. Er und Erica haben erst vor kurzem ihre Tochter Maja bekommen und sie durchleben eine durchaus anstrengende Anfangszeit.


    Wie die beiden Stränge zusammenfinden möchte ich jetzt nicht verraten.


    Fazit
    Ein Krimi, mit sehr vielen Protagonisten, flüssig zu lesen, mit einem spannenden Finale.


    Von mir 9 Punkte

  • Zitat

    Original von Richie
    ... und ich hatte vorher gesucht :schlaeger


    Vielleicht können die Admin die Threads zusammenführen?? :gruebel


    Autoren mit Umlauten und Sonderzeichen stehen im Index zuerst. Läckberg ist also nicht unter ae zu finden sondern gleich vorne in der ersten Spalte (sogar an allererster Stelle im Verzeichnis "L". Ich muss mir das auch immer wieder ins Gedächtnis rufen :-)

  • Ich habe das falsch gehandhabt. Rosenstolz hat mich aufgeklärt.


    Bisher habe ich immer die SUCH-Funktion genommen und das ohne Erfolg. Wenn ich natürlich auf Rezi gehe - siehe da, ich finde was :chen


    Aber Eulen sind ja immer hilfsbereit :-)

  • Das war mein erstes Buch von Camilla Läckberg, das ich gelesen habe, und es hat mir gut gefallen. Manchmal hatte ich das Gefühl, es gäbe zuviele unterschiedliche Perspektiven, und ich wusste nicht mehr, welche Rolle mancher Charakter nun in der Geschichte spielt, aber das könnte vielleicht teilweise daran liegen, dass ich die zwei Vorgängerbände bislang nicht kenne und daher mit den Charakteren nicht vertraut bin.


    Vor allem auch den historischen Teil der verzogenen Agnes gefiel mit sehr gut, und man fragt sich die ganze Zeit, wie das nun mit der Gegenwart zusammenhängt.
    Und was am Ende noch über Agnes rauskommt


    hatte ich doch richtig erwartet. Ich muss zugeben, dass ich zeitweise von Agnes' Geschichte gefesselter war als vom Rest, und einige Male vorgeblättert habe, um diese Teile direkt zu lesen.


    Mein Fazit: die anderen Bücher der Autorin müssen auch noch her.