"Kafka am Strand" von Haruki Murakami

  • "Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah " lese ich gerade. Bin fast am Ende. Schau ich grad bei Wikipedia nach und seh,dass dahinter "Kurzgeschichten" steht.
    Wenn das so ist..es kam mir nämlich die ganze Zeit schon so zusammenhanglos vor.

  • Zitat

    Original von Thuy Anh
    "Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah " lese ich gerade. Bin fast am Ende. Schau ich grad bei Wikipedia nach und seh,dass dahinter "Kurzgeschichten" steht.
    Wenn das so ist..es kam mir nämlich die ganze Zeit schon so zusammenhanglos vor.


    Ja, das ist eine Kurzgeschichtensammlung. Da gibt es noch eine Der Elefant verschwindet (Das hier ist die gebundene Ausgabe, ich hab die Taschenbuchausgabe zu Hause, hat ein schönes blaues Cover ^^), die ich wie die, die du jetzt liest auch sehr empfehlen kann.
    Ich finde, ja, dass man schon merkt, dass die Geschichten nicht zusammen gehören.
    Mir persönlich haben die Kurzgeschichten beider Bände sehr gut gefallen. Naja, die meisten halt, wie das immer so ist, bei Kursgeschichtenbänden ^^ Das eine spricht einen mehr an, das andere wieder weniger.
    Wie gefallen dir die Kurzgeschichten?

  • Zitat

    Original von sky_fish
    Ich finde, ja, dass man schon merkt, dass die Geschichten nicht zusammen gehören.


    :write
    Habe den Band hier im Regal stehen und es steht ja nicht nur hinte drauf, dass es Erzählungen sind, sondern sie sind ja auch noch aller voneinander abgeteilt durch seperate Überschrifte. Da kann man wirklich schon auf die Idee kommen, dass das Kurzgeschichten sein sollen. ;-)

  • Zitat

    Original von buzzaldrin
    :write
    Habe den Band hier im Regal stehen und es steht ja nicht nur hinte drauf, dass es Erzählungen sind, sondern sie sind ja auch noch aller voneinander abgeteilt durch seperate Überschrifte. Da kann man wirklich schon auf die Idee kommen, dass das Kurzgeschichten sein sollen. ;-)


    Stimmt ^^ Ich wollts nur nicht so formulieren XD

  • Also bei meiner Ausgabe stand da nichts von Kurzgeschichten :p
    Jedenfalls dachte ich mir,dass es zwar verschiedene Geschichten sind,die aber irgendwie miteinander verknüpft sind,wie es ja bei Kafka am Strand letztendlich auch war. D:

  • Zitat

    Original von Thuy Anh
    Also bei meiner Ausgabe stand da nichts von Kurzgeschichten :p
    Jedenfalls dachte ich mir,dass es zwar verschiedene Geschichten sind,die aber irgendwie miteinander verknüpft sind,wie es ja bei Kafka am Strand letztendlich auch war. D:


    Hm... soweit ich mich erinnere, hing "Kafka am Strand" schon eindeutig zusammen. Das waren doch keine Geschichten, die nur "irgendwie" miteinander verknüpft waren.
    Naja, vielleicht hast du bei dem Kurzgeschichtenband ja thematische Ähnlichkeiten in den Geschichten erkannt und sie deswegen miteinander verknüpft, sozusagen. Ich für meinen Teil finde aber, dass es dennoch offensichtlich war, da ja auch zum Beispiel Charaktere nicht öfters in verschiedenen Geschichten aufgetaucht sind und die Geschichten ja auch formal voneinander abgerennt waren.

  • Zitat

    Original von buzzaldrin
    Es ist zwar einige Zeit her, seit dem ich Kafka am Strand gelesen habe, aber ich meine mich zu erinnern, dass das doch ein Roman war, nicht einzelne Erzählungen. Ich werde hier noch irgendwann mal völlig verwirrt. :grin


    Jaja ist es ja,aber es sind anfangs doch quasi zwei einzelne Geschichten,die im Laufe des Buches immer mehr zusammenfinden. Ich drück mich wieder so verwirrend aus :D

  • Zitat

    Original von el_nebuloso


    Lesern/innen, welche noch nie ein Buch von Murakami gelesen haben, empfehle zunächst die Vorgängerbücher zu lesen - meine Favoriten sind "Wilde Schafsjagd" und "Naokos Lächeln" -. Bei der Lektüre von Kafka am Strand werden sie sich dann daran (angenehm) erinnert fühlen. Das Buch liegt auf einer Linie mit den Vorgängerbüchern. Etwas wirklich total neues bringt dieses Buch für erfahrene Murakami Leser aber nicht. Da würde ich eher Afterdark empfehlen. Jedoch fand ich das nicht so toll, vielleicht wollte Murakami damit etwas neues versuchen.



