Originaltitel: De virtuoos (Übersetzt von: Helga van Beuningen)
Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
Verlag: Süddeutsche Zeitung / Bibliothek; Auflage: 1 (21. April 2007)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3866155034
ISBN-13: 978-3866155039
Zur Autorin:
Margriet de Moor studierte Klavier und Gesang am Königlichen Konservatorium in Den Haag. 1988 erschien ihr erstes Buch, eine Sammlung von Erzählungen, deutscher Titel "Rückenansicht", die sofort bei Kritik und Publikum Erfolg hatte. Auch der folgende Band mit drei Novellen wurde gelobt (deutsch "Doppelporträt" 1993). Für ihren ersten Roman, "Erst grau dann weiß dann blau" (deutsch 1993), erhielt sie den "AKO-Literaturpreis". Seitdem hat sie weitere Romane veröffentlicht: "Herzog von Ägypten" (deutsch 1997), "Die Verabredung" (deutsch 2000). 2001 kam wieder ein Buch zum Thema Musik und Liebe heraus: "Kreutzersonate" (deutsch 2002). Ihr jüngster Roman dreht sich um eine Naturkatastrophe und zwei Schwestern: "Sturmflut" (deutsch 2006). Margriet de Moors Werke sind in alle Weltsprachen übersetzt.
Einige ihrer Werke:
Erst grau dann weiß dann blau, Roman (1991, Hanser/1997, dtv) ISBN 3-423-12073-8
Rückenansicht, Erzählungen (1993, dtv)
Der Virtuose, Roman (1993/1994, Hanser/1997, dtv) ISBN 3-446-17869-4
Doppelporträt, Novellen (1994, dtv)
Ich träume also, Erzählungen (1996, Hanser/1999, dtv) ISBN 3-423-125764
Herzog von Ägypten, Roman (1997, Hanser/1999, dtv) ISBN 3-423-12716-3
Die Verabredung, Roman (2000, Hanser/2002, dtv) ISBN 3-446-19881-4
Kreutzersonate, Roman (2002, Hanser) ISBN 3-446-20221-8
Sturmflut, Roman (2006, Hanser) ISBN 3-446-20713-9
Kurzbeschreibung:
Süditalien, Anfang des 18. Jahrhunderts: Carlotta stammt aus verarmtem Adel, ihr Vater hat Ländereien und Vermögen verspielt. Sie liebt den Gesang, vor allem, wenn Gasparo Conti seine unvergleichliche Stimme erhebt. Schon als zehnjähriges Mädchen war sie verzaubert, wenn der Elfjährige in der Kirche hres Dorfes nicht weit von Neapel sang: "Überrascht lauschte ich dem leisen Einsatz, dem langen Ton und dem Crescendo, das sich wie ein straffes Seidenband spannte." Eines Tages ist Gasparo verschwunden. Jahre später taucht er als gefeierter Kastrat wieder auf. Carlotta, inzwischen gut verheiratet mit dem Herzog von Rocca d'Evandro, der ihr alle Freiheit lässt, hört ihn im neuen Teatro San Carlo in Neapel und ist nicht nur von seinem atemraubenden Können entzückt, sondern auch von seiner Schönheit: "Groß: eine hochgewachsene Gestalt. Kräftig: Die Jacke mit den bauschigen Ärmeln spannt an der Brust. Voll: Seine Lippen sind noch genauso mädchenhaft und dick, wie ich sie von ganz früher in Erinnerung habe." Sie verführt ihn, dessen ganze Leidenschaft zuerst der Musik und seiner Kunst gilt, und gewinnt ihn ganz. Töne und Berührungen, Kantilenen und Umarmungen, Koloraturen und Küsse gleiten untrennbar ineinander. Dazu die Pracht des amourösen Jahrhunderts: Reiche Gewänder, Essen und Trinken, bunt bemalte Kaleschen, Blicke aufs Meer, Liebeshändel. Im Zentrum aber stehen die Musik und die Liebe, die Oper und ihr strahlender Held, der Carlotta von der Magie des Singens erzählt, von seinen Reisen und von seinem Komponistenfreund Händel in London. Und Carlotta lockt Gasparo immer tiefer in die Geheimnisse des Liebens ...
Meine Meinung:
Mir hat das Buch insgesamt nicht sonderlich gut gefallen und ich war häufig daran, es abzubrechen. Das erste Drittel des Buches war noch ganz nett, danach einfach nur noch langweilig.
Diese Geschichte spielt in Neapel Anfang des 18. Jahrhunderts. Leider bekommt man wenig von diesem Zeitalter mit. Es könnte genauso heute spielen, ausser die Kutschen würden dann nicht reinpassen. Aber ansonsten hatte ich nicht das Gefühl in der Vergangenheit zu sein.
Gasparo Conti ist ein gefeierter Kastrat, der zur Liebe fähig, eine Liasion mit der Ich-Erzählerin beginnt. Die ganze Geschichte dreht sich um diese Liebe und um die Musik. Die Erzählerin ist auch verheiratet und hat 2 Töchter, bekommt zwischendurch nen Sohn. Das wird aber nicht weiter erzählt und man hat eher das Gefühl, dass es um einen Single geht. Was ist mit dem Ehemann, den Kindern, während sie mit Gasparo ihre Nächte verbringt...? Mir war es einfach zuviel Sex und detailierte Erzählungen darüber. Hinzu kam das viele Musikgeschwafel. Ich kenne mich schon bisschen aus in der Musik und spiele auch einige Instrumente, aber irgendwann konnte ich es nicht mehr hören, wenn es wieder um Triller, die Terz, Sopranstimme - die tolle virtuose Sopranstimme von Gasparo - ging.
Ich konnte weder zu Gasparo, noch zu der Erzählerin einen Bezug aufbauen, aber ich denke, das war auch so gewollt.
Insgesamt plätscherte das Buch - meiner Meinung nach - so dahin ohne irgendwelche Höhen.
Das Buch hat bei Amazon ja auch ganz unterschiedliche Bewertungen bekommen. Wahrscheinlich ist es so, dass man das Buch liebt oder man hasst es.