Süden und das Lächeln des Windes – Friedrich Ani

  • Knaur, 2003, Taschenbuch, 202 Seiten


    Inhalt (Rückseite):
    Ein neunjähriger Junge verliebt sich in ein kleines Mädchen und ist so besessen von seiner Liebe, dass die Eltern beider Kinder beschließen, sie streng getrennt zu halten, ehe schlimmeres passiert. Aus Verzweiflung läuft der Junge von zu Hause weg. Doch zur Verblüffung von Kommissar Tabor Süden scheint das Verschwinden ihres Kindes die Eltern wenig zu beunruhigen…


    Zum Autor (Klappentext):
    Friedrich Ani, 1959 in Kochel am See geboren, lebt heute als Schriftsteller in München. Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, zuletzt den deutschen Krimipreis für Süden und das Gelöbnis des gefallenen Engels, den ersten Band der Taschenbuchreihe mit Hauptkommissar Tabor Süden im Mittelpunkt. (Stand 2003)


    www.friedrich-ani.de

    Meine Meinung:
    Tabor Süden als Ermittler in der Vermisstenzentrale ist ein ungewöhnlicher Kommissar. Das erwartet man heutzutage natürlich auch. Aber Süden und seine ruhige, ungewöhnliche Art des Querdenkens gefällt mir gut, es wirkt nicht aufgesetzt. Süden ist auch sowohl für die handelnden Personen als auch für den Leser nicht sofort zu durchschauen. Eine Melancholie ist ihm Eigen, die durch manche Sätze von ihm verdeutlicht werden, z.B.: „Obwohl ich nicht viel erlebe, habe ich zu viele Erinnerungen, mit denen ich nicht fertig werde. Sie sind oft mächtiger als die Gegenwart.“
    Zu dem Fall mit dem vermissten Jungen fällt Süden auf, wie sich die Verwandten verhalten. Die Mutter von Timo hatte Süden angerufen und gibt auch zu, dass sie den Jungen geschlagen hat, aber Süden vermutet, dass da mehr hinter steckt. Diese Szenen, in denen Süden und sein Kollege Martin Heuer mit der Ermittlung und Befragung Verwandter, den Lehrern und Nachbarn beginnen, sind gut geschrieben. Südens Empathie mit dem verschwundenen Kind wird ihn auf die Spur bringen.


    Anis gewählter Stil verleiht seinem Krimi etwas zeitloses.