    ..bei mir war "Kafka am Strand" die Murakami-Einsteigerdroge. Ich bekam das Buch von einer Freundin in die Hand gedrückt mit der dringenden Empfhehlung es zu lesen. Das hab ich getan und ich war rundum begeistert. Es war (für mich) etwas völlig Neues und ich liebe seither die Art wie Murakami das Irreale in die sogenannte wirkliche Welt einfließen läßt. Ich liebe diese "Kippen" der Realität, das er auf ganz besondere Art beschreibt.
    Inzwischen hab ich noch "Mr. Aufziehvogel" gelesen (das würd ich jetzt nicht als 1. Murakamibuch empfehlen) , 1Q84 Band 1 und ein paar Kurzgeschichten. Zur Zeit lese ich den 2. Band von 1Q84.


    Ich glaube man muß bei Murakami nicht unbedingt alles verstehen... , aber die Geschichten wirken dennoch, vielleicht auch gerade deshalb lange nach.


    Spannend finde ich immer wieder diese Gratwanderung der Kulturen in seinne Büchern. Vieles aus der japanischen Kultur, Mentalität und Lebensart ist für uns Europäer schwer nachvollziehbar, gleichzeitig fließt vieles aus der europäischen Kultur, Kunst usw. nach Japan und auch das vermischt sich in Murakamis Büchern auf einzigartige Weise. Find ich sehr spannend.


    Allerdings brauch ich nach einem Murakami immer eine längere Pause bis zum nächsten, die Bücher sind so speziell daß sie, zumindest bei mir, mehr Zeit brauchen um gefühlsmäßig verarbeitet zu werden.

  • In meinen Augen ist "Kafka am Strand" Murakamis bislang schwächster Roman (das hatte ich auch bei "Gefährliche Geliebte" gedacht, beim erneuten Lesen dann doch Gefallen gefunden, aber egal).
    Obschon die bei Murakami üblichen Elemente vorhanden sind, zündet der Inhalt nicht so recht. Über weite Teile plätschert die Handlung so vor sich hin und ist durchaus akzeptabel, vor allem dank der tollen Figurenzeichnung und des eingängigen, prägnanten, knappen Stils, doch auf den letzten hundert Seiten wird es dann inhaltlich sehr abgedreht und läßt mich seltsam unbefriedigt und ratlos zurück.
    Es ist ein Buch über Identität und Schicksal, das stilistisch durchaus annehmbar ausgestaltet ist, aber mich inhaltlich letztlich nicht überzeugen konnte.

  • Die ersten 200 Seiten lang passiert nichts Mystisches. Aber dann fallen Sardinen, Blutegel und Makrelen aus heiterem Himmel auf die Erde. Ein Mann, der sich mit Steinen und Katzen unterhält, bizarre Träume, die sich mit der Wirklichkeit vermischen.
    Für mich ist der Autor ist ein begnadeter Erzähler, mit schönen Einfällen und tiefsinnigen Gedanken, ohne gleichzeitig weltverbesserisch rüberzukommen.


    Die Charaktere haben mich sehr berührt. Vor allem Nakata: ein uraltes Kind mit einem gleichzeitig naiven und sehr weisen Gemüt. Ein Mensch, der fast alle Erinnerungen und die Fähigkeit des Lesen und Schreibens durch ein rätselhaftes Ereignis verloren hat. Ihm gegenüber ein weit über sein echtes Alter gereifter Fünfzehnjähriger. Ich weiß nicht, wer von beiden mehr Faszination ausstrahlt.


    Kafka am Strand ist ein Buch zum Immer-wieder-Lesen. Auch wenn es, wie ich gerne zugebe, auch für mich nicht Murakamis bestes Werk ist. Ich lese gerade die Erzählungen Von Männern, die keine Frauen haben und bin wieder einmal überwältigt von seiner Sprache...

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde