Kurzbeschreibung
Ende des 9. Jahrhunderts haben die dänischen Eroberer alle fünf englischen Königreiche unterjocht. Das gesamte Land der Angelsachsen ist in der Gewalt der Invasoren - mit Ausnahme eines kleinen Sumpfgebietes. Hier hält sich König Alfred von Wessex mit wenigen Getreuen versteckt. Uhtred, Krieger in Alfreds Diensten, kennt die Übermacht des dänischen Heeres genau. Dennoch will Alfred eine letzte, entscheidende Schlacht führen. Der fromme König setzt dabei auf Gottes Hilfe, Uhtred hingegen vertraut lieber seinem kampferprobten Schwert. Über eines aber sind sich die beiden ungleichen Verbündeten vollkommen einig: Eine Niederlage wäre der Untergang Englands.
kamelin meint
Das Schicksal der Angelsachsen hängt an einem seidenen Faden, denn ganz England ist von den Dänen besetzt ... Ganz England? Nein! Ein von unbeugsamen Sachsen bevölkerter Sumpf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die dänischen Eindringlinge, die das Sumpfgebiet abriegeln, denn die Sachen wehren sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln.
Alfred, König von Wessex (der später Alfred der Grosse heissen wird), setzt ganz auf seinen Glauben und die göttliche Hilfe, während Uhtred auf Schlangenhauch und Wespenstachel setzt - seine beiden Waffen. Uhtred ist mittlerweile ein kampferfahrener Krieger mit strategischem Verstand, der trotz seiner Sympathien für die Dänen, für König Alfred kämpft. Diese Kampfkraft braucht Alfred auch, denn die alles entscheidende Schlacht steht unmittelbar bevor, in der die Angelsachsen sich gegen eine feindliche Übermacht behaupten müssen.
Der 2. Teil war sogar noch spannender als der erste, und das Tempo wurde noch einmal angezogen. Uhtred ist nach wie vor ein Charakter mit scharfen Ecken und Kanten. Er hat kein Problem damit, einen Dieb zu ermorden oder Dorfbewohner in die Sklaverei zu schicken, weil sie zwischen ihm und einer Truhe Silber stehen. Doch gerade dadurch, dass Bernard Cornwell den Leser immer hautnah an Uhtreds Gedanken und Gefühlen teilnehmen lässt, machen selbst diese Züge ihn nicht weniger sympathisch. Im Gegenteil, denn die lebensnahen, lebendigen und farbenfrohen Schilderungen und Beschreibungen, machen den jungen Krieger streitbar, ohne ihn jedoch in eine Schublade zu stecken. Denn er kann grausam wie gleichermassen mitfühlend sein. Seine Entscheidungen waren für mich immer nachfühlbar, wenn ich auch selber vielleicht nicht so gehandelt hätte. Eben diese Nähe, die der Autor zu seinen Figuren schafft, macht auch einen grossen Teil der Spannung aus, die in diesem Band noch einmal gesteigert wird.
Um aber nicht für unnötige Verwirrung zu sorgen:
Der 2. Teil war für mich noch einmal eine Steigerung zu Teil 1, denn der Spannungsbogen blieb ungebrochen und die Geschichte hat noch einmal an Tempo zugenommen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, denn Uhtred hat so seine Probleme mit dem frömmelnden Alfred, und hält damit nicht hinter dem Berg, was mich oft zum Lachen brachte.
Ich fand den 2. Teil grosse Klasse, und warte nun mit Spannung auf den letzten Band.
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